„So starb Parmenion, ein ausgezeichneter Mann im Krieg und im Frieden. Vieles hatte er erfolgreich ohne den König, der König nichts Wichtiges ohne ihn vollbracht. Einem so vom Glück begünstigten König, der alles nach dem Maß seines eigenen Glücks beurteilte, wusste er zu genügen. Noch mit siebzig Jahren erfüllte er die Pflichten eines jungen Anführers und oft sogar die eines gemeinen Soldaten, scharf-sinnig im Rat, entschlossen zur Tat, den Vornehmsten teuer, noch lieber aber der breiten Masse der Soldaten […]“.
Parmenion war ein erfolgreicher General aus Obermakedonien, der im Jahre 400 v. Chr. geboren wurde. Er diente sowohl unter Alexander dem Großen, als auch bereits unter dessen Vater Philipp II. Zu Herrschaftszeiten Alexanders dem Großen befehligte er unter anderem die gesamte Infanterie. Zu Zeiten des Krieges gegen die Perser, welcher in den jungen Jahren der Herrschaftszeit Alexanders liegt, scheint es nahe liegend, dass nicht Alexander, sondern er selber derjenige war, dem das Vertrauen der Makedonier gegolten hat. Sollten seine zahlreichen Verdienste sowie die „Lauterkeit seiner Gesinnung“ letztlich nur auf Grund neuer Herrschaftsziele entbehrlich geworden sein? Dies würde bedeuten, dass sich die Beseitigung Parmenions als reine Zweckdienlichkeit erweisen könnte. Die wichtigsten Quellen zur Ermittlung der Gründe und Umstände des Todes Parmenions sind die Berichte des Curtius Rufus, vor allem in seinem siebten Buch der Geschichte Alexanders dem Großen. Auf die Berichte seiner Zeitgenossen Arrian, Diodor und Plutarch wird ebenfalls zurück gegriffen. Anhand der oben ge-nannten Quellen wurde in der vorliegenden Arbeit die Sachlage so gut wie möglich rekonstruiert und kritisch betrachtet. Im genaueren befasst sich die nachfolgende Arbeit Schwerpunktmäßig mit der Beseitigung Parmenions und die von Alexander dem Großen in diesem Zusammenhang eingenommene Position. Dabei wird zunächst in Kapitel zwei der Zusammenhang der Philotasverschwörung mit dem Tod Parmenions erläutert. Dem anschließend wird auf den schleichenden Prozess der Entmachtung Parmenion eingegangen, bevor dann im nachfolgendem ausführlicher auf seine Exekution und deren zugrunde liegenden mutmaßlichen Gründe eingegangen wird. In beiden Bearbeitungspunkten findet eine umfassende Gegenüberstellung der vorhandenen einschlägigen Sekundärliteratur statt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Philotasverschwörung und Parmenion
- 3. Die Beseitigung Parmenions
- 3.1 Parmenions Entmachtung
- 3.2 Die Ermordung
- 3.3 Der mutmaßliche Grund der Ermordung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umstände der Beseitigung Parmenions, eines einflussreichen makedonischen Generals, durch Alexander den Großen. Die Analyse konzentriert sich auf die Verbindung zwischen der Philotasverschwörung und Parmenions Tod sowie auf die schrittweise Entmachtung des Generals vor seiner Ermordung. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven der antiken Quellen und die daraus resultierenden Debatten in der modernen Forschung.
- Der Zusammenhang zwischen der Philotasverschwörung und dem Tod Parmenions
- Die schrittweise Entmachtung Parmenions durch Alexander den Großen
- Die Ermordung Parmenions und die möglichen Motive Alexanders
- Die Interpretation der antiken Quellen und ihre Widersprüche
- Die Rolle Parmenions im makedonischen Heer und seine Bedeutung für Alexander
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem Zitat, das Parmenions Verdienste und seine enge Beziehung zu Alexander dem Großen hervorhebt. Sie führt den Leser in die Thematik ein, indem sie Parmenion als erfolgreichen General vorstellt und die zentrale Frage nach den Gründen für seine Beseitigung aufwirft. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rekonstruktion und kritische Betrachtung der Ereignisse um Parmenions Tod anhand der Berichte von Curtius Rufus, Arrian, Diodor und Plutarch. Die Analyse fokussiert sich auf den Prozess der Entmachtung und die letztendlich erfolgte Exekution Parmenions, unter Einbezug der relevanten Sekundärliteratur.
2. Die Philotasverschwörung und Parmenion: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen der Hinrichtung Philotas' und dem Tod Parmenions. Es wird diskutiert, ob die Philotasverschwörung tatsächlich als Vorwand für die Beseitigung Parmenions diente oder ob Philotas unabhängig davon wegen Hochverrats verurteilt wurde. Die Arbeit berücksichtigt unterschiedliche Interpretationen dieser Ereignisse, insbesondere die Ansichten von Badian und Goukowsky, die einen direkten Zusammenhang sehen, und die Gegenargumente, die die Unabhängigkeit beider Vorgänge betonen. Die Analyse der Quellen stellt die Komplexität der Ereignisse und die Schwierigkeit, eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen, heraus.
3. Die Beseitigung Parmenions: Dieses Kapitel ist in drei Unterkapitel gegliedert, die sich jeweils mit der Entmachtung, der Ermordung und den mutmaßlichen Gründen für Parmenions Tod befassen. Der Fokus liegt auf der schrittweisen Isolierung Parmenions durch Alexander, zum Beispiel durch die Übertragung von Sonderaufträgen, die ihn vom Hauptheer fernhielten. Die Analyse berücksichtigt unterschiedliche Interpretationen der Quellen, wie zum Beispiel die Sichtweise Hammonds, der Alexanders Vorgehen als "Ehre" für Parmenion darstellt, im Gegensatz zu anderen, die darin eine gezielte Strategie der Entmachtung sehen. Die Diskussion beleuchtet die diplomatischen Fähigkeiten Alexanders und die Reaktion Parmenions auf die erlebten Demütigungen.
Schlüsselwörter
Alexander der Große, Parmenion, Philotasverschwörung, Entmachtung, Ermordung, Makedonien, Perserkrieg, antike Quellen, Arrian, Curtius Rufus, Diodor, Plutarch, militärische Strategie, Machtpolitik, Herrschaftsstabilität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die Beseitigung Parmenions
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Umstände der Beseitigung des einflussreichen makedonischen Generals Parmenion durch Alexander den Großen. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen der Philotasverschwörung und Parmenions Tod, der schrittweisen Entmachtung Parmenions und den möglichen Motiven Alexanders.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit analysiert antike Quellen wie die Berichte von Curtius Rufus, Arrian, Diodor und Plutarch. Sie berücksichtigt unterschiedliche Interpretationen dieser Quellen und die daraus resultierenden Debatten in der modernen Forschung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Philotasverschwörung und deren Zusammenhang mit Parmenions Tod, ein Kapitel zur Beseitigung Parmenions (unterteilt in Entmachtung, Ermordung und Motive) und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und die verwendeten Schlüsselwörter.
Welchen Zusammenhang sieht die Arbeit zwischen der Philotasverschwörung und dem Tod Parmenions?
Die Arbeit untersucht kritisch, ob die Philotasverschwörung als Vorwand für die Beseitigung Parmenions diente oder ob Philotas unabhängig davon wegen Hochverrats verurteilt wurde. Sie berücksichtigt dabei unterschiedliche Interpretationen, wie die von Badian und Goukowsky, die einen direkten Zusammenhang sehen, und Gegenargumente, die von einer Unabhängigkeit der Ereignisse ausgehen.
Wie beschreibt die Arbeit die schrittweise Entmachtung Parmenions?
Die Arbeit beschreibt, wie Alexander Parmenion schrittweise isolierte, zum Beispiel durch die Übertragung von Sonderaufträgen, die ihn vom Hauptheer fernhielten. Unterschiedliche Interpretationen, wie die Sichtweise Hammonds, der Alexanders Vorgehen als "Ehre" darstellt, werden diskutiert und mit denen verglichen, die darin eine gezielte Strategie der Entmachtung sehen.
Welche möglichen Motive Alexanders werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet die möglichen Motive Alexanders für die Beseitigung Parmenions. Diese werden im Kontext der Analyse der Quellen und der schrittweisen Entmachtung des Generals diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Alexander der Große, Parmenion, Philotasverschwörung, Entmachtung, Ermordung, Makedonien, Perserkrieg, antike Quellen, Arrian, Curtius Rufus, Diodor, Plutarch, militärische Strategie, Machtpolitik, Herrschaftsstabilität.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Umstände der Beseitigung Parmenions zu rekonstruieren und kritisch zu betrachten. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen der Philotasverschwörung und dem Tod Parmenions, die schrittweise Entmachtung des Generals und die möglichen Motive Alexanders. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven der antiken Quellen und die daraus resultierenden Debatten in der modernen Forschung.
- Quote paper
- Anna Yacoubou (Author), 2013, Alexander der Große und der Mord an Parmenion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233267