Diese Arbeit versucht einen Einblick in die Lebensanschauung Giacomo Leopardis und dessen Motivierung für den "Canto notturno di un pastore errante nell’Asia" zu vermitteln.
Leopardi durchläuft in seinem Leben verschiedene Stationen des Pessimismus. Seine Grundstimmung ist ein unheilbarer Weltschmerz. Alle Gegenwart ist schal, leer und nichtig. Trost und Ansporn zu Tätigkeit findet das Gemüt nur in zwei unüberwindlichen Täuschungen: Hoffnung und Erinnerung, sie allein verklären „l’infinita vanità del tutto“. Mit jeder neuen Station ändern sich seine Weltsicht, seine Lebensanschauung und sein Naturverständnis. Der Canto notturno entstand in einer fortgeschrittenen Phase des leopardischen Pessimismus und kann daher als Synthese seiner Reflexionen angesehen werden. Die Motivierung zu diesem Gedicht resultiert aus den großen Themen der leopardischen Konzeption des Lebens.
Ziel dieser Arbeit ist folglich anhand des Canto notturno und dessen Prämissen Leopardis finale Lebensauffassung und deren Aufkommen darzustellen und zu beschreiben.
Die von mir zu diesem Zwecke ausgesuchten Texte sind vor allem Gedichte aus der Sammlung "Canti" und aus den "Operette morali". Des Weiteren wird anhand einiger Auszüge aus dem "Zibaldone" seine Konzeption des Lebens und der Dinge unterstrichen, die für die Motivierung des Canto notturno eine wichtige Rolle spielt.
Kapitel eins befasst sich zunächst mit Leopardis Weltsicht und Lebensanschauung mittels der Darstellung der Entwicklung seines Pessimismus und Naturverständnisses. Im zweiten Kapitel werden die signifikanten Reflexionen aus dem "Zibaldone" beschrieben, die als gedankliche Vorüberlegungen seine Motivierung für den Canto notturno markieren. Anschließend erfolgt im dritten Kapitel die Darstellung und Beschreibung des Canto notturno.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leopardis Weltsicht und Lebensanschauung
- Die Entwicklung des Pessimismus
- Leopardis Naturverständnis
- Leopardis Vorüberlegungen – Die gedanklichen Quellen
- „Canto notturno di un pastore errante nell'Asia“ – Die Umsetzung
- Der Anfang der Diskussion – die Szene der Befragung und Betrachtung
- Der Lebensweg des Menschen
- Die Geburt und der Tod – die bittere Realität
- Der Sinn des Lebens - Wissen und Nichtwissen
- Der Neid und der „tedio“
- Die Ausweglosigkeit und die endgültige Erkenntnis
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Lebensanschauung von Giacomo Leopardi und untersucht, wie diese seine Motivation für das Gedicht "Canto notturno di un pastore errante nell'Asia" beeinflusste. Leopardi durchläuft verschiedene Phasen des Pessimismus, geprägt von Weltschmerz und der Suche nach Trost und Sinn in einer scheinbar leeren Welt.
- Die Entwicklung des Pessimismus von Leopardi und dessen Stadien (persönlich, historisch, kosmisch)
- Die Rolle der Natur in Leopardis Denken und seine wechselnde Beziehung zu ihr
- Die zentrale Frage nach dem Sinn des Lebens und die Rolle von Wissen und Nichtwissen
- Die Analyse des "Canto notturno" als Manifestation von Leopardis finaler Lebensauffassung
- Die Bedeutung der Illusionen und die Kritik an der modernen Vernunft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet zunächst die Entwicklung von Leopardis Pessimismus und seinem Naturverständnis, die als Grundlage für die Entstehung des "Canto notturno" dienen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der drei Phasen seines Pessimismus: vom persönlichen Pessimismus über den historischen Pessimismus hin zum kosmischen Pessimismus. Dabei wird die zunehmende Enttäuschung Leopardis über die Welt und seine zunehmende Kritik an der modernen Vernunft deutlich. Die zweite Phase der Arbeit analysiert die Vorüberlegungen, die Leopardi vor der Entstehung des "Canto notturno" beschäftigt haben. Hierbei werden wichtige Reflexionen aus dem Zibaldone herangezogen. Im dritten Kapitel wird der "Canto notturno" als Synthese der zuvor beschriebenen Reflexionen dargestellt. Die Arbeit untersucht die einzelnen Szenen und Diskurse des Gedichts, die auf die Frage nach dem Sinn des Lebens verweisen und die pessimistische Lebensauffassung von Leopardi widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Giacomo Leopardi, Pessimismus, Weltschmerz, "Canto notturno di un pastore errante nell'Asia", Naturverständnis, moderne Vernunft, Illusion, Zibaldone, Sinn des Lebens, Lebensphilosophie, Kosmisches Bewusstsein, Existenzphilosophie.
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- Clara La Terra (Autor), 2002, Giacomo Leopardi und der "Canto notturno di un pastore errante nell'Asia", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24027