Thema: „Da die gesamte Gesellschaft größten Wert auf angenehme Gefühle legt, ist es gut,
das Unangenehme zu betonen. Eines der Rechte der Literatur ist das Recht auf Unklarheit,
darauf, eben nicht Spaß zu machen. Die Literatur ist eine Gegenkraft.“ ( Michel Houellebecq )
Der Anspruch des Literaturbegriffs
Bei dem Thema meiner literarischen Erörterung handelt es sich um eine These von Michel
Houellebecq. Er beschreibt darin das Verhältnis der Literatur zur Einstellung der Gesellschaft.
Die These lässt sich in drei Abschnitte aufteilen. Zunächst geht er darin auf die Bedürfnisse
der Gesellschaft heute ein und nennt gleichzeitig die Gegenbewegung zur Lebenseinstellung
jener. Dann bringt er die Literatur mit in die These ein, indem er ihr das Recht auf Unklarheit
zugesteht. Des weiteren beschreibt er die Literatur, welche seiner Meinung nach eine
Gegenkraft ist. Houellebecq befürwortet in seiner These unangenehme Literatur. Da die
Gesellschaft eine Spaßgesellschaft zu sein scheint, müsse die Literatur dieser Einstellung mit
Unklarheit entgegentreten. Das Unangenehme soll hervorgehoben werden. Die Literatur stellt
nach Houellebecq eine Kraft dar, welche sich stets umgekehrt zu der Gesellschaft, in der sie
entsteht, verhält. Ich denke, die These ist sehr aktuell, denn die Gesellschaft, die „größten
wert auf angenehme Gefühle legt“, entspricht der heutigen Gesellschaft vollkommen.
Unangenehme werden erträglich gemacht, indem man beispielsweise dem Prinzip der
unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung folgt. Selbst während der Arbeit ist stets für das
leibliche Wohl gesorgt und den Feierabend verbringt man vor dem Fernseher. Selbst das
Lesen ist den meisten Menschen zu unbequem. [...]