Die Volkshochschulen in Deutschland nahmen bereits im letzten Jahrhundert einen immer größeren Stellenwert ein. Ausgehend von drei verschiedenen Wurzeln, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll, entwickelte sie ihre Grundsätze und Ziele zur Bildung der Erwachsenen und Jugendlichen in einer freien Gesellschaft. Aus diesem Freiheitsgedanken heraus lässt sich auch die vom Staat unabhängige Organisationsform der früheren und auch der heutigen Volkshochschulen erklären.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Ursprünge des deutschen Volkshochschulwesens darzustellen und die Entwicklungen in diesem Bereich zu verfolgen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Anfängen des Volkshochschulwesens, der Entwicklung während der Weimarer Republik und der Gleichschaltung und Neuordnung der Volksbildung während des Dritten Reiches.
Um den Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu sprengen, wird die Volksbildung in der Nachkriegszeit nur kurz dargestellt. Den Autoren war es wichtig, gerade die Anfänge und die frühen Entwicklungsphasen des Volkshochschulwesens zu erläutern, da diese Phasen seltener angesprochen werden als die aktuellen Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitungsgedanke
- Die Ursprünge der Volkshochschule
- Deutsche Ursprünge
- Die Universitätsausdehnungsbewegung
- Der dänische Einfluss
- Die Volkshochschulen Tingleff und Norburg
- Die Volkshochschulen Albersdorf und Mohrkirch-Osterholz
- Die Weimarer Republik
- Die „neue Richtung“
- Gründung zahlreicher Volkshochschulen
- Der Hohenrodter Bund
- Reichsverband der deutschen Volkshochschulen
- Die Prerower Formel
- Das Scheitern der „neuen Richtung“
- Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg
- Zentralisierung, Gleichschaltung und Neuordnung der Volksbildung
- Deutsches Volksbildungswerk
- Auseinandersetzung von Kommunen und dem Deutschen Gemeindetag mit der NSDAP
- Reichsarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung
- Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg
- Die Zeit der Reeducation
- Die Zeit nach 1958
- Die Zielsetzung der Volkshochschule
- Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Ursprünge des deutschen Volkshochschulwesens darzustellen und dessen Entwicklung zu verfolgen. Der Fokus liegt auf den Anfängen, der Entwicklung während der Weimarer Republik und der Gleichschaltung im Dritten Reich. Die Nachkriegszeit wird nur kurz behandelt.
- Die verschiedenen Ursprünge der Volkshochschulen (deutsche, dänische Einflüsse, Universitätsausdehnungsbewegung).
- Die Entwicklung der Volkshochschulen während der Weimarer Republik, inklusive der „Neuen Richtung“ und des Hohenrodter Bundes.
- Die Gleichschaltung und Neuordnung der Volksbildung unter dem Nationalsozialismus.
- Die Rolle von Vereinen und Gruppierungen in der Entwicklung der Erwachsenenbildung.
- Die Bedeutung der Aufklärung für die Entwicklung der Volksbildung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitungsgedanke: Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Volkshochschulen in Deutschland, ausgehend von ihren unterschiedlichen Ursprüngen und ihren Zielen in einer freien Gesellschaft. Der Fokus liegt auf den frühen Entwicklungsphasen, da diese oft weniger Beachtung finden als aktuelle Entwicklungen.
Die Ursprünge der Volkshochschule: Dieses Kapitel identifiziert drei Wurzeln des deutschen Volkshochschulwesens: Erstens, die bereits im 19. Jahrhundert bestehenden Vereine und Gruppierungen zur Erwachsenenbildung in Deutschland. Zweitens, der Einfluss der englischen „University Extension“. Drittens, die „Neue Richtung“ mit der Einrichtung von Heimvolkshochschulen nach dänischem Vorbild. Es wird die Bedeutung dieser drei Einflüsse auf die Entwicklung der Volkshochschulen erläutert und deren unterschiedliche Charakteristika herausgearbeitet.
Deutsche Ursprünge: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Erwachsenenbildung in Deutschland vor dem Einfluss aus dem Ausland. Es verweist auf die Aufklärung als wichtigen Impuls für eine breitere Erwachsenenbildung und beschreibt die vielfältigen Aktivitäten von Lesegesellschaften, Arbeitervereinen, und anderen Gruppierungen im 19. Jahrhundert, die die Grundlage für die spätere Volkshochschulbewegung bildeten. Das Kapitel betont die Bedeutung der gescheiterten Revolution von 1848 und die Rolle des Bürgertums und der Arbeiterbewegung in der Entwicklung der Volksbildung.
Die Weimarer Republik: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Volkshochschulen während der Weimarer Republik. Es behandelt die „neue Richtung“ mit ihrem Fokus auf Heimvolkshochschulen, die Gründung zahlreicher Volkshochschulen, die Rolle des Hohenrodter Bundes und des Reichsverbands der deutschen Volkshochschulen, sowie die Prerower Formel. Der Fokus liegt auf den Versuchen, eine breite und einheitliche Erwachsenenbildung zu etablieren und den Herausforderungen, die diese Entwicklung mit sich brachte.
Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg: Dieses Kapitel behandelt die Gleichschaltung und Neuordnung der Volksbildung unter dem Nationalsozialismus. Es beschreibt die Zentralisierung der Erwachsenenbildung, die Rolle des Deutschen Volksbildungswerks und die Auseinandersetzung zwischen Kommunen und der NSDAP. Der Fokus liegt auf der Unterdrückung der unabhängigen Volkshochschulen und der Anpassung der Erwachsenenbildung an die nationalsozialistische Ideologie.
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Volkshochschulen in der Nachkriegszeit, einschließlich der Phase der Reeducation und der Entwicklung nach 1958. Es wird die Zielsetzung der Volkshochschule in diesem Kontext kurz angerissen, ohne jedoch detailliert auf die Entwicklungen einzugehen.
Schlüsselwörter
Volkshochschule, Erwachsenenbildung, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, „Neue Richtung“, Hohenrodter Bund, Heimvolkshochschule, Gleichschaltung, Volksbildung, Vereine, Aufklärung.
Häufig gestellte Fragen zur Entwicklung der deutschen Volkshochschulen
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der deutschen Volkshochschulen. Er behandelt die Ursprünge, die Entwicklung während der Weimarer Republik, die Gleichschaltung im Dritten Reich und gibt einen kurzen Ausblick auf die Nachkriegszeit. Der Fokus liegt auf den frühen Phasen der Entwicklung und den unterschiedlichen Einflüssen, die diese prägten.
Welche Ursprünge der Volkshochschulen werden behandelt?
Der Text identifiziert drei Hauptquellen: die bereits im 19. Jahrhundert bestehenden deutschen Vereine und Gruppierungen zur Erwachsenenbildung, den Einfluss der englischen „University Extension“ und die „Neue Richtung“ mit der Einrichtung von Heimvolkshochschulen nach dänischem Vorbild. Die jeweiligen Charakteristika und die Bedeutung dieser Einflüsse werden detailliert erläutert.
Welche Rolle spielte die Weimarer Republik für die Volkshochschulen?
Die Weimarer Republik war eine Zeit intensiver Entwicklung für die Volkshochschulen. Der Text beschreibt die „neue Richtung“ mit ihrem Fokus auf Heimvolkshochschulen, die Gründung zahlreicher neuer Einrichtungen, die Rolle des Hohenrodter Bundes und des Reichsverbands, sowie die Prerower Formel. Es werden die Versuche einer breiten und einheitlichen Erwachsenenbildung und die damit verbundenen Herausforderungen beleuchtet.
Wie wurden die Volkshochschulen im Nationalsozialismus beeinflusst?
Unter dem Nationalsozialismus wurden die Volkshochschulen gleichgeschaltet und neu geordnet. Der Text beschreibt die Zentralisierung der Erwachsenenbildung, die Rolle des Deutschen Volksbildungswerks und die Auseinandersetzung zwischen Kommunen und der NSDAP. Der Fokus liegt auf der Unterdrückung der Unabhängigkeit der Volkshochschulen und ihrer Anpassung an die nationalsozialistische Ideologie.
Wie wird die Nachkriegszeit behandelt?
Die Nachkriegszeit wird nur kurz behandelt. Der Text gibt einen Überblick über die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich der Phase der Reeducation und der Entwicklung nach 1958. Die Zielsetzung der Volkshochschule in diesem Kontext wird kurz angerissen, ohne detaillierte Ausführungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diesen Text?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Volkshochschule, Erwachsenenbildung, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, „Neue Richtung“, Hohenrodter Bund, Heimvolkshochschule, Gleichschaltung, Volksbildung, Vereine, Aufklärung.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Ursprünge der Volkshochschule (inkl. Deutsche Ursprünge und Dänischer Einfluss), Die Weimarer Republik, Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg, Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und Schlussgedanke. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung im Text.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die Ursprünge des deutschen Volkshochschulwesens darzustellen und dessen Entwicklung nachzuzeichnen, mit besonderem Fokus auf die Anfänge, die Weimarer Republik und die Gleichschaltung im Dritten Reich.
Für welche Zielgruppe ist dieser Text gedacht?
Der Text ist für eine akademische Zielgruppe gedacht, die sich mit der Geschichte der Erwachsenenbildung und der Volkshochschulen in Deutschland auseinandersetzt. Die detaillierte Darstellung und die akademische Sprache sprechen für eine Verwendung im universitären Kontext oder für wissenschaftliche Arbeiten.
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- Marion Hacke (Author), 2003, Geschichte der Volkshochschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24709