„Ein Gramm Information wiegt schwerer als tausend Tonnen Meinung.“
(Bacher)
Dieses Zitat wird umso wichtiger, wenn Informationen geschäftsrelevant sind. Bei der Principal-Agent-Theorie ist dem der Fall, geht es doch auf einer Ebene um die Informationsasymmetrie die zwischen einem Prinzipal und dem Agenten besteht. So ist es ganz gleich ob der Arzt sich mit seinem Patienten unterhält, oder der Unternehmer mit seinem Angestellten. Bei dem ersten Beispiel ist beiden Parteien daran gelegen an Informationen zu gelangen. Der Patient versucht zu ergründen was ihm fehlt und der Arzt braucht Informationen über das Wohlbefinden des Patienten, um ihm eben diese zukommen zulassen. In diesem Fall handelt es sich um einen ambivalenten Nutzen bezüglich der Information. Dem Unternehmer ist daran gelegen eine Aufgabe schnell und effizient abzuarbeiten und der Arbeiter als Agent ist der ausführende. Welche Intention dieser jetzt aber hat den Auftrag zu vollführen – möglichst wenig Anstrengung oder doch konträr dazu, enorme Motivation – kann der Unternehmer nicht beurteilen, denn ihm fehlen diese Informationen und er kann sich nur eine Meinung auf Basis von Vermutungen bilden.
Diese Beispiele verdeutlichen den Ansatz und einen Teil des Inhalts der Principal-Agent-Theorie. Wie bereits erwähnt kann und kommt es in dieser Beziehung zu Asymmetrien auf der kommunikativen und informativen Basis, die der Prinzipal – in der Regel – zu vermeiden sucht. Welche Probleme dabei auftreten können, hat das Beispiel bereits angerissen.
Neben der Komplikation mit der Information und deren auftretender und eventuell negativ wirkender Asymmetrie, gibt es noch zwei weitere elementare Punkte, die die Principal-Agent-Theorie charakterisieren. Zum einen handelt es sich bei einer so gearteten Beziehung um ein Vertragsverhältnis. Der Auftraggeber ist in diesem Fall der Prinzipal und der Auftragsempfänger der Agent. Der dritte Punkt stellt die Annahme dar, dass Agency-Kosten bei dieser Vertragsgestaltung entstehen, die es zu berücksichtigen gilt. Entscheidend für diese Ausarbeitung ist jedoch nur der Punkt der Informationsasymmetrie, da dieser im weiteren Verlauf näher betrachtet wird (vgl. Oechsler 2006, S. 22).
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- VERSUCH EINER DEFINITION
- NEUE INSTITUTIONENÖKONOMIK
- INFORMATIONSASYMMETRIE
- HIDDEN ACTION
- HIDDEN INFORMATION
- HIDDEN CHARACTERISTICS
- HIDDEN INTENTION
- SCHLUSSBETRACHTUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Principal-Agent-Theorie und analysiert insbesondere die Problematik der Informationsasymmetrie. Sie untersucht, wie die Informationsungleichheit zwischen Prinzipal und Agenten zu Konflikten und Ineffizienzen führen kann.
- Definition der Principal-Agent-Theorie und ihrer Kernmerkmale
- Die Rolle der Informationsasymmetrie in der Principal-Agent-Beziehung
- Analyse verschiedener Typen der Informationsasymmetrie (Hidden Action, Hidden Information, Hidden Characteristics, Hidden Intention)
- Mögliche Lösungsansätze und Strategien zur Bewältigung der Informationsasymmetrie
- Die Bedeutung der Principal-Agent-Theorie für die ökonomische Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Principal-Agent-Theorie in Situationen dar, in denen Informationsasymmetrie herrscht, und gibt einen Überblick über die Kernthemen der Arbeit.
- Versuch einer Definition: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Definitionen der Principal-Agent-Theorie und identifiziert die Herausforderungen, eine allgemeingültige Begriffserklärung zu finden. Es hebt die zentralen Aspekte der Theorie hervor, wie den Interessenkonflikt zwischen Prinzipal und Agenten sowie die Bedeutung des Agentenverhaltens.
- Neue Institutionenökonomik: Hier wird die Einordnung der Principal-Agent-Theorie in die Neue Institutionenökonomik erläutert. Der Fokus liegt auf den Aspekten, die die neoklassischen Theorien erweitern, wie die Interaktion unvollkommener Akteure und die Berücksichtigung von Informationskosten.
- Informationsasymmetrie: Dieses Kapitel widmet sich ausführlich der Problematik der Informationsasymmetrie. Es werden verschiedene Typen der Asymmetrie – Hidden Action, Hidden Information, Hidden Characteristics und Hidden Intention – analysiert und deren Auswirkungen auf die Principal-Agent-Beziehung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Principal-Agent-Theorie, Informationsasymmetrie, Hidden Action, Hidden Information, Hidden Characteristics, Hidden Intention, Neue Institutionenökonomik, Agency-Kosten, Vertragsproblem, Monitoring, Signaling, Screening, Hold-up-Problem.
- Quote paper
- Tobias Engfer (Author), 2012, Principal-Agent-Theorie. Die Problematik der Informationsasymmetrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230415