1. Einleitung
Die Frage „Wer regiert jenseits des Nationalstaates?“ ist nicht durch eine einfache Nennung der entsprechenden Akteure zu beantworten. Vielmehr steht diese Frage in einem engen Zusammenhang mit dem Thema der Sitzung - Wandel von Staatlichkeit: Internationalisierung des Staates und Mehrebenenpolitik. Zu diesem Themenkomplex besteht mittlerweile eine Fülle an Literatur, die zum überwiegenden Teil seit den 90`er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand (Jachtenfuchs 2003:495). Bei der Beschäftigung mit diesem Thema stellte sich uns als erstes die Frage, wie eine mögliche Definition von Regieren lautet, oder besser: Welche möglichen Formen eines Regierens jenseits des Nationalstaates bestehen? Eine weitere Frage bestand darin, welche theoretischen Grundpositionen in den Internationalen Beziehungen zu diesem Thema maßgeblich sind. Bei der Beantwortung dieser Frage zeigte sich, dass dies zwei, aus der Regimetheorie entstandene, Strömungen sind. Zum einen die Kooperationstheorie und zum anderen die Governance-Theorie. Letztere ist wiederum entscheidend für die Frage nach den möglichen Regierungsformen jenseits des Nationalstaates.
Weitere Fragen die sich während der Bearbeitung des Themas stellten, waren: Welche Akteure sind es, die jenseits des Nationalstaates regieren? Warum kommt es zu einer Entstehung von Internationalen Institutionen und sind diese in der Lage jenseits des Nationalstaates zu regieren? Der nächste Punkt dieser Arbeit beschäftigt sich zunächst mit einer möglichen Begriffsdefinition des Regierens. Diesem folgt in Punkt drei eine Gegenüberstellung der zwei konkurrierenden theoretischen Strömungen, die sich mit dem Regieren jenseits des Nationalstaates befassen. Punkt vier erläutert eingehend die Formen des Regierens, bevor sich Punkt fünf mit der Frage nach den Akteuren auseinandersetzt. In Punkt sechs erfolgt schließlich zum Schluss der Arbeit das Resümee. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff des Regierens
- Zwei theoretische Grundpositionen zum regieren jenseits des Nationalstaates
- Kooperationstheorie
- Governance-Theorie
- Die drei zentralen Formen des Regierens
- Governance by government
- Governance with government
- Governance without government
- Genese
- Internationale Institutionen
- Organisationen
- Regime
- Netzwerke
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wer jenseits des Nationalstaates regiert und wie die Internationalisierung des Staates und die Mehrebenenpolitik den Wandel von Staatlichkeit beeinflussen. Die Arbeit untersucht verschiedene theoretische Grundpositionen und Formen des Regierens in einem globalisierten Kontext, wobei insbesondere die Rolle internationaler Institutionen und die Entstehung von Governance-Strukturen im Vordergrund stehen.
- Wandel von Staatlichkeit durch Internationalisierung
- Theoretische Grundpositionen zum Regieren jenseits des Nationalstaates
- Formen des Regierens (Governance by, with, and without government)
- Rolle internationaler Institutionen
- Entstehung und Funktionsweise von Governance-Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Leitfrage der Hausarbeit vor: Wer regiert jenseits des Nationalstaates? Sie verweist auf die Relevanz des Themas im Kontext des Wandels von Staatlichkeit und der Internationalisierung des Staates. Die Einleitung skizziert die zentralen Fragestellungen und den Aufbau der Arbeit.
2. Der Begriff des Regierens
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Begriffs „Regieren“ und untersucht die Unterscheidung zwischen „government“ und „governance“ in der angelsächsischen Literatur. Es stellt die These auf, dass Regieren auch ohne einen von oben agierenden Staat möglich ist und beschreibt drei mögliche Formen des Regierens: Governance by government, governance with government und governance without government.
3. Zwei theoretische Grundpositionen zum regieren jenseits des Nationalstaates
Kapitel 3 diskutiert zwei wichtige theoretische Strömungen aus der Regimetheorie, die sich mit dem Regieren jenseits des Nationalstaates befassen: die Kooperationstheorie und die Governance-Theorie. Die Kooperationstheorie untersucht die Bedingungen für internationale Zusammenarbeit im anarchischen System, während die Governance-Theorie sich mit der politischen Steuerung im internationalen System beschäftigt.
3.1. Kooperationstheorie
Dieses Unterkapitel beleuchtet die Kooperationstheorie und erklärt, wie Staaten trotz des anarchischen internationalen Systems zusammenarbeiten können. Es beschreibt die Relevanz von Interdependenz und Globalisierung für die Kooperation und die Fähigkeit von Staaten, durch Zusammenarbeit ihre Problemlösungsfähigkeit zu verbessern.
3.2. Governance-Theorie
Dieses Unterkapitel stellt die Governance-Theorie vor und beschreibt ihre Bedeutung für die politische Steuerung sowohl innerhalb als auch außerhalb des Staates. Es zeigt, wie die Governance-Theorie in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat und zur Analyse des Regierens in einem globalisierten Kontext beiträgt.
4. Die drei zentralen Formen des Regierens
Kapitel 4 erläutert die drei Formen des Regierens: Governance by government, governance with government und governance without government. Es erklärt die Funktionsweise jeder Form und die Bedingungen, unter denen sie zum Tragen kommen.
4.1. Governance by government
Dieses Unterkapitel beschreibt die klassische Form des Regierens durch den Staat (governance by government). Es zeigt, wie der Staat durch Gesetze und Verordnungen gesellschaftliche Prozesse steuert und die Einhaltung von Regeln durchsetzt.
4.2. Governance with government
Dieses Unterkapitel erklärt die Form des Regierens, bei der der Staat mit anderen Akteuren wie Nichtregierungsorganisationen oder Unternehmen zusammenarbeitet (governance with government). Es zeigt, wie diese Zusammenarbeit neue Möglichkeiten der Steuerung und Problemlösung eröffnet.
4.3. Governance without government
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit der Form des Regierens, die ohne staatliche Beteiligung funktioniert (governance without government). Es analysiert die Rolle von Selbstregulierungsmechanismen, sozialen Normen und zivilgesellschaftlichen Initiativen in der Steuerung gesellschaftlicher Prozesse.
4.4. Genese
Dieses Unterkapitel untersucht die Entstehung und Entwicklung der verschiedenen Formen des Regierens und analysiert die Ursachen für den Wandel von Staatlichkeit im Kontext der Internationalisierung.
5. Internationale Institutionen
Kapitel 5 befasst sich mit der Rolle internationaler Institutionen im Kontext des Regierens jenseits des Nationalstaates. Es untersucht verschiedene Arten von internationalen Institutionen und analysiert ihre Funktionsweise.
5.1. Organisationen
Dieses Unterkapitel stellt verschiedene internationale Organisationen vor und beschreibt ihre Aufgaben und Ziele. Es analysiert die Machtstrukturen und Entscheidungsprozesse innerhalb dieser Organisationen.
5.2. Regime
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit internationalen Regimen und ihrer Rolle bei der Steuerung von spezifischen Problemfeldern. Es analysiert die Funktionsweise von Regimen und ihre Auswirkungen auf das internationale System.
5.3. Netzwerke
Dieses Unterkapitel untersucht internationale Netzwerke und deren Bedeutung für das Regieren jenseits des Nationalstaates. Es analysiert die Struktur, Funktionsweise und die Rolle von Netzwerken in der internationalen Politik.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Wandel von Staatlichkeit, Internationalisierung, Mehrebenenpolitik, Regieren jenseits des Nationalstaates, Kooperationstheorie, Governance-Theorie, Governance by, with, and without government, internationale Institutionen, Organisationen, Regime, Netzwerke, Globalisierung, Interdependenz.
- Quote paper
- Thomas Zimmermann (Author), 2004, Wandel von Staatlichkeit: Internationalisierung des Staates & Mehrebenenpolitik. Wer regiert jenseits des Nationalstaates?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23438