Neuhochdeutsch : Wer mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bette steigt
Schwäbisch: Wer mit'm linka Fuaß zaitschte aus'm Bett steigt
Bairisch: Wer mit'm linken Fuaß z'erscht aus'm Bette außisteigt
Ostfränkisch: Bär met dem lenke Fooß zeerst uis em Bett steiht
Thüringisch: Wär met d'n lenken Benne zeerscht uhs'n Bett steigt
Obersächsisch: War mit'n linken Fuß z'urst aus'm Bette steigt
Schlesisch: War miet dann linka Fuse z'urst aus'm Bette steigt
Westfälisch: De met'm linken Foot toerst ut dem Bedde styget
Holsteinisch: Wer mit'm linkern Faut tauirst ut Bedd stigt
Diese Arbeit gibt einen kurzen, zusamenfassenden Blick auf Variation und Varietäten des Deutschen mit den regionalen Besonderheiten bei Vokalen, Konsonanten und Silben, Konjugation, Wortstellungen und weitere Satzstrukturen, sowie Variationen bei Klammerkonstruktionen.
Inhaltsverzeichnis
1. Vokale, Konsonanten und Silben
2. Konjugation, Deklination, Wortbildung
3. Wortstellungen und weitere Satzstrukturen
4. Variationen bei Klammerkonstruktionen
5. Literaturverzeichnis
Neuhochdeutsch : Wer mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bette steigt[1]
Schwäbisch: Wer mit'm linka Fuaß zaitschte aus'm Bett steigt
Bairisch: Wer mit'm linken Fuaß z'erscht aus'm Bette außisteigt
Ostfränkisch: Bär met dem lenke Fooß zeerst uis em Bett steiht
Thüringisch: Wär met d'n lenken Benne zeerscht uhs'n Bett steigt
Obersächsisch: War mit'n linken Fuß z'urst aus'm Bette steigt
Schlesisch: War miet dann linka Fuse z'urst aus'm Bette steigt
Westfälisch: De met'm linken Foot toerst ut dem Bedde styget
Holsteinisch: Wer mit'm linkern Faut tauirst ut Bedd stigt
1. Vokale, Konsonanten und Silben
1.1 Im Norden des deutschen Sprachraums ist die stärkste Ausprägung von labialisierten Vorderzungenvokalen, die Unterscheidung von Fortes und Lenes und Umlauterscheinungen auszumachen. Im südlichen Sprachraum sind diese Merkmale deutlich weniger anzutreffen.[2]
1.2 Labialisierte Vokale sind im niederdeutschen Raum aufgrund der zahlreich anzutreffenden Rundungen, im Vergleich zum hochdeutschen Raum und der dort anzutreffenden weitreichenden Entrundung, sehr häufig. In hochdeutschen Dialekten sind labialisierte Vokale im Elsässischen, Westmitteldeutschen, Hochalemannischen und Ostfränkischen anzutreffen. Dort erscheinen Entrundungen lediglich mit zahlreichen Ausnahmen.
1.3 Aufgrund der vollständigen Lenisierung von [p], [t] und [k] zu [b], [d] und [g] finden sich im westlichen Oberdeutschen und in weiten Teilen des Mitteldeutschen keine Fortes, sondern allein Lenes im Bereich der Plosive. Im Oberdeutschen und im äußersten Süden des oberdeutschen Gebietes treten nur stellungsabhängige Lenisierungen auf. Im niederdeutschen Raum sind Lenisierungen vergleichsweise selten.
1.4 Die Ausprägung des Umlautes aus lautlicher Sicht zeigt eine starke Ausprägung im nieder- und mitteldeutschen Raum. Der grammatikalische Umlaut ist jedoch im (west-)oberdeutschen Raum viel stärker anzutreffen als in den übrigen Gebieten. Da jedoch aus lauttypologischer Sicht der Umlaut in lautlicher Hinsicht von größerer Bedeutung ist, ist somit eine stärkere Ausprägung an Umlauten eher den norddeutschen Gebieten zuzuschreiben.
1.5 In den deutschen Mundarten ist das Verhältnis von Lang- und kurzvokalen unterschiedlich ausgewogen. Durch verschiedene Vokaldehnungen (Dehnung in offener Tonsilbe im Hochdeutschen, Einsilberdehnung, analoge Dehnung im Ostdeutschen und Ostmitteldeutschen) zeigt sich im Süden eine Verschiebung auf. In ostmitteldeutschen, ostfränkischen und hessischen Dialektgebieten sind Vokalkürzungen auszumachen.
1.6 Im Verlauf der sprachgeschichtlichen Entwicklung haben sich Monophtongierungen im nördlichen und mittleren deutschen Sprachgebiet eingestellt, sowie eine Diphthongierung im mittleren und südöstlichen Sprachgebiet. Im Norden ist somit eine schwächere Ausprägung an Diphtongen auszumachen als im Süden. Die stärkste Ausprägung findet sich in den südöstlichen Sprachgebieten.
1.7 In der Mitte und im Süden des deutschen Sprachgebiets zeigen die charakteristischen Frikative eine weitaus stärkere Ausprägung als im Norden. Zurückzuführen ist dies auf die Verschiebung von Tenues zu Frikativen im gesamten Hochdeutschen Gebiet im Rahmen der zweiten Lautverschiebung. Der niederdeutsche Raum blieb von der Verschiebung von Tenues zu Frikativen weitgehendst unberührt.
1.8 Im Niederdeutschen Raum sind aufgrund des Ausbleibens der zweiten Lautverschiebung keine Affrikaten anzutreffen. Von Norden nach Süden nimmt die räumliche Ausprägung an Affrikaten zu.
1.9 Im Süden des hochdeutschen Sprachgebiets ist eine stärkere Ausprägung des ungleichen Verhältnis
ses von Haupt- und Nebensilbenvokalismus auszumachen.
[...]
[1] Dialektprobe (nach Weigeldt 1906), online unter URL: http://www.n-tv.de/3075001.html (03.08.2003)
[2] Vgl, Roelcke, Thorsten: Sprachtypologie des Deutschen : historische, regionale und funktionale Variation / von Thorsten Roelcke. - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1997. S.183 -187
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