Das Lehenswesen, so lautet der weitgefaßte Oberbegriff der Untersuchungsreihe, mit der ich mich bisher beschäftigt habe und im weiteren zu tun gedenke. Die Erbfolge im Lehenswesen, insbesondere die Frauenerbfolge, stellt natürlich nur einen Teilaspekt des Themas dar, wenn auch keinen unbedeutenden. Als Arbeitsansatz zur Untersuchung der Frauenerbfolge im Lehenswesen habe ich das berühmte Privilegium Minus von 1156 gewählt. Dieses soll den Mittelpunkt der Arbeit darstellen, von dem aus andere Fälle von weiblicher Erbfolge, sowohl vor, als auch nach dem Privilegium Minus untersucht werden. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse kann dann versucht werden, die Stellung des Privilegiums im Lehnrecht zu beurteilen. Ob der Vielfalt der Quellenlage war es ratsam, die Untersuchung auf das Gebiet des Deutschen Reiches einzugrenzen, da die Ausführungen, hätte man andere europäische Feudalstaaten hinzugezogen, sonst zu umfangreich oder aber zu ungenau geworden wären. Bei der Arbeit habe ich versucht ,so weit wie möglich auf urkundliches Material zurückzugreifen. Dieses sollte dann zusammen mit Aussagen der Sekundärliteratur die Basis der Untersuchung darstellen. Dabei erwiesen sich die Beiträge von Heinrich Appelt ,Gisela van der Ven und Noberto Ritte r von Greiffen, als sehr detailliert und hilfreich.
Ein Wort noch zur Methode der Darstellung. Es soll zunächst versucht werden, die allgemeine Problemstellung weiblicher Erbfolge zu erläutern, sowie eine Begriffsdefinition zu geben. Sodann wird das Privilegium Minus und die darin gemachten Aussagen zum Thema Ziel der Untersuchung sein. Abschließend werden dann andere historische Quellen zum Vergleich herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Weibliche Erbfolge
- II.1 Theoretischer Ansatz der weiblichen Erbfolge
- II.2 Definition des Begriffs "weibliche Erbfolge"
- III. Anmerkungen zum Privilegium Minus
- IV. Aussagen im Privilegium Minus zur Erbfolge in weiblicher Linie
- V. Quellenvergleiche
- V.1 Weibliche Erbfolge und Erbfolge in weiblicher Linie vor dem Privilegium Minus
- V.2 Weibliche Erbfolge und Erbfolge in weiblicher Linie nach dem Privilegium Minus
- VI. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Frauenerbfolge im Lehnswesen des Mittelalters, wobei das Privilegium Minus von 1156 als Beispiel für mittelalterliche Frauenerbfolge im Lehnrecht im Zentrum der Untersuchung steht. Ziel der Arbeit ist es, die Stellung des Privilegiums im Lehnrecht zu beurteilen und den Einfluss der weiblichen Erbfolge auf das Lehenswesen zu beleuchten. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf das Gebiet des Deutschen Reiches.
- Theoretischer Ansatz der weiblichen Erbfolge
- Definition des Begriffs "weibliche Erbfolge"
- Das Privilegium Minus und seine Bedeutung für die Frauenerbfolge
- Quellenvergleiche: Frauenerbfolge vor und nach dem Privilegium Minus
- Die Stellung des Privilegiums im Lehnrecht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der Frauenerbfolge im Lehnswesen vor und erläutert die Wahl des Privilegium Minus von 1156 als Untersuchungsobjekt.
- Weibliche Erbfolge: Dieses Kapitel behandelt den theoretischen Ansatz der weiblichen Erbfolge und definiert den Begriff "weibliche Erbfolge". Es erklärt die Herausforderungen und Entwicklungen im Lehnswesen bezüglich der Erbfolge und die Bedeutung des Waffendienstes für die Lehnsberechtigung.
- Anmerkungen zum Privilegium Minus: Dieses Kapitel stellt das Privilegium Minus von 1156 vor und erklärt dessen Bedeutung in Bezug auf die Frauenerbfolge. Es diskutiert auch die Authentizität des Dokuments und dessen historische Bedeutung.
- Aussagen im Privilegium Minus zur Erbfolge in weiblicher Linie: Dieses Kapitel analysiert die Aussagen des Privilegium Minus bezüglich der Erbfolge in weiblicher Linie. Es untersucht, ob und inwiefern das Privilegium Minus die Erbfolge von Frauen in Österreich beeinflusst hat.
- Quellenvergleiche: Dieses Kapitel vergleicht die weiblichen Erbfolgen vor und nach dem Privilegium Minus. Es analysiert verschiedene Quellen und untersucht, wie sich die Praxis der Frauenerbfolge im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Frauenerbfolge, Lehnswesen, Privilegium Minus, Lehnrecht, mittelalterliche Rechtsgeschichte, Deutsche Reich, Quellenanalyse, historische Quellen, Sekundärliteratur, Byzantinisches Recht, Theodora von Österreich, Heinrich Jasomirgott, Friedrich Barbarossa.
- Quote paper
- Andre Zysk (Author), 1999, Frauenerbfolge im Lehnswesen des Mittelalters - Das Privilegium Minus von 1156 als Beispiel mittelalterlicher Frauenerbfolge und seine Stellung im Lehnrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25051