Die Geschichte der Freikorps in der Weimarer Republik ist ein nur wenig beachtetes Relikt deutscher Vergangenheit. Ein Hauptgrund dafür liegt mit Sicherheit in der unzureichenden Quellenlage. Die meisten Originaldokumente wurden durch einen britischen Großangriff auf Potsdam in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945 zum größten Teil zerstört. Vornehmlich in „Das Buch vom Deutschen Freikorpskämpfer“ von Ernst von Salomon und den daraus entstandenen „Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps“, die vom Heeresarchiv ausgewertet und veröffentlicht wurden, finden sich als Quellen zu verstehende Akten, Unterlagen, Wahlplakate, Erfahrungsberichte und dergleichen mehr.
Eingesetzt von Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) zur Zerschlagung demokratiefeindlicher Aufstände im Inneren des Reiches, wurden die meisten Freikorps in der Nachkriegszeit ab dem 9. November 1918 gegründet und von der Weimarer Regierung in der Folge als legitime Militärs anerkannt. Obwohl die Freikorps der Demokratie nicht sehr nahe standen, trugen sie im Wesentlichen zur Stabilisierung der Weimarer Republik nach innen und außen bei. Die Auflösung vieler Freikorps musste, mit dem Einsetzen der Zielvorgaben des Versailler Friedensvertrages übereinstimmend, ab dem 31. Januar 1920 beginnen, da ab diesem Zeitpunkt dem Heer nur noch 100.000 Mann angehören sollten.
Für welchen Weg sich die meisten Angehörigen der Freikorps im Anschluss an deren Auflösung entschieden, soll in dieser Arbeit exemplarisch am späteren Reichsführer SS, Heinrich Himmler, sowie am späteren Ministerpräsident und Reichsstatthalter von Bayern, Franz Xaver Ritter von Epp, gezeigt werden. Als prominentes Beispiel dafür, dass eine Mitgliedschaft in einem Freikorps nicht unmittelbar mit demokratiefeindlichem Gedankengut in Verbindung gebracht werden muss, soll hier Dr. Kurt Schumacher fungieren, der als politischer Gegner die Zeit des NS-Regimes in mehreren Konzentrationslagern überlebte und später Mitglied des ersten Deutschen Bundestages wurde. Zu diesem Zweck beleuchtet die Arbeit in dieser Reihenfolge zunächst das Freikorps Oberland, dann das Freikorps Epp und zuletzt die besondere Situation des SPD-nahen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.
War ein Sympathisieren mit den rechtsextremen und völkischen Ideologien für die Angehörgen aller Freikorps programmatisch oder gab es politisch-offene Alternativen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Geschichte der Freikorps
- Allgemeines und Vorgeschichte
- Hintergründe, Ausstattung und Besoldung
- Drei Freikorps und ihre Prominenz
- Das Freikorps Oberland und Heinrich Himmler
- Das Freikorps Epp und Franz Xaver Ritter von Epp
- Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und Kurt Schumacher
- Auswirkungen auf das Deutsche Reich
- Geschichte der Freikorps
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte der Freikorps in der Weimarer Republik und deren Einfluss auf das Deutsche Reich. Sie konzentriert sich auf die Karrierewege prominenter Mitglieder, um die Bandbreite politischer Orientierungen innerhalb der Freikorps aufzuzeigen und die gängige Verbindung von Freikorpsmitgliedschaft mit Rechtsextremismus zu relativieren.
- Die Geschichte und Entstehung der Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg.
- Die politischen Hintergründe, die Ausstattung und die Besoldung der Freikorps.
- Die Karrierewege von Heinrich Himmler (Freikorps Oberland), Franz Xaver Ritter von Epp (Freikorps Epp) und Kurt Schumacher (Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold).
- Die Auswirkungen der Freikorps auf die politische Entwicklung des Deutschen Reichs.
- Die Frage nach der politischen Ausrichtung der Freikorpsmitglieder.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Freikorps als ein wenig beachtetes Relikt deutscher Geschichte dar und begründet dies mit der schwierigen Quellenlage aufgrund der Zerstörung vieler Dokumente im Zweiten Weltkrieg. Sie erwähnt die wichtigsten Quellen und führt die drei Hauptfiguren – Himmler, Epp und Schumacher – ein, um die Bandbreite politischer Entwicklungen innerhalb der Freikorps zu veranschaulichen. Die Einleitung skizziert die Entstehung der Freikorps aus der Notwendigkeit heraus, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die innere Ordnung aufrechtzuerhalten, und kündigt die Untersuchung der politischen Wege an, die die ehemaligen Freikorpsmitglieder nach der Auflösung der Verbände einschlugen.
Geschichte der Freikorps: Dieses Kapitel beschreibt zunächst die allgemeine Entstehung der Freikorps nach der Novemberrevolution 1918, hervorgerufen durch die Mangel an einer funktionierenden Reichswehr und die zahlreichen Aufstände. Es wird auf die schwierige Situation der SPD hingewiesen, die die volle Verantwortung für den revolutionären Umsturz übernahm. Der Abschnitt "Hintergründe, Ausstattung und Besoldung" behandelt die organisatorische Struktur, die Bewaffnung und die Uniformen der Freikorps und zeigt deren Vielfalt auf. Das Kapitel verdeutlicht, dass die Freikorps nicht uniform in ihrer Ausstattung oder ideologischen Ausrichtung waren, was sich auch im Beispiel der unterschiedlichen Ausstattungen des Freikorps Oberland in Oberschlesien zeigt.
Drei Freikorps und ihre Prominenz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die drei prominenten Beispiele: Heinrich Himmler im Freikorps Oberland, Franz Xaver Ritter von Epp im Freikorps Epp und Kurt Schumacher im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Es analysiert die individuellen Karrierewege dieser Männer und unterstreicht die unterschiedlichen politischen Entwicklungen, die deutlich machen, dass eine Mitgliedschaft in einem Freikorps nicht automatisch mit rechtsextremen Ideologien verbunden sein musste. Jedes Unterkapitel wird die jeweilige Person und ihren Weg nach der Zeit im Freikorps im Detail beleuchten.
Schlüsselwörter
Freikorps, Weimarer Republik, Heinrich Himmler, Franz Xaver Ritter von Epp, Kurt Schumacher, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Novemberrevolution, Versailler Vertrag, Rechtsextremismus, Demokratie, Politische Entwicklung Deutschlands.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Geschichte der Freikorps in der Weimarer Republik
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Geschichte der Freikorps in der Weimarer Republik und ihren Einfluss auf das Deutsche Reich. Der Fokus liegt auf den Karrieren prominenter Mitglieder (Himmler, Epp, Schumacher), um die Bandbreite politischer Orientierungen innerhalb der Freikorps aufzuzeigen und die gängige Verbindung von Freikorpsmitgliedschaft mit Rechtsextremismus zu relativieren. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, einen Hauptteil mit Kapiteln zur Geschichte der Freikorps, drei ausgewählte Freikorps und deren prominente Mitglieder, sowie die Auswirkungen auf das Deutsche Reich, und einen Schluss. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Hauptteil behandelt?
Der Hauptteil umfasst drei Abschnitte: Zuerst wird die allgemeine Geschichte und Entstehung der Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet, inklusive ihrer Organisation, Ausstattung und Besoldung. Der zweite Abschnitt konzentriert sich auf drei prominente Beispiele: Heinrich Himmler (Freikorps Oberland), Franz Xaver Ritter von Epp (Freikorps Epp) und Kurt Schumacher (Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold). Hier werden die individuellen Karrierewege dieser Männer analysiert, um die Diversität der politischen Ausrichtungen innerhalb der Freikorps aufzuzeigen. Der letzte Abschnitt des Hauptteils behandelt die Auswirkungen der Freikorps auf die politische Entwicklung des Deutschen Reichs.
Welche Personen werden in der Arbeit besonders hervorgehoben?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Karrierewege von drei prominenten Persönlichkeiten: Heinrich Himmler (Freikorps Oberland), Franz Xaver Ritter von Epp (Freikorps Epp) und Kurt Schumacher (Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold). Ihre Geschichten dienen dazu, die Bandbreite der politischen Orientierungen innerhalb der Freikorps zu veranschaulichen und die gängige Verbindung von Freikorpsmitgliedschaft mit Rechtsextremismus zu relativieren.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit erwähnt die Schwierigkeit der Quellenlage aufgrund der Zerstörung vieler Dokumente im Zweiten Weltkrieg. Die genauen verwendeten Quellen werden in der Arbeit selbst detailliert aufgeführt (nicht in diesem FAQ-Zusammenfassungen).
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These ist, dass eine Mitgliedschaft in einem Freikorps nicht automatisch mit rechtsextremen Ideologien verbunden sein musste. Die Arbeit will die Vielfalt der politischen Orientierungen innerhalb der Freikorps aufzeigen und das gängige Bild der Freikorps als ausschließlich rechtsextrem relativieren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Freikorps, Weimarer Republik, Heinrich Himmler, Franz Xaver Ritter von Epp, Kurt Schumacher, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Novemberrevolution, Versailler Vertrag, Rechtsextremismus, Demokratie, Politische Entwicklung Deutschlands.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in eine Einleitung, einen Hauptteil mit drei Unterkapiteln (Geschichte der Freikorps, Drei Freikorps und ihre Prominenz, Auswirkungen auf das Deutsche Reich) und einen Schluss gegliedert. Sie enthält außerdem ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, eine Kapitelzusammenfassung, die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte sowie eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
(Die genaue Schlussfolgerung ist nicht in der Zusammenfassung enthalten und muss dem Volltext entnommen werden.)
- Quote paper
- Riccardo Altieri (Author), 2013, Freikorps Oberland, Freikorps Epp und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233072