Der Guerilla ist ein häufig diskutiertes Thema, welches verschiedene Aspekte der Kriegsführung aufgreift. Unter dem Begriff Guerilla, der seinen Namen dem spanischen Unabhängigkeitskrieg verdankt, fallen Begriffe wie der Volkskrieg, die Volksbewaffnung oder der kleine Krieg. Von 1807 bis 1814, während der Fremdherrschaft Napoleons in Spanien, kämpften viele Menschen auf der Iberischen Halbinsel gegen die französischen Truppen, die nicht zum regulären Heer der Spanier und Portugiesen gehörten. Sie führten einen kleinen Krieg gegen die Truppen Napoleons. Guerilla ist lediglich die Verkleinerungsform von „Guerra“, dem spanischen Wort für Krieg.
Ein kleiner Krieg und ein Volkskrieg sind jedoch nicht das Gleiche. Es gibt einen Unterschied zwischen kleinen Truppen ausgebildeter Soldaten und bewaffneten Bauern. Carl von Clausewitz behandelt diese Begriffe jedoch synonym in seinen Schriften über den kleinen Krieg. Es wird sich jedoch zeigen, dass die Unterschiede gering sind.
In dieser Arbeit sollen die Betrachtungen von Carl von Clausewitz über den kleinen Krieg mit der Kriegsführung der spanischen Guerillas verglichen werden. Die Theorie von Clausewitz soll also auf die Praxis des Krieges treffen, um somit einige seiner Aussagen zu bestätigen beziehungsweise zu widerlegen. Es wird gezeigt, dass der kleine Krieg und die Volksbewaffnung stark miteinander verbunden sind. Die leitende Frage soll demnach sein, inwieweit die Verallgemeinerungen Clausewitz' über den kleinen Krieg, die nicht nur auf den Beobachtungen des spanischen Unabhängigkeitskrieges, sondern auch auf der Rebellion von Vendée und dem Aufstand in Tirol beruhen, in der Praxis Anklang fanden. Clausewitz wollte diese Beobachtungen schließlich dazu nutzen, um der französischen Besatzungsmacht im eigenen Lande Herr zu werden.
Um diese Frage zu beantworten, werden zunächst detailliert die Ausführungen von Clausewitz über den kleinen Krieg behandelt. Anschließend wird näher auf die Volksbewaffnung eingegangen, unter Beachtung seiner älteren, als auch neueren Schriften.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der kleine Krieg
- Die Volksbewaffnung
- Guerilla auf der Iberischen Halbinsel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Carl von Clausewitz' Theorien zum kleinen Krieg und vergleicht sie mit der Guerillakriegsführung auf der Iberischen Halbinsel während des napoleonischen Krieges. Ziel ist es, die Anwendbarkeit von Clausewitz' Konzepten auf die Praxis zu überprüfen und die Verbindung zwischen kleinem Krieg und Volksbewaffnung zu beleuchten.
- Carl von Clausewitz' Theorie des kleinen Krieges
- Die Rolle der Volksbewaffnung im Krieg
- Der spanische Guerillakrieg im napoleonischen Kontext
- Vergleich zwischen Theorie und Praxis
- Die Grenzen und Anwendbarkeit von Clausewitz' Konzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema des kleinen Krieges und der Guerilla ein, wobei die Begriffe Guerilla, Volkskrieg und kleiner Krieg definiert und voneinander abgegrenzt werden. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Clausewitz' Theorien mit der Praxis des spanischen Guerillakriegs, um seine Aussagen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Die Forschungsfrage betrifft die Anwendbarkeit von Clausewitz' Verallgemeinerungen zum kleinen Krieg auf die realen Ereignisse des spanischen Unabhängigkeitskriegs.
Der kleine Krieg: Dieses Kapitel analysiert Clausewitz' Sichtweise des kleinen Krieges. Er betrachtete ihn nicht als eigenständige Kriegsform, sondern als Teil der Taktik des großen Krieges. Obwohl der kleine Krieg in Clausewitz' Hauptwerk "Vom Kriege" nur knapp behandelt wird, wird seine Bedeutung als defensives Mittel hervorgehoben. Das Kapitel beleuchtet die synonyme Verwendung von "Volkskrieg," "kleiner Krieg," und "Volksbewaffnung" bei Clausewitz, sowie die Definition des kleinen Krieges durch die Truppenstärke. Schließlich werden die neun von Clausewitz beschriebenen Merkmale des kleinen Krieges im Vergleich zum großen Krieg detailliert dargestellt.
Die Volksbewaffnung: Dieses Kapitel erweitert die Betrachtung der Volksbewaffnung im Kontext des kleinen Krieges. Es wird auf die drei Ebenen der Verteidigung eingegangen (politisch, strategisch, taktisch), wobei der kleine Krieg als aktive Verteidigung verstanden wird, die auf Zermürbung und Erschöpfung des Feindes abzielt anstatt auf dessen Vernichtung. Die Diskussion umfasst Clausewitz' Schriften zu diesem Thema und seine Perspektive auf die Rolle der Volksbewaffnung im Gesamtkontext des Krieges.
Schlüsselwörter
Carl von Clausewitz, kleiner Krieg, Guerilla, Volksbewaffnung, Volkskrieg, napoleonischer Krieg, spanischer Unabhängigkeitskrieg, Iberische Halbinsel, Strategie, Taktik, Theorie, Praxis.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Kleinen Krieges nach Clausewitz anhand des Spanischen Unabhängigkeitskrieges
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Carl von Clausewitz' Theorien zum kleinen Krieg und vergleicht sie mit der Guerillakriegsführung auf der Iberischen Halbinsel während des napoleonischen Krieges. Das Hauptziel ist die Überprüfung der Anwendbarkeit von Clausewitz' Konzepten in der Praxis und die Beleuchtung des Zusammenhangs zwischen kleinem Krieg und Volksbewaffnung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Clausewitz' Theorie des kleinen Krieges, die Rolle der Volksbewaffnung, den spanischen Guerillakrieg im napoleonischen Kontext, einen Vergleich zwischen Theorie und Praxis sowie die Grenzen und Anwendbarkeit von Clausewitz' Konzepten. Die Begriffe Guerilla, Volkskrieg und kleiner Krieg werden definiert und voneinander abgegrenzt.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zum kleinen Krieg, zur Volksbewaffnung, zum Guerillakrieg auf der Iberischen Halbinsel und ein Fazit. Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert die zentralen Begriffe. Die Kapitel analysieren Clausewitz' Theorien und vergleichen sie mit den Ereignissen des spanischen Guerillakriegs.
Was ist die Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage betrifft die Anwendbarkeit von Clausewitz' Verallgemeinerungen zum kleinen Krieg auf die realen Ereignisse des spanischen Unabhängigkeitskriegs.
Wie definiert Clausewitz den kleinen Krieg?
Clausewitz betrachtet den kleinen Krieg nicht als eigenständige Kriegsform, sondern als Teil der Taktik des großen Krieges. Er hebt seine Bedeutung als defensives Mittel hervor und verwendet die Begriffe "Volkskrieg," "kleiner Krieg," und "Volksbewaffnung" synonym. Die Definition des kleinen Krieges wird unter anderem durch die Truppenstärke bestimmt, und neun Merkmale des kleinen Krieges im Vergleich zum großen Krieg werden detailliert dargestellt.
Welche Rolle spielt die Volksbewaffnung?
Die Arbeit untersucht die Volksbewaffnung im Kontext des kleinen Krieges und betrachtet drei Ebenen der Verteidigung (politisch, strategisch, taktisch). Der kleine Krieg wird als aktive Verteidigung verstanden, die auf Zermürbung und Erschöpfung des Feindes abzielt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Schriften von Carl von Clausewitz und analysiert den spanischen Guerillakrieg im napoleonischen Kontext als Fallbeispiel zur Überprüfung von Clausewitz' Theorien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Carl von Clausewitz, kleiner Krieg, Guerilla, Volksbewaffnung, Volkskrieg, napoleonischer Krieg, spanischer Unabhängigkeitskrieg, Iberische Halbinsel, Strategie, Taktik, Theorie, Praxis.
- Quote paper
- Stanislav Teibus (Author), 2013, Carl von Clausewitz über den Guerilla und seine Anwendung im napoleonischen Krieg auf der Iberischen Halbinsel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231705