Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frauenbewegung in Deutschland. Speziell die
Ereignisse, die nach 1968 dazu geführt haben, dass sich immer mehr Frauen in der
Bundesrepublik in der autonomen Frauenbewegung engagiert haben, stehen im
Mittelpunkt der Arbeit. Da die Frauenbewegung zu diesem Zeitpunkt auf eine über
hundertjährige Geschichte verfügte, skizziert die Arbeit im ersten Teil (4) zunächst die
Anfänge. Im zweiten Teil (5) soll die Situation nach 1945 beleuchtet werden, um die
Vorraussetzungen zu verstehen, die zur Bildung einer neuen Frauenbewegung geführt
haben. Da sich diese auf Westdeutschland beschränkte, wird die Entwicklung in der
DDR nicht berücksichtigt.
Im dritten Teil (6) soll es darum gehen, zu klären, welche Bedeutung der Kampf gegen
den Paragraph 218 bei der Bildung der neuen Frauenbewegung hatte und warum sich
Frauen in autonomen Frauengruppen organisierten. Den Beginn der Frauenbewegung in Deutschland markierte die Juli-Revolution von
1830 in Frankreich und die bürgerliche Revolution 1848 in Deutschland. Inspiriert durch
die Ideen der Aufklärung und dem Klima des Wandels forderten Frauen die politische,
rechtliche und soziale Gleichstellung mit dem Mann.
Sie forderten das Recht zur Selbstständigkeit und Mündigkeit im Staat, gleiche
Bildungschancen, gleiches Wahlrecht für Männer und Frauen und das Recht auf
Selbstbestimmung.
In der ersten Auflage 1832 der Zeitung „La femme libre“ begann der erste Artikel mit
den Worten: „In einer Zeit, da alle Völker sich im Namen der Freiheit auflehnen und der
Proletarier seine Befreiung fordert sollen wir Frauen da etwa passiv bleiben angesichts
der grossen sozialen Emanzipationsbewegung, die vor unseren Augen abläuft? Ist
unser Schicksal so glücklich, dass wir nichts zu fordern hätten? Bis jetzt wurde die Frau
ausgebeutet und tyrannisiert. Diese Tyrannei, diese Ausbeutung muss aufhören. Wir
werden frei geboren wie der Mann, und die eine Hälfte des Menschengeschlechts darf
nicht ungerechterweise der anderen unterworfen sein.“1 [...]
1 zitiert in Ute Gerhard „Unerhört“ S. 26
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Abriss der Frauenbewegung:
- bürgerliche und proletarische Frauenbewegung
- Die Entwicklung nach 1945:
- Allgemein
- Die Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz
- Die autonome Frauenbewegung:
- Die Entstehung der autonomen Frauenbewegung aus der '68 - Revolte
- Der Kampf gegen den § 218
- Frauengruppen
- Die weitere Entwicklung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland mit besonderem Fokus auf die Ereignisse, die nach 1968 zur Entstehung der autonomen Frauenbewegung führten. Die Arbeit beleuchtet zunächst die Anfänge der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert und die Situation nach 1945, um die Voraussetzungen für die neue Frauenbewegung zu verstehen. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle der Kampf gegen den Paragraph 218 für die Bildung der autonomen Frauenbewegung spielte und warum sich Frauen in unabhängigen Frauengruppen organisierten.
- Entwicklung der Frauenbewegung in Deutschland
- Die Rolle der bürgerlichen und proletarischen Frauenbewegung
- Die Entstehung der autonomen Frauenbewegung nach 1968
- Der Kampf gegen den Paragraph 218
- Die Organisation von Frauen in autonomen Gruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland, insbesondere mit den Ereignissen nach 1968, die zur Entstehung der autonomen Frauenbewegung führten. Die Einleitung skizziert die Thematik und die Struktur der Arbeit. Sie stellt die historischen Anfänge der Frauenbewegung und die Situation nach 1945 dar, um die Voraussetzungen für die Bildung der neuen Frauenbewegung zu verstehen.
Geschichtlicher Abriss der Frauenbewegung: bürgerliche und proletarische Frauenbewegung
Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge der Frauenbewegung in Deutschland, die mit der Juli-Revolution von 1830 in Frankreich und der bürgerlichen Revolution 1848 in Deutschland begann. Es werden die Forderungen der Frauen nach politischer, rechtlicher und sozialer Gleichstellung mit dem Mann sowie die Entstehung von verschiedenen Frauenvereinen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielen dargestellt. Es werden die beiden Hauptrichtungen der Frauenbewegung - die bürgerliche und die proletarische (später sozialistische) Frauenbewegung - vorgestellt und ihre Unterschiede im Kampf für die Rechte der Frau herausgestellt.
Die Entwicklung nach 1945
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Frauenbewegung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt die Entstehung von überparteilichen Frauenausschüssen und die Wiederbelebung von Frauenverbänden nach 1945. Es wird die Rolle der Frauen im Wiederaufbau Deutschlands und die Forderung nach Gleichstellung von Mann und Frau beleuchtet. Das Kapitel behandelt auch die Gründung des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) und des Deutschen Frauenringes sowie die Rolle der Frauenbewegung im Kampf für den Frieden.
Die autonome Frauenbewegung
Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der autonomen Frauenbewegung aus der '68 - Revolte. Es werden die Gründe für die Bildung dieser Bewegung und der Einfluss des Kampfes gegen den Paragraph 218 auf die Organisation von Frauen in autonomen Gruppen beleuchtet. Das Kapitel beschreibt die wichtigsten Forderungen und Ziele der autonomen Frauenbewegung.
Schlüsselwörter
Frauenbewegung, Deutschland, Autonome Frauenbewegung, Gleichstellung, Recht, Politik, Gesellschaft, Geschichte, 1968, Paragraph 218, Frauenvereine, soziale Bewegung, Emanzipation.
- Quote paper
- Alexander Meyer (Author), 2003, Autonome Frauenbewegung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24233