Die Dynamik der Märkte hat sich in den letzten Jahren zu dem entscheidenden Faktor
entwickelt, der zum einen das Verhalten der Konsumenten durch sehr vielfältige
Produkte und eine immense quantitative Verfügbarkeit von Informationen prägt, und
zum anderen Unternehmen zwingt, nicht unerheblich zu investieren, um konkurrenzfähig
zu bleiben. Zudem ermöglicht das Massenmedium Internet einen lückenlosen
Preisvergleich aus einer sehr großen Auswahl von Anbietern. Bestellt, verhandelt
und bezahlt wird großenteils auf elektronischem Wege.
Die Konsequenz ist eine enorme Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeiten bei Kundenanfragen
bei gleichzeitigem Ziel, den Service stetig zu verbessern. Die in der
Wertschöpfung vorgelagerten Produktions- und Logistikprozesse der Leistungserstellung
sind davon nicht ausgenommen, gerade hier besteht die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile
zu realisieren.
Neben der genauen Planung prozessorientierter Ablaufsysteme ist vor allem die permanente
Überwachung und Steuerung aller Aktivitäten wichtig, um die Logistikqualität
auf einem gleichbleibend hohen Level zu halten. Moderne integrierte Monitoring-
Systeme sind inzwischen nicht mehr nur in der Lage, Ware zu verfolgen und deren
Stati zu melden, sondern basierend auf gemessenen Kennzahlen Soll-Ist-Vergleiche
anzustellen, Informationsflüsse zu generieren und sogar eigenständig Maßnahmen
einzuleiten. Mit Supply Chain Event Management-Software kann die Reaktionszeit
bei Auftreten unerwarteter Ereignisse entlang der Supply Chain verringert werden,
wodurch eine Realisierung von Kosteneinsparungen möglich ist.
Die Arbeit hat das Ziel, den in der Literatur noch ausdiskutierten Begriff Supply Chain
Event Management (SCEM) in das übergeordnete Thema Supply Chain Management
(SCM) einzuordnen und aufzuzeigen, welcher Nutzen von einem SCEM-System
zu erwarten ist. Nach einer Grundlagenbehandlung SCMs, wird SCEM als ein
Controllinginstrument und integriertes Informationssystem mit seinen relevanten
Rahmenbedingungen und -technologien behandelt. Die Arbeit stellt mehr eine Beschreibung des wünschenswerten Optimalzustands als
der bisher erreichten Möglichkeiten vorhandener SCEM-Systeme dar.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1. Unternehmensnetzwerke
- 2.2. Ziele des Supply Chain Managements
- 2.3. Reengineering und Prozessmanagement
- 2.4. Die Rolle der Informationstechnik
- 2.4.1. Planungs- und Ausführungssysteme
- 2.4.2. Gekoppelte Informationstechnologien
- 2.4.3. T&T, Monitoring und Supply Chain Event Management
- 3 Supply Chain Event Management als Controllinginstrument
- 3.1. Einordnung und Funktionen
- 3.2. SCEM-Events
- 3.3. Messung der Events
- 3.3.1. Vorüberlegungen
- 3.3.2. Kennzahlen
- 3.4. Präventive und Reaktionäre Maßnahmen
- 3.4.1. Ziele
- 3.4.2. Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA)
- 3.4.3. SCEM-Reaktionen
- 3.4.4. Fehlerbaumanalyse
- 4 Supply Chain Event Management als Informationssystem
- 4.1. Ziel der Betrachtung
- 4.2. Relevante Begriffe
- 4.3. Kommunikationsmodell
- 4.4. Informationsgewinnung
- 4.4.1. Identifikationstechnologien
- 4.4.2. Identifikation durch Barcodes
- 4.4.3. Identifikation durch Transponder
- 4.4.4. Erfassungstechnologien
- 4.5. Informationsversorgung
- 4.5.1. Informationsbedarfsermittlung
- 4.5.2. Ortsunabhängigkeit
- 4.5.3. Kommunikationstechnologien
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Supply Chain Event Management (SCEM) in überbetrieblichen Prozessen. Der Fokus liegt dabei auf der Einordnung von SCEM als Controllinginstrument und Informationssystem. Ziel ist es, die Bedeutung von SCEM für die Steuerung und Optimierung von Lieferketten aufzuzeigen und die Herausforderungen der Implementierung von SCEM-Systemen zu beleuchten.
- Einordnung und Funktionen von SCEM
- Messung von SCEM-Events und die Entwicklung von Kennzahlen
- Präventive und Reaktionäre Maßnahmen im Rahmen von SCEM
- SCEM als Informationssystem: Informationsgewinnung und -versorgung
- Kommunikationsmodell und relevante Technologien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung stellt das Thema Supply Chain Event Management (SCEM) in überbetrieblichen Prozessen vor und skizziert die Forschungsfrage sowie die Vorgehensweise der Arbeit.
Kapitel 2: Grundlagen behandelt zentrale Konzepte, die für das Verständnis von SCEM relevant sind. Hierzu gehören Unternehmensnetzwerke, Ziele des Supply Chain Managements, Reengineering und Prozessmanagement sowie die Rolle der Informationstechnik in diesem Kontext.
Kapitel 3: Supply Chain Event Management als Controllinginstrument untersucht die Einordnung von SCEM als Controllinginstrument. Es werden die Funktionen von SCEM, die Messung von Events, die Entwicklung von Kennzahlen und präventive sowie reaktive Maßnahmen im Zusammenhang mit SCEM diskutiert.
Kapitel 4: Supply Chain Event Management als Informationssystem widmet sich der Betrachtung von SCEM als Informationssystem. Es werden relevante Begriffe, Kommunikationsmodelle, Informationsgewinnung und -versorgung, sowie verschiedene Technologien beleuchtet, die im Rahmen von SCEM zum Einsatz kommen.
Schlüsselwörter
Supply Chain Event Management, Controlling, Informationssystem, Unternehmensnetzwerke, Supply Chain Management, Reengineering, Prozessmanagement, Informationstechnik, Events, Kennzahlen, Präventive Maßnahmen, Reaktionäre Maßnahmen, Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA), Fehlerbaumanalyse, Informationsgewinnung, Informationsversorgung, Kommunikationsmodelle, Identifikationstechnologien, Erfassungstechnologien.
- Quote paper
- Manuel Wiese (Author), 2004, Supply Chain Event Management (SCEM) in überbetrieblichen Prozessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24747