Die vorliegende Seminararbeit geht der Frage nach, ab wann die Herrschaft der Normannen über
England als etabliert betrachtet werden kann. Da immer wieder Bezug zur Legitimität von
Herrschaft und Bezug zur Frage nach der Staatlichkeit genommen wird, werden am Anfang
zunächst die Begriffe Herrschaft und Staat definiert. Dabei wird gleichzeitig die Geschichte
Englands unter Alfred dem Großen als Bezugspunkt betrachtet. Außerdem dient dieses Kapitel als
Vorgeschichte. Im dritten Kapitel steht der Thronfolgestreit im Mittelpunkt. Hier wird analysiert,
wie es überhaupt zur normannischen Eroberung kommen konnte, welche Gründe und welchen
Anlass es dafür gab. Hier wird auch kurz auf die Schlachten von Stamford Bridge und Hastings
eingegangen. Das vierte Kapitel ist der Schwerpunkt der Arbeit. Es werden tiefgreifend die
Veränderungen analysiert, die unter Wilhelm dem Eroberer vorgenommen wurden, um die
normannische Herrschaft über England zu etablieren. Hier werden die Krönung und die
militärpolitische Absicherung, die lehnsrechtliche, finanzielle, institutionelle und klerikale
Absicherung thematisiert. Im fünften Kapitel schließlich wird die Herrschaftsetablierung unter den
Söhnen Wilhelms betrachtet. Auch dieser Teil ist von enormer Bedeutung für die Seminararbeit.
Anschließend wird eine Zusammenfassung die eingangs gestellte Fragestellung beantworten. Damit
soll abschließend die Kausalität aller Ereignisse zusammenhängend erläutert werden. Die Menge an Sekundärliteratur für die englische Geschichte im Mittelalter, speziell die
normannische Phase, ist sehr reichhaltig. Als Grundlage für die vorliegende Arbeit diente vor allem
Karl-Friedrich Kriegers Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert., in der
ersten Auflage 1990 erschienen. Da dieses ausführliche Werk mehrmals aktualisiert wurde, für diese
Arbeit wurde die vierte aktualisierte Version von 2009 verwendet, dient es als hervorragende
Grundlage für die Fragestellung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung, Methodik und Forschungsstand
- Herrschaft oder Staat?
- Die Normannische Eroberung Englands
- Der Thronfolgestreit
- Die Schlacht von Stamford Bridge
- Die Schlacht bei Hastings
- Die Etablierung der Herrschaft unter Wilhelm I.
- Krönung und militärpolitische Absicherung
- Lehnsrechtliche Absicherung
- Finanzielle und institutionelle Absicherung
- Klerikale Absicherung
- Herrschaftliche Konsolidierung durch Thronfolge
- Wilhelm II. Rufus
- Heinrich I. Beauclerc
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Etablierung der normannischen Herrschaft über England nach 1066. Sie definiert zunächst die Begriffe „Herrschaft“ und „Staat“, um die Frage nach der Legitimität und der Staatlichkeit der normannischen Herrschaft zu klären. Die Arbeit analysiert die normannische Eroberung, einschließlich des Thronfolgestreits und der entscheidenden Schlachten. Der Schwerpunkt liegt auf den Maßnahmen Wilhelms des Eroberers zur Festigung seiner Herrschaft. Schließlich wird die Konsolidierung unter seinen Söhnen betrachtet.
- Definition von Herrschaft und Staat im Kontext der englischen Geschichte
- Analyse der normannischen Eroberung Englands
- Maßnahmen Wilhelms des Eroberers zur Etablierung seiner Herrschaft
- Konsolidierung der normannischen Herrschaft unter Wilhelms Söhnen
- Die Frage nach dem Zeitpunkt der Etablierung der normannischen Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung, Methodik und Forschungsstand: Diese Einleitung beschreibt die Normannen als bedeutendes Phänomen des Mittelalters und die normannische Eroberung Englands als wichtige Zäsur der europäischen Geschichte. Die Arbeit untersucht, wann die normannische Herrschaft als etabliert gelten kann, und definiert dazu die Begriffe Herrschaft und Staat. Sie benennt die verwendeten Quellen, darunter Werke von Krieger, Plassmann, Vollrath und Fryde, Houben, Schwarz, Schmidt-Liebich, und Gablé, und betont die reichhaltige Sekundärliteratur zum Thema. Das Kapitel dient als Vorgeschichte und führt in die Thematik ein, indem es die Bedeutung der normannischen Eroberung für England hervorhebt und die Forschungsfrage formuliert.
Herrschaft oder Staat?: Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Herrschaft“ und „Staat“. Herrschaft wird als soziales Beziehungsgeflecht mit Über- und Unterordnung beschrieben, abhängig von Gehorsam und Legitimitätsglauben. Max Webers drei Idealtypen der Herrschaft (legal, traditionell, charismatisch) werden erläutert. Der Staat wird als Gesamtheit der Institutionen definiert, die das menschliche Zusammenleben organisieren. Im Kontext des 10. und 11. Jahrhunderts wird England als von Herrschaft, nicht von Staatlichkeit, geprägt beschrieben, wobei das Königtum als wichtigste Institution fungierte.
Die Normannische Eroberung Englands: Dieses Kapitel behandelt den Thronfolgestreit, der zur normannischen Eroberung führte, sowie die Schlachten von Stamford Bridge und Hastings. Es analysiert die Ursachen und Hintergründe der Eroberung und bildet somit die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel, die sich mit der Etablierung und Konsolidierung der normannischen Herrschaft befassen. Die detaillierte Analyse der Ereignisse um den Thronfolgestreit und die entscheidenden Schlachten liefert den Kontext für die nachfolgende Betrachtung der Machtübernahme und -sicherung durch die Normannen.
Die Etablierung der Herrschaft unter Wilhelm I.: Dieses Kapitel, der Schwerpunkt der Arbeit, analysiert Wilhelms Maßnahmen zur Etablierung seiner Herrschaft. Es behandelt die Krönung und die militärische, lehnsrechtliche, finanzielle, institutionelle und klerikale Absicherung seiner Macht. Die tiefgreifenden Veränderungen unter Wilhelm dem Eroberer werden detailliert untersucht und verdeutlichen die umfassende Strategie zur Konsolidierung der normannischen Herrschaft in England. Dieser Abschnitt zeigt auf, wie Wilhelm I. durch gezielte Maßnahmen in verschiedenen Bereichen (Militär, Recht, Finanzen, Institutionen, Kirche) seine Machtposition festigte und die Grundlage für eine dauerhafte normannische Herrschaft schuf.
Herrschaftliche Konsolidierung durch Thronfolge: Dieses Kapitel betrachtet die Fortsetzung der Herrschaftsetablierung unter Wilhelms Söhnen, Wilhelm II. Rufus und Heinrich I. Beauclerc. Es zeigt, wie die Nachfolgegeneration die von Wilhelm dem Eroberer begonnene Konsolidierung der normannischen Herrschaft weiterführte und welche Herausforderungen und Strategien damit verbunden waren. Die Analyse dieses Kapitels ist für das Verständnis des langfristigen Erfolgs der normannischen Herrschaft in England unerlässlich. Die Diskussion der Herrschaft von Wilhelm II. und Heinrich I. veranschaulicht, wie die Normannen ihre Macht über England auf lange Sicht sicherten und die damit verbundenen Herausforderungen bewältigten.
Schlüsselwörter
Normannen, England, Eroberung, Herrschaft, Staat, Wilhelm der Eroberer, Thronfolge, Legitimität, Lehnswesen, Institutionen, Militär, Kirche, Konsolidierung, Mittelalter, Angelsachsen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die Etablierung der normannischen Herrschaft in England nach 1066
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Etablierung der normannischen Herrschaft über England nach der normannischen Eroberung im Jahr 1066. Sie analysiert die Maßnahmen Wilhelms des Eroberers und seiner Nachfolger zur Festigung ihrer Macht und klärt die Frage nach der Legitimität und Staatlichkeit der normannischen Herrschaft.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition von Herrschaft und Staat, Analyse der normannischen Eroberung (inkl. Thronfolgestreit und Schlachten von Stamford Bridge und Hastings), Maßnahmen Wilhelms des Eroberers zur Etablierung seiner Herrschaft (militärisch, lehnsrechtlich, finanziell, institutionell und klerikal), Konsolidierung der normannischen Herrschaft unter Wilhelms Söhnen (Wilhelm II. und Heinrich I.), und die Frage nach dem Zeitpunkt der Etablierung der normannischen Herrschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Methodik und Forschungsstand; Herrschaft oder Staat?; Die Normannische Eroberung Englands; Die Etablierung der Herrschaft unter Wilhelm I.; Herrschaftliche Konsolidierung durch Thronfolge.
Wie definiert die Arbeit die Begriffe „Herrschaft“ und „Staat“?
Herrschaft wird als soziales Beziehungsgeflecht mit Über- und Unterordnung definiert, abhängig von Gehorsam und Legitimitätsglauben. Max Webers drei Idealtypen der Herrschaft (legal, traditionell, charismatisch) werden herangezogen. Der Staat wird als Gesamtheit der Institutionen definiert, die das menschliche Zusammenleben organisieren. Im Kontext des 11. Jahrhunderts wird England als von Herrschaft, nicht von Staatlichkeit, geprägt beschrieben.
Welche Maßnahmen Wilhelms des Eroberers zur Etablierung seiner Herrschaft werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Wilhelms Krönung und seine militärische, lehnsrechtliche, finanzielle, institutionelle und klerikale Absicherung seiner Macht. Es wird untersucht, wie Wilhelm durch gezielte Maßnahmen in verschiedenen Bereichen seine Machtposition festigte.
Wie wird die Konsolidierung der normannischen Herrschaft unter Wilhelms Söhnen dargestellt?
Die Arbeit zeigt, wie Wilhelm II. Rufus und Heinrich I. Beauclerc die von Wilhelm dem Eroberer begonnene Konsolidierung der normannischen Herrschaft fortführten und welche Herausforderungen und Strategien damit verbunden waren.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit benennt die verwendeten Quellen, darunter Werke von Krieger, Plassmann, Vollrath und Fryde, Houben, Schwarz, Schmidt-Liebich, und Gablé, und betont die reichhaltige Sekundärliteratur zum Thema.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Normannen, England, Eroberung, Herrschaft, Staat, Wilhelm der Eroberer, Thronfolge, Legitimität, Lehnswesen, Institutionen, Militär, Kirche, Konsolidierung, Mittelalter, Angelsachsen.
Wann kann die normannische Herrschaft als etabliert gelten?
Die Arbeit untersucht genau diese Frage und analysiert die Entwicklung der normannischen Herrschaft von der Eroberung bis zur Konsolidierung unter den Söhnen Wilhelms des Eroberers, um einen Zeitpunkt für die Etablierung zu definieren.
- Arbeit zitieren
- Florian Kistner (Autor:in), 2013, Die Etablierung der Normannischen Herrschaft in England, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232891