Die Kirche, und nicht nur diese gedenkt in den kommenden Monaten des 50jährigen Jubiläums der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Wohl kaum ein kirchliches Ereignis hat im vergangen Jahrhundert für derartige Aufmerksamkeit und wohl auch für eine bis dahin kaum gekannte Euphorie gesorgt. Aber alsbald nach dem Konzil trat in nicht wenigen Bereichen auch Ernüchterung, ja teilweise Resignation ein. Bis in unsere heutigen Diskussionen erstreckt sich der Streit um die rechte Sicht und Anwendung der Konzilsbeschlüsse. Wohl auch aus diesem Grund ist es Papst Benedikt XVI. ein Anliegen im bald beginnenden Jahr des Glaubens, welches am 11. Oktober 2012 beginnen wird, den Katechismus der Kirche und auch die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils zu studieren und sich damit auseinanderzusetzen . Es bleibt zu hoffen, dass diesem Wunsch Folge geleistet wird, da zu viel in der Luft schwirrt, was dem großen und wichtigen Ereignis des Konzils nicht gerecht wird, ja sogar als Verunglimpfung und grober Unfug bezeichnet werden muss. Doch wir greifen an dieser Stelle schon viel zu weit. Dennoch erscheint dieser kurze Ausflug in das bevorstehende Jahr des Glaubens bzw. zum Wunsch des Heiligen Vaters durchaus als Einleitung in unser Thema sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entstehung und Bewertung der gegenwärtigen Leseordnung der Kirche
- 2.1 Diskussionen vor und während des II. Vatikanischen Konzils
- 2.2 Entstehung der neuen Ordnung für die Messperikopen
- 2.3 Allgemeine Charakterisierung der gegenwärtigen Leseordnung
- 3. Das Alte Testament in der Leseordnung – theoretische und praktische Gedanken
- 3.1 Grundprinzipien für die Auswahl der alttestamentlichen Lesungen
- 3.2 Praktische Beispiele
- 3.3 Sonderfall: Die Feier der Osternacht
- 4. Einige Revisionsvorschläge im Überblick
- 4.1 Hansjakob Becker: Das Perikopenmodell „Patmos“ (1992)
- 4.2 Georg Braulik: Die Tora als Bahnlesung
- 4.3 Bewertung der beiden Revisionsmodelle
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
- 5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
- 5.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Stellung des Alten Testaments in der gegenwärtigen Perikopenordnung der katholischen Kirche für Sonn- und Feiertage. Ziel ist es, die Entstehung der aktuellen Leseordnung im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils zu beleuchten, die Prinzipien der alttestamentlichen Textauswahl zu analysieren und Problemfelder aufzuzeigen. Abschließend werden verschiedene Revisionsmodelle vorgestellt und bewertet.
- Entstehung und Entwicklung der Perikopenordnung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
- Prinzipien der Auswahl alttestamentlicher Lesungen in der Liturgie
- Analyse von Stärken und Schwächen der gegenwärtigen Leseordnung
- Bewertung verschiedener Revisionsmodelle für die Perikopenordnung
- Der pastorale, biblische und katechetische Aspekt der Lesungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie das 50-jährige Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils und die andauernden Debatten um dessen Reformen erwähnt. Sie hebt die Liturgiereform als besonders sichtbare Neuerung hervor und fokussiert auf die Revision der Leseordnung, insbesondere die Stellung des Alten Testaments, als zentralen Untersuchungsgegenstand. Die Arbeit kündigt ihren dreistufigen Aufbau an: Erörterung der Entstehung der Leseordnung, Analyse der Rolle des Alten Testaments und Bewertung von Revisionsmodellen.
2. Die Entstehung und Bewertung der gegenwärtigen Leseordnung der Kirche: Dieses Kapitel untersucht die Diskussionen um die Leseordnung vor und während des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es zeigt auf, dass die Reform der Leseordnung auf pastoralen, biblischen und katechetischen Aspekten beruhte, mit dem Ziel, die Lesungen für die Gläubigen verständlicher und ansprechender zu gestalten und den Reichtum der Heiligen Schrift besser zu vermitteln. Es werden die wichtigen Gesichtspunkte der Diskussionen vor dem Konzil und deren Einfluss auf die Entstehung der neuen Leseordnung erörtert. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung der pastoralen Situation der Gläubigen und den Wunsch nach einer größeren Vielfalt und Abwechslung in den Lesungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Perikopenordnung der katholischen Kirche
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Stellung des Alten Testaments in der gegenwärtigen Perikopenordnung der katholischen Kirche für Sonn- und Feiertage. Sie beleuchtet die Entstehung der aktuellen Leseordnung im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils, analysiert die Prinzipien der alttestamentlichen Textauswahl und zeigt Problemfelder auf. Abschließend werden verschiedene Revisionsmodelle vorgestellt und bewertet.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Entstehung und Bewertung der gegenwärtigen Leseordnung, Das Alte Testament in der Leseordnung, Einige Revisionsvorschläge im Überblick und Zusammenfassung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Perikopenordnung, beginnend mit der historischen Entwicklung bis hin zur Bewertung aktueller Reformvorschläge.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Entstehung und Entwicklung der Perikopenordnung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil; die Prinzipien der Auswahl alttestamentlicher Lesungen in der Liturgie; die Analyse von Stärken und Schwächen der gegenwärtigen Leseordnung; die Bewertung verschiedener Revisionsmodelle für die Perikopenordnung; und der pastorale, biblische und katechetische Aspekt der Lesungen.
Welche historischen Aspekte werden beleuchtet?
Das Kapitel über die Entstehung der gegenwärtigen Leseordnung untersucht die Diskussionen vor und während des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es zeigt auf, wie die Reform der Leseordnung auf pastoralen, biblischen und katechetischen Aspekten beruhte, mit dem Ziel, die Lesungen verständlicher und ansprechender zu gestalten und den Reichtum der Heiligen Schrift besser zu vermitteln. Die Bedeutung der Berücksichtigung der pastoralen Situation der Gläubigen und der Wunsch nach größerer Vielfalt und Abwechslung in den Lesungen werden hervorgehoben.
Welche Revisionsmodelle werden vorgestellt und bewertet?
Die Arbeit stellt die Revisionsmodelle von Hansjakob Becker ("Patmos", 1992) und Georg Braulik (Tora als Bahnlesung) vor und bewertet diese kritisch. Diese Bewertung ist Teil des Kapitels "Einige Revisionsvorschläge im Überblick" und umfasst eine detaillierte Analyse der Stärken und Schwächen der jeweiligen Modelle.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen und mögliche Entwicklungen im Bereich der Perikopenordnung. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse der gegenwärtigen Leseordnung und der Bewertung der Revisionsmodelle zusammengefasst.
Welche Rolle spielt das Alte Testament in der Perikopenordnung?
Ein zentrales Thema ist die Rolle des Alten Testaments in der gegenwärtigen Perikopenordnung. Die Arbeit analysiert die Prinzipien der Auswahl alttestamentlicher Lesungen und diskutiert deren Stärken und Schwächen im Kontext der Liturgie. Es wird untersucht, wie die alttestamentlichen Lesungen zum Verständnis des Neuen Testaments beitragen und wie sie pastoral und katechetisch wirksam eingesetzt werden können.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Theologen, Liturgiewissenschaftler, Bibelwissenschaftler und alle, die sich für die Liturgie der katholischen Kirche und die Rolle des Alten Testaments darin interessieren. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte, die Prinzipien und die aktuellen Herausforderungen der Perikopenordnung.
- Quote paper
- Matthias Demmich (Author), 2012, Bedeutung und Stellung des Alten Testaments in der Leseordnung der Kirche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232395