Einführung
Es ist in der Schulpraxis immer mehr zu vermerken, dass Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht, den sie als langweilig erleben, Nebentätigkeiten suchen, die für die Lehrerin oder den Lehrer Störcharakter haben. Häufig sind Lehrerinnen und Lehrer zu inflexibel im Gestalten des Unterrichts und begegnen diesem Problem mit der traditionellen autoritären Unterrichtsweise, die sich hier in Deutschland über viele Jahrzehnte profiliert hat. Scheinbar funktioniert diese Methode auch, doch ist sie für die Schülerinnen und Schüler nicht sehr motivierend. Durch vermehrte schülerinnenzentrierte Unterrichts- bzw. Sozialformen werden wichtige Kompetenzen in die Hände der Schülerinnen und Schüler gelegt. Sie aktiviert diese auch und hat damit den positiven Nebeneffekt, dass viele Disziplinschwierigkeiten gar nicht mehr auftreten. Aus diesem Grunde sollen in diesem Kapitel verschiedene Möglichkeiten der Unterrichtsdurchführung vorstellen und beschreiben. Um das Schreiben, Lesen und Reflektieren dieser Ausführungen nicht unnötig zu erschweren werde ich im Folgenden nicht mehr Schülerinnen und/ oder Schülern oder Lehrerinnen und/ oder Lehrern, sondern Schüler oder Lehrer schreiben.
Inhalt
1. Theorie zu Sozialformen des Unterrichts
1.1. Einführung
1.2. Verschiedene Definitionsmöglichkeiten
1.3. Die wichtigsten Sozialformen
1.3.1. Frontalunterricht (Klassenunterricht)
1.3.2. Einzelarbeit (Alleinarbeit)
1.3.3. Partnerarbeit
1.3.4. Gruppenarbeit
1.3.4.1. Kleingruppenarbeit
1.3.4.2. Großgruppenarbeit
1.4. Eine optimale Auswahl der Sozialformen
1.5. Fazit
2. Eigene Unterrichtsbeispiele
2.1. Beschreibung einer Stundensequenz in Einzelarbeit
2.2. Beschreibung einer Stundensequenz in Partnerarbeit
2.3. Beschreibung einer Stundensequenz in Gruppenarbeit
2.3.1. Beschreibung der übergeordneten Unterrichtseinheit
2.3.2. Beschreibung der 1. Unterrichtsstunde/ Gruppenarbeit
2.3.3. Beschreibung der 2. Unterrichtsstunde/ Gruppenarbeit
3. Eine mögliche Prognose in meiner Klasse
3.1. Zur Einzelarbeit
3.2. Zur Partnerarbeit
3.3. Zur Gruppenarbeit
3.4. Die richtige Mischung
4. Quellen
1. Theorie zu Sozialformen des Unterrichts
1.1. Einführung
Es ist in der Schulpraxis immer mehr zu vermerken, dass Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht, den sie als langweilig erleben, Nebentätigkeiten suchen, die für die Lehrerin oder den Lehrer Störcharakter haben. Häufig sind Lehrerinnen und Lehrer zu inflexibel im Gestalten des Unterrichts und begegnen diesem Problem mit der traditionellen autoritären Unterrichtsweise, die sich hier in Deutschland über viele Jahrzehnte profiliert hat. Scheinbar funktioniert diese Methode auch, doch ist sie für die Schülerinnen und Schüler nicht sehr motivierend. Durch vermehrte schülerinnenzentrierte Unterrichts- bzw. Sozialformen werden wichtige Kompetenzen in die Hände der Schülerinnen und Schüler gelegt. Sie aktiviert diese auch und hat damit den positiven Nebeneffekt, dass viele Disziplinschwierigkeiten gar nicht mehr auftreten. Aus diesem Grunde sollen in diesem Kapitel verschiedene Möglichkeiten der Unterrichtsdurchführung vorstellen und beschreiben.
Um das Schreiben, Lesen und Reflektieren dieser Ausführungen nicht unnötig zu erschweren werde ich im Folgenden nicht mehr Schülerinnen und/ oder Schülern oder Lehrerinnen und/ oder Lehrern, sondern Schüler oder Lehrer schreiben.
1.2. Verschiedene Definitionsmöglichkeiten
Als Sozialform kann man die Art und Weise bezeichnen, in welcher der Lehrer die Schüler zum Lernen organisiert oder die Schüler sich selber organisieren. Man spricht daher auch von ‚Organisationsformen’, die durch bestimmte interaktionale Konstellationen gekennzeichnet sind.[1]
HILBERT definiert, dass Sozialformen des Unterrichts die organisatorische Seite der Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten im Unterricht bestimmen. Bei ihm findet man die das folgende Schema der Sozialformen des Unterrichts:[2]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
HELL und OLBRICH dem hingegen sehen didaktische Terminologien wie Unterrichtsmethoden, Unterrichtsformen, Unterrichtsverfahren, Sozialformen usw. aufgrund verschiedener Überschneidungs- und Differenzierungsschwierigkeiten als zu wenig hilfreich und unterscheiden stattdessen lieber in Aktions- und Interaktionsformen. Mit Aktionsformen meinen sie dabei:[3]
- das Führen von Gesprächen,
- die Durchführung von Versuchen (Lehrer und/ oder Schüler)
- das Lernen von Vokabeln,
- die Arbeit mit Medien,
- Spiele,
- Probearbeiten usw.
Diese Aktionsformen dürfen aber keinesfalls isoliert von den Interaktionsformen gesehen werden, da sie immer wechselseitig in Beziehung zueinander stehen. Die Interaktionsformen beschreiben sie übersichtlich wie folgt (zusammengestellt nach SCHULZ 1981):[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
GEHLERT und POHLMANN sehen in den verschiedenen Sozialformen haupsächlich die kommunikativen Beziehungen zwischen dem Lehrer und den Schülern oder zwischen den Schülern. Sie sollen damit positiven Einfluss auf das Lernverhalten und die Lerneffektivität üben und die Kommunikation und Sozialkompetenz verbessern[5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus der linguistischen Kommunikationsforschung übernommen lassen sich Sozialformen in zwei Untergruppen klassifizieren. Zum Einen gibt es komplementäre Sozialformen, in denen der Lehrer dominant wirkt und dadurch den Handlungsspielraum der Schüler einschränkt. Zum Anderen nennt man Interaktionsformen, bei denen die Stellung der Schüler und des Lehrer relativ ausgeglichen sind, symmetrische.
In der Literatur findet man zu meist die Auflistung folgender Sozialformen:[6]
- Frontalunterricht (Klassenunterricht)
- Einzelarbeit (Alleinarbeit)
- Partnerarbeit
- Kleingruppenarbeit
- Großgruppenarbeit
- Team Teaching
1.3. Die wichtigsten Sozialformen
1.3.1. Frontalunterricht (Klassenunterricht)
Der Frontalunterricht bezeichnet die einseitige Vermittlung des Lehrstoffes, bei welcher der Lehrer die dominante, den Lernprozess steuernde Stellung innerhalb der Klasse einnimmt. In diesem damit komplementären Unterricht ist der Handlungs- und Entfaltungsspielraum der Schüler ist hier (von allen Sozialformen) am meisten eingeschränkt.
Der Frontalunterricht ist seit Jahrhunderten die dominante Sozialform der schulischen Erziehung, da hier der Unterrichtsprozess exakt geplant der Stoff zeitökonomisch vermittelt und die Schüler simultan kontrolliert werden konnten und können.
Ein Kritikpunkt wäre die mangelnde Differenzierungsmöglichkeit des Lehrer, der sich nur am Klassendurchschnitt orientieren und nicht individuell auf einzelne Schüler eingehen kann.
Noch stärker zu kritisieren ist an dieser konservativen Sozialform aber die mangelnde Interaktion zwischen den Schülern, die Vernachlässigung der sozialen Lerninhalte und –ziele und das Fehlen der Selbstständigkeitsstimulation für die Schüler. Laut Kritikern wird hier nur das Faktenwissen und nicht das sozial-intelligente Handeln geschult.[7]
[...]
[1] Vgl. ANGERMANN
[2] Vgl. HILBERT (Seite 340 f.)
[3] Vgl. HELL/ OLBRICH (Seite 60)
[4] Vgl. HELL/ OLBRICH (Seite 60 f.)
[5] Vgl. GEHLERT/ POHLMANN (Seite 53 ff.)
[6] Vgl. ANGERMANN
[7] Vgl. ANGERMANN
- Arbeit zitieren
- Thomas Schrowe (Autor:in), 2003, Sozialformen des Unterrichts - Arbeit zum Blockpraktikum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24655
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