Laut des Brookfield Global Relocation Trends Survey Reports 2009 verlassen rund 38 Prozent der Rückkehrer ihr Unternehmen innerhalb des ersten Jahres nach ihrer Rückkehr, weitere 23 Prozent verlassen ihr Unternehmen zwischen dem ersten und zweiten Jahr und weitere 23 Prozent nach mehr als zwei Jahren (vgl. Schnuppener 2011: 42). Daneben ergab eine Untersuchung der Fachhochschule Wiesbaden aus dem Jahr 2004, dass sogar 71 Prozent aller befragten Expatriates die entsendende Firma innerhalb eines Jahres verlassen haben (vgl. Pander 2006). Eine andere Studie der Society for Human Recource Management berichtet, dass 26 Prozent der zurückkehrenden Expatriates innerhalb von zwei Jahren ihr Unternehmen verlassen, während 50 Prozent der Firmen angeben, darüber keine Daten zu erheben. Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Quote um ein Vielfaches höher liegt (vgl. Debner 2002: 28). Somit wird ein erheblicher Verlust für das Unternehmen verzeichnet, da die Kosten für die Entsendung von Mitarbeitern jährlich hoch anfallen, während aus den im Ausland erworbenen Kenntnissen bzw. Erfahrungen der Mitarbeiter nur niedrigen Nutzen für das weltweite Engagement des Unternehmens gezogen werden kann (vgl. Schilgen 1995: 226f.).
Daher scheint es sinnvoll, sich mit diesem Problem gründlich auseinanderzusetzen. In der vorliegenden Arbeit sollen den Fragen nachgegangen werden, warum so viele Expatriates ihr Unternehmen nach der Rückkehr verlassen und was seitens des Unternehmens für Vorkehrungen getroffen werden sollten, um den Mitarbeiter nach seiner Rückkehr im Unternehmen zu halten. Zunächst jedoch werden wichtige Begriffe der vorliegenden Arbeit erklärt. Dazu gehören „Auslandsentsendung“, „Expatriat“, „Rückkehr“ und „Reintegration“. Als Nächstes werden die Ziele des Unternehmens, die mit der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland verfolgen werden sollen, genannt. Weiterhin werden einige Studienergebnisse präsentiert, um den Stellenwert der Wiedereingliederung im Entsendungsprozess zu beleuchten. Anschließend werden Belastungsfaktoren der Reintegrationsphase thematisiert. Dem folgend wird versucht, Empfehlungen für Unternehmen vorzustellen, um eine erfolgreiche Wiedereingliederung der zurückkehrenden Mitarbeiter zu gewährleisten. Eine Zusammenfassung und ein Ausblick werden die Arbeit abschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Ziele der Auslandsentsendung aus Unternehmenssicht
- Stellenwert der Wiedereingliederung im Entsendungsprozess
- Reintegrationsbelastungen seitens der Expatriates
- Reintegration im beruflichen Bereich
- Reintegration im privaten Bereich
- Reintegration im sozio-kulturellen Bereich
- Empfehlung für das Unternehmen
- Vor der Rückkehr
- Nach der Rückkehr
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen für die Kündigung von Expatriates nach ihrer Rückkehr ins Heimatland und stellt Maßnahmen vor, die Unternehmen ergreifen können, um die Mitarbeiterbindung nach einer Auslandsentsendung zu stärken.
- Definition der Schlüsselbegriffe „Auslandsentsendung“, „Expatriate“, „Rückkehr“ und „Reintegration“
- Analyse der Ziele von Unternehmen bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland
- Bewertung des Stellenwerts der Reintegration im Entsendungsprozess
- Identifizierung von Belastungsfaktoren für Expatriates in der Reintegrationsphase
- Entwicklung von Empfehlungen für Unternehmen zur erfolgreichen Wiedereingliederung von Expatriates
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und verdeutlicht die Bedeutung der erfolgreichen Reintegration von Expatriates für Unternehmen im globalisierten Wettbewerb. Das zweite Kapitel definiert die wichtigsten Begrifflichkeiten der Arbeit, insbesondere die Begriffe „Expatriate“, „Auslandsentsendung“, „Rückkehr“ und „Reintegration“. Im dritten Kapitel werden die Ziele von Unternehmen bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland erläutert. Kapitel vier beleuchtet den Stellenwert der Reintegration im Entsendungsprozess, wobei auf Studien und Ergebnisse eingegangen wird. Kapitel fünf widmet sich den Belastungsfaktoren der Reintegrationsphase, die sich auf den beruflichen, privaten und sozio-kulturellen Bereich erstrecken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen „Auslandsentsendung“, „Expatriates“, „Reintegration“, „Wiedereingliederung“, „Rückkehr“, „Mitarbeiterbindung“, „Unternehmen“, „Globalisierung“ und „Kulturelle Anpassung“.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Tam Nguyen (Autor:in), 2012, Kündigung nach der Rückkehr von Expatriaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233637