Das Streben nach einer geringeren Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten von Amerika und einer größeren Eigenständigkeit der europäischen Staaten war die Grundlage für die Entstehung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Der Weg, den die sechs Gründungsmitglieder beschritten war von zahlreichen Schwierigkeiten gekennzeichnet, die sich aus den Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den einzelnen europäischen Nationen, aus dem Verhältnis zur Sowjetunion und dem daraus resultierenden Kalten Krieg, sowie auch aus zahlreichen anderen Einflussfaktoren herleiteten. Dennoch war die Position der USA zur beginnenden Europäischen Integration zu jeder Zeit annähernd ähnlich. Die wesentlichen Grundelemente der amerikanischen Europapolitik haben sich seit dem Zweiten Weltkrieg nur wenig geändert . Für die amerikanische Europapolitik waren es vor allem fünf verschiedene Faktoren die sich bestimmend auswirkten, die Zurückdrängung der Sowjetunion (1.), die Kontrolle Deutschlands (2.), die Verringerung der amerikanischen Lasten (3.), sowie daraus resultierend ein effizient arbeitendes (4.) und rational handelndes (5.) Europa . Die ersten zwei Bestimmungsgrößen waren kurzfristiger sicherheitspolitischer Natur, während die anderen drei langfristiger und wirtschaftlicher Natur waren. Ein sowohl wirtschaftlich und militärisch starkes, wie auch politisch stabiles Europa als Partner, war daher von großem Interesse für die Vereinigten Staaten von Amerika.
Zum Ausdruck kam dies bereits durch die Gewährung der Marshallplan - Aufbauhilfen an die vom Krieg zerstörten Nationen Europas. Dennoch war es für die USA immer recht schwierig, eine klare Stellung zum Prozess der europäischen Integration zu entwickeln . Die Frage nach dem ‚Warum ?‘ unter der Betrachtung der Zeit von 1955 bis 1963 soll als Grundlage für die folgende Seminararbeit dienen. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Herausstellung der wesentlichen Ereignisse für die europäische Integration, den Positionen und Reaktionen der Vereinigten Staaten auf diese Ereignisse und die daraus entstandenen Strukturen der amerikanisch-westeuropäischen Beziehungen liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Abriss der europäischen Integration (1945 – 1963)
- Die Eisenhower Administration (1953 – 1961)
- Die Entstehung der EWG
- OECD - Konkurrent zur EWG?
- Europa im Schatten des Ost-West Konflikts
- Die Kennedy Administration (1961 – 1963)
- Kennedys „Grand Design“
- Im Konflikt mit de Gaulles Politik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Position der USA gegenüber der Gründung und Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zwischen 1955 und 1963. Sie analysiert die politischen Dimensionen dieser Beziehungen und beleuchtet die wesentlichen Ereignisse, die die amerikanische Politik in diesem Zeitraum beeinflussten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Reaktionen der USA auf den europäischen Integrationsprozess und die daraus resultierenden Strukturen der amerikanisch-westeuropäischen Beziehungen.
- Die amerikanischen Sicherheitsinteressen im Kontext des Kalten Krieges
- Die Rolle des Marshallplans und anderer amerikanischer Hilfsprogramme für die europäische Integration
- Die unterschiedlichen Positionen der Eisenhower und Kennedy-Administrationen zur EWG
- Der Einfluss des Ost-West-Konflikts auf die amerikanische Europapolitik
- Die Herausforderungen und Konflikte zwischen den USA und Frankreich während des Integrationsprozesses
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Motivation hinter der Entstehung der EWG: ein geringeres Abhängigkeitsverhältnis von den USA und eine größere Eigenständigkeit der europäischen Staaten. Die Arbeit fokussiert sich auf die amerikanische Position zur EWG von 1955 bis 1963 und betont die andauernde Ähnlichkeit der Grundelemente der amerikanischen Europapolitik seit dem Zweiten Weltkrieg. Die fünf Hauptfaktoren der amerikanischen Europapolitik werden genannt: die Zurückdrängung der Sowjetunion, die Kontrolle Deutschlands, die Verringerung der amerikanischen Lasten sowie ein effizient und rational handelndes Europa. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Untersuchung, beginnend mit einem historischen Abriss und endend mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963.
2. Historischer Abriss der europäischen Integration (1945 – 1963): Dieses Kapitel beschreibt die amerikanische Vormachtstellung nach dem Zweiten Weltkrieg und die daraus resultierende Weltmachtposition der USA. Die Truman-Doktrin und der daraus resultierende Containment-Ansatz im Kalten Krieg werden erläutert. Der Marshallplan als ein zentrales Instrument der amerikanischen Politik zur Unterstützung des Wiederaufbaus in Europa wird detailliert dargestellt. Die Kapitel beschreibt die Gründung des Europarats und der NATO und hebt die amerikanische Unterstützung für die europäische Integration hervor, obwohl die Position der USA gegenüber dem Integrationsprozess stets komplex und schwierig zu definieren blieb.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Die amerikanische Position zur Gründung und Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 1955-1963
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Position der USA gegenüber der Gründung und Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zwischen 1955 und 1963. Sie analysiert die politischen Dimensionen dieser Beziehungen und beleuchtet die wesentlichen Ereignisse, die die amerikanische Politik in diesem Zeitraum beeinflussten. Der Fokus liegt auf den Reaktionen der USA auf den europäischen Integrationsprozess und den daraus resultierenden Strukturen der amerikanisch-westeuropäischen Beziehungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem die amerikanischen Sicherheitsinteressen im Kalten Krieg, die Rolle des Marshallplans und anderer Hilfsprogramme, die unterschiedlichen Positionen der Eisenhower und Kennedy-Administrationen zur EWG, den Einfluss des Ost-West-Konflikts auf die amerikanische Europapolitik und die Herausforderungen und Konflikte zwischen den USA und Frankreich während des Integrationsprozesses.
Welche Zeitspanne wird untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Zeitraum von 1955 bis 1963, also die Zeit der Gründung und frühen Entwicklung der EWG.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Historischer Abriss der europäischen Integration (1945-1963), Die Eisenhower Administration (1953-1961), Die Kennedy Administration (1961-1963) und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der amerikanischen Position gegenüber der EWG in diesem Zeitraum.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Motivation hinter der Entstehung der EWG (geringere Abhängigkeit von den USA, größere Eigenständigkeit der europäischen Staaten). Sie skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Untersuchung, beginnend mit einem historischen Abriss und endend mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963. Die fünf Hauptfaktoren der amerikanischen Europapolitik werden genannt: die Zurückdrängung der Sowjetunion, die Kontrolle Deutschlands, die Verringerung der amerikanischen Lasten sowie ein effizient und rational handelndes Europa.
Was wird im Kapitel zum historischen Abriss behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die amerikanische Vormachtstellung nach dem Zweiten Weltkrieg und den daraus resultierenden Containment-Ansatz im Kalten Krieg. Der Marshallplan als zentrales Instrument der amerikanischen Politik wird detailliert dargestellt. Die Gründung des Europarats und der NATO und die amerikanische Unterstützung für die europäische Integration werden hervorgehoben, wobei die komplexe und schwer zu definierende Position der USA zum Integrationsprozess betont wird.
Welche Rolle spielen die Eisenhower und Kennedy-Administrationen?
Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Positionen der Eisenhower und Kennedy-Administrationen zur EWG und wie diese die amerikanische Politik gegenüber der europäischen Integration beeinflussten. Die Analyse umfasst Kennedys „Grand Design“ und den Konflikt mit de Gaulles Politik.
Welche Schlüsselereignisse werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Schlüsselereignisse wie die Entstehung der EWG, die Rolle der OECD, den Einfluss des Ost-West-Konflikts und die Herausforderungen und Konflikte zwischen den USA und Frankreich.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine umfassende Beurteilung der amerikanischen Position gegenüber der EWG in der untersuchten Zeitspanne. (Der genaue Inhalt der Schlussfolgerung ist aus der vorliegenden Textvorlage nicht ersichtlich.)
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- Dipl. pol., MCGI Göran Swistek (Author), 2000, Die Position der USA zur Gründung und Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (1955 – 1963), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230338