1 Einleitung 05
I Theoretische Vorüberlegungen
2 Die Sprache der Jugend 09
2.1 Jugendsprachforschung 10
2.2 Definitorische Eingrenzung: 15
2.2.1 Jugendsprache als Sprache der Jugend 15
2.2.2 Jugendsprache als Varietät und als Register 17
2.2.3 Jugendsprache als Sprachstil 20
2.2.4 Jugendsprache als medial inszenierte Sprache von Jugendlichen 21
2.2.5 Jugendsprache als internationales System 25
2.2.6 Zusammenfassung 25
2.3 Funktionen und Merkmale 26
2.3.1 Einflussfaktoren bei der Jugendsprachentstehung 26
2.3.2 Sprechstile 31
3 Der Entlehnungsprozess aus dem Englischen 33
3.1 Sprachentlehnungen 34
3.1.1 Geschichte des Sprachkontakts 34
3.1.2 Begriffsklärung: Anglizismen 36
3.1.2.1 Anglizismenforschung 40
3.1.2.2 Häufigkeit der Anglizismen im Deutschen 42
3.1.2.3 Kategorien der Anglizismen nach 43
a) Entlehnungsarten 43
b) Kommunikationsbereichen 48
c) Wortarten 50
3.1.2.4 Motive für den Gebrauch von Anglizismen 51
4 Anglizismen in der Jugendsprache 55
II Empirische Untersuchung
5 Methodik der quantitativen und qualitativen Analyse 57
6 Korpus und Korpuszusammenstellung 60
6.1 Allgemeines über die BRAO-Zeitschrift 60
6.2 Spezielles zur BRAVO Foto-Love-Story 61
6.3 Der ausgewählte Zeitschriftenkorpus 62
6.4 Gründe für die Quellenauswahl 63
7 Genutzte Anglizismenwörterbücher 65
7.1 Das Anglizismenwörterbuch von Carstensen/ Busse 65
7.2 Der Anglizismen-INDEX 2012 von Junker 66
8 Anglizismen in der BRAVO Foto-Love-Story 67
8.1 Anglizismenhäufigkeit in der BRAVO Foto-Love-Story 67
8.2 Zur Häufigkeit und Form der Anglizismen 72
8.2.2 Häufigkeit nach den Kommunikationsbereichen 72
8.2.3 Häufigkeit nach Wortarten 74
9 Schlussbetrachtung 80
9.1 Sprachwissenschaftliche Auswertung der Untersuchungsergebnisse 80
Quellen- und Literaturverzeichnis 88 Anhang 101 Erklärung nach § 10 Absatz 4 der Rechtsordnung 129
Inhaltsangabe:
1. Einleitung
I Theoretische Vorüberlegungen
2 Die Sprache der Jugend
2.1 Jugendsprachforschung
2.2 Definitorische Eingrenzung
2.3 Funktionen und Merkmale
3 Der Entlehnungsprozess aus dem Englischen
3.1 Sprachentlehnungen
4 Anglizismen in der Jugendsprache
II EmpirischeUntersuchung
5 Methodik der quantitativen und qualitativen Analyse
6 Korpus und Korpuszusammenstellung
6.1 Allgemeines über die BRAVO-Zeitschrift
6.2 Die BRAVO Foto-Love-Story
6.3 Der ausgewählte Zeitschriftenkorpus
6.4 Gründe für die Quellenauswahl
7 Genutzte Anglizismenwörterbücher
7.1 Das Anglizismenwörterbuch von Carstensen/ Busse
7.2 Der Anglizismen-INDEX 2012 von Junker
8 Anglizismen in der BRAVO Foto-Love-Story - eine empirische Untersuchung -
8.1 Anglizismenhäufigkeit in der BRAVO Foto-Love-Story
8.2 Zur Häufigkeit und Form der Anglizismen
9 Schlussbetrachtung
9.1 Sprachwissenschaftliche Auswertung der Untersuchungsergebnisse
Literaturverzeichnis :
Anhang
Abbildungen- und Tabellenverzeichnis
Abbildung:
Abbildung 1: Löfflers Varietätenmodell
Abbildung 2: Die Jugendsprache und ihre externen Einflussfaktoren
Abbildung 3: Funktionen der Jugendsprache
Abbildung 4: BRAVO-Zeitschrift
Abbildung 5: Relationship
Abbildung 6: Klassifikation desLehnguts
Tabellen
Tabelle 1: Allgemeiner Überblick über die Gesamtzahl der Wörter und Anglizismen
Tabelle 2: Anglizismenanzahl terminologisch und prozentual betrachtet
Tabelle 3: Anglizismen in der Zeitschrift „Der Spiegel“
Tabelle 4: Anglizismenverteilung in den Kommunikationsbereichen terminologisch betrachtet
Tabelle 5: Wortartenverteilung innerhalb der Wörter und Anglizismen
Tabelle 6: Wortartenverteilung von Anglizismen terminologisch betrachtet
Tabelle 7: Verwendungshäufigkeit der substantivischen Anglizismen
Tabelle 8: Verwendungshäufigkeit der verbalen Anglizismen
Tabelle 9: Verwendungshäufigkeit der adjektivischen Anglizismen
Grafiken
Grafik 1: Anglizismen je Texteinheit
Grafik 2: Wortartenverteilung innerhalb der BRAVO-Artikel
Grafik 3: Wortartenverteilung innerhalb der Anglizismen
1. Einleitung
„Sprache ist Werkzeug des Denkens und der Kommunikation.“ [1]
Innerhalb einer Sprache gibt es ebenso viele Wortschätze, wie es soziale Gruppierungen innerhalb einer Gesellschaft gibt. Die Sprache bildet unter anderem das Instrument der Verständigung und kann damit Gedankliches, Wahrgenommenes und Empfindungen kommunizieren. [2] Insgesamt erfüllt die Sprache drei Funktionen wie die „Verständigungsfunktion, die Ausdrucksfunktion, [...]“ und „die Wirkfunktion.“ [3] Seit jeher war Sprache konkreter Ausdruck und Spiegelbild ihrer Zeit. Mit dem Verlauf der Zeit und der Veränderung der Völker verändern sich auch ihre Sprachen. Die verschiedenen Sprachen sind demnach an unterschiedliche geographische und gesellschaftliche Bedingungen geknüpft. Sowohl Nationalsprachen als auch Soziolekte und Dialekte sind somit das Ergebnis gemeinschaftlicher Kommunikation.[4]
Mit dem Beginn der Industrialisierung bildete sich auch eine Umgangssprache heraus, die an alltägliche Situationen angepasst ist. Neben einer breiten Trägerschaft der Umgangssprache gibt es noch spezielle Gruppierungen wie beispielsweise die Sprache der Politik, die Sprache der Armee, die Sprache des Journalismus oder die Jugendsprache, um die es mir in dieser Examensarbeit gehen soll. Sie alle üben einen enormen Einfluss auf die Umgangssprache aus.[5]
„Das Phänomen ,Jugendsprache"ist als Sprachvariante seit dem 16. Jahrhundert in Form des damaligen Studentenjargons empirisch belegt und erfuhr von der damaligen Sprachwissenschaft" bis in unser Jahrhundert hinein eine überwiegendpositive Würdigung als kreative Sondersprache.“ [6]
Das ausgehende 20. Jahrhundert brachte viele Veränderungen mit sich und führte zu „einer zunehmenden Fremdbeherrschung durch diverse Medien“. [7] Darüber hinaus kamen sich die Völker der Erde durch den allgemeinen Fortschritt, die Entwicklung der Verkehrsanbindungen sowie der Technik und Wissenschaft immer näher und förderten den Kontakt und Austausch. So gibt es heute keine Sprache mehr, die keinen fremdsprachlichen Einfluss aufzuweisen hat.[8]
„Der Einfluß der Fremdsprachen hängt immer mit politischen, wirtschaftlichen, militärischen und kulturellen Entwicklungen zusammen und gehört zu den wichtigsten Triebkräften der deutschen Sprache.“ [9]
Im Deutschen kommt es größtenteils zu Entlehnungen aus dem Englischen, den sogenannten Anglizismen, die jedoch oftmals gar nicht mehr befremdlich wirken. Dazu gehört beispielsweise der gern in Anspruch genommene Wellness-Urlaub, der über das Last-Minute-Angebot gebucht wurde. Im Urlaub gönnt man sich dann einen Cocktail, während dessen man die Live-Übertragung der Fußball-EM im TV verfolgt und nebenbei im Computer seine E-Mails checkt.
Ich werde mich in dieser Examensarbeit gezielt mit der Sprache von Jugendlichen unter dem Einfluss von Anglizismen auseinandersetzen. Wie es der Titel bereits wiedergibt, werde ich eine empirische Untersuchung der Form und Häufigkeit der Verwendung von Anglizismen vornehmen, die aus speziellen Jahrgängen der Jugendzeitschrift BRAVO entnommen wurden. Ich werde dabei diachronisch vorgehen, indem ich den Gebrauch von Anglizismen innerhalb der BRAVO Foto-Love-Story von mehreren ausgewählten Zeiträumen von 1972 bis 2012 analysieren. Zum Ende werde ich die verschiedenen Sprachentwicklungsstufen miteinander vergleichen. Das Ziel meiner Arbeit wird es demnach sein, durch die Untersuchung des Korpus, deskriptive und sprachkritische Aussagen über den Gebrauch von Anglizismen innerhalb der medial inszenierten Jugendsprache der BRAVO Foto-Love-Story zu treffen. Warum ich dabei von einer medial inszenierten Jugendsprache ausgehe, gilt es in der vorliegenden Arbeit ebenso zu erläutern. So muss an dieser Stelle gleich eingeräumt werden, dass keine allgemeingültigen Aussagen über den jugendlichen Sprachgebrauch gemacht werden können, sondern nur von einer medial inszenierten Jugendsprache ausgegangen wird. Mein Erkenntnisinteresse richtet sich dabei unter anderem auf die Beantwortung folgender Fragen:
Warum lässt sich davon ausgehen, dass es sich bei der Jugendsprache innerhalb der BRAVO-Zeitschrift eher um eine Stilisierung von Sprache handelt?
Welche Rolle spielen Anglizismen in der Jugendsprache?
Wie viele Anglizismen finden sich in der Jugendsprache angesichts der diachronen Betrachtung der BRAVO Foto-Love-Story wieder?
(Betrachtung der Häufigkeit)
In welchen Wortarten und Kommunikationsbereichen tauchen die Anglizismen der untersuchten Zeitschriften auf? (Betrachtung der Form)
Welche Tendenzen lassen sich innerhalb der Jugendsprache der BRAVO Foto- Love-Story erkennen? (diachronische Betrachtung)
Angesicht der vorangestellten Fragen werde ich eine quantitative Auszählung und eine qualitative, grammatikalische und funktionale Betrachtung der Anglizismen in fünf unterschiedlichen Ausgaben der BRAVO Foto-Love-Story vornehmen. Es geht mir dabei stets um eine stichprobenartige Analyse, die nur Entwicklungstendenzen im Anglizismengebrauch der BRAVO Foto-Love-Story aufzeigen soll. Die der Arbeit zugrunde liegende empirische Untersuchung erlaubt demnach keine Verallgemeinerung der stichprobenartigen Ergebnisse, sondern kann lediglich Trends bzw. Tendenzen aufzeigen.
Zunächst wird dabei der theoretische Teil in die Problematik einleiten und bestimmte Begrifflichkeiten klären. Ausgehend von dem Kapitel zur Sprache der Jugend (Kap. 2.) über die Geschichte der Jugendsprachforschung (Kap. 2.1) hin zur definitorischen Eingrenzung von Jugendsprache (Kap. 2.2) und zu den Funktionen und Merkmalen von Jugendsprache (Kap. 2.3) werde ich demnach die unterschiedlichsten Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Terminus Jugendsprache stehen und für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sein werden, klären. In diesem Zusammenhang werde ich auch thematisieren, warum man nicht von der Jugendsprache ausgehen kann.
Im Anschluss daran wird es mir um den Terminus Anglizismus (Kap. 3) gehen. Dabei werde ich im Theorieteil zunächst darauf eingehen, was Sprachentlehnungen (Kap. 3.1) sind und warum sich eine genaue Definition des Bergriffs Anglizismus äußerst schwierig gestaltet (Kap. 3.1.2).
Im Anschluss daran werde ich mich mit der Anglizismenforschung auseinandersetzen (Kap. 3.1.2.1) und eine Kategorisierung der Anglizismen nach Entlehnungsarten, Kommunikationsbereichen und Wortarten vornehmen (Kap. 3.1.2.3).
Im vierten Kapitel der vorliegenden Arbeit werde ich näher erläutern, warum Anglizismen insbesondere in der Jugendsprache eine entscheidende Bedeutung einnehmen.
Der Theorieteil hält demnach viele unterschiedliche definitorische Ansätze und kritische Herangehensweisen in Bezug auf die Begrifflichkeiten Jugendsprache, Mediensprache und Anglizismus bereit, die es im besonderen Maße vorzustellen gilt.
So werde ich gezielt einige definitorische Ansätze bezüglich der vorgenannten Begrifflichkeiten vorstellen, um auf die Probleme einer genauen Definition der Begrifflichkeiten aufmerksam zu machen. Darüber hinaus werde ich in einer definitorischen Zusammenfassung darlegen, wie die Begriffe in der vorliegenden Arbeit zu verstehen sind und in welchem Zusammenhang sie gebraucht werden.
Zum anderen muss auch die chronologische Entwicklung von Jugendsprache und englischer Entlehnungen genauer betrachtet werden, da es mir in meiner Analyse um einen diachronischen Entwicklungsverlauf von Anglizismen innerhalb der medial inszenierten Jugendsprache der BRAVO Foto-Love-Story gehen wird.
Im Anschluss an den Theorieteil werde ich meine methodische Vorgehensweise im praktischen Teil näher erläutern und eine Begriffsklärung der für die empirische Analyse relevanten Termini Form und Häufigkeit vornehmen (Kap. 5). Als Untersuchungsgegenstand werden die Zeitschriftenausgaben BRAVO Nr. 41 von 1972, BRAVO Nr. 35 von 1982, BRAVO Nr. 14 von 1992, BRAVO Nr. 26 von 2002 und BRAVO Nr. 3 von 2012[10] undjeweils 4 Seiten von deren Foto-Love-Storys herangezogen. Im praktischen Teil werde ich daran anschließend zunächst das zu untersuchende Material beschreiben, auf einzelne methodische Fragen der Material- und Stichprobenauswahl eingehen (Kap. 6) und die genutzten Anglizismen-Wörterbücher vorstellen (Kap. 7).
In Kapitel acht wird es mir dann um die quantitative und qualitative Analyse des Korpus gehen. In diesem Zusammenhang werde ich den Gebrauch von Anglizismen innerhalb der medial inszenierten Jugendsprache der BRAVO Foto-Love-Story stichprobenartig ermitteln und anhand von Tabellen und Grafiken festhalten und analysieren.
Zum Abschluss werde ich die wichtigsten Ansätze noch einmal zusammenfassen und persönlich Stellung beziehen (Kap. 9).
I Theoretische Vorüberlegungen
2 Die Sprache der Jugend
Jede Arbeit, die sich mit dem Begriff Jugendsprache auseinandersetzt, muss zunächst klären, was unter dem Begriff zu verstehen ist. In diesem Zusammenhang tauchen automatisch Fragen wie die folgenden auf: Gibt es überhaupt die Jugendsprache als eine Sprache von Jugendlichen? Wann kann man von realgetreuer Jugendsprache sprechen? Ist die mediale Jugendsprache eine Wirklichkeit aus zweiter Hand? Welchen Einfluss üben Medien auf die Jugendsprache aus? Auf welchem Stand befindet sich die Jugendsprachforschung?
Die Definition des Terminus Jugendsprache gestaltet sich aufgrund unterschiedlicher Herangehensweisen und einer ungenauen Eingrenzung des Begriffes als äußerst schwierig.[11] Das „Metzler Lexikon Sprache“ [12] ordnet Jugendsprache den Kontrasprachen zu.[13] Androutsopoulos definiert Jugendsprache als expressiven und sozialsymbolischen Ausdruck der Lebenswelt und der sogenannten „peergroups “. Der Begriff „peergroup“, der sich in der Soziologie entwickelte, bezeichnet eine Gruppe von Gleichaltrigen. Die Gesellschaft eröffnet der „peergroup“ die speziellen Rahmenbedingungen, die sich beispielsweise an der Schule, bei der Ausbildung oder an der Universität gehören.[14] So ist Jugendsprache nach Auffassung von Androutsopoulos
„[...] als Sammelbegriff für sprachlich-kommunikative Muster, die in der Jugendphase habituell verwendet und in der Regel auch von der Gemeinschaft als solche erkannt werden “ [15] zu verstehen.
In den vergangenen Jahrhunderten tauchten stetig jugendliche Gruppierungen mit eigenem Wortschatz und Ausdruck auf. Henne führt in diesem Zusammenhang folgende Beispiele auf, wie sie im 18. und 19. Jahrhundert an Universitäten existierten: Zum einen die „Wandervogel-Bewegung“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zum anderen die Bewegungen der Punks und Teds ab den 50er Jahren des 21. Jahrhunderts.[16]
Jugendsprache ist ein fortwährendes Ausweich- und Überholmanöver. Sie setzt die Standardsprache voraus, wandelt sie schöpferisch ab, stereotypisiert sie zugleich und pflegt spezifische Formen ihres sprachlichen Spiels. [...] Jugendsprache ist also ein spielerisches Sekundärgefüge [...].“ [17]
Doch was versteht die Jugendsprachforschung unter dem Terminus Jugendsprachel
2.1 Jugendsprachforschung
„Trotz der empirischen und theoretischen Fortschritte der Forschung in den letzten Jahren bleibt der Jugendsprache-Begriff noch umstritten. Er wird vermieden, nur in Anführungszeichen verwendet, durch ,Jugendkommunikation " oder bedeutungsähnliche Begriffe ersetzt.“[18]
Im Wörterbuch der Brüder Grimm wird der Terminus Jugendsprache als „Forschung, die man in der Jugend anstellt“, [19] aufgeführt. Die Jugendsprachforschung erklärt Jugendsprache zu einem „innovativen Sprachspiel“ Jugendlicher.[20] So wurde die Jugendsprache bzw. die Studenten- und Schülersprache im Kontext der Sondersprachenforschung näher analysiert.[21] Politische Gegebenheiten und besondere Umstände, wie die Weimarer Republik oder der Zweite Weltkrieg, verursachten einen vorübergehenden Stopp vieler Forschungsprojekte in Deutschland. So entstand auch innerhalb der Jugendsprachforschung eine Forschungslücke von ca. 1930 bis 1960.[22]
Durch das Aufkommen bislang unbekannter Formen der Jugendkultur, wie die Halbstarken, Twist oder Rock and Roll, schenkte man dem neuen Phänomen Jugendsprache immer mehr Beachtung. Das Phänomen Jugendsprache hatte jedoch zunächst einen anklagenden Charakter, da man bei der fremd erscheinenden Redeweise von einem sprachlichen Verfall ausging.
Joachim Stave war einer der ersten, der „den damaligen Jugendlichen mangelndes Sprachgefühl [vorwarf; D. M.] und um den negativen Einfluss auf die Standardsprache [fürchtete; D. M.]“. [23] Zum Ende der 50er Jahre machte er das Spannungsfeld von „Jugend, Sprache und Gesellschaft“ [24] erstmals zum Thema und vertrat folgende Auffassung: vor allem die Jugend ist völlig unbedenklich darin, nur noch so zu sprechen und zu schreiben, wie ihr ,der Schnabel gewachsen ist”. Das wird auf die Umgangssprache der nächsten Generation nicht ohne Folgen bleiben. Gewisse Schrumpfungserscheinungen sind in der Grammatik jetzt schon erkennbar, z. B. die Abneigung gegen den Gebrauch des Konjunktivs, des Genetivs, des Perfekts und der reicher gegliederten Formen des Satzes. [...] Verantwortung vor der Sprache ist ihr fremd. Für sie ist die Sprache kein Kulturwert mehr, sondern ein Konsumgut, dessen man sich unbefangen bedient.“ [25]
Ob nun positiv oder negativ thematisiert, fehlte es bis in die 80er Jahre hinein an einer wahren linguistischen Betrachtung von Jugendsprache. An Bedeutung gewann die Jugendsprache in der germanistischen Linguistik erst im Jahre 1982, als die „Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung“ in Darmstadt folgende Preisfrage stellte: „Spricht die Jugend eine andere Sprache?“. [26]
Obwohl Jugendsprache in der öffentlichen Meinung zunächst einmal als neuzeitliches Phänomen der Gegenwartssprache angesehen wurde, ist davon auszugehen, dass sowohl heute als auch früher Jugendliche „einen ihnen eigenen Sprachstil ausgebildet“ haben. [27] Der Terminus Jugendsprache wurdejedoch bis ins 20. Jahrhundert hinein nicht verwendet. Stattdessen war die Rede von einer „Studentensprache“, von der „Sprache der akademischen Jugend‘ oder von der „Schülersprache“. [28]
1984 wurde durch Henne und Objartel eine „Bibliothek zur historischen deutschen Studenten- und Schülersprache “ [29] herausgegeben. Angesichts des Titels wurde demnach nur der männliche Teil der Jugend erforscht. Erste Anfänge der Studentensprache lassen sich auf das beginnende 16. Jahrhundert zurückdatieren. Nach Neuland hat die Jugendsprachforschung jedoch bis ins 18. Jahrhundert hinein „auf dürftige Quellenlage gelegentlicher literarischer Belege verwiesen “ [30], wie beispielsweise im Zachariäs Renommist (1744), in Kortums Jobsiade (1784) und insbesondere in den Lebensbeschreibungen des Magisters Laukhard (1792). [31]
Den damaligen Wortschatz von Studenten hielten beispielsweise folgende Wörterbücher fest:
„Handlexikon der unter den Herrn Purschen auf Universitäten häufigsten Kunstwörter‘ von Robert Salmasius aus dem Jahre 1749, das „Studenten-Lexikon“ von Christian Wilhelm Kindleben aus dem Jahre 1781 oder das Wörterbuch „Idiotikon der Burschensprache “ von Christoph Friedrich Bernhard Augustin aus dem Jahre 1795.[32]
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden zunehmend Untersuchungen der Studentensprache veröffentlicht. Beispiele hierfür wären unter anderem die 1894 veröffentlichten „Untersuchungen zur Hallischen Studentensprache“ von Meier oder die „Deutsche Studentensprache“ von Kluge aus dem Jahre 1895.[33] Diese Veröffentlichungen im Rahmen der Sondersprachforschung vermehrten den Anspruch an eine wissenschaftliche Untersuchung der Jugend- bzw. Studenten- und Schülersprache.[34] So stellte der Sprachforscher John Meier bereits am Ende des 19. Jahrhunderts im Vorwort seiner „Hallischen Studentensprache“ fest:
„Eine der interessantesten Standessprachen ist die Studentensprache [...]. Auch hat keine Standessprache einen derartigen Einfluss auf unsere Schriftsprache ausgeübt, wie die Sprache der Studenten [...], und gar erst das Gebiet der Umgangssprache ist gänzlich von burschikoser Färbung durchdrungen. (John Meier, 1894)“ [35]
Nach dem Jugendsprachforscher Ehmann lassen sich die Erscheinungsformen der deutschen Studentensprache entwicklungsgeschichtlich in mehrere Phasen einteilen.[36] In der ersten Phase, die Ehmann als „Sammel- und Registeransätze“ bezeichnet, wird zumeist auf lexikalischer Ebene geforscht.[37] Diese Phase beginnt mit Sigmund A. Wolf und seinem Aufsatz von 1959 „Die Ische, die Brumme und der steile Zahn“. [38] Daran anschließend und ergänzend erscheint der Beitrag von Gerd Heinrichs „Die Sprache der Jugend“ (1960) und der Artikel von Heinz Küppers „Zur Sprache derJugend“ (1961).[39]
Die zweite Phase mit dem Titel „Analyse-Versuche“ beinhaltet[40]
„Versuche der Lexikographierung jugendtypischer Ausdrücke, die sich von den vorangegangenen Wörtersammlungen freilich dadurch unterschieden, dass hier keine oberflächliche Arbeit geleistet, sondern erstmals Literaturbelege, Etymologienachweise und andere Quellen angeführt wurden.“ [41]
In den 60er und 70er Jahren versuchte Küpper aus einer Umfrage heraus in Hochschulen, Kasernen und unter Jugendlichen „eine über Altersstufen und Schultypen soziale und regionale Herkunft streuende Bestandaufnahme zum Jugenddeutsch "zu erarbeiten."[42]
In seinem 6. Band des „Wörterbuchs der deutschen Umgangssprache“ hielt er seine Ergebnisse fest und veröffentlichte diese 1970.[43]
In den 80er Jahren erlebte die Jugendsprachforschung dann in ganz Europa einen Aufschwung, woran die Medien stark beteiligt waren. Da sich die Öffentlichkeit zunehmend für die Sprachforschung interessierte, kam es zu vielen unterhaltsamen, jedoch keinen sprachwissenschaftlich fundierten Publikationen. Für sprachkritische Untersuchungen waren diese Veröffentlichungen somit nicht oder nur zum Teil geeignet.[44] Seit den 80er Jahren entfernte sich die Sichtweise der Sprachforschung von einer sprachpflegerisch-normierten hin zu einer deskriptiv-gebrauchsorientierten Forschung. Damit änderte sich gleichsam der sprachwissenschaftliche Zugang der Forschung. Vor den 80er Jahren setzte sich die Sprachforschung mit der Sonderlexik, demnach der Neubildung und Bedeutungsänderung, auseinander. Seit den 80er Jahren kam es dann zu sprachpragmatischen und sprachfunktionalen Analysen von überwiegend mündlichen, gruppenspezifischen und situationsgebundenen Sprachstilen.[45]
Zu einer wissenschaftlichen Etablierung der Jugendsprachforschung in der Germanistik kam es demnach hauptsächlich durch den Beitrag von Henne „Jugendsprache und Jugendgespräche“ [46] und die Beiträge zur Preisfrage „Spricht die Jugend eine andere Sprache?“ [47].
Aktueller Forschungsstand
In der gegenwärtigen Jugendsprachsprachforschung wird Jugendsprache „als ein mündlich konstituiertes, von Jugendlichen in bestimmten Situationen verwendetes Medium der Gruppenkommunikation definiert.“ [48] Merkmale der Gruppensprache, der Interaktion und der gesprochenen Sprache kennzeichnen die Sprache der Jugendlichen.
Trotz der recht kurzen Forschungsgeschichte hat sich die Jugendsprachforschung vielseitig weiterentwickelt, sodass sich mit der Zeit verschiedene Schwerpunkte der Jugendsprachforschung mit unterschiedlichen Fragestellungen und Forschungsrichtungen heraus kristallisiert haben. So kam es nach Neuland innerhalb der Jugendsprachforschung zu nachfolgenden Schwerpunkten:[49]
1. „Jugendsprache als historisches Phänomen “
2. „Jugendsprache als Entwicklungsphänomen “
3. „Jugendsprache als Gruppenphänomen“
4. „Jugendsprache als Medienphänomen“
5. „Jugendsprache als internationales Phänomen “
6. „Jugendsprache als Sprachkontaktphänomen “
7. „Jugendsprache als Phänomen des Sprachbewusstseins“ [50]
Wie im Vorstehenden dargelegt, wird Jugendsprache auf ganz unterschiedliche Weise kategorisiert.[51] Beispielsweise wird die Jugendsprache als Umgangssprache der Jugendlichen aufgefasst. Zum anderen spricht man von der Jugendsprache als Varietät.[52] In dem folgenden Kapitel werde ich den Terminus Jugendsprache ebenso anhand unterschiedlicher Ansätze und Gesichtspunkte definitorisch eingrenzen. Es wird mir dabei, ähnlich wie bei Neuland, um die folgenden Aspekte gehen:
Jugendsprache als Sprache der Jugend
Jugendsprache als Varietät und als Code
Jugendsprache als Sprachstil
Jugendsprache als medial inszenierte Sprache von Jugendlichen
Jugendsprache als internationales Phänomen
2.2 Definitorische Eingrenzung
2.2.1 Jugendsprache als Sprache der Jugend
„Im Laufe unseres Lebens erwerben wir eine Vorstellung davon, welche Wortwahl, welche Ausdrucksformen und welches Gesprächsverhalten für Menschen verschiedenen Alters als angepasst, als ,normal” gilt.“ [53]
Unter dem Alterungsprozess versteht man keinen statischen Zustand, sondern einen biologischen und sozialen Prozess, der fortwährend Veränderungen unterliegt.[54] Nicht nur aufgrund der biologischen Reifung entwickeln sich Kinder zu Jugendlichen oder Erwachsene zu Alten, sondern auch mit Blick auf die Sprache geht man von altersgemäßem Sprechen aus, das gesellschaftlichen Konventionen unterliegt.[55]
Bewusst werden uns die Konventionen dann, wenn biologisches und soziales Alter in einer Person scheinbar nicht homogen erscheinen, was häufig von der Art und Weise des Sprechens der jeweiligen Person abhängig gemacht wird. Altersgemäßes Sprechen beinhaltet demnach, dass sich mit dem Alter auch gleichzeitig das Kommunikationsverhalten auf unterschiedliche Weise verändert.[56] Sprachliche Markierungen für ein nicht dem Alter entsprechendes Verhalten wären beispielsweise: kindisch, frühvergreist oder altklug. [57] So grenzt sich sowohl die Sprache der Jugend als auch die der Alten von einer normalen mittelalten Sprechergruppe ab.[58] Demnach gelten auch die Sprechweisen von Jugendlichen als altersgemäß und abweichend. Doch wann spricht man überhaupt von jugendlich bzw. der Zeit der Jugend?
In der Regel meint man mit der Jugend die Zeit zwischen dem Erwachsensein und der Kindheit. Das genaue Alter wird in den Definitionen unterschiedlich festgemacht und ist auch an die Bedingungen und Entwicklungen der Gesellschaft geknüpft.
„Die Jugendphase besitzt in der Regel keinen einheitlichen Abschluss, zeichnet sich durch viele Ungleichzeitigkeiten und asynchrone Entwicklungen aus, wird als Phase vielfacher Teilübergänge, unterschiedlicher rechtlicher, politischer und kultureller Mündigkeitstermine sowie verschiedener Teilreifen in sexueller, politischer und kultureller und sozialer Hinsicht aufgefasst [...].“ [59]
Das Alter wird dabei neben dem Geschlecht, der Ethnie oder Schicht als soziale Kategorie aufgefasst, „die unser Erleben und Handeln, nicht zuletzt unser Zuhören und Sprechen prägen und anleiten.“ [60] Ohne es ausdrücklich thematisieren zu müssen, gibt das Alter auch Aufschluss über ein bestimmtes Kommunikationsverhalten. [61]
In der Jugendsprachforschung wird von drei Phasen des Jugendalters ausgegangen. Die Jugendlichen durchlaufen demnach die Phase der Adoleszenz sowie der Prä- und Postadoleszenz. Zumeist beginnt der Eintritt ins Jugendalter mit 13 als Teenager und endet mit der Volljährigkeit, wenn man 18 geworden ist.
„Jugendlicher ist also, wer die biologische Reife erlangt hat, aber noch nicht die soziale Reife.“ [62]
Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass der Beginn der Jugend immer weiter nach vorne verlagert wird, weil die Geschlechtsreife immer frühzeitiger eintritt. Das Ende der Jugendzeit verschiebt sich hingegen nach hinten, weil das Gründen einer eigenen Familie immer weiter aufgeschoben wird.[63]
„Hierdurch entsteht eine eigenartige Mischung aus Selbstständigkeit und Abhängigkeit, aus Selbst- und Fremdbestimmung, die hohe Spielräume und zugleich auch Zwänge für die Lebensgestaltung mit sich bringt.“ [64]
Nach und nach wurden die verschiedenen Phasen des Lebensalters auch an normative Rechte und Pflichten geknüpft.
„Aktuelle Beispiele dafür sind die Schulpflicht mit sechs Lebensjahren, die freie Religionswahl mit 14 Jahren, die Ausweispflicht ab 16 Jahren, die Volljährigkeit mit 18 Jahren und das Recht zur Adoption eines Kindes mit 25 Jahren.“ [65]
Darüber hinaus müssen die Jugendlichen versuchen, ihren persönlichen Weg in der Welt des Massenkonsums eigenständig zu finden. Der Anspruch zur Bewältigung der Entwicklungsaufgaben steigt damit immer mehr an und so nimmt auch die Anzahl der Jugendlichen zu, die durch die an sie gestellten Anforderungen überlastet sind.[66] Die vier zentralen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter lauten somit wie folgt:
1. „Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz, [...]
2. Entwicklung des inneren Bildes von der Geschlechtszugehörigkeit, [...]
3. Entwicklung selbstständiger Handlungsmusterfür die Nutzung des Konsumwarenmarktes, [...]
4. Entwicklung eines Werte- und Normsystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins, [...][67]
Die Abgrenzung von der Kindheitsphase gegenüber der Jugendphase kann letzten Endes daran festgemacht werden, dass mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit auch die Jugendphase ihren Anfang nimmt. Wie sich nun aber die Abgrenzung der Jugendphase gegenüber der Erwachsenenphase verhält, sollen die folgenden Punkte näher erläutern:
1. „Die Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen ist abgeschlossen und die Übernahme von selbstverantwortlichen und existenzsichernden (beruflichen) Leistungstätigkeiten ist erfolgt.
2. Der feste Aufbau einer Partnerbeziehung zum anderen (oder im selteneren Fall zum gleichen) Geschlecht ist vollzogen und die Möglichkeit einer Familiengründung ist gegeben.
3. Im Konsum- und Freizeitsektor ist ein hoher Grad an Selbstständigkeit der eigenen Verhaltenssteuerung eingetreten.
4. Das Wert- und Normensystem ist entfaltet und hat eine vorläufige Stabilität erreicht, sodass verantwortliches und gemeinnütziges Handeln notwendig ist." [68]
Sobald der Jugendliche demnach die ,,Selbstbestimmungsfähigkeit‘ erreicht hat, kann der Übergang von der Jugend- zur Erwachsenenphase erfolgen.[69] Wie bereits angedeutet, ist die Lebensphase der Jugend somit „nicht allein biologisch definiert, sondern durch kulturelle, wirtschaftliche und generationsbezogene Faktoren beeinflusst, welche die Ausdehnung und das Profil dieses biografischen Abschnitts im Lebenslauf gestalten." [70]
2.2.2 Jugendsprache als 'Varietät und als Code
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert änderte sich der Blick auf die Sprache gewaltig, da sie von nun an nicht mehr als ein klar abgegrenztes System verstanden wurde, sondern bis heute als mannigfaltig gilt. In der Forschung wird dies als ,,Varietätenlinguistik" bezeichnet. Die einzelnen Varietäten differenzieren sich auf unterschiedlichen Ebenen wie der Phonetik, Morphologie, Syntax und Semantik.[71]
Die sprachlichen Merkmale werden dann zu einem Konvolut verdichtet und außersprachlichen Faktoren wie der Gruppe, dem Alter, der Örtlichkeit, einer Situation oder dem historischen Hintergrund zugeordnet. Diese außersprachlichen Faktoren verknüpfen die Sprecher untereinander in Folge von Gemeinsamkeiten.
Die in dieser Examensarbeit betrachtete Jugendsprache hat demnach die Entwicklungsphase der Jugend gemeinsam. Die jeweiligen Ausformungen der Sprachen, so auch die Jugendsprache, sind nach der Soziolinguistik demnach das Resultat der sozialen Lebensbedingungen, in denen der Sprecher aufgewachsen ist und lebt.[72]
Löffler spricht in diesem Zusammenhang von dem soziolinguistischen Begriff „transitorischer Soziolekt“, mit dessen Hilfe er Jugendsprache klassifiziert.[73] Seines Erachtens ist Jugendsprache etwas Temporäres und somit zeitlich Begrenztes. Wie es bereits im linguistischen Begriff „Soziolekt“ verankert ist, geht Löffler bei der Jugendsprache von einem Übergangsphänomen aus, das zunächst einmal sozial geprägt ist. Im Zuge der Auseinandersetzung mit der Thematik Jugendsprache hat sich Löffler mit den einzelnen Varietäten befasst und ein Modell erstellt. Die deutsche Sprache und ihre Untergruppen werden von Löffler, der nach eigenen Angaben bewusst eine verwirrende Darstellung gewählt hat, um die Komplexität von Sprache zum Ausdruck zu bringen, wie folgt dargestellt:[74]
Abbildung 1: Löfflers Varietätenmodell
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[75]
Sein Modell gliedert sich in die Eckpunkte und Varietäten „Dialekte“, „Funktiolekte“, „Mediolekte“, „Idiolekte“, „Situolekte“, „Sexlekte“ und „Soziolekte“.[76] Außerdem macht er eine Differenzierung in „gesprochene und geschriebene Sprache“. Ausgehend von den beiden Überkategorien, der geschriebenen und der gesprochenen Sprache, lässt sich beinahe für jede Form von Sprache je nach Funktion, Geschlecht, Alter usw. ein -lekt finden, was das Problem von Unübersichtlichkeit hervorrufen kann.
Nicht nur die Sprache von Jugendlichen, sondern das gesamte Sprachsystem stellt ein heterogenes Gebilde dar. Da die Übergänge fließend sind und sich Unterschiede überschneiden, ist eine genaue Sprachklassifizierung zumeist unmöglich.[77] Grundsätzlich orientiert man sich an den bereits erwähnten sechs Großbereichen wie Alter und Geschlecht (Sexlekte), Gruppenverwendung (Soziolekte), räumliche Verteilung (Dialekte), Funktion (Funktiolekte), Medium (Mediolekte), individuelle Sprechweise (Idiolekte) und Situation (Situolekte). Diese Lekte bestehen alle aus Untergruppen, die bei der Jugendsprache noch weiter aufgegliedert werden können. Nach seinem Modell wird die Jugendsprache sowohl den sogenannten Sexlekten als auch den Soziolekten zugeordnet.
Auch der englische Soziologe Basil Bernstein setzte sich mit der Thematik Jugendsprache auseinander und führte diesbezüglich in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts die Begriffe ,,restringierter Code “ und „elaborierter Code“ ein, die er einander gegenüber stellte.[78]
Den restringierten Code brachte er mit der Unterschicht und den elaborierten Code mit der Mittelschicht in Verbindung. Seines Erachtens zeichnete sich die Unterschicht und damit auch der restringierte Code durch eine vereinfachte und verminderte Lexik und Syntax aus.[79] Dem gegenüberstehend benutzt die Mittelschicht nach Bernstein komplexe Satzstrukturen, einen vielfältigen Wortschatz und des Öfteren den Konjunktiv.[80] Die Jugendsprache wurde dem restringierten Code zugeordnet und damit als vereinfachte Ausformung der Sprache betrachtet.
Kritiker Bernsteins bemängelten die Determination der Sprache des Menschen in Folge ihrer sozialen Lebensbedingungen.[81] Ihres Erachtens könne man nicht davon ausgehen, dass Menschen der Mittelschicht sich stets gewählter und komplexer ausdrücken können, als Mitglieder der Unterschicht. Nach heutiger Sicht ist der selbstgewählte Lebensraum und Lebensstil in Hinblick auf den Bildungsstand und das Einkommen ausschlaggebend für den Sprachgebrauch. So können Menschen mit dem gleichen Einkommen unterschiedliche Werte und Menschen mit ungleichem Einkommen die selben Werte haben.
„Generell gilt, dass die Verwendung von sprachlichen Formen und die Vermeidung anderer Formen Teil der Selbstdarstellung der Sprecher ist und als solche wahrgenommen wird.“ [82]
So verwenden Jugendliche die Jugendsprache als Abgrenzung von den Erwachsenen, im Sinne eines Zusammengehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe und zum Zweck der Selbstfindung und Selbstdarstellung, aber nicht durch das Fehlen der Standardsprache.[83] Die Jugendsprache wird heute demnach nicht mehr als restringierter Code angesehen und der Hierarchisierung von Ausformungen der Sprache wird somit entgegengewirkt. Doch was versteht man nun eigentlich unter „Jugendsprache als Sprachstil“?
2.2.3 Jugendsprache als Sprachstil
Im Gegensatz zu den oftmals grammatikalisch und lexikalisch bestimmten Variationen oder Registern weisen soziolinguistische Stile neben sprachlichem und nichtsprachlichem Handeln auch paralinguistische Züge und nonverbale Merkmale auf. Dittmar definiert „Stil“ dabei als ein „auf Wirkung und Expressivität ausgerichtetes System tendenzieller Gebrauchspräferenzen (von Sprechern), die kontextgebunden und gefiltert durch Registeranforderungen aus den verschiedenen Ebenen des einzelsprachlichen Varietätenraums Ausdrucksformen selektieren und diese mittels Kookkurenzrestriktionen zu einer spezifischen Stillage kombinieren.“ [84]
Somit sind bestimmte Stile auch bestimmten Handlungszielen bzw. -zwecken untergeordnet. Jugendliche Sprachstile funktionieren distinktiv und es kommt zur Abgrenzung und Identifikation gegenüber der Erwachsenenwelt. Die Jugendsprachstile entwickeln sich oftmals innerhalb von Gruppen, weshalb sie häufig auch als Gruppenstile bezeichnet werden. Innerhalb der Gruppe herrscht eine einheitliche Interaktion und ein gleichartiges Wertesystem. Es kommt zum Prozess der „Stil-Basteleiu, in dem bestimmte Bestandteile der Standardsprache auf besondere Weise umgebildet werden.[85]
Der Prozess der „Stil-Bastelei“ trägt auch die Bezeichnung „Bricolage“ und zeichnet sich dadurch aus, dass sprachliche Elemente aus unterschiedlichen kulturellen und medialen Bereichen und deren Kontexte, wie Öffentlichkeit oder Fernsehen, in einen jugendtypischen Kontext überführt werden.[86]
Soziolinguistische Sprachstile kennzeichnen sich demnach einerseits durch eine spezielle Rekurrenz und Kontinuität von Stilmerkmalen, andererseits kommt es durch Aneignung und Abwandlung sprachlicher Merkmale und Handlungsmuster dynamisch und fortlaufend zu einer Stilbildung, die zu einer Gruppenidentität beiträgt.[87]
Soziolinguistische Sprachstile verfügen folglich über gruppenspezifische Stilbildung und zügige Merkmalsveränderungen, die auch Phänomene wie Sprachmischung und Sprachwechsel erklären würden. In diesem Zusammenhang kann man auch die Begriffe „Code-Switching“ und „Registerwechsel“ ansetzen.
„ Wenn also subkulturelle Sprachstile Jugendlicher gruppenspezifische und fachsprachliche, regionale, situative und geschlechtstypische Merkmale eines multidimensionalen Varietätenraumes aufweisen, werden zugleich und oftmals ganz bewusst die jeweiligen sozialen Kontexte identifikatorisch aktiviert.“ [88]
2.2.4 Jugendsprache als medial inszenierte Sprache -von Jugendlichen
„ Wer auf andere Leute wirken will, der muß erst einmal in ihrer Sprache mit ihnen reden. (Tucholsky)“ [89]
In Bezug auf die vorliegende Arbeit drängt sich automatisch die Frage auf, ob man bei der Jugendsprache der BRAVO von der tatsächlich existierenden Jugendsprache ausgehen kann? Die Wechselwirkung zwischen Medien und Jugendsprache ist ein Schwerpunkt der Jugendsprachforschung, auf den in dieser Examensarbeit demnach ein besonderes Augenmerk gelegt werden soll.
Medien sind heutzutage ein sehr umfassender Bestandteil unserer technischen und sozialen Umwelt, sodass es schwierig sein dürfte, gesellschaftliche Bereiche ausfindig zu machen, in denen sie keine Bedeutung haben.
„Die Entwicklung der Medien kann als eine Entwicklung der Auseinandersetzung des Menschen mit der ihn umgebenden Wirklichkeit betrachtet werden.“ [90]
Die Medienwelt hat ihr ganz persönliches Konstrukt von Jugendsprache erschaffen und übt einen enormen Einfluss auf die Sprache der Jugend aus. Hauptsächlich kam es durch spezifische Szenewörterbücher oder populärwissenschaftliche Lexika zu Ansammlungen besonderer Wörter und Wendungen innerhalb der Jugendsprache.[91] So wird der Jugendsprachgebrauch durch Liedtexte, speziellen Sprechweisen aus Filmen, elektronische Medien, die Werbung oder durch Druckmedien stark beeinflusst.[92] Nach soziologischer Auffassung nutzt ein Großteil der modernen Jugendlichen ihre Freizeit, um den Umgang mit den Massenmedien zu erlernen. So sind „gemeinsame Kinobesuche, gemeinsames Plattenhören, gegenseitiges Ausleihen von Platten, Tonbändern, Büchern, Romanheften, Comics und Zeitschriften, Gespräche über Fernsehen, Filme, gedrucktes Material, Platten usw. [...] sehr häufig und gehören zu den bevorzugten Themen.“ [93]
Die in den Massenmedien verbreiteten Talkshows, Werbespots oder auch Zeitschrifteninhalte, bieten viele unterschiedliche Konstruktionen jugendlicher Sprechstile dar, an denen sich imitierende Sprecher orientieren können. So verbreiten Massenmedien durch Imitation lexikalische und phraseologische Innovationen.
„Certain highly salient linguistic features, such as new words and idioms, or fashionable pronunciations of individual words, may be imitated or copied” from television or radio (rather than accomodated to).“ [94]
Folglich ist es auch nicht verwunderlich, dass, wie in der nachstehenden Tabelle dargestellt, die externen Einflussfaktoren Film- und Musikstars sowie Zeitschriften und Comics den jugendlichen Sprachgebrauch laut einer Umfrage durch Ehmann in hohem Maße beeinflussen. Den Probanden wurde dabei folgende Frage gestellt:
„ Wodurch enthält Deiner Meinung nach die Jugendsprache die meisten Anregungen und Impulse hinsichtlich neuer Wörter und Wendungen (bitte nur eine Nennung!)? “ [95]
Abbildung 2: Die Jugendsprache und ihre externen Einflussfaktoren
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [96]
Bei der Betrachtung von Mediensprache muss man berücksichtigen, dass man genauso wenig, wie man von der Jugendsprache sprechen, auch nicht von der Mediensprache ausgehen kann.
Ähnlich wie die Jugendsprache ist auch die Mediensprache kein einheitliches Sprachgebilde, sondern hängt von den Kommunikationsbedingungen der einzelnen Medien ab.
„Medien und Kommunikation müssen als spannungsreiches Interdependenzgeflecht verstanden werden, diejeweils erst durch ihre konstitutive Wechselseitigkeit eine originäre Form erhalten. [...] Im Wechselspiel zwischen Medien und Kommunikation, die jeweils konstitutiv an den Menschen rückgebunden sind, entstehen Sinn und Bedeutung sowie gesellschaftliche, kulturelle, , mediale und individuelle Wirklichkeit(en). “ [97]
Darüber hinaus beinhalten die unterschiedlichen Mediensorten auch unterschiedliche Textsorten, die wiederum spezielle Merkmale aufWeisen. So umfassen die verschiedenen Massenmedien, wie Hörfunk, Internet, Fernsehen und Presse, auch sprachliche Besonderheiten.
Die Druckmedien, wie Zeitungen, Zeitschriften und Comics, gehören angesichts der Umfragedaten von Ehmann ebenso zum Alltag der Schülerinnen und Schüler wie elektronische oder audio-visuelle Medien. Die Medienkommunikation ist dabei „eine Form der öffentlichen Kommunikation mit größerer Reichweite und anderen Zugangsregeln als die direkte Alltagskommunikation.“ [98]
Die Sprache der Druckmedien, die meinen Untersuchungsgegenstand ausmacht, kann nicht auf Mimik und Gestik der ,face-to-face-Kommunikation“ zurückgreifen,[99] sondern verwendet die geschriebene Sprache und gedruckte Bilder. Darüber hinaus ist sie von einem vermehrten Gebrauch von Nominalisierungen und satzwertigen Infinitivgruppen geprägt, die die Verwendung von Hypotaxen ersetzen.[100]
Durch die vielseitigen Möglichkeiten der Medienindustrie und die finanziellen Mittel, ist der Einfluss der Massenmedien auf die Jugendlichen mit der Zeit steig gewachsen. Die Jugendkultur ist dabei stets auch eine Medienkultur.[101] In der heutigen Zeit bestimmen Medien in hohem Maße den Alltag von Kindern und Jugendlichen, die mit einer Selbstverständlichkeit den Umgang mit den Medien beispielsweise dem Computer beherrschen.
Die Erwachsenen hingegen tun sich dabei oft schwer, treten zum Teil in die Rolle der Lernenden und lassen sich auf diesem Fachgebiet von den Jugendlichen belehren.[102]
Nach Burkert sind die neuen Medien zu einem ähnlichen Realitätsbereich wie die Schule, das Elternhaus oder der Sportverein geworden.[103] Die Medienpädagogik kann als Resultat dieser Entwicklung gesehen werden. So will auch die Schule zunehmend die Schüler vor einem massenhaften Medienkonsum warnen und auf die Manipulation der Medien pädagogisch eingehen. Dabei drängt sich jedoch die Frage auf, ob die Jugendlichen den Medien so kritiklos gegenüber stehen, wie es von vielen Experten behauptet wird. Nach Auffassung von Burkert suchen die Jugendlichen einen kritischen Standpunkt nicht in Abwehr gegen die Medienwelt (wie von den Medienpädagogen gefordert), sondern innerhalb des Medienverbunds, der Filmtraumweltenf...] Wer also über kritisches Bewusstsein bei Jugendlichen reden will, muß [sic] bei Musikrhythmen, Filmschnitten, Comics-Figuren nach Unterscheidungskriterien suchen, und nicht die Progressivität des transportierten Medieninhalts zum Gradmesser dafür machen, wie „aufgeweckt" die heutige Jugend ist." [104]
Bei dem Umgang mit den neuen Medien greifen die Jugendlichen gleichsam auf einen entsprechenden Medienwortschatz zurück, der ebenso jugendspezifische Begriffe aufweist.[105] Ein Beispiel wäre nach Androutsopoulos in diesem Zusammenhang die Lehnübersetzung des Begriffs Homepage aus dem Englischen in ,.Heimseite' oder ,.Heimatseite' im Deutschen.[106]
Das jugendliche Sprachverhalten ist von vielen Jugendsprachforschern wie Ehmann sowie Schlobinski, Kohl und Ludewigt untersucht worden. So vertreten Schlobinski, Kohl und Ludewigt die Auffassung, „dass manche in der Forschung als jugendsprachlich’' ausgewiesene lexikalische Besonderheiten, etwa Lautwörter und Anglizismen, ,durch Medien vorgeprägte Ausdrücke’ sind, die von Comics und Jugendzeitschriften auf die gesprochene Sprache Jugendlicher übergehen."[107]
Nach Auffassung von Schlobinski, Kohl und Ludewigt tragen die Medien lediglich dazu bei, dass in den Köpfen der Menschen eine Konstruktion von Jugendsprache herrscht, die sich von der Wirklichkeit weit abhebt.[108]
Durch die Medien rückt Jugendkultur bis ins letzte Provinznest vor und eröffnet ein „Gefühl der Zugehörigkeit und Identität zu einem bestimmten Stil, einer Musik, einem Star". [109]
Dabei erkennen auch die Jugendlichen selbst den Einfluss der Medien auf deren Kultur und Kommunikation. In diesem Zusammenhang äußerte sich die 16jährige Simone wie folgt:
„Jugendsprache wird viel von den Medien beeinflusst. Ein Jugendlicher hört zum Beispiel ein Wort, behält es und benutzt es in irgendeiner Situation. Den Freunden gefällt es, und die benutzen das Wort dann auch. Nach ca. zwei bis drei Wochen ist das Wort dann meistens uninteressant geworden, und es wird ein anderes dafür eingesetzt. Dieses kann, wie gesagt, aus Liedern, Filmen, Büchern („Werner” ist sehr beliebt) usw. übernommen werden.“ [110]
2.2.5 Jugendsprache als internationales Phänomen
Wenn man Jugendsprache als internationales Phänomen erforscht, geht man davon aus, dass es nicht nur innerhalb des deutschsprachigen Raums zur Bildung besonderer Sprechweisen von Jugendlichen kommt.
„Kontrastive Analysen haben ähnliche Strukturmerkmale von Jugendsprache verschiedener Nationen herausgearbeitet, darunter: die Bildung von Abkürzungen und neuartigen Zusammensetzungen, Prozesse von Bedeutungsveränderungen sowie Entlehnungen. [...] Auch die Vorliebe für bildliche Ausdrucksweisen, witzige Redensarten und Sprachspiele [...] scheint sich als ein generelles Generationsspezifikum im Sprachgebrauch Jugendlicher zu erweisen.“ [111]
Neben Deutschland hat sich auch in anderen Ländern ein besonderer Jugendwortschatz in den Bereichen Medien, Film, Musik oder Freizeit usw. heraus entwickelt. Doch auch der Einfluss des Englischen auf andere Nationalsprachen ist nachweisbar, wie der für diese Examensarbeit relevante Anglizismus.
2.2.6 Zusammenfassung
Angesichts der vorangegangen Kapitel muss man bei der Definition von Jugendsprache stets berücksichtigen, dass „Jugendsprache nicht mit der Sprache der Jugend, also mit dem Sprachverhalten Jugendlicher schlechthin gleichzusetzen ist, sondern vielmehr als eine Summe von nicht standartsprachlichen Mustern anzusehen ist, die selbst innerhalb der virtuellen Großgruppe Jugend eine bestimmte sozikulturelle Verteilung aufweisen.“ [112]
Darüber hinaus muss man fortwährend beachten, dass Jugendsprache enorm umwandlungsfähig und durch eine experimentelle und kreative Sprachproduktion gekennzeichnet ist.[113]
Des Weiteren gestaltet sich eine klare Definition und Abgrenzung von Jugendsprache gegenüber anderen Sprachen als äußerst schwierig, da es realistisch gesehen kaum eine Möglichkeit gibt, Jugendsprache wirklichkeitsnah dokumentieren zu können.
In dieser Examensarbeit wird deshalb nicht von einer einheitlichen Jugendsprache ausgegangen. Jugendsprache wird vielmehr als ein Medium der Selbstdarstellung von Jugendlichen verstanden, welche zum einen der Kommunikation und Identifikation innerhalb einer Gruppe dient und zum anderen dem Zweck nachkommt, sich teilweise von der normativen Standardsprache abzugrenzen.
Angelehnt an Androutsopoulus, ist unter dem Begriff Jugendsprache in dieser Arbeit ein Übergangsphänomen zu verstehen, das in der Sprachbiografie eines jeden Menschen eine wichtige Rolle einnimmt. So ist nicht nur das soziale Alter für ein bestimmtes Kommunikationsverhalten ausschlaggebend, sondern ebenso die Gruppenzugehörigkeit und die jugendkulturellen Aktivitätstypen.[114] Demnach ist die Herausbildung von Jugendsprachen von gemeinsamen Interessen, Verhaltensweisen und Erfahrungen abhängig, was bereits in dem Kapitel ,,Jugendsprache als Sprachstil“ thematisiert wurde.[115]
„Subkulturelle Sprechstile Jugendlicher sind somit Ausdrucksformen jugendlicher Lebenswelten mit der besonderen Funktion der sozialen Distinktion gegenüber der Außenwelt derErwachsenen und derldentifikation in den Innenräumen jugendlicherLebenswelten. “ [116]
Der jugendliche Sprachstil siedelt sich dabei sowohl auf der Ebene der „langue“ als auch auf der Ebene der „parole“ an.
„Die Jugendlichen bedienen sich schließlich ihrer Ressourcen des Sprachsystems (also der langue) und kombinieren diese spontan in ihren sprachlichen Realisierungen (parole-Ebene).“ [117]
Der Terminus Jugendsprache wird in der vorliegenden Examensarbeit somit ähnlich wie der Begriff Mediensprache, angelehnt an Androutsopoulos und Wieland, als ein vielschichtiges Feld des Sprachgebrauchs und keine homogene Varietät aufgefasst[118]
„Dann wäre auch die Frage, ob es eine Jugendsprache überhaupt gäbe, wenig sinnvoll. Es kommt vielmehr darauf an, welche Momente und Umstände sprachlicher Interaktion ausgewählt und nach welchen Kategorien und Kriterien sie untersucht werden. .[119]
So wird in der vorliegenden Examensarbeit insbesondere der Aspekt der Anglisierung innerhalb der Druckmedien berücksichtigt.
Auch wenn im weiteren Verlauf der Arbeit von der Jugendsprache oder von der Mediensprache gesprochen wird, gehe ich folglich nicht von einer einheitlichen Jugend- bzw. Mediensprache aus, sondern verstehe diese beiden Termini stets als komplexe Felder des Sprachgebrauchs. In dem nachstehenden Kapitel werde ich mich mit den internen und externen Einflussfaktoren bezüglich der Jugendsprachentstehung auseinandersetzen und sowohl Lexik als auch Sprechstile der Jugendsprache näher thematisieren.[120]
2.3 Funktionen und Merkmale
2.3.1 Einflussfaktoren bei der Jugendsprachentstehung Intern
Wie bereits ausführlich thematisiert, ist die Bezeichnung Jugendsprache problembehaftet. Die Jugendsprache ist nicht nur regional verschiedenartig, sondern sie variiert ebenso zwischen den einzelnen Altersstufen und Schulformen sowie zwischen Mädchen und Jungen, was zu Verständigungsschwierigkeiten führen kann. [121] Um einen Überblick zu bekommen, werde ich dennoch die typischsten Merkmale der Jugendsprache in Deutschland im Folgenden näher erläutern:
Ein Merkmal der Jugendsprache im deutschen Sprachraum sind beispielsweise Wortneuschöpfungen oder sogenannte ,,Neologismen" wie rallen, peino, pienen, sumreal, abnudeln, alken, ödig oder abprickeln. [122]
Die Neologismen der Jugendsprache bezeichnen damit „keine neuen Referenten, sondern stellen stilistisch markierteAlternativbezeichnungen dar.“ [123]
Ein weiteres Merkmal der Jugendsprache in Deutschland sind diskriminierende Begriffe wie Nigger anstelle eines Afroamerikaners', Sackgesicht im Sinne von einem ,Spinner' oder die Verwendung von Pisser gleichbedeutend mit ,verweichlicht' und Schwächling'. Die zumeist verletzenden Bezeichnungen werden alltäglich ohne jegliche Berücksichtigung der Begriffsetymologie gebraucht.
Auch die sogenannten „Füllwörter" spielen in der Jugendsprache eine bedeutende Rolle. Zu hören sind oft die Wörter ,ey, alter oder krass, die auch in der Hip-Hop-Szene häufig vorkommen. [124]
Des Weiteren tauchen in der Jugendsprache Begriffe auf, deren Ursprungswort erkennbar ist, jedoch verändert wurde. So zum Beispiel die Begriffe Mudder anstatt ,Mutter"[125] oder Digger anstelle von ,Dicker" sowie porno, stranden oder eindosen.[126] Hier kommt es demnach zu Bedeutungsverschiebungen beziehungsweise -Veränderungen. [127] Weitere Beispiele für eine Bedeutungsveränderung wären die Wörter Penner oder Braut. Der Begriff Braut steht für die Jugendlichen weniger für ,die Verlobte" und bezeichnet stattdessen ,die Freundin eines nicht anwesenden Jungen,,. Der Begriff Penner wiederum hat sich dahingehend in der Sprache der Jugend geändert, dass er innerhalb der Gruppe schon fast als freundschaftliche Anrede,, gebraucht wird, während früher , Obdachlose,, so bezeichnet wurden. [128] Zu den internen Merkmalen der Jugendsprache gehören demnach folgende Kriterien:
Bedeutungsverengung, wie Looser oder Mega-Deal
Bedeutungserweiterung, wie fett, bündig, hip
Bedeutungsumkehrung, wie ätzend oder Korkenknaller
Wortveränderungen, wie riffeln, fimmeln oder zottel
Klangliche Eindeutschungen, wie abcoolen, anstatt abkühlen
Verbalisierung von Substantiven, wie müllen oder zoffen
Vereinfachungen, wie Spezi oder Stino
Kreative Wortspiele, wie geilomei oder zwittern
Fremdsprachliche Anleihen, wie Burner, Homes, Supporter, anstelle der Eltern
Superlativierung, wie Superbirne und superlustig [129]
Diese zumeist spitzen Ausdrücke der Jugendlichen können dann zum Teil auch in der Umgangssprache von Erwachsenen verwendet werden und leisten damit einen Beitrag für eventuelle Sprachveränderung. Meistens verschwinden sie jedoch auch wieder aus dem Sprachgebrauch.
Extern
Ehmann setzte sich auch mit diesem Punkt in seinem Werk „Jugendsprache und Dialekt: Regionalismen im Sprachgebrauch von Jugendlichen“ auseinander und stellte den Probanden in seiner Untersuchung unter anderem die Frage: „ Warum verwendest Du in ersterLinie die Jugendsprache (bitte nur eine Nennung!)? “[130]
Abbildung 3: Funktionen der Jugendsprache
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [131]
Obwohl es in seiner Untersuchung zu regionalen Unterschieden kam, sind die Motive „Abgrenzung “ und „Selbstdefmition“ auch bei Ehmann die entscheidendsten Faktoren für die Entstehung einer Jugendsprache. Die Jugendsprache kann als Resultat von „Coolness“, „Bequemlichkeit“ und „Abgrenzung“ gegenüber den Erwachsenen aufgefasst werden und hat für die Jugendlichen neben Kleidung und Verhalten eine besondere Bedeutung.[132]
Darüber hinaus fallen nach Ansicht von Gymnasiasten grammatikalische und sonstige Fehler während der Kommunikation in der Jugendsprache nicht explizit auf, was die Benutzung von Jugendsprache aufwertet. Außerdem kann die Jugendsprache ihrer Meinung nach Gefühle besser ausdrücken.[133]
Wie bereits angedeutet, bildet sich der Jugendwortschatz oftmals durch die Medien heraus, die die Interessen der Jugendgruppen zu bedienen wissen und ebenso für eine weitreichende Verbreitung von Anglizismen verantwortlich sind.[134]
„So müssen beispielsweise auch Sprüche deutschsprachiger Rocksänger wie Udo Lindenberg (Aber sonst ist heute wieder alles klar auf der Andrea Doria; alles im Griff auf dem sinkenden Schiff [...]) als nicht zu unterschätzende Faktoren dieses Integrationsapparates angesehen werden.“ [135]
Zumeist ist bei dem Vokabular der Jugendlichen nicht von einer Abwehrstellung, sondern von einem kommunikativen Vergnügen auszugehen, das durch die Medien geprägt wurde. Die englische Sprache liegt bei den Jugendlichen im Trend und wird als modern angesehen, sodass so gut wie jeder Jugendlicher sich diese Sprache aneignen möchte.[136] Die Orientierung an Spaß und Identitätsprofilierung ist jedoch zweigeteilt: Einerseits schafft sie
„Freiräume für Ungezwungenheit, Tabubruch und das Austesten von Identität und sie befreit anderseits von lästigen Zwängen zivilisatorischer Etikette. Erkauft wird dies aber durch den Verlust von Schutz und Schonung [...] und die Orientierung an Spaß und Wettbewerb kann schnell zum Spaßzwang werden.“ [137]
Ein weiteres Kennzeichnen für die Entstehung einer Jugendsprache ist das gegenseitige Duzen. Im Gegensatz zu den Erwachsenen duzen sich Jugendliche schon bei der ersten Begegnung. Auch in Hip-Hop-Songs lässt sich dieser Trend feststellen.
Auch hier werden die Interessen der Jugendlichen wieder bedient und sie übernehmen sowohl das Auftreten als auch die Sprache der Rapper.[138]
Doch nicht nur die Musik, sondern auch die populäre Jugendzeitschrift BRAVO beeinflusst die Jugendsprache, weshalb ich sie als Untersuchungsgegenstand gewählt habe.
Abbildung 4: BRAVO-Zeitschrift
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [139]
Doch die Jugendzeitschriften und die Rappsongs sind nur zwei Beispiele medialer Angebote für die Jugendlichen.
„Jugendliche werden zu Hause, in der Schule und erst recht in der Freizeit von unterschiedlichsten Medien und Medienangeboten begleitet, ihre Lebenswelten sind längst zu ,Medienwelten„ geworden, der Umgang mit neuen Medien wie Computer und Internet, I-Pods und Mobiltelefonen sindfür sie selbstverständlich.“ [140]
Neben all diesen Kennzeichen und Merkmalen der Jugendsprache spielen auch die soziale Herkunft und die Wertvorstellungen der Jugendlichen eine bedeutsame Rolle. Die Jugendsprache weist demnach höchst unterschiedliche Ausformungen und Eigenarten auf. Doch welche Besonderheiten im Sprechstil weist die Sprache der Jugendlichen nun eigentlich auf?
2.3.2 Sprechstile
Wenn man die jugendtypischen Sprechstile betrachtet, ist zunächst einmal davon auszugehen, dass die jugendlichen Sprechweisen hauptsächlich in informellen Gesprächssituationen verwendet werden.
Im Bewerbungsgespräch oder im Schulunterricht wird vornehmlich auf die dominierende Standardsprache zurückgegriffen. Jugendsprachen sind demnach zum Teil durch Merkmale der umgangssprachlichen Sprechsprache gekennzeichnet und stellen zumeist eine mündliche Redeweise dar. [141] Als wichtiges Charakteristikum für den mündlichen Sprechstil gelten dabei die direkte Kommunikation, die Spontanität und die zum Teil fehlende Norm der Schriftsprache.
Henne bezeichnet die Abweichung von der Standardsprache durch die Jugendlichen als „sprachlichen Jugendton“, der sich durch unterschiedlichen „Sprechformen“ herausbildet.[142] Nach Henne ist die Sprache der Jugendlichen geprägt durch:
eigenwillige Grüße, Anrede und Partnerbezeichnungen
griffige Namen- und Spruchwelten
flotte Redensarten und stereotype Floskeln
metaphorische (,übertragene“), zumeist hyperbolische vergrößernde“) Sprechweisen
Repliken mit Entzückungs- und Verdammungswörtern
Lautwörterkommunikation
prosodische (,die Lautstruktur betreffende‘) Sprachspielereien [143]
Neben den vorangegangenen Sprechformen bedienen sie sich dennoch häufig am Bestand der Standardsprache, sodass es zu Stilmischungen kommt, die sich in der Jugendsprache als typisches Merkmal wiederfinden. Darüber hinaus wird nach Henne der Jugendton durch den „sprechsyntaktischen Duktus“ verstärkt.[144]
[...]
[1] Yang, Wenliang 1990. S. 1.
[2] Vgl.: Schützeichel, Rainer 2004. S. 34.
[3] Ebd. S. 34-35.
[4] Ebd. S. 34.
[5] Vgl.: Fix, Ulla/ Gardt, Andreas u. a. 2009. S. 2112ff..
[6] Ehmann, Hermann 1992. S. 9.
[7] Ebd. S. 9.
[8] Vgl. Yang, Wenliang 1990. S. 1.
[9] Ebd. S. 1.
[10] Siehe Anhang.
[11] Vgl. Czubayko, Astrid 1997. S. 6-8.
[12] Glück, Helmut 2000.
[13] Vgl.: ebd. S.326.
[14] Vgl.: Nörbert, Martin 2003. S. 119ff..
[15] Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 55.
[16] Vgl. Henne, Helmut 1986. S. 205.
[17] Henne, Helmut 1986. S. 208.
[18] Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 2-3.
[19] Grimm, Jakob/ Grimm, Wilhelm 1877. Spalte 2363.
[20] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 5.
[21] Vgl.: Schubert, Daniel 2009. S. 15.
[22] Vgl.: Neuland, Eva 2008. S. 109.
[23] Ebd.. S. 30.
[24] Ebd. S. 30.
[25] Zeitschrift für Germanistik 1994. S. 79.
[26] Assmann, Michael/ Heckmann, Herbert. 1999. S. 461.
[27] Vgl.: Neuland, Eva 2008. S 26.
[28] Vgl.: ebd. S26.
[29] Henne, Helmut/ Objartel, Georg 1984.
[30] Neuland, Eva2003. S. 92.
[31] Vgl.: ebd. S. 92ff.
[32] Vgl.: ebd. S. 92.
[33] Vgl. ebd. S. 27.
[34] Vgl.: Schubert, Daniel2009. S. 15.
[35] Ehmann, Hermann 1992. S. 30.
[36] Vgl.: ebd.. S. 31ff.
[37] Vgl.: ebd. S. 44.
[38] Vgl.: ebd. S. 44.
[39] Vgl.: ebd. S. 44.
[40] Vgl.: ebd. S. 46.
[41] Ebd. S. 46.
[42] Neuland, Eva 2003. S. 94. und Neuland 2008. S. 30.
[43] Vgl.: Ebd. S. 30.
[44] Vgl.: Ehmann, Hermann 1992. 47.
[45] Vgl. Neuland, Eva 2008 S. 31-47.
[46] Henne, Helmut 1981.
[47] Assmann, Michael/ Heckmann, Herbert. 1999. S. 461.
[48] Neuland, Eva2008. S. 45.
[49] Vgl.: ebd. S. 37-45.
[50] Vgl.: ebd. S. 37-44.
[51] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 1998. S. 2.
[52] Vgl.: ebd. S. 3f.
[53] Sachweh, Svenja2001. S.5.
[54] Vgl.: Schmidt, F. Robert/ Lang, Florian u. a. 2005. S. 934.
[55] Vgl.: Wagner, Jörg 2006. S. 52f.
[56] Vgl.: Hausendorf, Heiko 2001. S. 11.
[57] Vgl.: Lindorfer, Bettina/ Malatrait, Solvaig Kristina 2011. S. 19.
[58] Vgl.: ebd.. S. 20.
[59] Ferchhoff, Wilfried 2007. S. 87.
[60] Hausendorf, Heiko 2001. S. 14.
[61] Vgl.: ebd.. S. 15.
[62] Henne, Helmut 1986. S. 202. und Kohrt, Manfred/ Kucharczik, Kerstin 2003. S. 28.
[63] Vgl.: Hurrelmann, Klaus 2007. S. 8.
[64] Ebd. S. 8.
[65] Ebd. S. 35.
[66] Vgl.: ebd. S. 9.
[67] Ebd. S. 27-28.
[68] Ebd. S. 28.
[69] Ebd. S. 28.
[70] Ebd. S. 13.
[71] Vgl. Bussmann, Hadumod 2002. S. 730.
[72] Vgl. Linke, Angelika/ Voigt, Gerhardt 1991. S. 12.
[73] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 1.
[74] Vgl.: Löffler, Heinrich 2005. S. 79f.
[75] Ebd. S. 79f.
[76] Siehe Abb. 2.
[77] Vgl.: Löffler, Heinrich 2005. S. 79.
[78] Vgl.: Krug, Franz-Karl 2001. S. 192.
[79] Vgl.: ebd. S. 192.
[80] Vgl.: ebd. S. 192.
[81] Vgl.: Löffler, Heinrich 2005. S. 166ff.
[82] Henn-Memmesheimer, Beate 2004. S. 29.
[83] Vgl.: Henne, Helmut 1986. S. 205.
[84] Dittmar, Norbert 1997. S. 225f.
[85] Vgl.: Neuland, Eva 2000. S. 117f.
[86] Vgl.: ebd. S. 117f.
[87] Vgl.: ebd. S. 72f.
[88] Ebd. S. 74.
[89] Nowottnick, Marlies 1989. S. 93..
[90] Dichanz, Horst 1986. S.41.
[91] Vgl.: Neuland, Eva 2008. S.41.
[92] Vgl.: ebd. S. 152.
[93] Kreutz, Henrik 1974. S.194f.
[94] Trudgill, Peter 1986. S. 40f.
[95] Ehmann, Hermann 1992. S. 74.
[96] Siehe ebd. S. 74.
[97] Kleiner, Marcus S. 2006. S. 117.
[98] Bucher, Harald 1999. S. 214.
[99] Vgl.: Burger, Harald 2005. S. 2.
[100] Vgl.: Polenz, Petervon 1999. S. 505.
[101] Vgl.: Ortner, Lorelies 1982. S.29ff.
[102] Vgl.: Wagner, Roland W. 1997. S.21.
[103] Vgl.: Burkert, Hans 1980. S. 218-222.
[104] Ebd.. S. 221.
[105] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 1997. S.14.
[106] Vgl.: ebd. S.14.
[107] Ebd. S.14.
[108] Vgl: Schlobinski, Peter/ Kohl, Gaby u. a. 1993. S. 207.
[109] Bruder-Bezzel, A. A./ Bruder, K..-J. 1984. S.20.
[110] Schlobinski, Peter/Kohl, Gaby u. a.1993. S. 63.
[111] Neuland, Eva2008. S. 42-43.
[112] Androutsopoulos, Jannis K. 1998. S. 4.
[113] Vgl.: Schlobinski, Peter/Kohl, Gaby u. a. 1993. S. 180.
[114] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 5ff..
[115] Siehe Kapitel 2.2.3.
[116] Wieland, Katahrina2008. S. 111.
[117] Ebd. S. 112.
[118] Vgl.: Androutsopoulos, Jannis K. 2001. S. 4.
[119] Ebd. . S. 4.
[120] Vgl.: Pauli, Stephanie 2010. S. 60 ff.
[121] Vgl.: Ehmann, Hermann 2008. S. 10.
[122] Elsen, Hilke 2004. S. 83.
[123] Vgl.: Pauli, Stephanie 2010. S. 74.
[124] Vgl.: http://www.voutube.com/watch7WN4gMDtvwiRM I Stand: 01.08.20121.
[125] Vgl.: Pauli, Stephanie 2010. S. 56.
[126] Vgl.: Ehmann, Hermann 2008. S. 9.
[127] Vgl.: ebd. S. 9.
[128] Vgl. Neuland, Eva 2008. S. 77.
[129] Vgl.: Ehmann, Hermann 2008. S. 9f..
[130] Ehmann, Hermann 1992. S. 63.
[131] Siehe ebd. S. 63.
[132] Vgl.: ebd.. S. 63ff.
[133] Vgl.: Pauli, Stephanie 2012. S. 56.
[134] Vgl.: ebd. S. 75ff.
[135] Ehmann, Hermann 1992. S. 65.
[136] Vgl.: ebd.. S. 119ff..
[137] Katheder, Doris 2008. S. 100f..
[138] Vgl.: http://www.voutube.com/watch?v=u43larRKnDg IStand: 10.08.2012].
[139] http://www.relativ-kritisch.net/blog/wp-content/uploads/2011/03/Bravo5.ipg IStand: 10.08.2012].
[140] Katheder, Doris 2008. S. 15.
[141] Vgl. Last, Annette 1989. S. 57.
[142] Vgl.: Henne, Helmut 1986. S. 209.
[143] Vgl.: ebd. S. 208-209.
[144] Vgl.: ebd. S.210.
- Quote paper
- Dana Michaelis (Author), 2012, Form und Häufigkeit der Verwendung von Anglizismen in der Jugendsprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233467
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