In der vorliegenden Arbeit möchte ich herausfinden, wie es in der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich um die Kunstfreiheit, die Meinungs- und Pressefreiheit steht und dem übergeordnet: wie es um eine Zensur in der BRD steht. Zweifelsohne verfügt die BRD über eine Verfassung, die allen Gesetzen vorangestellt, ja übergeordnet ist, die also die grundlegenden Rechte eines Menschen, respektive Bundesbürgers, nennt und schützt. Doch dieser Schutz hat den Menschen offenbar nur eine zweifelhafte Freiheit gegeben. Vermutlich liegt dies an der Eigenart von Gesetzen, auslegbar zu sein. Das Grundgesetz garantiert, dass eine Zensur nicht stattfindet, doch bedeutet das gleichzeitig, dass sämtliche Bücher und Presseerzeugnisse, Filme und andere Medien uneingeschränkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden dürfen?
Ich möchte in dieser Arbeit ausgewählte Titel diskutieren, die auf verschiedene Weisen eine bedeutende Rolle im deutschen Medienrecht einnehmen. Diese Auswahl reicht vom Indizierungsversuch vermeintlich jugendgefährdender Literatur über einen Prozess wegen Gewaltverherrlichung im Film bis hin zu einem Prozess wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Meine Auswahl fiel also auf das Bilderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ und die Filme „Halloween 2“ und „Rohtenburg“. Selbstverständlich sollen kurz einige Gründe für diese Auswahl genannt werden. Das Bilderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“, das noch immer kontrovers diskutiert wird, ist nur knapp einer Indizierung entgangen. Hier stellt sich die Frage, ob es legitim ist, zunächst mal unter dem Deckmantel des Jugendschutzes kritische Texte aus dem Verkehr zu ziehen. Um zu zeigen, wie die Mechanismen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft mit den Abteilungen Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Juristenkommision (JK) bei Veröffentlichungsversuchen ineinander greifen, wird der Film „Halloween 2“ von Rick Rosenthal als Beispiel angeführt. Der Film „Rohtenburg“ ist mit dreijähriger Verspätung im Jahr 2009 endlich in den Kinos angelaufen, da die Kunstfreiheit in diesem Fall Vorrang vor dem Persönlichkeitsrecht hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zensur in der BRD
- Mechanismen der BRD
- „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel“
- Inhaltsangabe
- Indizierungsgesuch
- Diskussion
- „Rohtenburg“ - Der Film
- Inhaltsangabe
- Hintergrund
- Diskussion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der Kunstfreiheit und Zensur in der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert, inwieweit die im Grundgesetz garantierte Meinungs- und Kunstfreiheit in der Praxis tatsächlich gewährleistet ist. Dabei werden ausgewählte Titel aus dem Bereich Literatur und Film untersucht, die aufgrund ihres Inhalts oder ihrer Darstellung in den Fokus des Medienrechts geraten sind.
- Die Funktionsweise der Zensur in der BRD
- Die Rolle des Jugendschutzes im Kontext der Kunstfreiheit
- Die Mechanismen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)
- Die Abgrenzungsproblematik zwischen Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechten
- Die Frage, ob Eingriffe der Gerichte als zensorische Handlungen betrachtet werden können
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Stand der Kunstfreiheit in der BRD und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die im Grundgesetz garantierte Meinungs- und Kunstfreiheit in der Praxis tatsächlich gewährleistet ist. Dabei werden ausgewählte Titel aus dem Bereich Literatur und Film untersucht, die aufgrund ihres Inhalts oder ihrer Darstellung in den Fokus des Medienrechts geraten sind.
- Zensur in der BRD: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Zensur in Deutschland und setzt sie in Bezug zur gegenwärtigen Situation in der BRD. Es werden die rechtlichen Grundlagen der Kunstfreiheit im Grundgesetz erläutert und die Grenzen dieser Freiheit durch das Strafgesetzbuch aufgezeigt.
- Mechanismen der BRD: Dieses Kapitel beschreibt die Mechanismen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), die im Bereich des Jugendschutzes eine maßgebliche Rolle spielen.
- „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel“: Dieses Kapitel analysiert die Indizierungsversuche des Bilderbuches und beleuchtet die Frage, ob es legitim ist, kritische Texte unter dem Deckmantel des Jugendschutzes aus dem Verkehr zu ziehen.
- „Rohtenburg“ - Der Film: Dieses Kapitel analysiert die Veröffentlichung des Films „Rohtenburg“ und die damit verbundene Debatte um Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht.
Schlüsselwörter
Zensur, Kunstfreiheit, Medienrecht, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), Jugendschutz, Persönlichkeitsrecht, Indizierung, „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel“, „Rohtenburg“
- Quote paper
- Conny de le Roi (Author), 2010, Zensur in der BRD. Diskussion ausgewählter Titel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231649