Beispiele neusachlicher Gebrauchslyrik bei Erich Kästner und Bertolt Brecht:
Erich Kästner und Bertolt Brecht gelten als bedeutende Vertreter neusachlicher Gebrauchslyrik. In ihren programmatischen Schriften geben sie ihrem Selbstverständnis als Gebrauchslyriker auch ein theoretisches Fundament. Nach ihrem Verständnis ist Lyrik nicht zweckfrei. Gedichte werden nicht um ihrer sprachlichen Schönheit willen und zur Erbauung eines anspruchsvollen Publikums geschrieben. Durch nüchterne Sachlichkeit vermitteln sie vielmehr Denkanstöße statt Sentimentalität zu erzeugen und appellieren - vor allem bei Brecht - an die Bereitschaft, gesellschaftliche Verhältnisse nicht einfach hinzunehmen, sondern aktiv zu ihrer Veränderung beizutragen. Sowohl bei Kästner als auch bei Brecht spielen die Aktualität und der Realitätsbezug von Gedichten und Literatur überhaupt eine wichtige Rolle.
Beispiele neusachlicher Malerei und die "innige Verwandtschaft" mit der neusachlichen Literatur:
In diesem Abschnitt geht es darum, die von Erich Kästner konstatierte "innige Verwandtschaft" zwischen neusachlicher Malerei und Literatur einem prüfenden Blick zu unterziehen. An ausgewählten Beispielen von Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Christian Schad werden Bezüge zwischen malerischen und literarischen Darstellungsweisen untersucht. Gemeinsamkeiten zeigen sich zum Beispiel in einer kritischen Einstellung gegenüber der zeitgenössischen Gesellschaft. In den Porträts bekannter Persönlichkeiten aus Literatur und Kultur wie Bertolt Brecht oder Egon Erwin Kisch und auch im damals propagierten Leitbild der "neuen Frau" offenbaren sich ebenfalls zeittypische Sichtweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Beispiele neusachlicher Gebrauchslyrik bei Erich Kästner und Bertolt Brecht
- Beispiele neusachlicher Malerei und die "innige Verwandtschaft" mit der neusachlichen Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Neue Sachlichkeit in der Literatur und Malerei der Weimarer Republik. Sie analysiert die programmatischen Ansätze neusachlicher Gebrauchslyrik bei Kästner und Brecht und beleuchtet die Beziehung zwischen neusachlicher Literatur und Malerei.
- Neusachliche Gebrauchslyrik und ihre gesellschaftliche Funktion
- Der Realitätsbezug und die Aktualität in der Neuen Sachlichkeit
- Vergleichende Analyse von literarischen und malerischen Darstellungsweisen
- Die "Entauratisierung" der Literatur und die Abkehr von der Romantik
- Kritik an der gefühlsbetonten Literatur und die Suche nach neuen Ausdrucksformen
Zusammenfassung der Kapitel
Beispiele neusachlicher Gebrauchslyrik bei Erich Kästner und Bertolt Brecht: Dieser Abschnitt analysiert die programmatischen Schriften von Erich Kästner und Bertolt Brecht, die ihr Verständnis von Gebrauchslyrik darlegen. Es wird deutlich, dass Lyrik für sie nicht zweckfrei ist, sondern einen gesellschaftlichen Nutzwert besitzt. Im Gegensatz zur traditionellen, elitären Literatur streben sie nach Realitätsnähe und Aktualität, um Denkanstöße zu vermitteln und gesellschaftliche Veränderungen anzuregen. Kästners und Brechts Werke betonen die gesellschaftlich-politische Dimension der Kunst und ihre erzieherische Wirkung im Hinblick auf eine Demokratisierung der Gesellschaft. Die Abkehr vom emotionalen Überschwang der Romantik und Expressionismus hin zu einer sachlichen, nüchternen Darstellung der Realität steht im Vordergrund. Beispiele aus ihren Werken veranschaulichen diese Prinzipien.
Beispiele neusachlicher Malerei und die "innige Verwandtschaft" mit der neusachlichen Literatur: Dieser Abschnitt untersucht die von Erich Kästner postulierte enge Verbindung zwischen neusachlicher Malerei und Literatur. Anhand ausgewählter Werke von Künstlern wie Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Christian Schad werden Gemeinsamkeiten in der kritischen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Gesellschaft aufgezeigt. Die Analyse konzentriert sich auf die Parallelen in den Darstellungsweisen und die zeittypische Sichtweise, die sich beispielsweise in Porträts bekannter Persönlichkeiten und der Darstellung der "neuen Frau" zeigt. Der Abschnitt beleuchtet, wie sowohl in der Literatur als auch in der Malerei die Realität nüchtern und kritisch betrachtet wird, ohne die emotionale Distanz zu vernachlässigen.
Schlüsselwörter
Neue Sachlichkeit, Gebrauchslyrik, Erich Kästner, Bertolt Brecht, Weimarer Republik, Malerei, Otto Dix, George Grosz, Realitätsbezug, Aktualität, Gesellschaftliche Kritik, Entromantisierung, Entsentimentalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Neue Sachlichkeit in Literatur und Malerei der Weimarer Republik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Neue Sachlichkeit in der Literatur und Malerei der Weimarer Republik. Sie konzentriert sich insbesondere auf die neusachliche Gebrauchslyrik von Erich Kästner und Bertolt Brecht und untersucht die enge Beziehung zwischen Literatur und Malerei dieser Epoche.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die programmatischen Ansätze der neusachlichen Gebrauchslyrik bei Kästner und Brecht; den Realitätsbezug und die Aktualität der Neuen Sachlichkeit; einen Vergleich literarischer und malerischer Darstellungsweisen; die "Entauratisierung" der Literatur und die Abkehr von der Romantik; die Kritik an gefühlsbetonter Literatur und die Suche nach neuen Ausdrucksformen; sowie die gesellschaftliche Funktion der neusachlichen Gebrauchslyrik.
Welche Autoren und Künstler werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Werke von Erich Kästner und Bertolt Brecht (Literatur) und Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Christian Schad (Malerei).
Wie wird die Beziehung zwischen Literatur und Malerei dargestellt?
Die Arbeit untersucht die enge Verbindung zwischen neusachlicher Literatur und Malerei, die von Kästner postuliert wurde. Sie zeigt Gemeinsamkeiten in der kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und Parallelen in den Darstellungsweisen auf, die sich beispielsweise in Porträts und der Darstellung der "neuen Frau" zeigen.
Welche zentralen Merkmale der Neuen Sachlichkeit werden beschrieben?
Zentrale Merkmale der Neuen Sachlichkeit, die in der Arbeit behandelt werden, sind der Realitätsbezug, die Aktualität, die gesellschaftliche Kritik, die Abkehr von der Romantik und dem Expressionismus, sowie die Suche nach nüchternen und sachlichen Ausdrucksformen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Neue Sachlichkeit, Gebrauchslyrik, Erich Kästner, Bertolt Brecht, Weimarer Republik, Malerei, Otto Dix, George Grosz, Realitätsbezug, Aktualität, Gesellschaftliche Kritik, Entromantisierung, Entsentimentalisierung.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Die Arbeit zeigt auf, wie die Neue Sachlichkeit in Literatur und Malerei der Weimarer Republik die Realität nüchtern und kritisch darstellt, ohne die emotionale Distanz zu vernachlässigen. Sie unterstreicht die gesellschaftliche Funktion der Kunst und ihren Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft.
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- Hans-Georg Wendland (Author), 2013, Die Literatur der Neuen Sachlichkeit und ihre Bedeutung im Kulturleben der Weimarer Republik (Teil II), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232870