Ich hatte die Möglichkeit, im Rahmen meines Romanistikstudiums ein Semester lang
in das Land im Süden der Europäischen Union zu gehen, um in Córdoba,
Andalusien, zu studieren. Und nicht nur um zu studieren, natürlich auch, um die
Menschen, die Kultur und das Land genau zu betrachten. Hinzusehen und
Unterschiede wie Gemeinsamkeiten festzustellen. Jedoch kannte ich Spanien schon
sehr gut, und so habe ich schon den Blick für die „Feinheiten“, damit hatte ich schon
die kleinen Unterschiede zwischen der deutschen und spanischen Kultur, verloren.
Sie waren zu vertrauten Komponenten geworden, die ich teilweise übernommen
habe und mir nicht fremd waren. Ich verstand die Menschen auf der Strasse, war den
Gewohnheiten vertraut und wusste sie außerordentlich zu schätzen, sah aber dafür
durch den längeren Aufenthalt auch die Schwächen des Landes. Aber vor allem eine
Sache kam mir immer noch sehr ungewöhnlich vor: der Stierkampf. Da der
Stierkampf ein sehr hervorstechendes Merkmal des iberischen Kulturkreises ist und
in jeder Stadt präsent ist, will ich mich ihm im Laufe dieser Arbeit widmen.
Vieles wird über ihn berichtet, er übt zweifelsohne eine Faszination aus, wird
hochgelobt und auf der anderen Seite tief verachtet. Reisende wie Rilke, Orson Wells
und Ernest Hemingway waren von dem Duell Mensch-Stier angetan und schrieben
ihre Erfahrungen nieder. Doch vor allem von Hemingway gibt es zwei herausragende
Werke, die sich um den Stierkampf drehen: zum einen „Fiesta“ (Originaltitel: „The
sun also rises“), Beschreibung der Sanfermínes von Pamplona, zum anderen „Tod
am Nachmittag“, die Schilderung eines Stierkampfes mit anschließendem
Bildmaterial und ausführlichem Stierkampflexikon. Ich komme nicht umher, über den
Stierkampf zu berichten, ohne diese beiden Werke nicht zu betrachten. Da ich selber
die „corrida de toros“, so der spanische Ausdruck für den Stierkampf, nur im
Fernsehen des öfteren beobachtet habe aber nie in einer Arena anwesend war, kann
ich eigene Erfahrungen kaum einspielen lassen. Aber ich ve rsuche mit Hilfe der
Literatur ein umfassendes Bild darzulegen.
Vorab möchte ich gern ein eigenständiges Kapitel über den Kontakt zwischen
Spanien und Deutschland stellen, der mit der Thematik des Stierkampfes zwar nicht
zusammenhängt, aber die geschichtliche Verbindung der beiden Länder verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Deutsch-spanische Kontakte
- Die Spanier und ihre Liebe zu Traditionen
- Die Sanfermines von Pamplona und Hemingway
- Tod am Nachmittag und das Verständnis für den Stierkampf
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Stierkampf in Spanien, insbesondere im Kontext der Werke von Ernest Hemingway. Sie befasst sich mit dem historischen und kulturellen Hintergrund des Stierkampfes und beleuchtet seine Bedeutung in der spanischen Identität. Die Arbeit untersucht Hemingways Verständnis und Darstellung des Stierkampfes in seinen Werken "Fiesta" und "Tod am Nachmittag".
- Deutsch-spanische Beziehungen im historischen Kontext
- Der Stierkampf als kulturelles Phänomen in Spanien
- Hemingways Faszination für den Stierkampf
- Hemingways literarische Darstellung des Stierkampfes
- Die Bedeutung des Stierkampfes in der spanischen Kultur und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und schildert die Motivation der Autorin, sich mit dem Stierkampf zu befassen. Sie erläutert die eigene Erfahrung mit Spanien und die Faszination des Stierkampfes. Die Autorin betont die Bedeutung der Werke von Ernest Hemingway für die Analyse des Stierkampfes.
Deutsch-spanische Kontakte
Dieses Kapitel analysiert die historischen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. Die Autorin beleuchtet die gemeinsame Geschichte der beiden Länder unter der Herrschaft Karl V. sowie die Entwicklung der bilateralen Beziehungen im Laufe der Zeit. Sie diskutiert den Einfluss der gemeinsamen Geschichte auf das gegenseitige Verständnis und die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien.
Die Spanier und ihre Liebe zu Traditionen
In diesem Kapitel wird die Liebe der Spanier zu ihren Traditionen beleuchtet. Die Autorin diskutiert den Stierkampf als Teil der spanischen Kultur und Tradition und analysiert seine Rolle in der spanischen Identität. Sie beleuchtet auch die Kritik am Stierkampf und die Debatte um Tierschutz.
Die Sanfermines von Pamplona und Hemingway
Dieses Kapitel fokussiert auf die Sanfermines von Pamplona, ein traditionelles Fest in Spanien, das mit dem Stierkampf verbunden ist. Die Autorin untersucht die Darstellung der Sanfermines in Hemingways Roman "Fiesta" und analysiert die Rolle des Stierkampfes in der Handlung des Romans. Sie beleuchtet die Faszination Hemingways für die Sanfermines und seine Auseinandersetzung mit der spanischen Kultur.
Tod am Nachmittag und das Verständnis für den Stierkampf
Dieses Kapitel widmet sich Hemingways Werk "Tod am Nachmittag", welches sich explizit mit dem Stierkampf befasst. Die Autorin analysiert die Darstellung des Stierkampfes in dem Buch und Hemingways Verständnis für die Tradition. Sie untersucht die Bedeutung des Stierkampfes für die Protagonisten des Romans und die Rolle der Tradition in der spanischen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Stierkampf, Spanien, Ernest Hemingway, Fiesta, Tod am Nachmittag, Sanfermines von Pamplona, spanische Kultur, Tradition, Identität, Tierschutz, deutsch-spanische Beziehungen.
- Quote paper
- Katja Völkel (Author), 2004, Stierkampf in Spanien und dessen Erwähnung bei Hemingway, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24906