Der demografischen Wandel erfordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Technik und Alter. In dieser Arbeit wird überblickartig auf verschiedene Ansätze der Nutzung von Technik im Alter eingegangen. Weiterhin wird eines der ersten deutschen Forschungsprojekte im Rahmen altersgerechter Assistenzsysteme - SmartSenior - vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in das Thema Demografie 3
2 Technik und Alter 4
3 SmartSenior 6
4 Fazit 7
Literaturverzeichnis 9
Internetquellen 10
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in das Thema Demografie
2 Technik und Alter
3 SmartSenior
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Demografische Entwicklung in Deutschland (Statistische Ämter des Bundes und der Länder)
Abbildung 2 Beispiel einer Smart Home Vernetzung (Friesdorf, W., Heine , A., & Mayer, D., 2007)
Abbildung 3 SmartSenior- Gesamtsystem, funktionale Sicht (SmartSenior-Konsortium)
1 Einführung in das Thema Demografie
Demografie bedeutet eine Erforschung und Auseinandersetzung mit der Bevölkerungsstruktur und -entwicklung im Bezug auf Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Beruf oder Konfessionszugehörigkeit der Bevölkerung (statista GmbH 2012). Der demografischen Wandel beschreibt Veränderungstendenzen der Bevölkerungsentwicklung und deren Auswirkungen auf soziale Sicherungssysteme, Gesundheitsversorgung, Migration und Arbeit (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2012).
Für Deutschland bedeutet das Folgendes: Die Bevölkerungszahl nimmt bei steigendem Altersdurchschnitt ab. So soll im Jahr 2050 die Bevölkerung auf 65 bis 72 Millionen Einwohner sinken. Außerdem wird der Anteil der über 65-Jährigen zunehmen[1] (siehe Abbildung 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Demografische Entwicklung in Deutschland (Statistische Ämter des Bundes und der Länder)
Die Gründe für diese Entwicklung sind der Geburtenrückgang seit ca. 40 Jahren, die durch verbesserten Lebensstandard und medizinische Versorgung bedingte höhere Lebenserwartung, aber auch ein rückläufiges Migrationsszenario, welches den Bevölkerungsrückgang und die Überalterung nicht aufhalten kann (Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011).
Trotz eines deutlichen Anstiegs von Gesundheitsproblemen im fortschreitenden Alter hat Selbstständigkeit für alte Menschen höchste Priorität(Tesch-Römer und Wurm 2009, S. 32). Demnach möchten 93 % allein oder mit dem Partner in einer Wohnung oder einem Haus leben (Körber-Stiftung 2012, S. 2).
Diese Arbeit wird der Frage nachgehen, ob Technik in der Lage ist, eine selbstbestimmte, weitgehend selbständige Bewältigung des Alltags in der eigenen häuslichen Umgebung wirkungsvoll zu unterstützen. Dazu wird vor allem auf die Vorlesung von Prof. Dr. Jörg Andreä „Technik (nicht nur) im Alter“ Bezug genommen und das Forschungsprojekt SmartSenior näher beleuchtet werden.
2 Technik und Alter
Drei Ansätze, Technik im Alter nutzbar zu machen, sind Barrierefreiheit, Ergonomie und Universal Design. Barrierefreiheit meint: Jeder Bürger muss alles im barrierefrei gestalteten Lebensraum selbständig betreten, befahren und unabhängig und weitgehend ohne fremde Hilfe sicher benutzen können (barrierefrei.de 2013). Ergonomie beschäftigt sich mit dem Verständnis der Interaktionen zwischen Menschen und anderen Elementen eines Systems und der Optimierung der Systeme, um sie kompatibel mit den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Einschränkungen von Menschen zu machen (iea.cc 2012). Universal Design hat den Anspruch, Produkte und Umgebungen derart zu gestalten, dass sie von allen Menschen so weit wie möglich genutzt werden können, ohne die Notwendigkeit zur Anpassung oder eines speziellen Designs (Mace 1985).
Diese drei Ansätze verfolgen im Prinzip dasselbe Ziel: Technik oder Gegenstände zur Verfügung zu stellen, die für Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung intuitiv und einfach zu bedienen und zu nutzen sind. Beispiele aus der Praxis sind das IKEA 365+ Brotmesser, die Siemens Glaskeramik- Kochstelle ET 79054 oder die Spielkonsole Nintendo Wii und Wii Fit (vgl. Internationales Designzentrum Berlin 2008).
Die Gestaltung von Küchen stellt ein weiteres Betätigungsfeld dar, wobei es darum geht, möglichst ergonomisches aber auch effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Dies erreicht man durch sinnvolle Anordnung der Möbel, Zonenplanung sowie die Minimierung der Körperbelastung durch Maßnahmen wie Anpassung der Arbeitshöhe an die Körpergröße, Gestaltung der Möbel (Vollauszug statt Unterschrank mit Türen) und Entwicklung barrierefreier Hausgeräte, welche möglichst selbsterklärend, übersichtlich und intuitiv zu bedienen sein sollen (Deutsche Gesellschaft für Haushaltstechnik e.V. Fachausschuss Haushaltstechnik 2009).
[...]
[1] Als alte Menschen werden Menschen über 65 Jahre bezeichnet (Tesch-Römer und Wurm 2009, S. 7)
- Quote paper
- Christoph Mädler (Author), 2013, Alter und Technik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233099