In der folgenden Arbeit soll das Thema „Intervalle hören, singen, aufschreiben“ im Bezug auf den Unterricht behandelt werden. Ich habe die Arbeit daher als Langplanung konzipiert.
Da es, wie man später noch sehen wird, wenig Sinn macht, das Thema „Intervalle hören, singen, aufschreiben“ als eigenständige Unterrichtseinheit zu planen, habe ich den Langplanungsteil: „Unterrichtsverlauf“ in einzelne „Unterrichtsmodule“ unterteilt. Diese Unterrichtsmodule sind eigenständig und können in anderen Unterrichtseinheiten eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Sachanalyse
1.1 Intervalle: Definition
1.2 Intervalle bestimmen
1.2.1 Die Bestimmung der Grundintervalle
1.2.2 Die Bestimmung kleiner und großer Intervalle
1.2.3 Die Bestimmung verminderter und übermäßiger Intervalle
1.3 Intervalle nach Kriterien ordnen
1.3.4 Schritte / Sprünge
1.3.5 Konsonanzen / Dissonanzen
2. Didaktische Analyse
2.1 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhalts
2.2 Didaktische Reduktion
2.3 Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
3. Voraussetzungen
3.1 Interne Voraussetzungen
3.2 Externe Voraussetzungen
4. Lernziele
4.1 Grobziel
4.2 Feinziel
5. Umsetzung im Unterricht
Modul 1: Die Intervallnamen
Modul 2: Intervalle bestimmen
Modul 3: Melodieverläufe kennzeichnen
Modul 4: Intervalle nach Kriterien ordnen
Modul 5: Die Wirkung von Intervallen
Modul 6: Singen
Modul 7: Hören und bestimmen
Literaturverzeichnis
Vorwort
In der folgenden Arbeit soll das Thema „Intervalle hören, singen, aufschreiben“ im Bezug auf den Unterricht behandelt werden. Ich habe die Arbeit daher als Langplanung konzipiert.
Da es, wie man später noch sehen wird, wenig Sinn macht, das Thema „Intervalle hören, singen, aufschreiben“ als eigenständige Unterrichtseinheit zu planen, habe ich den Teil: „Unterrichtsverlauf“ in „Unterrichtsmodule“ abgeändert. Diese Unterrichtsmodule sind eigenständig und können in andere Unterrichtseinheiten eingesetzt werden.
1. Sachanalyse
1.1 Intervalle: Definition
Als Intervall (lat. Intervallum = Zwischenraum) bezeichnet man den Abstand zwischen zwei Tönen. In der Grobbestimmung unterteilt man die Oktave (= Abstand vom 1. zum 8. Ton) in die 8 Grundintervalle. Hinzu kommen kleine und große Intervalle.
Die Grundintervalle heißen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Bezeichnungen leiten sich von den lateinischen Ordnungszahlen ab.
Die oben genannten Grundintervalle lassen sich noch weiter untergliedern:
Folgende Intervalle können klein bzw. groß sein: Sekunden, Terzen, Sexten und Septimen.
Tabelle 1.1: Große und kleine Intervalle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Als reine Intervalle bezeichnet man:
Primen bzw. Oktaven sowie Quarten und Quinten
Reine Intervalle können weder klein noch groß sein, lediglich vermindert oder übermäßig.
Tabelle 1.2: Reine Intervalle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Sämtliche Intervalle können zudem vermindert bzw. übermäßig sein.
Ob ein Intervall vermindert bzw. übermäßig ist, lässt sich nur am Notentext feststellen, da man beim hören keinen Unterschied zwischen z. B.: einer übermäßigen Quinte und einer kleinen Sexte hört. Es handelt sich bei Tasteninstrumenten um die gleiche Taste, also um den gleichen Ton. Dass eine Taste zwei Namen haben kann, nennt man „Enharmonische Verwechslung“. Tatsächlich sind ein „gis“ und ein „as“ zwei verschiedene Töne, sie liegen aber sehr dicht beieinander.
Da die Klaviatur eines Tasteninstruments nicht endlos breit sein durfte, um spielbar zu bleiben, wurden solche Töne (z.B.: „gis“ und „as“) zusammengefasst.
Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass ein Tasteninstrument somit nie optimal gestimmt werden konnte, man musste also immer Kompromisse in der Stimmung finden.
Es entwickelten sich daher verschiedene Stimmungen (Temperaturen), die jeweils auf bestimmte Parameter wert legten.
Beispiele für Stimmungen sind:
- Die pytagoräische Stimmung (reine Quarten und Quinten); wurde ab ca. 850 bis 1550 verwendet.
- Die mitteltönige Stimmung (8 gute und 4 schlechteTerzen, 1 Wolfsquinte); wurde ab 1550 für Tasteninstrumente üblich.
- Die wohltemperierte Stimmung (ausgeprägte Tonartencharakteristik: C-Dur gut, Fis-Dur "geschärft"); von 1700 bis 1850 war diese Stimmung weit verbreitet (à Wohltemperiertes Klavier von Bach) Das Ziel war es, jede Tonart spielen zu können.
- Die gleichschwebende Temperatur (alle Tonarten gleich verstimmt)
Die übermäßige Quarte hat einen eigenständigen Namen, den Tritonus (= besteht aus 3 Ganztönen). Er teilt die Oktave genau in der Mitte und ist sehr dissonant, daher wurde er, vor allem im Mittelalter, aber auch noch danach, als Sinnbild des „Bösen“ eingesetzt. Der Teufel gilt als unmusikalisch, daher ist der Tritonus das ideale „Teufelsintervall“.
Tabelle 1.3: verminderte und übermäßige Intervalle
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Intervalle bestimmen
1.2.1 Die Bestimmung der Grundintervalle
„Die Größe eines Intervalls lässt sich auf einfache Weise bestimmen: Wir zählen die Schritte in der Stammtonreihe aus und zählen dabei den ersten und letzten Ton mit…“[1]
Die Stammtonreihe wird aus den folgenden Tönen gebildet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gegeben sind die Töne „c’“ und „f’“. Beim auszählen erhält man nach der oben beschriebenen Methode 4 Tonschritte à Bei dem Intervall handelt es sich um eine Quarte.
1.2.2 Die Bestimmung kleiner und großer Intervalle
Zum genauen Bestimmen von Intervallen eignet sich die in 1.2.1 vorgestellte Methode nicht, außer wenn es sich um reine Intervalle handelt, da man durch sie nur die Grundintervalle erhält.
Zum genauen Bestimmen von Intervallen zählt man die Halbtöne zwischen zwei gegebenen Tönen aus.
Achtung: Hier darf man nicht wie in 1.2.1 den ersten Ton zusätzlich zählen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wir erhalten somit vier Halbtöne. Diese entsprechen der großen Terz (siehe Tabelle 1.1).
1.2.3 Die Bestimmung verminderter und übermäßiger Intervalle
Neben den reinen, kleinen und großen Intervallen gibt es noch die verminderten und übermäßigen Intervalle, sowie doppelt verminderte bzw. doppelt übermäßige Intervalle.
Um solche Intervalle zu bestimmen, bestimmt man zuerst das Grundintervall, indem man die Vorzeichen einfach vernachlässigt. Danach zählt man zusätzlich noch die Halbtonschritte zwischen den beiden gegebenen Tönen aus, die Vorzeichen müssen berücksichtigt werden.
Wenn es sich nun bei dem Grundintervall um ein reines Intervall handelte, beim auszählen der Halbtonschritte aber ein Halbtonschritt mehr bzw. weniger vorhanden war, handelt es sich um ein vermindertes (ein Halbtonschritt weniger) bzw. um ein übermäßiges (ein Halbtonschritt mehr) Intervall.
Hierzu ein Beispiel:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gegeben sind die Töne „c’“ und „gis’“.
Beim Bestimmen des Grundintervalls (das Kreuzvorzeichen wird vernachlässigt) erhält man eine Quinte. Wenn man nun unter Berücksichtigung des Kreuzvorzeichens die Halbtonschritte auszählt erhält man acht Halbtonschritte. Eine reine Quinte besteht allerdings nur aus 7 Halbtonschritten, d.h. es ist ein Halbtonschritt mehr vorhanden à Es handelt sich also um eine übermäßige Quinte.
Wenn es sich bei dem Grundintervall um ein Intervall handelt, das klein bzw. groß sein kann, beim Auszählen der Halbtonschritte aber ein kleineres bzw. größeres Intervall als das Grundintervall entsteht, dann handelt es sich um ein vermindertes bzw. übermäßiges Intervall.
Auch hierzu ein Beispiel:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gegeben sind die Töne „c’“ und „ais’“.
Beim Bestimmen des Grundintervalls (Die Vorzeichen werden vernachlässigt) erhält man eine Sexte. Wenn man nun unter Berücksichtigung der Vorzeichen die Halbtonschritte auszählt erhält man zehn Halbtonschritte.
Eine Sexte kann jedoch nur 8 (kleine Sexte) bzw. 9 (große Sexte) Halbtonschritte habe. Es handelt sich also um ein übermäßiges Intervall, da ein Halbton zu viel vorhanden ist.
Erhält man beim auszählen der Halbtonschritte zwei Halbtonschritte zu viel bzw. zu wenig, handelt es sich um ein doppelt übermäßiges bzw. doppelt vermindertes Intervall.
Ein Beispiel hierzu;
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gegeben sind die Töne „ces’“ und „ais’“.
Als Grundintervall erhält man (wieder unter Vernachlässigung der Vorzeichen) eine Sexte, beim Auszählen der Halbtonschritte jedoch elf Halbtonschritte. Es sind also zwei Halbtonschritte mehr, als eine Sexte höchstens haben kann. Es handelt sich also um ein doppelt übermäßiges Intervall.
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[1] Kemmelmeyer, Karl-Jürgen/ Nykrin, Rudolf (Hrsg.), Spielpläne, Musik 1 für den Musikunterricht in den Klassen 5 und 6 an allgemeinbildenden Schulen, Ernst Klett Schulbuchberlag GmbH, Stuttgart 1990, 1. Auflage 15 4, S. 90.
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