In seinem „Essay on the Principle of Population“ aus dem Jahr 1798 hat Thomas Robert Malthus die Behauptung aufgestellt, dass die Vermehrungskraft der Bevölkerung unbegrenzt größer sei, als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel für die Menschen hervorzubringen. Nach seinen Annahmen wächst die Bevölkerung wenn keine Hindernisse auftreten in geometrischer Reihe, wobei die Unterhaltsmittel nur in arithmetischer Reihe zunehmen. Malthus war sich damals sicher, dass dieses Problem zu einer relativen Überbevölkerung führen würde und
befürchtete, dass das rapide Wachstum der unteren Bevölkerungsschichten zu Massenarmut und einer Absenkung des allgemeinen Lebensstandards führen würde. Malthus behauptete,
dass ein ständig gleich bleibender Geschlechtstrieb in Richtung einer Bevölkerungsvermehrung wirke und wenn sich dieser frei auswirken könnte, die Welt bald überfüllt sei.
In der vorliegenden Seminararbeit wird die demografische Entwicklung der Bevölkerung in Industrieländern nach dem zweiten Weltkrieg dargestellt und es herausgearbeitet, dass dem Bevölkerungswachstum noch weitere Faktoren zugrunde liegen, als nur der Geschlechtstrieb
und die zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel, wie Malthus es in seinen ersten wissenschaftlichen Schriften angenommen hat. Zur Beantwortung dieser Frage wird vor allen Dingen Deutschland als Industrieland herangezogen und daneben die Entwicklung in Europa, den USA und auszugsweise in weiteren Ländern, wie beispielsweise Kanada dargestellt. Der Untersuchungszeitraum ist hierbei nicht auf die ersten Nachkriegsjahre begrenzt, sondern unter „nach dem zweiten Weltkrieg“ wird auch die heutige Bevölkerungsentwicklung gesehen, da
sich die Ursachen der demografischen Entwicklung im Laufe der Zeit verändern.
Inhaltsverzeichnis:
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Entwicklung der Bevolkerung
2.1 Das Konzept der demografischen Transition
2.2 Bevolkerungsentwicklung nach dem II. Weltkrieg
3 Grunde fur die Bevolkerungsentwicklung
3.1 Demografische Faktoren
3.1.1 Fertilitat
3.1.2 Sterblichkeit
3.1.3 Alterung und Lebenserwartung
3.1.4 Migration
3.1.5 Bevolkerungspolitik und Familienplanung
4 Perspektiven fur das 21. Jahrhundert
4.1 Progno se der B evolkerung sentwicklung
4.2 Welchen Herausforderungen steht die deutsche Politik gegenuber?
5 Schlussbetrachtung
Anhang
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Entwicklung der Sterberate in Deutschland
Abbildung 2: Stand des demografischen Ubergangs in verschiedenen Weltregionen 2001
Abbildung 3: Das Bevolkerungswachstum in Industrie und Entwicklungslandern von 1750 bis 2000
Abbildung 4: Todesursachen nach Weltregionen im Jahre 1990 im Vergleich
Abbildung 5: Bevolkerungspyramiden Deutschlands von 1910-2050
Abbildung 6: Entwicklung der Bevolkerungszahl in Deutschland bis zum Jahre 2050
Abbildung 7: Bevolkerungsveranderung weltweit von 1950-250
Abbildung 8: Modell einer klassischen demografischen Transition nach der DEMOLA-Bevolkerungsprojektion
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Das Bevolkerungswachstum in Industrie und Entwicklungslandern von 1750 bis 2000
Tabelle 2: Bilanz der Bevolkerungsentwicklung in Deutschland von 1950 bis 1986
Tabelle 3: Lebenserwartung (in Jahren) in ausgewahlten Landern im Vergleich
Tabelle 4: Der alternde Kontinent. Bevolkerungsentwicklung zweier Altersstufen (in % der Gesamtbevolkerung, fur 2000 und 2050 geschatzt)
Tabelle 5: Die Europaische Gemeinschaft in der Welt
Tabelle 6: Die bevolkerungsreichsten Lander der Welt
1 Einleitung
In seinem „Essay on the Principle of Population“ aus dem Jahr 1798 hat Thomas Robert Malthus die Behauptung aufgestellt, dass die Vermehrungskraft der Bevolkerung unbegrenzt groBer sei, als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel fur die Menschen hervorzubringen. Nach seinen Annahmen wachst die Bevolkerung wenn keine Hindernisse auftreten in geometrischer Reihe, wobei die Unterhaltsmittel nur in arithmetischer Reihe zunehmen. Malthus war sich damals sicher, dass dieses Problem zu einer relativen Uberbevolkerung fuhren wurde und befurchtete, dass das rapide Wachstum der unteren Bevolkerungsschichten zu Massenarmut und einer Absenkung des allgemeinen Lebensstandards fuhren wurde.[1] Malthus behauptete, dass ein standig gleich bleibender Geschlechtstrieb in Richtung einer Bevolkerungsvermeh- rung wirke und wenn sich dieser frei auswirken konnte, die Welt bald uberfullt sei.[2] In der vorliegenden Seminararbeit wird die demografische Entwicklung der Bevolkerung in Industrielandern nach dem zweiten Weltkrieg dargestellt und es herausgearbeitet, dass dem Bevolkerungswachstum noch weitere Faktoren zugrunde liegen, als nur der Geschlechtstrieb und die zur Verfugung stehenden Nahrungsmittel, wie Malthus es in seinen ersten wissen- schaftlichen Schriften angenommen hat. Zur Beantwortung dieser Frage wird vor allen Din- gen Deutschland als Industrieland herangezogen und daneben die Entwicklung in Europa, den USA und auszugsweise in weiteren Landern, wie beispielsweise Kanada dargestellt. Der Un- tersuchungszeitraum ist hierbei nicht auf die ersten Nachkriegsjahre begrenzt, sondern unter „nach dem zweiten Weltkrieg“ wird auch die heutige Bevolkerungsentwicklung gesehen, da sich die Ursachen der demografischen Entwicklung im Laufe der Zeit verandern.
In Kapitel 2 wird der Begriff der Demografie erklart und es wird versucht, mit Hilfe des Beg- riffes der demografischen Transition einzuordnen, in welcher Phase der Entwicklung wir uns befinden. Zudem wird die zahlenmaBige Bevolkerungsentwicklung des letzten Jahrhunderts bis heute dargestellt. In Kapitel 3 werden diese Entwicklungen untersucht und erklart, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Eingegangen wird hier unter anderem auf Aspekte der Bil- dung und Politik, sowie die Finanz- und Vermogensstruktur in den ausgewahlten Landern. Okonomische und okologische Faktoren spielen genauso eine Rolle, wie Wanderungsbewe- gungen nach dem 2. Weltkrieg. Im vierten Kapitel wird der Zeitraum weiter ausgedehnt und untersucht, ob sich der Trend der demografischen Entwicklung weiter fortschreiben lasst, oder ob eine Anderung erkennbar ist. AbschlieBend wird am Beispiel Deutschland aufgezeigt, inwiefern die Politik gefordert ist, dem herrschenden Entwicklungstrend wirkungsvoll zu be- gegnen.
2 Entwicklung der Bevolkerung
Der Begriff Demografie kommt aus dem griechischen und heiBt wortlich ubersetzt Volksbe- schreibung. Er umschreibt den Zustand und die Veranderung der Bevolkerungszahl. Vor allen Dingen wird hierbei die Geburten- und Sterberate, die raumliche Verteilung der Men- schen, der Altersaufbau einer Gesellschaft und das zahlenmaBige Verhaltnis zwischen Man- nern und Frauen betrachtet.[3]
Demografie ist somit die Beschreibung der wirtschafts- und sozialpolitischen Bevolkerungs- bewegungen.[4] Es geht hierbei um Fertilitat und Sterblichkeit, Migration, Bevolkerungswachs- tum und Alterung, Bevolkerungspolitik und Familienplanung, sowie um die raumliche Ver- teilung der auf unserer Erde lebenden Menschen. Wichtiger Untersuchungsgegenstand ist zudem einerseits der Zusammenhang zwischen der demografischen Entwicklung, sowie Res- sourcenverbrauch, Ernahrungssituation, okologische Entwicklung, Bildung und politische Konflikte andererseits.[5]
Die Bevolkerungsgeografie befasste sich vor dem zweiten Weltkrieg hauptsachlich mit vier Hauptforschungsrichtungen. Bis zum ersten Weltkrieg wurde vermehrt der statische Aspekt, d.h. die Bevolkerungsverteilung und -dichte untersucht, bevor nach dem ersten Weltkrieg dann der dynamische Aspekt oder Fragen der raum-zeitlichen Bevolkerungsveranderungen und der Bevolkerungsbewegungen in den Betrachtungsmittelpunkt der Wissenschaft geruckt wurde. Durch die Probleme der Nachkriegszeit gefordert, wurden Arbeiten zur zukunftigen Bevolkerungsverteilung verfasst und gerade im englisch- und franzosischsprachigen Raum Arbeiten uber Bevolkerungslenkung und die Integration von Siedlern zu einer vieldiskutierten Thematik.
Nach dem zweiten Weltkrieg traten andere, aktualitatsbezogene Forschungsthemen in den Vordergrund. Es fanden vermehrt Wanderungsbewegungen von Fluchtlingen und Heimatver- triebenen, Land-Stadt-Wanderungen in Industrie- und Entwicklungslandern statt. Die damit einhergehende institutionalisierte Raumplanung auf den verschiedenen Regierungsebenen wird Schwerpunkt der demografischen Forschung.[6]
2.1 Das Konzept der demografischen Transition
Die Veranderung von Fertilitat und Sterblichkeit verlauft nicht in jedem Land gleich. Um Gemeinsamkeiten in der Reihenfolge demografischer Veranderungen herauszuarbeiten for- mulierte Frank Notestein in Office for Population Research der Universitat Princeton 1945 das Konzept der demografischen Transition. Er beschreibt dabei Trends, die sich in fast allen Landern der Welt, sowohl im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts wie auch in den Kolonien und Entwicklungslandern des 20. Jahrhunderts, beobachten lieBen oder zum Teil noch beobachten lassen.
Nach seinen Ausarbeitungen begann der Ubergang zu modernen demografischen Verhalt- nissen jeweils mit einem deutlichen Ruckgang der Sterblichkeit. Ab einem bestimmten Zeit- punkt sank die jahrliche Zahl der Verstorbenen pro 1.000 Einwohner und spater folgte ein Ruckgang der Fruchtbarkeit, wodurch sich die jahrliche Zahl der Geburten pro 1.000 Einwohner verringerte (Abbildung 1).[7]
Die demografische Transition setzt sich aus funf Phasen zusammen:
,,Phase 1: In vorindustriellen Gesellschaften waren Geburten- und Sterberaten hoch. Die Sterblichkeit schwankte stark, mitunter von einem Jahr zum nachsten. Die durchschnittliche Lebenserwartung war gering. Die Bevolkerung wuchs - wenn uberhaupt - nur sehr langsam. Phase 2: Mit Einsetzen der gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse sankt zuerst die Sterblichkeit. Die Lebenserwartung begann zu steigen. Da die durchschnittlichen Kinderzah- len anfanglich hoch blieben, begann die Bevolkerung betrachtlich zu wachsen.
Phase 3: Mit der Zeit reagierten die Familien auf die veranderten Lebensbedingungen und die sinkende Sauglings- und Kindersterblichkeit mit einer Beschrankung ihrer Kinderzahl. Die Geburtenrate begann zu sinken. Das Bevolkerungswachstum ging wieder zuruck.
Phase 4: Geburten- und Sterberate pendelten sich in etlichen Landern inzwischen auf niedri- gem Niveau ein. Notestein und andere hatten bei der Formulierung und Weiterentwicklung des Konzepts der demographischen Transition am Ende des Ubergangsprozesses wieder ein demografisches Gleichgewicht zwischen Fruchtbarkeit und Sterblichkeit vor Augen. Dieses hatte in der vierten Phase wieder erreicht werden sollen.
Phase 5: Die Erfahrungen der letzten 30 Jahren in Europa und in anderen Industriestaaten zeigen jedoch, dass die demographische Transition nicht notwendigerweise auf ein Gleichgewicht zwischen Geburten und Sterbefallen zusteuert. In einer Reihe von Landern sank die rohe Geburtenrate bereits unter das Niveau der rohen Sterberate. In anderen Industrielandern steht diese Entwicklung noch bevor. Ursache ist die anhaltend niedrige Fertilitat.“8 Abbildung 2 zeigt, welches Land sich zurzeit in welcher Phase befindet und Abbildung 8 vi- sualisiert mithilfe des DEMOLA-Computermodells die durch den Ruckgang der Sterblichkeit wachsende Bevolkerung und die nachfolgende Uberalterung.
Eine Trendwende ist in diesem Prozess nicht zu erkennen. Im weiterem des Kapitels wird dieser Prozess anhand von Zahlenmaterial aufgearbeitet, bevor im dritten Kapitel den Ursa- chen auf den Grund gegangen wird.
2.2 Bevolkerungsentwicklung nach dem II. Weltkrieg
Die Tabelle 1 und Abbildung 3 zeigen die Bevolkerungsentwicklung in den Weltregionen zwischen 1750 und 2000. Die Tabelle liefert die Information, dass die Bevolkerung der In- dustrielander zwischen 1950 und 2000 um 46% auf 1.188 Mio. Menschen angestiegen ist. Weltweit stieg die Bevolkerung um mehr als 140%. auf uber 5.000 Mio. Einwohner. Den groBten Anteil an der Bevolkerungszunahme in den Industrielandern hat Nordamerika, dessen Einwohnerzahl sich zwischen 1950 und 2000 nahezu auf 310 Millionen Menschen verdoppelt hat. In Europa nahm die Bevolkerung um 182 Millionen, auf 729 Mio. Menschen (+ 33%) und in den zusammenfassten Landern Japan, Australien, Neuseeland um 56%, um 54 Mio. auf 149 Millionen Menschen zu.
Um die insgesamt langsame Bevolkerungsentwicklung zu verdeutlichen, kann man den Anteil and der Weltbevolkerung der Industrielander und der Entwicklungslander vergleichen. So ist den Daten zu entnehmen, dass der Anteil von 33% im Jahr 1900 uber 32% (1950) hin zu 20% im Jahre 2000 gesunken ist. Den Trend, dass die Bevolkerung in Industrielandern wesentlich langsamer steigt als die Gesamtbevolkerung zeigt auch Abbildung 3 deutlich.
Fur die Bundesrepublik Deutschland ergeben sich fur einen vergleichbaren Zeitraum zwei unterschiedliche Phasen. Zwischen 1950 und 1973 nahm die Anzahl der Bevolkerung jahrlich[8]
um ca. 1% zu. 1950 lebten rund 49,6 Mio. Menschen und 1973 ca. 62,1 Mio. Personen in der BRD. In der zweiten Phase setzte ein Bevolkerungsruckgang ein, der mit einer durchschnitt- lichen Abnahme der Bevolkerung um ca. 0,2% pro Jahr zu einer Gesamtbevolkerungszahl von 61,0 Mio. Menschen im Jahr 1985 gefuhrt hat (siehe Tabelle 2).
3 Grunde fur die Bevolkerungsentwicklung
Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den weniger entwickelten Regionen der Erde und der Anstieg der Nahrungsproduktion nach dem zweiten Weltkrieg - die so genannte "Grune Revolution" - verursachte einen plotzlichen Anstieg der Lebenserwartung und einen Ruckgang der Sauglingssterblichkeit.[9]
Diese Aussage erklart die demografische Veranderung der Weltbevolkerung, kann aber keine direkte Antwort auf die Bevolkerungsentwicklung in ausgewahlten Landern geben. Hierfur werden im anschlieBenden Kapitel demografische Faktoren untersucht und in Kapitel 3.2 wird hinterfragt, inwiefern die Finanzstruktur und das Bildungsniveau der Industrielander einen Einfluss auf die Bevolkerungszahl hat.
3.1 Demografische Faktoren
Unter demografischen Faktoren versteht man unter anderem Fertilitat und Sterblichkeit, Migration, Bevolkerungswachstum und Alterung, Bevolkerungspolitik und Familienplanung. Diese Faktoren beeinflussen die Bevolkerungszahl eines Landes und einer Region und es kann beobachtet werden, dass sich diese Faktoren im Laufe der Zeit verandert haben In den nachfolgenden Abschnitten werden diese Veranderung anhand von ausgewahlten In- dustrielandern vorgestellt und die Ursache ihrer unterschiedlichen Auspragungen erlautert. Aufgrund des vorgeschriebenen Umfangs der Seminararbeit konnen im Folgenden nur die wichtigsten Faktoren vorgestellt werden.
3.1.1 Fertilitat
Ab 1950 ging der demografische Ubergang in den Industrielandern in die letzte Phase uber und der Bevolkerungszuwachs verringerte sich. Das Durchschnittsalter der Bevolkerung stieg an. Obwohl manche Industrielander zeitweise einen Babyboom verzeichnen konnten sanken die Geburtenraten erneut. Nach dem zweiten Weltkrieg setze kurzzeitig ein Wachstumsschub ein, der durch eine weiter abnehmendes Sauglings- und Kindersterblichkeit und kontinuierlich zunehmende Lebenserwartung zu erklaren war. Mitte der Siebziger starben in Deutschland nur noch 20 von 1000 Sauglingen. Dem gegenuber waren es 55 Babys im Jahr 1950. Vor al- lem stieg die Lebenserwartung bei Frauen an, da sie seltener schwanger wurden und sich so- mit weniger haufig den mit einer Geburt verbundenen gesundheitlichen Risiken aussetzten. Nach dem zweiten Weltkrieg stiegen die Geburtenraten in den Industrielandern stark an. Den groBten Babyboom gab es zwischen 1946 und 1964 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Zu beobachten war, dass die Fertilitat seit Mitte der siebziger Jahre auf unter zwei Kinder je Frau gesunken ist. Somit nimmt die Bevolkerung langfristig ab. Grunde fur das Abnehmen der Fertilitat waren und sind unter anderem die Entwicklung zum spaten Heiraten, eine stei- gende Scheidungsrate und die zunehmende Zahl akademisch gebildeter Frauen, die auBerhalb des Haushalts berufstatig sind. Deutschland verzeichnete 1985 mit nur 1,2 Kindern pro Frau sein Geburtenminimum.
In keinem Industrieland liegt die Gesamtfruchtbarkeitsrate zu Beginn dieses Jahrhunderts uber dem Ersatzniveau und deshalb wird es auch in Industrielandern, in denen die Bevolkerung heute noch wachst, zu einem Ruckgang kommen, weil aufgrund von niedrigen Geburtenraten die Zahl der Menschen in einem fortpflanzungsfahigen Alter abnimmt.[10] „Der Anteil kinderlos bleibender Frauen in Deutschland war schon in fruheren Generationen betrachtlich. So blieb von den 1901/1905 geborenen Frauen fast jede vierte Frau kinderlos (was mit zur damals vergleichsweise geringen Geburtenhaufigkeit beitrug)“[11]
3.1.2 Sterblichkeit
Die Sterblichkeit beschreibt die Anzahl der gestorbenen Personen pro 1000 Einwohner eines Landes. Man spricht hier von der rohen Sterbeziffer. Sie wird beeinflusst durch das unter- schiedliche Sterblichkeitsverhaltnis der Geschlechter, von der Alterszusammensetzung der Bevolkerung und auch von der Sexualproportion. Die rohe Sterblichkeitsziffer ist deshalb weniger aussagekraftig, als der Vergleich zwischen alters- und geschlechtspezifischen Sterbe- ziffern.[12]
[...]
[1] Vgl. Bahr, J.: Bevolkerungsgeographie. Stuttgart: Ulmer, 1997, 3. Auflage, S. 262f.
[2] Vgl. Bolte; K.M.; Kappe, D.; Schmid, J.: Bevolkerung. Opladen: Leske und Budrich, 1980, S. 25f.
[3] Vgl. DUDEN, Lexikon der Allgemeinbildung, 1993, S. 362.
[4] Vgl. Duden, Das Fremdworterlexikon, 1990, S.170.
[5] Vgl. Berlin Institut fur Weltbevolkerung; Online Handbuch; zuletzt aufgerufen am 09.10.2003, URL: http:// www. berlin -institut.org/pages/buehne/buehne_einfuehrung.html.
[6] Leib, J.; Mertin, G.: Bevolkerungsgeographie. Braunschweig: Westermann, 1983, S. 15 f.
[7] Vgl. Berlin Institut fur Weltbevolkerung; Online Handbuch; zuletzt aufgerufen am 11.10.2003, URL: http:// www.berlin-institut.org/pages/buehne/buehne beventw muenz demogr.uebergang.html.
[8] Zitiert nach: Berlin Institut fur Weltbevolkerung; Online Handbuch; zuletzt aufgerufen am 11.10.2003, URL: http://www.berlin-institut.org/pages/buehne/buehne beventw muenz demogr.uebergang.html.
[9] Vgl. Deutsche Stiftung Weltbevolkerung; zuletzt aufgerufen am 23.11.2003, URL: http ://www. weltbe- voelkerung. de/ kopf2/themenpark/b_tp_beventw.html.
[10] Vgl. Gelber, A.; Haub, C.; Kent; M.: Das Bevolkerungswachstum; 1999; Deutsche Stiftung fur Weltbe- volkerung, S. 11f.
[11] Zitiert nach: Hopflinger, F.: Bevolkerungssoziologie. Munchen: Juventa, 1997, S.55.
[12] Kuls, W.; Kemper, F.-J.: Bevolkerungsgeographie. Leipzig: Teubner Stuttgart, 2000, 2. Auflage; S. 154.
- Quote paper
- Christoph Aretz (Author), 2003, Ursachen der demografischen Entwicklung in Industrieländern nach dem II. Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23644
-
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