Moderne Unternehmen könnten im Wettbewerb nicht bestehen, wenn Sie sich heute
noch an die Aussage von Henry Ford hielten: „Sie bekommen das Auto in jeder Farbe,
die sie wollen – Hauptsache, sie ist schwarz!“. Sie stehen durch die Globalisierung
und insbesondere eine rapide Entwicklung in der Kommunikations- und Informationstechnologie in einem intensiven Wettbewerb miteinander. Dem Kunden ist es nun möglich, Waren über das Internet zu vergleichen, auszuwählen und zu bestellen. Damit rückt das Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt des Unternehmens. Aufgrund der verbesserten Marktstellung des Kunden steigen auch seine Ansprüche an Qualität, schnelle Verfügbarkeit und Erfüllung seiner individuellen Anforderungen. Zudem sind die Kunden nicht bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Aufgrund dieser Entwicklung sahen sich die Unternehmen gezwungen, ihre Strategien zu ändern, was auch zu veränderten Anforderungen an die Produktion führte. Maßgebend waren nicht mehr allein eine hohe Auslastung, beständige Qualität und kostengünstige Produktion, sondern auch kurze Lieferzeiten und ein kurzfristiger Innovationszyklus. Aus der klassischen Push-Strategie der Unternehmen ist eine Pull-Strategie der Kunden geworden. Die Unternehmen müssen bestrebt sein, durch zunehmende Kundenindividualität der Produktion variabel, kostengünstig und schnell genau das zu liefern, was der Kunde verlangt. Als besonders erfolgsversprechend werden solche Ansätze betrachtet, die versuchen, die Vorteile des Internets bereits in der Produktion nutzbar zu machen.
Eine herausragende Stellung nimmt dabei das im Jahre 1998 entwickelte Produktionskonzept des „Electronic Manufacturing“ ein, welches eine medienbruchfreie Produktion anstrebt. Dieses Ziel soll durch die Integration der Kunden und Lieferantensysteme mit den Produktions- und Supply-Chain-Systemen des Unternehmens durch den Einsatz von Webtechnologie erreicht werden. Doch ist E-Manufacturing zur Zeit nicht mehr als eine noch relativ unstrukturierte Sammlung von Ansätzen und Technologien, die sich auf einen Einsatz von modernen Kommunikations- und Informationsmitteln im Zeitalter des Electronic-Business beziehen. Das Problem ist, dass E-Manufacturing-Lösungen bisher nur für Detailprobleme entwickelt wurden. Eine Kombination verschiedener E-Manufacturing-Lösungen zur Klärung eines größeren Problemkomplexes gibt es nicht. Die vorliegende Arbeit soll deshalb klären, wo die Erfolgspotentiale von E-Manufacturing und Einsatzmöglichkeiten liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziele
- 1.3 Methodik des Vorgehens
- 1.4 Begriffsdefinition
- 2 Beschreibung und Aufbau von E-Manufacturing
- 2.1 E-Manufacturing Produktionskonzept
- 2.2 Nutzen von E-Manufacturing
- 3 Anwendungsmöglichkeiten im Unternehmen
- 3.1 Integrierte Datenverarbeitung
- 3.1.1 Kommunikation mit XML und EDI
- 3.1.2 Integration des Produktionsbereiches
- 3.1.3 Integration innerbetrieblicher Systeme
- 3.1.4 Integration externer Betriebswirtschaften
- 3.1.5 Fazit
- 3.2 Forschung und Entwicklung
- 3.2.1 Computer aided Engineering als Basis für die Forschung und Entwicklung
- 3.2.2 Komponentenmanagement mit Engineering Data Management
- 3.2.3 Integration der Produktion in die Forschung und Entwicklung
- 3.2.4 Kürzere Produktentwicklungszyklen durch Collaborative Design
- 3.2.5 Rapid Prototyping
- 3.2.6 Fazit
- 3.3 Integration des Kunden in die Wertschöpfungskette
- 3.3.1 Erfassung des Kundenauftrags
- 3.3.2 Kundenauftragsverfolgung
- 3.3.3 Auswertung von kundenindividuellen Daten mit eCRM
- 3.3.4 Datensicherheit
- 3.3.5 Fazit
- 3.4 Produktionsplanung und Steuerung
- 3.4.1 Segmentierte Fertigungsorganisation
- 3.4.2 Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme
- 3.4.3 Direkte Produktionssteuerung mit Manufacturing Execution System
- 3.4.4 Maschinenwartung über das Internet
- 3.4.5 Dezentrale Regelkreise E-Kanban
- 3.4.6 Rapid Tooling
- 3.4.7 Fazit
- 4 E-Manufacturing als Produktionskonzept für die Mass Customization
- 4.1 Mass Customization
- 4.2 Umsetzung der Mass Customization mit E-Manufacturing
- 4.3 Kritische Faktoren
- 5 Fazit
- Bedeutung und Aufbau von E-Manufacturing
- Anwendungsmöglichkeiten von E-Manufacturing in der Unternehmenspraxis
- E-Manufacturing als Produktionskonzept für die Mass Customization
- Potentielle Herausforderungen und Chancen von E-Manufacturing
- Einfluss von E-Manufacturing auf die Wertschöpfungskette
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Erfolgspotenzial von E-Manufacturing. Sie analysiert die verschiedenen Anwendungsbereiche von E-Manufacturing und dessen Einsetzbarkeit als Produktionskonzept für die Mass Customization.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die Problemstellung und Ziele der Arbeit vor. Es beinhaltet eine kurze Definition des Begriffs E-Manufacturing. Das zweite Kapitel beschreibt das E-Manufacturing Produktionskonzept und zeigt die verschiedenen Vorteile auf.
Kapitel 3 untersucht die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von E-Manufacturing im Unternehmen. Es werden Themen wie die integrierte Datenverarbeitung, die Forschung und Entwicklung sowie die Integration des Kunden in die Wertschöpfungskette behandelt. Außerdem wird die Produktionsplanung und Steuerung im Kontext von E-Manufacturing beleuchtet.
Im vierten Kapitel wird E-Manufacturing als Produktionskonzept für die Mass Customization vorgestellt. Die Umsetzung der Mass Customization mit E-Manufacturing wird detailliert beschrieben und die kritischen Faktoren für den Erfolg des Konzepts werden analysiert.
Schlüsselwörter
E-Manufacturing, Produktionskonzept, Mass Customization, Integrierte Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung, Kundenintegration, Produktionsplanung und Steuerung, Supply Chain Management, XML, EDI, ERP, MES, CIM, CAD, CAE, eCRM.
- Citar trabajo
- Sebastian Mehrmann (Autor), 2004, Erfolgspotentiale des E-Manufacturing, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23201