Am 9. September 1976 stand ganz China still, während man um den „großen Steuermann“ trauerte. Der mächtige Mao Zedong verstarb an einer Lungenerkrankung in Peking. Bis heute verehren ihn die Chinesen wie einen Heiligen. Was macht den Mythos des „Großen Vorsitzenden“ aus, welche positiven und negativen Entwicklungen in Verwaltung und Politik hat Mao in China bewirkt und warum wird dieser Mann trotz seiner diktatorischen Machtausübung noch heute verehrt? Zur Beantwortung dieser Fragen, soll im zweiten Kapitel zunächst ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung und die politische Situation Chinas vor Maos Regierungsantritt gegeben werden. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Stationen seiner Regierungstätigkeit abgebildet. Das vierte Kapitel dient der Auseinandersetzung mit den Reformen, welche sich unter der Regierung Maos entwickelten. Das fünfte Kapitel setzt sich mit dem Terror Mao´s auseinander und das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der vorliegenden Hausarbeit kurz zusammen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Vorgehensweise
2. China vor Mao
3. Mao´s China
4.1 Die große Bodenreform
4.2 Der große Sprung nach vorn
5. Bilanz des Terrors
6. Zusammenfassung
Quellenverzeichnis
Wortanzahl: 1.121
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Am 9. September 1976 stand ganz China still, während man um den „großen Steuermann“ trauerte. Der mächtige Mao Zedong verstarb an einer Lungenerkrankung in Peking. Bis heute verehren ihn die Chinesen wie einen Heiligen. Was macht den Mythos des „Großen Vorsitzenden“ aus, welche positiven und negativen Entwicklungen in Verwaltung und Politik hat Mao in China bewirkt und warum wird dieser Mann trotz seiner diktatorischen Machtausübung noch heute verehrt?
1.2 Vorgehensweise
Zur Beantwortung dieser Fragen, soll im zweiten Kapitel zunächst ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung und die politische Situation Chinas vor Maos Regierungsantritt gegeben werden. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Stationen seiner Regierungstätigkeit abgebildet. Das vierte Kapitel dient der Auseinandersetzung mit den Reformen, welche sich unter der Regierung Maos entwickelten. Das fünfte Kapitel setzt sich mit dem Terror Mao´s auseinander und das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der vorliegenden Hausarbeit kurz zusammen.
2. China vor Mao
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts regierte im Reich der Mitte der letzte Kaiser der seit 1616 herrschenden Qing-Dynastie[1]. Unter dieser korrupten und inkompetenten Regierung konnten sich Ausländer und vor allem Japaner als Kolonialmächte in China etablieren und das Land ausbeuten.[2]
Der einzige Ausweg für die Chinesen aus dieser sozialen und politischen Misere schien im Wechsel zum Kommunismus zu liegen, denn der Kapitalismus war für sie gleichbedeutend mit der Ausbeutung durch ausländische Mächte.[3]
Nachdem Mao 1923 in das Zentrale Exekutivkomitee der Kommunistischen Partei (KP) gewählt worden war[4], übernahm er die Führung des „Langen Marsches“ der kommunistischen Flüchtlinge.[5]
1949 gewannen die Kommunisten die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit den Truppen Chiang Kai-sheks und übernahmen die Führung Chinas.
Am 1. Oktober 1949 schließlich wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking vom „Großen Vorsitzenden“ Mao Zedong die Volksrepublik China ausgerufen.[6]
3. Maos China
Mit der Verkündigung der Volksrepublik China stand Maos Alleinherrschaft über China nichts mehr im Wege. Im Anschluss an die Posten des Vorsitzenden im Revolutionären Militärrat und im Zentralen Volksregierungsrat wurde er 1954 Staatsoberhaupt der Volksrepublik China. Wirtschaftlich befand sich das Reich der Mitte in einer Rezession, da die Kriege und Bürgerkriege tiefe Wunden zurückgelassen hatten. Die ohnehin nur marginale Infrastruktur war an einem Tiefpunkt angelangt. Zwei Drittel der Bevölkerung bestand aus besitzlosen Bauern, Tagelöhnern und Wanderarbeitern, doch damit nicht genug, zählte China mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 52,7 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Erde.[7] Mit Beginn der kommunistischen Diktatur erreichte das Bruttosozialprodukt zum ersten Mal wieder Vorkriegsniveau und die Inflation konnte eingedämmt werden.[8] Von 1949 bis zu seinem Tod im Jahre 1976 führte Mao in China eine Reihe von Reformen und Kampagnen durch, die dem Land jedoch nicht nur Verbesserungen, sondern seinen Bewohnern auch unsägliches Leid bescherten. Im Folgenden sollen zwei dieser Kampagnen kurz erläutert werden.
[...]
[1] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Qing-Dynastie, Stand 17.10.2012, Zugriff vom 05.11.2012.
[2] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Mao_Zedong, Stand: 01.11.2012, Zugriff vom 05.11.2012.
[3] Vgl. Delvaux de Fenffe 2009a
[4] Vgl. Delvaux de Fenffe 2008
[5] Vgl. Delvaux de Fenffe 2009a
[6] Vgl. Delvaux de Fenffe 2009a
[7] Vgl. Simonis, S. 42
[8] Vgl. Chang / Halliday, S. 497 ff.
- Quote paper
- Mathias Hirsch (Author), 2012, Politik und Verwaltung unter der Herrschaft von Mao Zedong, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232899