Attribute und Anthropomorphismen, die Gott in den heiligen Schriften von Judentum und Islam
zugeschrieben werden, weichen vom gängigen Gottesbild der beiden Religionen ab. Im Mittelalter
versuchten viele namhafte jüdische und muslimische Persönlichkeiten, diese Differenzen durch die
sogenannten Attributenlehren auszugleichen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Widersprüche aufzuzeigen, die sich aus den Eigenschaften Gottes in
den heiligen Schriften und den Glaubensgrundsätzen bezüglich des jüdischen und des islamischen
Gottesbildes ergeben, um die Attributenlehren einzelner jüdischer und islamischer Philosophen zu
verstehen, die in einem nächsten Schritt angeführt und miteinander verglichen werden.
Aufgrund der Vielzahl an Theologen, die sich im Mittelalter mit dieser Materie auseinandersetzten,
soll sich diese Arbeit auf die Persönlichkeiten beschränken, die mir in diesem Zusammenhang am
wichtigsten erschienen.
Zunächst sollen die gängigen Glaubensgrundsätze sowie die Eigenschaften, die Gott in den heiligen
Schriften zugeschrieben werden, angeführt werden, um die sich daraus ergebende Problematik zu
verdeutlichen.
Daraufhin sollen die verschiedenen Attributenlehren früher Theologen vorgestellt werden, wobei
zunächst die muʿtazilitische Perspektive anhand von Saʿadja Ha-Gaon, Abū l-Huḏail und Abū lĞubbā
ʾī beleuchtet werden soll. Darauf folgt ein Einblick in die ašʿaritische Lehre, die der Lehre
der Muʿtaziliten widerspricht. Die Darstellung der ašʿaritischen Sichtweise beginnt mit der
Attributenlehre des Ibn Kullāb und legt setzt sich daraufhin mit der Attributenlehre des al-Ašʿarī
selbst auseinander.
Eine dritte Sichtweise, welche sowohl zur muʿtazilitischen als auch und zur ašʿaritischen eine
Opposition bildet, ist die der Karrāmiten. Diese soll im darauffolgenden Kapitel näher ausgeführt
werden.
Um einen Überblick über die Zeit bis 950 zu ermöglichen und um eine Überleitung zu den späteren
Theologen Maimonides und al-Ġazālī herzustellen, sollen die frühen Theologen durch einen
geschichtlichen Überblick in den Gesamtzusammenhang eingeordnet werden.
Abschließend sollen die Attributenlehren der späten Theologen Moses Maimonides und al-Ġazālī
angeführt und einer theologischen Richtung zugeordnet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Glaubensgrundsätze in Islam und Judentum
- Monotheismus und Einheit Gottes in Judentum und Islam
- Die Ewigkeit Gottes
- Gott ist unvorstellbar
- Anthropomorphismen und göttliche Attribute in den heiligen Schriften
- Das Wesen Gottes bei Sa'adja Ha-Gaon und der Mu'tazila
- Der kosmologische Gottesbeweis
- Die Unkörperlichkeit Gottes
- Die Einheit Gottes
- Gott ist „lebendig, mächtig und weise“
- Al-Ġubbā ī
- Das Wesen Gottes bei den Aš ariten
- Ibn Kullāb
- Al-Aš arī
- Göttliche Attribute bei den Karrāmiten
- Moses Maimonides
- Beschäftigung mit theologischen und philosophischen Sachverhalten bis 950
- Göttliche Attribute
- Al-Ġazālī
- Göttliche Attribute
- Al-Ġazālī und sein Umgang mit der mu‘tazilitische Behauptung, Gott sei "lebendig", "mächtig" und "weise"
- Al-Ġazālī und die al-Asma' al-Ḥusnā
- Fazit
- Schlusskommentar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Widersprüche zwischen den in den heiligen Schriften beschriebenen Eigenschaften Gottes und den Glaubensgrundsätzen des Judentums und Islams. Sie analysiert die Attributenlehren verschiedener jüdischer und islamischer Philosophen des Mittelalters, um diese Widersprüche zu erklären und die Lehren miteinander zu vergleichen. Der Fokus liegt auf ausgewählten wichtigen Persönlichkeiten.
- Die Darstellung der Problematik von Gottesattributen in den heiligen Schriften.
- Vergleichende Analyse der Attributenlehren der Mu'taziliten (Sa'adja Ha-Gaon, Abū l-Huḍail, Abū l-Ġubbā’ī).
- Gegenüberstellung der aš'aritischen Lehre (Ibn Kullāb, al-Aš'arī) zur mu'tazilitischen Perspektive.
- Einordnung der Karrāmiten als Gegenposition zu beiden zuvor genannten Lehren.
- Untersuchung der Attributenlehren von Maimonides und al-Ġazālī.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit der Diskrepanz zwischen den in heiligen Schriften beschriebenen göttlichen Attributen und dem gängigen Gottesbild im Judentum und Islam. Sie analysiert die verschiedenen Ansätze mittelalterlicher Theologen, diese Diskrepanz durch Attributenlehren zu lösen, wobei der Fokus auf ausgewählten, zentralen Persönlichkeiten liegt. Die Arbeit verfolgt einen systematischen Ansatz, beginnend mit der Darstellung der Problematik, gefolgt von der Analyse verschiedener theologischer Perspektiven und schliesslich der Betrachtung der Lehren von Maimonides und al-Ġazālī.
Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Auseinandersetzung mit dem Gottesbegriff im Judentum und Islam, besonders im Mittelalter. Es betont den Einfluss antiker Philosophie und die Herausforderungen, die sich aus der Interpretation des Korans und den daraus entstandenen unterschiedlichen theologischen Schulen ergaben. Der Entstehungskontext des Kalām, insbesondere der Mu'tazila, wird im Kontext sozialer und politischer Spannungen erläutert.
Glaubensgrundsätze in Islam und Judentum: (Diese Zusammenfassung muss basierend auf dem Inhalt des nicht verfügbaren Kapitels erstellt werden.)
Monotheismus und Einheit Gottes in Judentum und Islam: (Diese Zusammenfassung muss basierend auf dem Inhalt des nicht verfügbaren Kapitels erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Göttliche Attribute, Attributenlehre, Judentum, Islam, Mittelalter, Mu'tazila, Aš'ariten, Karrāmiten, Sa'adja Ha-Gaon, Al-Ġubbā ī, Ibn Kullāb, Al-Aš'arī, Moses Maimonides, Al-Ġazālī, Monotheismus, Gottesbild, Theologie, Philosophie, Kalām.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Untersuchung der Gottesattribute im Judentum und Islam des Mittelalters
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Widersprüche zwischen den in heiligen Schriften beschriebenen Eigenschaften Gottes und den Glaubensgrundsätzen des Judentums und Islams. Sie analysiert und vergleicht die Attributenlehren verschiedener jüdischer und islamischer Philosophen des Mittelalters, um diese Widersprüche zu erklären. Der Fokus liegt dabei auf ausgewählten wichtigen Persönlichkeiten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Problematik der Gottesattribute in den heiligen Schriften darzustellen und die verschiedenen Ansätze mittelalterlicher Theologen zu analysieren, diese Diskrepanz durch Attributenlehren zu lösen. Ein Vergleich verschiedener theologischer Perspektiven und die Betrachtung der Lehren von Maimonides und al-Ġazālī stehen im Mittelpunkt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung der Problematik von Gottesattributen in den heiligen Schriften, einen vergleichenden Analyse der Attributenlehren der Mu'taziliten (Sa'adja Ha-Gaon, Abū l-Huḍail, Abū l-Ġubbā’ī), eine Gegenüberstellung der aš'aritischen Lehre (Ibn Kullāb, al-Aš'arī) zur mu'tazilitischen Perspektive, die Einordnung der Karrāmiten als Gegenposition und die Untersuchung der Attributenlehren von Maimonides und al-Ġazālī.
Welche Personen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Persönlichkeiten wie Sa'adja Ha-Gaon, Abū l-Huḍail, Abū l-Ġubbā’ī, Ibn Kullāb, al-Aš'arī, Moses Maimonides und al-Ġazālī. Diese Theologen repräsentieren verschiedene theologische Schulen und Ansätze zur Interpretation göttlicher Attribute.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Gottesattribute einführt. Es folgt ein Kapitel zum historischen Hintergrund, gefolgt von Kapiteln zu den Glaubensgrundsätzen im Judentum und Islam, dem Monotheismus und der Einheit Gottes, der Unkörperlichkeit Gottes und verschiedenen Theologen und ihren Lehren zu den göttlichen Attributen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und einem Schlusskommentar.
Welche theologischen Schulen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Attributenlehren der Mu'taziliten, der Aš'ariten und der Karrāmiten. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Schulen werden analysiert und in den Kontext ihrer jeweiligen philosophischen und theologischen Traditionen eingeordnet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Göttliche Attribute, Attributenlehre, Judentum, Islam, Mittelalter, Mu'tazila, Aš'ariten, Karrāmiten, Sa'adja Ha-Gaon, Al-Ġubbā ī, Ibn Kullāb, Al-Aš'arī, Moses Maimonides, Al-Ġazālī, Monotheismus, Gottesbild, Theologie, Philosophie, Kalām.
Wo finde ich eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die bereitgestellte HTML-Datei enthält kurze Zusammenfassungen der Einleitung und des Hintergrundkapitels. Detailliertere Zusammenfassungen der restlichen Kapitel fehlen, da der vollständige Text nicht verfügbar ist.
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- Lisa Masur (Author), 2013, Der transzendente Gott, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230729