Lange Zeit ignoriert, finden immaterielle Vermögenswerte in den letzten Jahren zunehmende Beachtung im Rahmen der Unternehmenssteuerung. Durch immaterielle Vermögenswerte können Wettbewerbsvorteile erzielt und damit der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmen positiv beeinflusst werden. Manager sollen unternehmerisch planend, organisierend, steuernd und überwachend einen Unternehmenserfolg herbeiführen. Management-Fehlentscheidungen sind oft die entscheidenden Ursachen für das Nichterreichen eines angestrebten unternehmerischen Erfolges. Fehlentscheidungen geschehen unter anderem aus Unkenntnis, Inkompetenz, Kurzsichtigkeit, Selbstherrlichkeit, strategischer und/oder taktischer Fehleinschätzung. Managementfehler werden oft zu spät erkannt, weil erst ein negativer Managementerfolg diese im Nachhinein zutage treten lässt. In gravierenden Fällen können sich Fehlentscheidungen existenzgefährdend auf das Unternehmen auswirken. Der negative Erfolg wird im allgemeinen durch verfehlte monetäre Erfolgsziele deutlich. Fombrun nimmt in diesem Zusammenhang an, dass immaterielle Vermögenswerte den Unternehmen einen dauerhafteren Wettbewerbsvorteil verschaffen können als Patente oder neue Technologien.
Reputation als immaterieller Vermögenswert ist von besonderem Interesse für Dienstleistungsunternehmen wie etwa Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien, Investmentbanken, Krankenhäuser und Universitäten, weil die angebotene Leistung in den meisten Fällen immateriellen Charakter hat. Die angebotenen Leistungen, auch „credence goods“ genannt, werden aufgrund der Vertrauenseigenschaften gekauft beziehungsweise in Anspruch genommen. In den späten achtziger Jahren erkannten die Dienstleistungsunternehmen im Zuge der Globalisierung und ständig wachsendem Wettbewerbsdruck, dass der wirtschaftliche Erfolg stark von ihrer Reputation abhängig ist. Als wesentliche Form von Kapital erkannt, gewann in den neunziger Jahren die Verwertung, Aufrechterhaltung und Verteidigung von Reputation an grundlegender strategischer Bedeutung.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen von Management-Fehlentscheidungen auf die Reputation eines Unternehmens zu untersuchen. Dabei soll aufgezeigt werden, dass die Unternehmensreputation insbesondere für Dienstleistungsunternehmen einen strategischen Erfolgsfaktor darstellt
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung und Problemstellung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Begriffsdefinition von Reputation
- 2.2 Operationalisierung von Reputation
- 2.3 Stellenwert der Reputation für Dienstleistungsunternehmen
- 2.4 Reputationsmanagement
- 2.4.1 Ziele
- 2.4.2 Erklärungsansätze
- 3. Management-Aufgaben und Fehlentscheidungen
- 4. Konsequenzen für die Einschätzung der Stakeholder
- 4.1 Einschätzungen der internen Stakeholder
- 4.1.1 Investoren
- 4.1.2 Mitarbeiter
- 4.2 Einschätzungen der externen Stakeholder
- 4.2.1 Kunden
- 4.2.2 Gemeinden
- 4.3 Einschätzungen der institutionellen und sonstigen Stakeholder
- 4.3.1 Analysten
- 4.3.2 Medien
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Auswirkungen von Management-Fehlentscheidungen auf die Reputation eines Unternehmens. Im Fokus stehen die Folgen für verschiedene Stakeholdergruppen, die Einschätzungen und Reaktionen auf diese Fehlentscheidungen.
- Die Bedeutung von Reputation als immaterieller Vermögenswert
- Die Rolle von Management-Fehlentscheidungen in der Unternehmenssteuerung
- Die Folgen von Fehlentscheidungen für die interne und externe Wahrnehmung des Unternehmens
- Die Reaktion verschiedener Stakeholdergruppen auf negative Ereignisse
- Die Herausforderungen des Reputationsmanagements in Zeiten von Globalisierung und Wettbewerbsdruck
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung und Problemstellung
Die Einleitung stellt die Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten für den Unternehmenserfolg dar. Management-Fehlentscheidungen und deren negative Folgen für die Reputation stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Es wird hervorgehoben, dass Reputation besonders für Dienstleistungsunternehmen von Bedeutung ist, da sie immateriellen Charakter hat.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Reputation und beleuchtet verschiedene Ansätze zur Operationalisierung. Es untersucht den Stellenwert von Reputation für Dienstleistungsunternehmen und stellt die wichtigsten Aspekte des Reputationsmanagements vor. Die Ziele des Reputationsmanagements und unterschiedliche Erklärungsansätze werden diskutiert.
- Kapitel 3: Management-Aufgaben und Fehlentscheidungen
Das dritte Kapitel analysiert die Aufgaben des Managements im Kontext von Reputation. Es beleuchtet verschiedene Ursachen und Arten von Management-Fehlentscheidungen und deren Auswirkungen auf die Reputation eines Unternehmens.
- Kapitel 4: Konsequenzen für die Einschätzung der Stakeholder
Dieses Kapitel untersucht die Folgen von Management-Fehlentscheidungen für die Wahrnehmung des Unternehmens durch verschiedene Stakeholdergruppen. Es betrachtet die Einschätzungen von Investoren, Mitarbeitern, Kunden, Gemeinden sowie Analysten und Medien.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit konzentriert sich auf die Themen Reputation, Management-Fehlentscheidungen, Stakeholder, Dienstleistungsunternehmen und immaterielle Vermögenswerte. Sie analysiert die Auswirkungen von Fehlentscheidungen auf die Wahrnehmung des Unternehmens und die Herausforderungen des Reputationsmanagements.
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- Bilgin Aydin (Author), 2003, Auswirkungen von Management-Fehlentscheidungen auf die Reputation von Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23457