Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich - ausgehend von der Individualisierung gesellschaftlicher Lebensumstände - vordergründig mit der Frage, ob die moderne Lebensform des Menschen nach einer flexiblen und eigens erschaffenen Identität verlangt. Zudem werden gesellschaftliche Prozesse beschrieben, die diese Entwicklung eventuell begünstigen, um zu dem Schluss zu kommen, dass es eine Möglichkeit darstellt, sich die Identität des modernen Menschen als eine Bastelexistenz zu vergegenwärtigen. Bei diesem Versuch werden zwischendurch fünf direkte Zitate hervorgehoben, die den Verlauf der Arbeit nachzeichnen und das bisher Erarbeitete unterstreichen.
Der Hauptteil beginnt mit einer einleitenden Darstellung. Hier wird der vieldeutige Begriff „Moderne“ eingegrenzt, indem er dem Kontext der Arbeit entsprechend präzisiert und als Ausgangspunkt erarbeitet wird. Im 2. Kapitel geht es um die Erläuterung des Begriffs „Individualisierung“, um einzelne Prozesse aufzuspüren. Damit anschließend -bezüglich der Identität des modernen Menschen- zwei wichtige subjektive Folgen der Individualisierung hypothetisch veranschaulicht werden können. Zum Einen das die Menschen hinsichtlich ihrer Biografie zunehmend Eigeninitiative aufbringen müssen. Zum anderen scheint dem Menschen dabei die gesellschaftliche Orientierungsgrundlage dahinzuschwinden und somit wächst offenbar die Identitätsfindung zu einer individuellen Leistung heran. Das 3. Kapitel hat die Pluralisierung der sozialen Lebenswelt zum Inhalt und skizziert Gründe, die unter Umständen zu dieser Entwicklung führen. Hierbei wird auf die Komplexität einer modernen Identität aufmerksam gemacht und gleichzeitig eine Perspektive für SozialarbeiterInnen ausgearbeitet, die für das Verstehen einer Lebenswelt nützlich erscheint. Im 4. Kapitel wird auf Grundlage der bis dahin gewonnenen Erkenntnisse eine Überlegung zu einem Identitätstypus dargestellt, die die moderne Identität des Menschen als Bastelexistenz beschreibt. Zum Abschluss der Arbeit werden ich die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassend formulieren und eine Verbindung des Themas zur Sozialen Arbeit herstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Wandel zur Moderne: ein Versuch
- 2. Subjektive Konsequenzen der Individualisierung...
- 2.1 Verlust der Selbstverständlichkeit des Lebens
- 2.2 Verlust des kollektiven Sinn-Daches
- 3. Pluralisierung der sozialen Lebenswelten: Krise der Identität?
- 4. Überlegungen zur Identität des Menschen in der Postmoderne: die Bastelexistenz
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die moderne Lebensform des Menschen nach einer flexiblen und eigens erschaffenen Identität verlangt. Die Arbeit analysiert gesellschaftliche Prozesse, die diese Entwicklung möglicherweise begünstigen, und erörtert, ob die Identität des modernen Menschen als eine Bastelexistenz verstanden werden kann.
- Der Wandel zur Moderne und seine Folgen
- Die Auswirkungen von Individualisierungsprozessen
- Die Pluralisierung der sozialen Lebenswelt
- Die Konstruktion von Identität in der Postmoderne
- Die Bastelexistenz als Konzept für die moderne Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale Forschungsfrage nach der modernen Identität und gibt einen Überblick über die Themen und Forschungsbereiche, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
- Kapitel 1: Der Wandel zur Moderne: ein Versuch: Dieses Kapitel erläutert den komplexen Begriff der Moderne und beleuchtet den Wandel von der traditionellen Gesellschaft zur modernen Gesellschaft. Der Autor diskutiert die Entstehung der Moderne und die Herausforderungen, die mit der Definition dieses Begriffs einhergehen.
- Kapitel 2: Subjektive Konsequenzen der Individualisierung: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Individualisierungsprozessen auf die Lebenswelt des Menschen. Der Autor erörtert die Folgen der „Herauslösung aus traditionellen Lebenszusammenhängen“ und die wachsende Bedeutung der Eigeninitiative in der modernen Gesellschaft.
- Kapitel 3: Pluralisierung der sozialen Lebenswelten: Krise der Identität?: Dieses Kapitel untersucht die Pluralisierung der sozialen Lebenswelt und die damit verbundenen Herausforderungen für die individuelle Identität. Der Autor argumentiert, dass die moderne Gesellschaft verschiedene Lebenswelten und Identitäten beherbergt, was sowohl Chancen als auch Risiken für die Individuen mit sich bringt.
- Kapitel 4: Überlegungen zur Identität des Menschen in der Postmoderne: die Bastelexistenz: Dieses Kapitel präsentiert die Bastelexistenz als Konzept für die moderne Identität. Der Autor argumentiert, dass der Mensch in der Postmoderne seine Identität aktiv konstruiert und sich aus verschiedenen Elementen eine eigene Lebensform zusammensetzt.
Schlüsselwörter
Individualisierung, Moderne, Postmoderne, Identität, Bastelexistenz, Lebenswelt, Pluralisierung, Soziale Arbeit, Selbstfindung, Subjektivität.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Martin Willmann (Author), 2010, Die Identität des Menschen in der Moderne. Über die Individualisierung auf dem Weg zur Bastelexistenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231321