Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Individuum. Immer wieder kommt es zu einem Konflikt zwischen den Menschen und der Gesellschaft die aus unterschiedlichen Gründen unzufrieden mit der gesellschaftlichen Struktur sind. Einige sind vielleicht nicht zufrieden mit ihren Arbeitgebern oder mit ihren Arbeitszeiten, andere wiederum sind unglücklich mit ihrem Leben, weil sie gewissen Anforderungen der Gesellschaft nicht gerecht werden können oder weil sie sich den Normen ihrer Gemeinschaft nicht fügen wollen.
Anhand der marxistischen Klassentheorie und der freudschen Psychoanalyse soll untersucht werden, was für eine Bedeutung die Gesellschaft für das Individuum hat. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit es Anknüpfpunkte zwischen der marxistischen Klassentheorie und der freudschen Psychoanalyse gibt und inwieweit sich die beiden Theorien im Hinblick über die Annahme des Individuums unterscheiden. Einleitend seien an dieser Stelle folgende Zitate:
„Unsere Kultur ist ganz allgemein auf der Unterdrückung von Trieben aufgebaut. (…); aus diesen Beiträgen ist der gemeinsame Kulturbesitz an materiellen und ideellen Gütern entstanden“ (Freud, zit. nach Lohmann 2002: 447).
„Die Menschen werden aus ihren Traditionen und ihrer lokalen Selbstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit heraus und in die bürgerliche Zivilisation hineingezwungen“ (Demirovic 2002: 51).
Zunächst werden die Sichtweisen von Marx und Freud über das Individuum vorgestellt. Dabei wird bei Marx der Zusammenhang von Kapitalismus und Individuum beschrieben, es wird also vorrangig darum gehen welches Verhältnis das Individuum zur Arbeit hat oder besser formuliert, was für eine Bedeutung eine kapitalistische Gesellschaft für die Menschen hat. Bei dem Versuch die freudsche Psychoanalyse zu erklären, wird besonders darauf geachtet, auf das Verhältnis von Individuum und der Gesellschaft einzugehen. Versucht wird zu erklären, welchem Zweck die Kultur dient und welche und was sie von den Individuen erwartet. Weiterhin werde ich dann auf Gemeinsamkeiten der beiden Theorien eingehen, bevor dann im darauffolgenden Kapitel die Unterschiede herausgearbeitet und bewertet werden. Im Schlusswort gebe ich zusammenfassend Antworten auf die zentralen Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verbindung der beiden Theorien
- Theorievergleich im Hinblick auf das Individuum
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Bedeutung der Gesellschaft für das Individuum anhand der marxistischen Klassentheorie und der freudschen Psychoanalyse. Er analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Theorien im Hinblick auf die Rolle des Individuums in der Gesellschaft.
- Das Verhältnis von Individuum und Klasse im Kapitalismus
- Der Konflikt zwischen Trieb und Kultur in der freudschen Psychoanalyse
- Die Rolle von Arbeit und Konsum in der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse
- Der Klassenkampf und die Notwendigkeit einer klassenlosen Gesellschaft
- Die Unterdrückung von Trieben und die Anpassung an gesellschaftliche Normen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Der Essay stellt das Individuum und seine Konflikte mit der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Er greift die marxistische Klassentheorie und die freudsche Psychoanalyse auf, um zu erforschen, wie diese Theorien die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft verstehen.
2. Anknüpfpunkte der beiden Theorien
Der Autor stellt die Sichtweisen von Marx und Freud auf das Individuum vor. Er zeigt, wie Marx die Gesellschaft in Klassen teilt (Bourgeoisie und Proletariat) und den Klassenkampf zwischen ihnen beschreibt. Freud hingegen fokussiert auf den Konflikt zwischen den Trieben des Menschen und der gesellschaftlichen Kultur.
3. Theorievergleich im Hinblick auf das Individuum
Der Essay vertieft den Vergleich zwischen Marx und Freud, insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Individuums in der Gesellschaft. Er analysiert, wie beide Theorien die Beziehung zwischen Individuum, Arbeit, Konsum und gesellschaftlichen Strukturen verstehen.
- Quote paper
- Alev Bayram (Author), 2007, Marx vs. Freud. Das Individuum als Knecht der Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233335