Das Anliegen meiner Arbeit ist, die Verwendung der Substantivkomposita im
Französischen mit der Spanischen zu vergleichen und Unterschiede herauszustellen.
In meiner Untersuchung werde ich mich hauptsächlich auf die nominalen
Lexeme beschränken, die ein Komposita in sich vereint. Um bestimmte Sachverhalte,
wie zum Beispiel die der endo– und exozentrischen Komposition zu verdeutlichen,
bedarf es selbstverständlich auch der Erwähnung von adjektivischen
Konstituenten. Ich werde dabei, ausgehend vom Französischen vergleichenden
Bezug zu den spanischen Varianten der Substantivkomposita nehmen.
Während meiner Literaturrecherche entgegnete mir eine Fülle von Informationen
bezüglich der morphologischen Varianten und semantischen Beziehungen innerhalb
der Komposita beider Sprachen, die in der Fachliteratur zum Teil sehr unterschiedlich
dargestellt und in verschiedenste Kategorien unterteilt wurde. Da der
vorgeschriebene Umfang einer Hausarbeit eines Proseminars diese Informationsbreite
nicht fassen kann, werde ich aufgrund dessen in dieser Arbeit nicht alle Aspekte
und Einzelheiten der Substantivkomposita darstellen können. Mir ist von
Bedeutung wichtige morphologische und semantische Eigenschaften der Substantivkomposita
übersichtlich darstellen zu können.
Zur Einführung in das Thema möchte ich zunächst bedeutende Merkmale der
Substantivkomposita anhand von Beispielen definieren und diese Begriffe näher
erläutern. Das dritte Kapitel wird sich mit der Zusammensetzung von Nomen im
Französischen befassen und an geeigneter Stelle vergleichenden Bezug zum Spanischen
nehmen. Dieser große Abschnitt soll dabei, in Anbetracht der Anordnung
der Konstituenten, in Komposita der Koordination und Subordination unterteilt
werden. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist diese Differenzierung
aus der Fachliteratur zu übernehmen, da diese Bildungsvarianten
aufgrund ihrer interpretativen Überschneidungen nicht problemlos auseinander gehalten werden können. Rohrer und Gauger lehnen in ihren Werken1 die Gruppierung
in Ko- und Subordination ab, was mir bezüglich meiner Ausarbeitung,
durch häufige Rückverweise auf andere Beispiele und Möglichkeiten der Substa ntivkomposition
– innerhalb der Literatur - unübersichtlich erschien. Aufgrund
dessen habe ich mich für die oben genannte Variante entschieden, um meiner Übsicht
keine undurchsichtigen Aspekt zu verleihen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Substantivkomposita in der Definition
3. Das Substantivkomposita in der Französischen Sprache
3.1. Komposita der Koordination
3.2. Komposita der Subordination
3.2.1. Präpositionalkomposition mittels à, de und anderen
3.2.2. Asyndetische Verknüpfung zweier freier Lexeme
3.2.3. Die Fügung ‚Determinans + Determinantum‘
4. Zusammenfassung
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Anliegen meiner Arbeit ist, die Verwendung der Substantivkomposita im Französischen mit der Spanischen zu vergleichen und Unterschiede herauszu-stellen. In meiner Untersuchung werde ich mich hauptsächlich auf die nominalen Lexeme beschränken, die ein Komposita in sich vereint. Um bestimmte Sachver-halte, wie zum Beispiel die der endo– und exozentrischen Komposition zu ver-deutlichen, bedarf es selbstverständlich auch der Erwähnung von adjektivischen Konstituenten. Ich werde dabei, ausgehend vom Französischen vergleichenden Bezug zu den spanischen Varianten der Substantivkomposita nehmen.
Während meiner Literaturrecherche entgegnete mir eine Fülle von Informationen bezüglich der morphologischen Varianten und semantischen Beziehungen inner-halb der Komposita beider Sprachen, die in der Fachliteratur zum Teil sehr unter-schiedlich dargestellt und in verschiedenste Kategorien unterteilt wurde. Da der vorgeschriebene Umfang einer Hausarbeit eines Proseminars diese Informations-breite nicht fassen kann, werde ich aufgrund dessen in dieser Arbeit nicht alle As-pekte und Einzelheiten der Substantivkomposita darstellen können. Mir ist von Bedeutung wichtige morphologische und semantische Eigenschaften der Sub-stantivkomposita übersichtlich darstellen zu können.
Zur Einführung in das Thema möchte ich zunächst bedeutende Merkmale der Substantivkomposita anhand von Beispielen definieren und diese Begriffe näher erläutern. Das dritte Kapitel wird sich mit der Zusammensetzung von Nomen im Französischen befassen und an geeigneter Stelle vergleichenden Bezug zum Spanischen nehmen. Dieser große Abschnitt soll dabei, in Anbetracht der Anord-nung der Konstituenten, in Komposita der Koordination und Subordination unter-teilt werden. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist diese Dif-ferenzierung aus der Fachliteratur zu übernehmen, da diese Bildungsvarianten aufgrund ihrer interpretativen Überschneidungen nicht problemlos auseinander- gehalten werden können. Rohrer und Gauger lehnen in ihren Werken[1] die Gruppierung in Ko- und Subordi-nation ab, was mir bezüglich meiner Ausarbei-tung, durch häufige Rückverweise auf andere Beispiele und Möglichkeiten der Substantivkomposition – innerhalb der Literatur - unübersichtlich erschien. Aufgrund dessen habe ich mich für die oben genannte Variante entschieden, um meiner Übsicht keine undurchsichtigen Aspekt zu verleihen.
2. Das Kompositum in der Definition
Grevisse definiert Komposita als „le procédé par lequel on forme une nouvelle unité lexicale en unissant deux mots existants.“[2]
Beispiel: sourd + muet ® sourd-muet
chou + fleur ® chou -fleur
Diese Definition ist zumindest präziser, als die Darlegung von Gauger, daß das Kompositum eine Zusammensetzung aus zwei Wörtern und zwei Teilbedeutungen sei, die eine Sache bezeichnet, da in der Sprachlehre[3] das Wort nicht eindeutig determiniert ist.
Eine hauptsächliche Eigenschaft der Komposita ist die ‚globale Modifizier-barkeit‘, welche an dem folgenden Beispiel verdeutlicht werden soll.
Beispiel: une pomme de terre ® une bonne pomme de terre, aber keinesfalls
® une pomme de bonne terre
Dieses Beispiel zeigt, dass es nur möglich ist das Kompositum in seiner Gesamtheit zu modifizieren, aber nicht Teile davon. Das Wort, aus den Lexemen pomme und terre bestehend, wird hier zum ersten von dem Adjektiv bonne in der gesamten Lexemverbindung abgewandelt, da es vor der ersten Konstituente steht. Im zweiten wird der Versuch dargestellt, das Kompositum mit dem Adjektiv bonne vor der zweiten Konstituente zu modifizieren. Da aber von der globalen Modifizierbarkeit gesprochen wird, ist der zuletzt dargestellte Versuch regel-widrig. Analog ist es auch ungrammatisch, bonne nach der ersten Konstituente zu postieren. Durchaus besteht die Möglichkeit von dem Syntagma une pomme de bonne terre zu sprechen, wird aber dabei die Bedeutung von pomme de terre, also Kartoffel, verlieren.
Gauger schreibt in seinen Untersuchungen zur spanischen und französischen Wortbildung von der Kommutierbarkeit, der Unteilbarkeit eines Kompositums, welche hier als zweite Eigenschaft hervorgehoben werden soll. Die Tatsache, dass ein Kompositionsglied nicht durch ein anderes ersetzt werden kann, möchte ich im folgenden Beispiel präzisieren.
Beispiel: une classe de neige ¹ un camp de neige
une pomme de terre ¹ une pêche de terre
Die Substitution von pomme mit poire und classe mit camp zeigt, dass die Komposition durch einfaches Ersetzen keine lexikalisiertes Wort hervorbringt. Strukturell besteht das Kompositum in der Regel aus zwei Lexemen, dem Determinatum, das ausschlaggebend für den Genus, die Flexion und die Wort-klasse des neuen Kompositums ist, und dem Determinans, welches oft im Sinn eines Adjektivs das Determinantum näher bestimmt. Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus der spanischen Sprache:
Beispiel: (I) un espejo del tolcador (II) un hombre rana
un espejo de pared
Im ersten Beispiel ist jeweils espejo das Determinantum, und bestimmt den Genus (hier: maskulin) sowie die Wortklasse (hier: Substantiv). Tolcador und pared treten als Determinans spezifizierend hinzu und geben an, daß das erste ein Frisierspiegel, also ein Spiegel zum Frisieren ist, und das zweite ein Wandspiegel, ein Spiegel, der an der Wand hängt. Mit dem zweiten Beispiel soll die Genusbestimmung des Determinanten, des eingeschränkten Nomens, noch einmal deutlich gemacht werden. Hombre ist maskulin und rana feminin, da hombre Determinantum ist, heißt es demzufolge: el hombre rana. Gemäß diesen Modells verhält sich auch das Kompositum der französischen Sprache.
[...]
[1] Vgl. ROHRER 1977 und GAUGER 1971
[2] GREVISSE 1993: 233
[3] Vgl. STEIN 1998: 23
- Quote paper
- Caroline Berger (Author), 2004, Substantivkomposita im Sprachvergleich Französisch-Spanisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24290
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