Diese Arbeit wird einen Fall aus der Praxis der Jugendhilfe beschreiben. Dieser Fall hat bereits eine lange Geschichte, das heißt, der Jugendliche befindet sich schon seit längerer Zeit in der Jugendhilfe.
Es sind mittlerweile auch schon einige Schritte für die weitere Lebensgestaltung des Jugendlichen überlegt und eingeleitet worden. Das heißt es soll in dieser Arbeit nicht vordergründig darum gehen diesen Fall zu „lösen“ und am Ende entsprechende Interventionsideen parat zu haben, die dann so umgesetzt werden.
Vielmehr soll es einerseits darum gehen, die einzelnen Schritte der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe exemplarisch am Fall nachzuvollziehen und andererseits das bisherige Hilfegeschehen anhand der intensiven Beschäftigung mit dem Fall zu überprüfen, gegebenenfalls neue Aspekte in den Blick zu bekommen und eventuell neue Alternativen zu den bisher geplanten und eingeleiteten Maßnahmen zu erhalten, unabhängig davon, von wem diese Maßnahmen durchgeführt werden.
Diese Arbeit wird also den Fall an sich in den Blick nehmen, nicht den Fall aus Sicht unserer Institution. Ein Teil dieser Arbeit wird sich deswegen auch mit der Thematik des Betreuers aus juristischer Sicht beschäftigen, da dieses Maßnahme als ein Teil der zukünftigen Hilfe bereits eingeleitet und beantragt ist. Die Betrachtung des Falls geschieht dabei in den Schritten:
Sozialpädagogische Anamnese;
Sozialpädagogische Diagnose;
Sozialpädagogische Intervention;
Sozialpädagogische Evaluation.
Dieses Buch soll somit Praxishilfe für Menschen sein, die sich mit sozialpädagogischer Einzelfallhilfe beschäftigen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Fall oder die Situation
- 3 Sozialpädagogische Anamnese
- 3.1 Anamnese im Fall Mirko
- 3.2 Hypothesen
- 4 Die Sozialpädagogische Diagnose
- 4.1 Diagnose im Fall Mirko
- 4.1.1 Hypothese 1
- 4.1.2 Hypothese 2
- 4.1.3 Hypothese 3
- 4.1.3.1 Hilfe für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII
- 4.1.3.2 „Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten“ (§ 72 BSHG)
- 4.1.3.3 „Bestellung eines Betreuers“ (§§ 1896 ff BGB)
- 4.1.3.4 Vergleichende Betrachtungen
- 4.1.4 Hypothese 4
- 4.1.4.1 Werkstatt für behinderte Menschen
- 4.1.4.2 Abschließende Betrachtung
- 4.1.5 Hypothese 5
- 4.2 Zusammenfassung
- 4.1 Diagnose im Fall Mirko
- 5 Die Sozialpädagogische Intervention
- 5.1 Intervention im Fall Mirko
- 6 Die Sozialpädagogische Evaluation
- 6.1 Evaluation im Fall Mirko
- 7 Abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Phasen der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe anhand des Falls Mirko exemplarisch nachzuvollziehen und das bisherige Hilfegeschehen zu überprüfen. Es geht nicht um die direkte Lösung des Falls, sondern um die Analyse der einzelnen Schritte (Anamnese, Diagnose, Intervention, Evaluation) und die Identifizierung möglicher neuer Aspekte und Alternativen für zukünftige Maßnahmen.
- Sozialpädagogische Anamnese und deren Bedeutung für die Fallarbeit
- Sozialpädagogische Diagnose und die Entwicklung von Hypothesen
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Hilfen für junge Volljährige
- Möglichkeiten der beruflichen und Wohnungsbezogenen Integration
- Evaluation der sozialpädagogischen Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fall Mirko, einen Jugendlichen mit leichter Intelligenzminderung, der kurz vor Volljährigkeit steht und dessen Jugendhilfemaßnahme bald endet. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe-Schritte, nicht auf die unmittelbare Problemlösung. Die juristische Perspektive, insbesondere die Betreuungsfrage, wird ebenfalls betrachtet.
2 Der Fall oder die Situation: Dieses Kapitel stellt Mirko vor: einen 18-jährigen Jugendlichen mit leichter Intelligenzminderung, der in betreuten Wohnen lebt und in einer Jugendwerkstatt arbeitet. Die bevorstehende Beendigung der Jugendhilfemaßnahme und die Notwendigkeit, Zukunftsperspektiven in Bezug auf Wohnen und Beruf zu entwickeln, bilden den zentralen Konfliktpunkt.
3 Sozialpädagogische Anamnese: Das Kapitel beschreibt den Prozess der sozialpädagogischen Anamnese, der darauf abzielt, die Hintergründe von Mirko's Situation umfassend zu verstehen. Es betont die Bedeutung, Vorurteile zu vermeiden und verschiedene Perspektiven einzubeziehen. Das Kapitel skizziert ein methodisches Vorgehen, das sich auf die Erforschung der Geschichte des Falls und die Entwicklung von Hypothesen konzentriert.
4 Die Sozialpädagogische Diagnose: Dieses Kapitel präsentiert die Diagnose im Fall Mirko, basierend auf verschiedenen Hypothesen. Es analysiert verschiedene Unterstützungsoptionen wie Hilfe nach § 41 SGB VIII, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (§ 72 BSHG) und die Bestellung eines Betreuers (§§ 1896 ff BGB). Die Möglichkeiten einer Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen werden ebenfalls beleuchtet.
5 Die Sozialpädagogische Intervention: Dieses Kapitel beschreibt die im Fall Mirko durchgeführten Interventionen, wobei der Fokus auf den konkreten Maßnahmen liegt, die aufgrund der Diagnose und der ausgearbeiteten Hypothesen implementiert wurden. Es werden die Strategien und die Umsetzung der Interventionen detailliert dargelegt.
6 Die Sozialpädagogische Evaluation: Dieses Kapitel bewertet die Wirksamkeit der durchgeführten Interventionen im Fall Mirko. Es analysiert, inwieweit die gesetzten Ziele erreicht wurden und welche Aspekte des Prozesses optimiert werden könnten. Der Fokus liegt auf der Reflexion der Interventionen und der Ableitung von Schlussfolgerungen für die zukünftige Praxis.
Schlüsselwörter
Einzelfallhilfe, Sozialpädagogik, Jugendhilfe, § 41 SGB VIII, § 72 BSHG, §§ 1896 ff BGB, Intelligenzminderung, Betreutes Wohnen, Berufliche Integration, Anamnese, Diagnose, Intervention, Evaluation, junge Volljährige, Betreuer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Sozialpädagogische Einzelfallhilfe am Beispiel des Falls Mirko
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die sozialpädagogische Einzelfallhilfe anhand des Falls Mirko, eines jungen Volljährigen mit leichter Intelligenzminderung. Im Fokus steht nicht die direkte Problemlösung, sondern die methodische Analyse der einzelnen Schritte des Hilfeprozesses: Anamnese, Diagnose, Intervention und Evaluation. Die Arbeit beleuchtet auch relevante rechtliche Aspekte.
Welche Phasen der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt detailliert die vier Phasen der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe: die Anamnese (Kapitel 3), die Diagnose (Kapitel 4), die Intervention (Kapitel 5) und die Evaluation (Kapitel 6). Jede Phase wird am Beispiel des Falls Mirko erläutert.
Wer ist Mirko und welche Herausforderungen stellt sein Fall dar?
Mirko ist ein 18-jähriger Jugendlicher mit leichter Intelligenzminderung. Er lebt in betreuten Wohnen, arbeitet in einer Jugendwerkstatt und steht kurz vor dem Ende seiner Jugendhilfemaßnahme. Die zentrale Herausforderung besteht darin, Zukunftsperspektiven in Bezug auf Wohnen und Beruf zu entwickeln.
Welche rechtlichen Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen der Hilfen für junge Volljährige, insbesondere die Möglichkeiten der Unterstützung nach § 41 SGB VIII („Hilfe für junge Volljährige“), § 72 BSHG („Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten“) und die Bestellung eines Betreuers nach §§ 1896 ff BGB. Die Arbeit vergleicht diese Optionen und bewertet ihre Eignung für den Fall Mirko.
Wie wird die sozialpädagogische Anamnese im Fall Mirko durchgeführt?
Kapitel 3 beschreibt den Prozess der Anamnese, der darauf abzielt, Mirko's Situation umfassend zu verstehen. Es betont die Vermeidung von Vorurteilen und die Einbeziehung verschiedener Perspektiven. Die Anamnese konzentriert sich auf die Erforschung der Fallgeschichte und die Entwicklung von Hypothesen.
Welche Hypothesen werden in der sozialpädagogischen Diagnose aufgestellt?
Kapitel 4 präsentiert verschiedene Hypothesen zur Situation Mirko's und analysiert verschiedene Unterstützungsoptionen, darunter die bereits erwähnten rechtlichen Möglichkeiten (§ 41 SGB VIII, § 72 BSHG, §§ 1896 ff BGB) sowie die Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Die Hypothesen bilden die Grundlage für die Intervention.
Welche Interventionen werden im Fall Mirko durchgeführt?
Kapitel 5 beschreibt die konkreten Maßnahmen, die aufgrund der Diagnose und der Hypothesen im Fall Mirko implementiert wurden. Es werden die Strategien und die Umsetzung der Interventionen detailliert dargestellt.
Wie wird die sozialpädagogische Intervention evaluiert?
Kapitel 6 evaluiert die Wirksamkeit der Interventionen. Es analysiert den Erfolg der Maßnahmen, identifiziert Bereiche zur Optimierung und leitet Schlussfolgerungen für die zukünftige Praxis ab. Der Fokus liegt auf der Reflexion des Interventionsprozesses.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Einzelfallhilfe, Sozialpädagogik, Jugendhilfe, § 41 SGB VIII, § 72 BSHG, §§ 1896 ff BGB, Intelligenzminderung, Betreutes Wohnen, Berufliche Integration, Anamnese, Diagnose, Intervention, Evaluation, junge Volljährige und Betreuer.
Wo finde ich den vollständigen Inhaltsübersicht?
Eine detaillierte Inhaltsübersicht mit allen Kapiteln und Unterkapiteln befindet sich zu Beginn des Dokuments.
- Citar trabajo
- Frank Boßmann (Autor), 2003, Die Phasen der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe anhand eines Praxisbeispiels, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25276