„Ich finde Politik immer noch langweilig, betrifft ja nicht mich.“ (zitiert nach Senkbeil 2013). So urteilte ein 17-jähriger Schüler nach einem mehrwöchigen Projekt zum Thema „Politik“ an seiner Schule in Essen und macht damit deutlich, was viele Studien zum Thema Politikinteresse der deutschen Jugend aufzeigen: Unter den Heranwachsenden herrsche eine „Nullbock-Stimmung“ und die Politik werde ihrer Meinung nach von Menschen gemacht, die Unverständliches äußern und eigentlich nur das machen, was ihren eigenen Interessen entspricht (vgl. Kohnen 2011 und Arnold u.a. 2011). Doch auch wenn im Rahmen der journalistischen Berichterstattung dieses Thema stets als „Politikverdrossenheit“ betitelt und als nationales Anliegen behandelt wird zeigt ein Blick über Deutschlands Grenzen, dass auch die Schweiz ein Defizit an politischem Interesse beklagt (vgl. Swissinfo.ch o.V. 2013). Der verbreiteten These von der Politikverdrossenheit der Jugend steht die Meinung von Prof. Dr. Kai Arzheimer entgegen, der an der Gutenberg Universität in Mainz lehrt und der Politikverdrossenheit als Begriff und Phänomen eine klare Absage erteilt, da er die aktuelle politische Unzufriedenheit für keine tatsächlich neue Entwicklung hält und urteilt, dass man von einem allgemeinen und gestiegenem Desinteresse der Jugend keinesfalls sprechen könne (vgl. Arzheimer 2002).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politikverdrossenheit – Ein Begriff ohne Bedeutung?
- Die Schule und die politische Bildung
- Veränderungen in der Politikdidaktik und Unterrichtsorganisation
- Zusammenhang zwischen Schulkultur und politischer Bildung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Problem der Politikverdrossenheit unter Jugendlichen und untersucht die Rolle des Politikunterrichts bei der Steigerung des politischen Interesses und der Bereitschaft zur politischen Teilhabe. Sie analysiert die aktuellen Debatten um den Begriff der Politikverdrossenheit und präsentiert verschiedene didaktische Konzepte zur Weiterentwicklung des Politikunterrichts.
- Das Phänomen der Politikverdrossenheit und seine Relevanz für die politische Bildung
- Veränderungen in der Politikdidaktik und deren Einfluss auf die Unterrichtsqualität
- Die Rolle der Schule und der Schulorganisation für die politische Bildung
- Konzepte zur Steigerung des politischen Interesses und zur Förderung von Handlungskompetenzen
- Der Zusammenhang zwischen Schulkultur und politischer Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Politikverdrossenheit ein und stellt die Relevanz des Politikunterrichts für die politische Bildung in den Fokus. Sie untersucht verschiedene Studien und Meinungen zum Thema und stellt die Frage nach der Wirksamkeit des Politikunterrichts in der aktuellen Situation.
Das zweite Kapitel analysiert den Begriff der Politikverdrossenheit und hinterfragt seine Bedeutung in der politischen Debatte. Es untersucht die Geschichte des Begriffs und stellt verschiedene Definitionen und Interpretationen gegenüber.
Kapitel drei befasst sich mit der Schule und der politischen Bildung. Es beleuchtet die Veränderungen in der Politikdidaktik und die Entwicklung neuer Unterrichtskonzepte. Außerdem geht es auf den Zusammenhang zwischen Schulkultur und politischer Bildung ein und analysiert die Rolle der Schule als Ort der politischen Bildung.
Schlüsselwörter
Politikverdrossenheit, Politikunterricht, politische Bildung, Handlungskompetenz, Schulorganisation, Schulkultur, Politikdidaktik, Jugend, politische Teilhabe, Demokratie, Kompetenzorientierung, Unterricht, Bildung, PISA-Studien.
- Quote paper
- Christopher Hauck (Author), 2013, Politikverdrossenheit und Politikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232247