Fremdheitsdarstellungen in japanischen Medien sind im Forschungsgebiet der Japanologie ein beliebtes Thema. Während hierbei die Darstellung der Figuren europäischer Länder und aus den USA im Vordergrund stand und andere asiatische Länder und deren Bewohner kaum vertreten waren, ist seit Ende der 90er Jahre eine Gewichtsverschiebung zu bemerken. Der so genannte „Asienboom“ in Japan führte zu einer Interessensteigerung an anderen asiatischen Charakteren in Filmen und dorama. In dieser Arbeit geht es um die japanische Darstellung muslimischer Figuren in Filmen, dorama und anime. Die Beschränkung auf Asien erfolgt durch die Verortung des Islam und die Auswahl genau dieser drei Medien durch die kaum vorhandenen Fallbeispiele von Figuren aus islamischen Ländern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Fremdheit in Medien
- 2.1. Die Fremdheitsmodelle von Faulstich
- 2.2. Die Fremdheitsmodelle von Hickethier
- 2.3. Weitere Darstellungsformen des Fremden
- 2.4. Ausländische Figuren in japanischen Medien
- 3. Analyse der japanischen Fallbeispiele
- 3.1. Filme
- 3.1.1. Bokura wa minna ikiteiru (1993)
- 3.1.2. Tokyo Skin (1993)
- 3.2. Dorama
- 3.2.1. Ikebukuro West Gate Park (2000)
- 3.3. Anime
- 3.3.1. Hakushon Daimaou (1969)
- 3.3.2. Jojo's Bizarre Adventure (1987/1993)
- 3.3.3. Cowboy Bebop (1998)
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung muslimischer Figuren in japanischen Filmen, Doramas und Animes. Ziel ist es, die gängigen Darstellungsweisen und die Konstruktion von Fremdheit in diesen Medien im Kontext des "Asienbooms" zu analysieren. Die Fokussierung auf diese drei Medien ergibt sich aus der begrenzten Anzahl an Fallbeispielen. Obwohl die Religion der Figuren oft nur implizit oder gar nicht thematisiert wird, steht die nationale Identität im Vordergrund der Analyse.
- Darstellung von Fremdheit in japanischen Medien
- Analyse verschiedener Modelle der Fremdheitskonstruktion
- Untersuchung der Rolle der Nationalität vs. Religion in der Figurenzeichnung
- Analyse spezifischer Film-, Dorama- und Anime-Beispiele
- Der Einfluss des "Asienbooms" auf die Repräsentation asiatischer Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse der Darstellung muslimischer Figuren in japanischen Filmen, Doramas und Animes. Es wird die begrenzte Anzahl von Fallbeispielen begründet und die Schwerpunktsetzung auf die nationale Identität anstatt der Religion der Figuren hervorgehoben. Die Arbeit verortet sich im Kontext des "Asienbooms" und der damit verbundenen verstärkten Darstellung asiatischer Figuren in japanischen Medien. Die Auswahl der analysierten Medien – Filme, Doramas und Animes – wird ebenfalls gerechtfertigt.
2. Fremdheit in Medien: Dieses Kapitel beleuchtet theoretische Ansätze zur Darstellung von Fremdheit in visuellen Medien. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, darunter die von Faulstich (Exotik, Heil, Horror) und Hickethier, die die Konstruktion des Fremden als grundlegendes Element filmischen Erzählens betrachten. Die verschiedenen Dimensionen von Fremdheit (auswärtig, fremdartig, unbekannt, unerkennbar, unheimlich) werden diskutiert und als Rahmen für die anschließende Analyse der Fallbeispiele verwendet. Die Kapitel analysiert etablierte Theorien der Fremddarstellung im Film und ordnet sie in die jeweiligen Fremdheitsdimensionen ein.
3. Analyse der japanischen Fallbeispiele: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Analyse ausgewählter Filme, Doramas und Animes. Für jedes Beispiel wird die Darstellung muslimischer (bzw. als süd- und westasiatisch identifizierter) Figuren untersucht und im Kontext der vorher vorgestellten Theorien eingeordnet. Die Analyse konzentriert sich auf die spezifischen Methoden der Konstruktion von Fremdheit und die Rolle der Nationalität und/oder Religion in der Figurenzeichnung. Die Kapitel gliedert sich in drei Unterabschnitte: Filme, Dorama und Anime, mit jeweils mehreren Beispielen.
Schlüsselwörter
Muslimische Figuren, Japanische Medien, Film, Dorama, Anime, Fremdheit, Repräsentation, Asienboom, Nationale Identität, Religion, Fremdheitsmodelle, Filmanalyse, Medienwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Darstellung muslimischer Figuren in japanischen Medien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung muslimischer Figuren in japanischen Filmen, Doramas und Animes. Der Fokus liegt auf der Konstruktion von Fremdheit in diesen Medien im Kontext des "Asienbooms". Obwohl die Religion der Figuren oft implizit oder gar nicht thematisiert wird, steht die nationale Identität im Vordergrund der Analyse.
Welche Medien werden untersucht?
Die Analyse umfasst japanische Filme, Doramas und Animes. Die Auswahl dieser drei Medien resultiert aus der begrenzten Anzahl verfügbarer Fallbeispiele.
Welche Fallbeispiele werden analysiert?
Die Arbeit untersucht folgende Beispiele: Die Filme Bokura wa minna ikiteiru (1993) und Tokyo Skin (1993), das Dorama Ikebukuro West Gate Park (2000) und die Animes Hakushon Daimaou (1969), Jojo's Bizarre Adventure (1987/1993) und Cowboy Bebop (1998).
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Modelle der Fremdheitskonstruktion, insbesondere die Modelle von Faulstich (Exotik, Heil, Horror) und Hickethier. Diese Modelle betrachten die Konstruktion des Fremden als grundlegendes Element filmischen Erzählens. Die verschiedenen Dimensionen von Fremdheit (auswärtig, fremdartig, unbekannt, unerkennbar, unheimlich) dienen als analytischer Rahmen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die gängigen Darstellungsweisen muslimischer Figuren in japanischen Medien zu untersuchen und die Konstruktion von Fremdheit in diesen Kontexten zu analysieren. Die Rolle der Nationalität im Vergleich zur Religion in der Figurenzeichnung wird ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielt der "Asienboom"?
Der "Asienboom" wird als Kontextualisierungselement betrachtet, da er zu einer verstärkten Darstellung asiatischer Figuren in japanischen Medien geführt hat und somit die Darstellung muslimischer Figuren beeinflusst haben könnte.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung, ein Kapitel zur Theorie der Fremdheit in Medien, ein Kapitel zur Analyse der japanischen Fallbeispiele (unterteilt in Filme, Doramas und Animes) und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Muslimische Figuren, Japanische Medien, Film, Dorama, Anime, Fremdheit, Repräsentation, Asienboom, Nationale Identität, Religion, Fremdheitsmodelle, Filmanalyse, Medienwissenschaft.
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- M.A. Cigdem Gedik (Author), 2009, Die Darstellung muslimischer Figuren in japanischen Filmen, Dorama und Anime, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233157