Die politische Partizipation der Bürger eines Staates wird von zahlreichen Studien der vergleichenden Demokratieforschung als zentrales Kriterium für die Beurteilung von Demokratien herangezogen. Die Partizipation wird dabei sowohl als konstitutives Merkmal der Demokratie, als auch als normatives Element und als Qualitätsindikator behandelt.
In dieser Arbeit soll die elementarste Form der politischen Partizipation im Vordergrund stehen: die Wahlbeteiligung. Die Wahl politischer Vertreter steht am Anfang der Repräsentationskette und beeinflusst in weiten Teilen die Ausgestaltung des Parteiensystems, die Regierungszusammensetzung und das Regierungshandeln. Es soll der Frage nachgegangen werden, welche Faktoren die Wahlbeteiligung beeinflussen.
Das Interesse dieser Arbeit richtet sich in erster Linie auf die Erklärungsfaktoren für die im internationalen Vergleich unterschiedlich hohe Wahlbeteiligung. Dazu werden in Kapitel 2 bedeutende Studien der vergleichenden Wahlbeteiligungsforschung diskutiert, die Stärke der Erklärungskraft der erklärenden Variablen präsentiert sowie die Wirkmechanismen zwischen den Variablen und der Höhe der Wahlbeteiligung zusammengefasst. Der Hauptfokus der Arbeit liegt auf der gründlichen und konzisen Diskussion des Forschungsstandes. Gleichwohl sollen im Anschluss in Kapitel 3 die Ergebnisse der Diskussion für die Erklärung der aktuellen Entwicklung der Wahlbeteiligung in der Schweiz fruchtbar gemacht werden. Diese kurze Untersuchung wird von folgender Frage angeleitet: Bieten die in den Studien zur vergleichenden Wahlbeteiligungsforschung verwendeten Variablen eine Erklärung für die seit 1995 steigende Beteiligung bei nationalen Wahlen in der Schweiz? In Kapitel 4 folgen alternative Erklärungsansätze für die Entwicklungen in der Schweiz und ein Schlusswort.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Diskussion des Forschungsstandes
a) Verba und Nie 1972: Participation in America. Political Democracy
and Social Equality
b) Powell 1986: American Voter Turnout in Comparative Perspective
c) Jackman 1987: Political Institutions and Voter Turnout in the Industrial Democracies
d) Blais und Carty 1990: Does proportional representation foster voter turnout ?
e) Franklin 2001: The Dynamics of Electoral Participation
f) Karp und Banducci 2008: Political Efficacy and Participation in 27 Democracies:
How Electoral Systems Shape Political Behaviour
g) Blais, Singh und Dumitrescu 2011: Political Institutions, Perceptions
of Representation, and the Turnout Decision
3. Der „Sonderfall“ Schweiz
3.1 Entwicklung der Wahlbeteiligung
3.2 Hintergründe der Entwicklung der Wahlbeteiligung
4. Schlusswort
5. Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kausalmodell von Karp und Banducci
Abbildung 2: Aufstellung der erklärenden Variablen nach Studien
Abbildung 3: Aggregierte Wahlbeteiligung 1971-2011
Abbildung 4: Wahrnehmung der efficacy durch die Schweizer 1999-2007
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Quote paper
- Maria Krummenacher (Author), 2012, Wahlbeteiligung in westlichen Demokratien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231262