Umgangssprachliche Phrasen wie „Qualität hat Ihren Preis“ oder auch „Wer nicht weiß, was gut ist, weiß was teuer ist“ lassen darauf schließen, dass die Qualitäts-Preisbeziehung ein für den Konsumenten wichtiges Thema ist. Dieser erwartet beim Kauf eines Produkts eine zu dem Preis äquivalente Qualität und geht im Umkehrschluss davon aus, dass der Preis eine entsprechende Qualität widerspiegelt. In diesem Kontext neigen Verbraucher in Kaufsituationen dazu, den Preis als Qualitätsindikator zu verwenden und vom ausgeschriebenen Preis auf die Qualität des Produktes zurückzuschließen. Damit kommt dem Preis neben seiner Allokationsfunktion (Preis als monetäres Opfer) auch eine Informationsfunktion zu.
In der Literatur existieren verschiedene Erklärungsansätze. Diller (1977, S. 220f) diskutiert als dominanten Einflussfaktor das empfundene Risiko, beim Kauf ein minderwertiges Produkt zu erwerben. Damit ist der Versuch gemeint, Kognitionen, wie z.B. Wahrnehmungen, Emotionen oder auch Einstellungen, in Einklang zu bringen.
Dieses Phänomen der preisabhängigen Qualitätsbeurteilung ist und war schon Bestandteil einiger theoretischer und empirischer Studien. Diesen ist aber gemein, dass sie kaum zu differenzierten und oft sogar zu widersprüchlichen Ergebnissen kommen. Die Korrelation zwischen Preis und objektiver Qualität variiert dabei in Abhängigkeit der Produktarten sehr stark. Auch der durchschnittliche Korrelationskoeffizient in den meisten Studien ist entgegen der Erwartungen sehr niedrig. Dies gibt den Anlass, einen Fokus auf den noch nicht behandelten Bereich der Automobilindustrie zu legen und diesen Zusammenhang dahingehend weiter spezifisch zu untersuchen.
Außerdem besitzt das Phänomen der Verwendung des Preises als Qualitätsindikator auch große praktische Relevanz, denn es lassen sich darauf aufbauend verschiedene Implikationen für das strategische Management ableiten.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund der Arbeit
- Forschungsziel und Methodik der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Preis- und qualitätstheoretische Grundlagen
- Grundlagen zum Qualitätsbegriff
- Objektive Qualität
- Subjektive Qualität
- Grundlagen zum Preisbegriff
- Preisdefinition in der klassischen Preistheorie
- Verhaltenswissenschaftliche Sichtweise des Preises
- Grundlagen zum Qualitätsbegriff
- Aktueller Stand der empirischen Forschung zur Preis-Qualitätsbeziehung
- Gründe für die Verwendung des Preises als Qualitätsindikator
- Einflussgrößen der preisorientierten Qualitätsbeurteilung
- Empirische Arbeit zum Preis-Qualitäts-Zusammenhang
- Arbeiten zur Beziehung zwischen Preis und objektiver Qualität
- Single-Cue-Studien zur Beziehung zwischen Preis und subjektiver Qualität
- Multiple-Cue-Studien zur Beziehung zwischen Preis und subjektiver Qualität
- Empirische Untersuchung der Automobilindustrie
- Das Testverfahren des ADAC Autotest
- Datenbeschreibung
- Berechnungsverfahren
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung
- Ergebnisse der Korrelationsberechnungen
- Ergebnisse der nichtlinearen Regressionsanalyse
- Implikationen für das Marketing und den einzelnen Verbraucher
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Kritische Reflexion und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rolle des Preises als Qualitätsindikator in der Automobilindustrie. Sie analysiert, inwiefern der Preis von Fahrzeugen als Hinweis auf deren objektive und subjektive Qualität genutzt wird. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die relevanten theoretischen Grundlagen und empirischen Erkenntnisse zum Preis-Qualitäts-Zusammenhang zu beleuchten und diese Erkenntnisse auf die Automobilindustrie anzuwenden.
- Die Bedeutung des Preises als Qualitätsindikator in der Konsumentenentscheidung
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf den Qualitätsbegriff (objektive vs. subjektive Qualität)
- Der Einfluss von Preis und anderen Faktoren auf die wahrgenommene Qualität von Produkten
- Die empirische Analyse des Zusammenhangs zwischen Preis und Qualität am Beispiel von Automobilen
- Die Implikationen der Ergebnisse für Marketing und Verbraucherverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet den Hintergrund der Arbeit, das Forschungsziel und die Methodik sowie den Aufbau der Arbeit.
- Preis- und qualitätstheoretische Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Qualitäts- und Preisbegriffs, indem es verschiedene Perspektiven auf die objektive und subjektive Qualität sowie den Preisbegriff in der klassischen Preistheorie und aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht beleuchtet.
- Aktueller Stand der empirischen Forschung zur Preis-Qualitätsbeziehung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die aktuelle empirische Forschung zur Preis-Qualitätsbeziehung. Es untersucht die Gründe für die Verwendung des Preises als Qualitätsindikator, die Einflussgrößen der preisorientierten Qualitätsbeurteilung und beleuchtet verschiedene empirische Studien, die den Zusammenhang zwischen Preis und objektiver sowie subjektiver Qualität untersuchen.
- Empirische Untersuchung der Automobilindustrie: In diesem Kapitel wird eine empirische Untersuchung zum Preis-Qualitäts-Zusammenhang in der Automobilindustrie durchgeführt. Dazu werden Daten des ADAC Autotest genutzt, um den Zusammenhang zwischen dem Preis von Fahrzeugen und ihrer objektiven Qualität zu analysieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Preis, Qualität, Preis-Qualitätsbeziehung, objektive Qualität, subjektive Qualität, Konsumentenverhalten, Automobilindustrie, ADAC Autotest, empirische Forschung, Marketing.
- Quote paper
- Michel Siemon (Author), 2013, Der Preis als Qualitätsindikator. Eine Untersuchung am Beispiel der Automobilindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231389