Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Antiaggressivitätstraining als Delikt- und Defizitspezifische Behandlungsmaßnahme für gewaltbereite Mehrfachtäter im Jugendstrafvollzug. Es wird auf die theoretischen Hintergründe eingegangen und thematisiert, dass eine Verbesserung der Legalbewährung hinsichtlich der Gewaltrückfälle durch Studien bisher nicht belegt werden konnte.
Bei der Betrachtung der Zielgruppe für dieses Training wurde festgestellt, dass eine Differenzierung der einzelnen, gewalttätig gewordenen Jugendlichen, nicht erkennbar ist.
Eine Differenzierung wäre aber aus kriminologischer und psychologischer Sicht für eine sorgfältige Behandlungsplanung in Haft erforderlich.
Um zu thematisieren, ob das Training für alle jugendlichen Gewaltstraftäter gleichermaßen geeignet ist, erfolgt eine Betrachtung der Gruppe der impulsiv-aggressiven Jugendlichen auf Grund von Erkenntnissen der Psychotraumatologie.
Es wurde festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen chronischer Traumatisierung und dem impulsiv-aggressiven Verhalten solcher Jugendlicher besteht. Das provokative Vorgehen im Antiaggressivitätstraining kann zu einer Retraumatisierung dieser Jugendlichen führen. Eine Arbeit am Delikt – wie es das Antiaggressivitätstraining vorsieht – sollte erst nach begonnener traumatherapeutischer Behandlung erfolgen.
Gliederung:
1. Einleitung
2. Antiaggressivitätstraining
2.1 Theoretische Grundlagen des Antiaggressivitätstrainings
2.1.1 Konfrontative Pädagogik
2.1.2 Lerntheoretisch-kognitiver Ansatz
2.2 Zielgruppe des Antiaggressivitätstraining
2.2.1 Beschreibung der Zielgruppe
2.2.2 Kritische Anmerkungen zur Zielgruppe aus Sicht der Entwicklungspsychopathologie
2.2.3 Kritische Anmerkungen zur Zielgruppe aus Sicht der entwicklungsdynamischen Kriminologie
2.3 Vorgehensweise beim Antiaggressivitätstraining
2.3.1 Provokationstests
2.3.2 Konfrontation mit der Tat
2.3.3 Kognitives Überzeugen
2.4 Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Antiaggressivitätstrainings
3. Impulsive Aggressivität aus psychotraumatologischer Sicht
3.1 Impulsiv-aggressive Jugendliche
3.2 Chronische Traumatisierung
3.3 Komplexe posttraumatische Belastungsstörung
3.3.1 impulsiv-aggressives Verhalten als Reaktionsmuster einer komplexen postraumatischen Belastungsstörung
3.3.2 Weitere Reaktionsmuster
3.3.3 Erkennbarkeit der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung
4. Auseinandersetzung mit der Vorgehensweise des Antiaggressivitäts- trainings vor dem Hintergrund psychotraumatologischer Erkenntnisse
4.1 Provokation und Grenzüberschreitung
4.2 Deliktsarbeit / Opferempathie
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
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