Die Frage nach Pressefreiheit und Zensur wird nie an Aktualität verlieren – wenn sie
auch nicht immer offensichtlich ist. Dass sich diese Frage aufgrund unserer Gesetze
seit 1949 nicht mehr stellt ist ein Irrtum. Es gab und gibt immer noch
Abhängigkeiten der Redaktionen und Journalisten von Wirtschaft und Politik. Durch
Bestechlichkeit, Korruption und allgemeine Geldgier schränkt sich Presse selbst in
ihrer Freiheit ein. Es stellt sich die Frage nach dem Selbstverständnis der Presse, die
in Zeiten der freien Marktwirtschaft nicht nur die eigenen Überzeugungen und
Ideale, sondern auch die Nachfrage bedienen muss.
Eine Journalistin, die es geschafft hat, in der Medienwelt zum Inbegriff der freien,
unabhängigen und neutralen Berichterstattung zu werden, ist Marion Gräfin Dönhoff.
Ihr erster Beitrag in der Wochenzeitung „Die Zeit“ erschien am 21. März 1946. 1955
wurde sie Leiterin des politischen Ressorts, 1968 Chefredakteurin und 1973
schließlich Herausgeberin. Sie erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Theodor-
Heuss-Preis (1966) und den „Friedenspreis“ des Deutschen Buchhandels (1971). Bis
zu ihrem Tode am 11.März 2002 wurde sie während der vergangenen 56 Jahre für
viele Journalisten – glaubt man den zahlreichen Nachrufen - eine wahre „Ikone“,
bekannt für ihre preußische Moral und den Sinn für das Wesentliche.
Im Folgenden sollen die rechtlichen Grundlagen der Pressefreiheit dargestellt, und
die Beurteilung und Stellung Dönhoffs bezüglich Freiheit der Presse in unserer
heutigen Gesellschaft beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Grundlagen der Pressefreiheit
- Selbstkontrolle: Pressekodex
- Gesetz der Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage
- Moral
- Schlussbetrachtung / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage der Pressefreiheit und Zensur in Deutschland nach 1945, insbesondere im Kontext der freien Marktwirtschaft. Dabei wird der Einfluss von wirtschaftlichen Abhängigkeiten auf die Unabhängigkeit der Presse untersucht und anhand der Lebensleistung von Marion Gräfin Dönhoff analysiert.
- Rechtliche Grundlagen der Pressefreiheit in Deutschland
- Selbstkontrolle der Presse durch den Pressekodex
- Einfluss des freien Marktes auf die Pressefreiheit
- Ethik und Moral im Journalismus
- Die Rolle von Marion Gräfin Dönhoff als Vorbild für unabhängigen Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Aktualität des Themas Pressefreiheit und Zensur dar und führt in die Thematik der Abhängigkeit der Presse von Wirtschaft und Politik ein. Sie stellt Marion Gräfin Dönhoff als ein Beispiel für unabhängigen Journalismus vor.
- Rechtliche Grundlagen der Pressefreiheit: Dieses Kapitel erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen der Pressefreiheit in Deutschland, basierend auf Artikel 5 des Grundgesetzes. Es werden die Schranken der Pressefreiheit sowie die Schutzmechanismen gegen wirtschaftlichen Druck thematisiert.
- Selbstkontrolle: Pressekodex: Dieser Abschnitt beleuchtet den Pressekodex als Instrument der Selbstkontrolle durch die Presse und seine Bedeutung für die Wahrung der journalistischen Ethik.
- Gesetz der Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss des freien Marktes auf die Pressefreiheit. Es diskutiert die Herausforderung für die Presse, die eigene Unabhängigkeit zu bewahren und gleichzeitig die wirtschaftlichen Anforderungen zu erfüllen.
Schlüsselwörter
Pressefreiheit, Zensur, freie Marktwirtschaft, Abhängigkeit, Marion Gräfin Dönhoff, Pressekodex, Grundgesetz, Ethik, Journalismus, Selbstkontrolle, Angebot und Nachfrage, Medienlandschaft.
- Quote paper
- Susanne Graf (Author), 2002, Pressefreiheit und Zensur in Deutschland nach 1945: Freie Marktwirtschaft - Freie Presse? Abhängigkeiten, reflektiert nach Marion Gräfin Dönhoff (1909 - 2002), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23425