Das Drama „Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt wurde 1956 im Schauspielhaus in Zürich uraufgeführt und erschien im gleichen Jahr erstmalig als Buchausgabe. Das Stück avancierte zum meistgespielten Werk zwischen 1956 und 1957 sowohl auf deutschen als auch auf internationalen Bühnen und begründet neben „Die Physiker" (1961/62) den Weltruhm Dürrenmatts. Im Mittelpunkt der Betrachtung von Dürrenmatts Drama steht das Verhältnis von Wohlstand und Moral. Diese Thematik bezieht sich nicht auf einen bestimmten Zeitabschnitt, sondern ist von grundsätzlicher Bedeutung, sie erklärt die fortwährende Aktualität des Stückes. Die vorliegende Wissenschaftliche Arbeit bezieht sich auf die Neufassung von 1980, die Dürrenmatt eigens für die Werkausgabe bei Diogenes geschrieben hat. Bei dieser Fassung ersetzte er den Untertitel „Komödie der Hochkonjunktur”, mit dem er auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit aufmerksam machen wollte, durch „Eine tragische Komödie”, um die gattungsbezogenen und künstlerischen Aspekte des Stückes zu betonen.
Die zentralen Themen des Dramas sind unter anderem das Umdeuten von moralischen Vorstellungen für den eigenen Profit, der Einfluss von Geld auf die Gesellschaft, die Käuflichkeit des Menschen, das Verständnis von Gerechtigkeit, die Menschlichkeit und das Bewerten von Schuld und Unschuld.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dürrenmatts Dramentheorie
- Tragödie und Komödie
- Das Groteske
- Tektonik und Inhalt des Dramas
- Die Personen im Drama
- Charaktere und Typen
- Die Protagonisten
- Claire Zachanassian
- Alfred III.
- Das Verhalten der Güllener Bürger als Kollektiv
- Die Repräsentanten
- Die Austauschbarkeit des Einzelnen
- Die Bürger als Verräter
- Die Uneinsichtigkeit der Bürger
- Die Verführbarkeit der Bürger
- Die Güllener Bürger als Mörder
- Dürrenmatts Weltbild in der Darstellung des Personals Chor
- Gerechtigkeit, Recht, Schuld und Strafe
- Das antagonistische Verständnis von Gerechtigkeit
- Die Schuldfähigkeit der Güllener Bürger/ Recht, Schuld und Strafe
- Dürrenmatt
- Das heutige Rechtssystem
- Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Die Konsumgesellschaft
- Philosophische Deutungsansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Verhalten der Bürger von Güllen in Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ und untersucht deren Entwicklung als Kollektiv im Kontext von Schuld und Gerechtigkeit. Der Fokus liegt auf der Verhaltensentwicklung der Bürger nach Claire Zachanassians Mordaufruf bis zur Ermordung Alfreds III. Die Dramentheorie Dürrenmatts, insbesondere seine Konzeption von Tragödie, Komödie und Groteske, wird ebenfalls beleuchtet.
- Das Verhältnis von Wohlstand und Moral in der Gesellschaft
- Die Darstellung von Schuld und Gerechtigkeit im Drama
- Die Rolle des Geldes und dessen Einfluss auf menschliches Handeln
- Die Analyse des kollektiven Verhaltens der Bürger von Güllen
- Dürrenmatts Gesellschaftskritik durch die Verwendung des Grotesken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Drama „Der Besuch der alten Dame“ ein, erwähnt dessen Uraufführung und Erfolg, und benennt die zentrale Thematik des Verhältnisses von Wohlstand und Moral. Sie hebt die fortwährende Aktualität des Stücks hervor und erläutert die Verwendung der Neufassung von 1980. Die zentralen Themen des Dramas – Umdeutung moralischer Vorstellungen, Einfluss des Geldes, Käuflichkeit des Menschen, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und die Bewertung von Schuld und Unschuld – werden benannt. Die Arbeit fokussiert auf die Darstellung, Untersuchung und Analyse des Verhaltens der Güllener Bürger als Kollektiv unter Einbeziehung der Begriffe Schuld und Gerechtigkeit.
Dürrenmatts Dramentheorie: Dieses Kapitel beleuchtet Dürrenmatts Dramentheorie, insbesondere seine Konzeption von Tragödie und Komödie. Es wird Dürrenmatts Aussage zitiert, dass in der chaotischen Welt des 20. Jahrhunderts die Tragödie nicht mehr adäquat ist, da es an eindeutigen Schuldigen und Verantwortlichen mangelt. Die Komödie hingegen bietet die Möglichkeit, diese chaotische Welt aus der Distanz zu betrachten und dem „Ungestalteten“ Gestalt zu verleihen. Das Groteske wird als Stilmittel identifiziert, das sowohl die Komödie als auch das Tragische zum Ausdruck bringt. Dürrenmatts Hinwendung zur Komödie wird als Mittel zur Schaffung einer Distanz zum Publikum und zur Anregung zum Nachdenken erklärt.
Tektonik und Inhalt des Dramas: (Anmerkung: Es fehlt eine detaillierte Beschreibung des Inhalts des Kapitels "Tektonik und Inhalt des Dramas" im bereitgestellten Text. Daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Um eine vollständige HTML-Seite zu generieren, müsste der fehlende Text bereitgestellt werden.)
Die Personen im Drama: Dieses Kapitel befasst sich mit den Charakteren und Typen im Drama, mit besonderem Fokus auf die Protagonisten Claire Zachanassian und Alfred III. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie beide Figuren wichtige Faktoren für die Entstehung des Konflikts und dessen Auswirkungen darstellen und wie Dürrenmatts Darstellung ihres Verhaltens Hinweise auf das Verhalten der Bürger liefert. Die Analyse der Figuren zielt darauf ab, die Verantwortlichkeiten und die Entwicklung der Handlung zu beleuchten.
Das Verhalten der Güllener Bürger als Kollektiv: Dieses Kapitel analysiert das Verhalten der Bürger von Güllen als Kollektiv. Es untersucht die verschiedenen Aspekte ihres Verhaltens, von der Repräsentation ihrer Interessen bis hin zu ihrer aktiven Beteiligung an dem Mord an Alfred III. Die Analyse beleuchtet die Austauschbarkeit des Einzelnen innerhalb des Kollektivs, ihre Rolle als Verräter, ihre Uneinsichtigkeit und ihre Verführbarkeit. Es wird auch Dürrenmatts Weltbild in der Darstellung des "Personals Chor" untersucht und die individuellen Aspekte der Schuld und die kollektive Verantwortung beleuchtet.
Gerechtigkeit, Recht, Schuld und Strafe: Dieses Kapitel widmet sich der Diskussion um Gerechtigkeit, Recht, Schuld und Strafe im Drama. Es untersucht das antagonistische Verständnis von Gerechtigkeit durch die verschiedenen Figuren und analysiert die Schuldfähigkeit der Güllener Bürger im Kontext des bestehenden Rechtssystems, sowohl aus der Perspektive Dürrenmatts als auch aus der Perspektive des modernen Rechtssystems. Die unterschiedlichen Perspektiven auf Gerechtigkeit und deren Auswirkungen auf die Handlung werden beleuchtet.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Die Konsumgesellschaft: (Anmerkung: Es fehlt eine detaillierte Beschreibung des Inhalts des Kapitels "Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Die Konsumgesellschaft" im bereitgestellten Text. Daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Um eine vollständige HTML-Seite zu generieren, müsste der fehlende Text bereitgestellt werden.)
Philosophische Deutungsansätze: (Anmerkung: Es fehlt eine detaillierte Beschreibung des Inhalts des Kapitels "Philosophische Deutungsansätze" im bereitgestellten Text. Daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Um eine vollständige HTML-Seite zu generieren, müsste der fehlende Text bereitgestellt werden.)
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Besuch der alten Dame, Tragische Komödie, Groteske, Gesellschaftssatire, Moral, Gerechtigkeit, Schuld, Recht, Konsumgesellschaft, Kollektivverhalten, Claire Zachanassian, Alfred III., Güllen.
Häufig gestellte Fragen zu Dürrenmatts "Besuch der alten Dame"
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Worauf konzentriert sich die Analyse des Dramas?
Die Analyse konzentriert sich auf das Verhalten der Bürger von Güllen als Kollektiv. Es wird untersucht, wie ihr Handeln durch den Mordaufruf von Claire Zachanassian beeinflusst wird und wie sie sich in Bezug auf Schuld und Gerechtigkeit verhalten. Die Dramentheorie Dürrenmatts, insbesondere seine Konzeption von Tragödie, Komödie und Groteske, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Analyse.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Schlüsselthemen sind das Verhältnis von Wohlstand und Moral, die Darstellung von Schuld und Gerechtigkeit, der Einfluss des Geldes auf menschliches Handeln, die Analyse des kollektiven Verhaltens der Bürger von Güllen und Dürrenmatts Gesellschaftskritik durch die Verwendung des Grotesken.
Welche Figuren werden im Detail analysiert?
Die Hauptfiguren Claire Zachanassian und Alfred III. werden im Detail analysiert, um deren Rolle im Konflikt und deren Einfluss auf das Verhalten der Bürger zu verstehen. Die Analyse beleuchtet die Verantwortlichkeiten und die Entwicklung der Handlung.
Wie wird Dürrenmatts Dramentheorie in die Analyse einbezogen?
Die Arbeit beleuchtet Dürrenmatts Dramentheorie, insbesondere seine Konzeption von Tragödie und Komödie, und erklärt, warum er die Komödie und das Groteske als geeignete Mittel zur Darstellung der chaotischen Welt des 20. Jahrhunderts wählte.
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Welche Aspekte der Gerechtigkeit und des Rechts werden diskutiert?
Die Arbeit untersucht das antagonistische Verständnis von Gerechtigkeit im Drama und analysiert die Schuldfähigkeit der Güllener Bürger im Kontext des bestehenden Rechtssystems, sowohl aus der Perspektive Dürrenmatts als auch aus der Perspektive des modernen Rechtssystems.
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- Alexandra Weiß (Author), 2012, Die Bürger von Güllen in Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231895