Was kann nun unter Feminismus verstanden werden? Eine Definition nach dem Lexikon der Soziologie lautet folgendermaßen: „Feminismus ist eine Gesellschaftstheorie sowie politische Bewegung mit dem Ziel die Benachteiligung von Frauen abzuschaffen.“ Als die Ursache der Unterdrückung von Frauen kann hierbei das hierarchische Geschlechterverhältnis identifizier werden, welches nur durch einen grundlegenden Wandel der gesellschaftlichen Machtverhältnis behoben werden kann. Die Vertreterinnen des Feminismus prangern den „Sexismus“ in der Gesellschaft an. Unter dem Sexismus kann die Unterdrückung aufgrund des Geschlechts verstanden werden, d.h. eine geschlechtsspezifische Sozialisation, eine entsprechende Arbeitsteilung, sowie die Verdrängung der Frau aus Entscheidungspositionen, eine frauenverachtende Werbung und dergleichen. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt hierbei auch der Androzentrismus, der die Neigung bezeichnet, das ganze Leben von männlichen Werten aus zu sehen, zu erforschen und zu verändern. Der Begriff des Androzentrismus kritisiert, dass den Themen, Theorien und Methoden eine Verzerrung innewohnt, die einseitig auf das Erleben und die Interessen von Männern abzielt. Der Androzentrismus kann nicht mit einem Ruck, auch nicht durch einen Akt guten Willens beseitigt werden, sondern er kann dies nur in einem geduldigen Dialog mit der Frauenforschung.
In diesem Zusammenhang spielen auch die Frauenbewegungen eine wichtige Rolle. Die Frauenbewegungen sind eine Zusammenfassung aller Bestrebungen, die den Frauen in allen Lebensbereichen, in Staat, Gesellschaft sowie Kultur den gleichen gesellschaftlichen Einfluss und eine dem Mann gleichberechtigte Stellung verschaffen wollen. Es geht also darum, dass Frauen die gleichen Chancen bekommen wie Männer. Dahingehend gab es durchaus schon Erfolge.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauenbewegung
- Historische Entwicklung der Frauenbewegung
- Neue Frauenbewegungen
- Frauenforschung
- Institutionalisierung der Frauenforschung
- Frauenforschung in Österreich
- Fazit
- Geschlechterforschung / Gender Studies
- Die Sex-Gender Unterscheidung
- Konstruktion und Dekonstruktivismus von gender
- Biologische Fundierung
- Die Konstruktion von Geschlecht
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Frauenbewegung und des Feminismus, wobei die Entwicklung in Österreich besonders beleuchtet wird.
- Historische Entwicklung der Frauenbewegung und ihre wichtigsten Vertreter
- Die Entstehung und Entwicklung neuer Frauenbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Institutionalisierung der Frauenforschung und ihre Bedeutung in der Soziologie
- Die Rolle der Frauenforschung in Österreich
- Die Konzepte der Geschlechterforschung / Gender Studies
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff Feminismus und die Bedeutung der Frauenbewegungen für die Rolle der Frauen in den Vordergrund. Sie führt den Leser in das Thema ein und erläutert die zentralen Begriffsdefinitionen, wie z.B. Androzentrismus und Sexismus.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Frauenbewegung. Es beschreibt die historische Entwicklung der Frauenbewegung, insbesondere in Österreich, mit Fokus auf die Rolle von Marianne Hainisch. Der zweite Teil des Kapitels beleuchtet die Entstehung neuer Frauenbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg und analysiert die Ursachen für den Wandel in den Lebensbereichen der Frauen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Frauenforschung. Es beleuchtet die Institutionalisierung der Frauenforschung und deren Rolle in der Soziologie und in Österreich.
Das dritte Kapitel widmet sich der Geschlechterforschung / Gender Studies. Es analysiert die Konzepte der Geschlechterforschung, die Sex-Gender Unterscheidung und die Konstruktion von Geschlecht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Frauenbewegung, dem Feminismus, der Geschlechterforschung, der Frauenforschung und dem Androzentrismus. Sie betrachtet die Rolle von Frauen in der Gesellschaft, die Entwicklung der Frauenrechte, die geschlechtsspezifische Sozialisation und die Konstruktion von Geschlecht.
- Quote paper
- MA Markus Scholze (Author), 2009, Frauenbewegung und Feminismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232635