[...] Die
Unternehmen, vor der Umwandlung oft von einem oder wenigen Gesellschaftern in
Form der GmbH gehalten, gehörten nun einem breiten Spektrum von Anlegern, ob nun
privaten oder institutionellen in Form von Banken oder Fondgesellschaften.
Die Gesellschafter, die ihre Unternehmen in der Regel selbst geführt hatten, wurden
durch neue Organe (den Vorstand) ersetzt und wechselten oft als Mehrheitsaktionär in
die Aufsichtsräte. Da die Vorstände in der Regel leistungsorientiert vergütet werden,
stellte sich zunehmend die Frage nach dem richtigen Maßstab für den Erfolg der
Unternehmen. Stand früher eher der Gewinn oder andere bilanzielle Kennzahlen im
Fokus der Eigentümer, so legen sie heute eher Wert auf die Steigerung des
Unternehmenswertes und damit auf die Wertsteigerung ihres Aktienvermögens sowie
auf die Gewinnausschüttungen5. An diesem Punkt kann es zu Differenzen zwischen den
Interessen der Anteilseigner und denen des Managements kommen.
Es wurde daher eine breitere Betrachtung des Unternehmenserfolges nötig als bei den
traditionellen Vorgehensweisen üblich. Alfred Rappaport brachte hierzu durch die
Veröffentlichung seines Werkes „Creating Shareholder Value“ im Jahre 1986 einen
neuen, umfassenderen Ansatz in den Fokus der Unternehmen und Anleger6.
Diese Arbeit soll einen Überblick über diesen Shareholder Value-Ansatz verschaffen.
Hierzu werden in Kapitel 2 zunächst traditionelle Methoden zur Erfolgsmessung der
Unternehmen beschrieben sowie deren Schwächen aufgezeigt.
In Kapitel 3 wird der Shareholder Value-Ansatz dargestellt und kritisch hinterfragt. Des
Weiteren wird auf strategische Zielrichtungen eingegangen, die sich aus dem Ansatz
ableiten lassen. Außerdem werden Kritikpunkte zu diesem Konzept aufgezeigt, die sich
aus den Folgen der strategischen Maßnahmen ergeben.
In Kapitel 4 werden mit dem Stakeholder Value-Ansatz und der Balanced Scorecard
alternative Ansätze umrissen, die die übrigen Interessensgruppen, welche die
Unternehmen tangieren, in die Betrachtung mit einbeziehen.
In Kapitel 5 folgt eine zusammenfassende Betrachtung des Shareholder Value-Ansatzes
sowie eine Einordnung auf dessen Bedeutung für den europäischen Wirtschaftsraum.
Am Anhang wird der Shareholder Value anhand eines Beispiels errechnet.
Bleibt zu erwähnen, dass die einzelnen Aspekte in dieser Arbeit nicht bis ins Detail
gezeigt werden können, da dies den vorgegebenen Rahmen sprengen würde.
5 Vgl. Bischoff (1994), S. 13.
6 Vgl. Rappaport (1999), S. XI.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorstellung und Kritik traditioneller Erfolgsmessung
- 2.1 Buchhalterisch ermittelte Kennzahlen
- 2.2 Erfolgspotentialkonzepte
- 3. Der Shareholder Value-Ansatz
- 3.1 Ermittlung des Shareholder Value
- 3.2 Strategische Aspekte zum Shareholder Value-Ansatz
- 3.3 Kritische Betrachtung des Shareholder Value-Ansatzes
- 4. Alternative Ansätze
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit bietet einen Überblick über den Shareholder Value-Ansatz und setzt ihn in Relation zu traditionellen Erfolgsmessmethoden. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile des Shareholder Value-Ansatzes darzustellen und alternative Ansätze zu beleuchten.
- Traditionelle Erfolgsmessung und deren Kritik
- Der Shareholder Value-Ansatz und seine Berechnung
- Strategische Implikationen des Shareholder Value
- Kritikpunkte am Shareholder Value-Ansatz
- Alternative Ansätze wie Stakeholder Value und Balanced Scorecard
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel an den Kapitalmärkten, insbesondere den Börsenboom nach der Deutschen Telekom-Privatisierung. Sie hebt die daraus resultierenden Veränderungen in der Unternehmensführung und im Fokus der Erfolgsmessung hervor. Die Arbeit soll einen Überblick über den Shareholder Value-Ansatz bieten, der als Antwort auf die veränderten Bedürfnisse der Aktionäre entstand.
2. Vorstellung und Kritik traditioneller Erfolgsmessung: Dieses Kapitel analysiert traditionelle, bilanzielle Kennzahlen als Grundlage der Erfolgsmessung. Es wird deutlich, dass der bilanzielle Gewinn aufgrund gesetzlicher Regelungen und bilanzpolitischer Gestaltungsspielräume nur eingeschränkt als Instrument zur Unternehmensbewertung taugt. Die Kapitel unterstreichen die Notwendigkeit eines umfassenderen Ansatzes.
3. Der Shareholder Value-Ansatz: Dieses Kapitel erläutert den Shareholder Value-Ansatz und seine Berechnung. Es werden die strategischen Aspekte beleuchtet, die sich aus dem Ansatz ableiten, sowie kritische Punkte und die daraus resultierenden Folgen strategischer Maßnahmen. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Ansatzes und seiner Implikationen für die Unternehmensstrategie.
4. Alternative Ansätze: Dieses Kapitel stellt den Stakeholder Value-Ansatz und die Balanced Scorecard als Alternativen zum Shareholder Value dar. Es skizziert die Einbeziehung weiterer Interessensgruppen in die Betrachtung des Unternehmenserfolgs und bietet so einen Vergleich mit dem rein aktionärsorientierten Ansatz.
Schlüsselwörter
Shareholder Value, Unternehmensbewertung, Erfolgsmessung, traditionelle Kennzahlen, Stakeholder Value, Balanced Scorecard, Kapitalmärkte, Unternehmensführung, strategische Aspekte, Kritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Shareholder Value-Ansatz
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Shareholder Value-Ansatz. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Shareholder Value-Ansatzes, seiner Berechnung, strategischen Implikationen und Kritikpunkten. Zusätzlich werden alternative Ansätze wie Stakeholder Value und Balanced Scorecard vorgestellt.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Traditionelle Erfolgsmessung und deren Kritikpunkte (unter anderem bilanzielle Kennzahlen), den Shareholder Value-Ansatz (inkl. Berechnung und strategischer Aspekte), Kritik am Shareholder Value-Ansatz und alternative Ansätze wie Stakeholder Value und die Balanced Scorecard.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Vorstellung und Kritik traditioneller Erfolgsmessung, Der Shareholder Value-Ansatz, Alternative Ansätze und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung detailliert beschrieben.
Welche traditionellen Erfolgsmessmethoden werden kritisiert?
Das Dokument kritisiert traditionelle, bilanzielle Kennzahlen als unzureichende Grundlage für die Unternehmensbewertung. Es argumentiert, dass der bilanzielle Gewinn aufgrund gesetzlicher Regelungen und bilanzpolitischer Gestaltungsspielräume nur eingeschränkt aussagekräftig ist.
Wie wird der Shareholder Value berechnet?
Die genaue Berechnungsmethode des Shareholder Value wird im Dokument nicht im Detail erläutert, aber es wird darauf hingewiesen, dass die Berechnung im Kapitel 3 behandelt wird. Die strategischen Implikationen und kritische Punkte des Ansatzes werden ebenfalls diskutiert.
Welche alternativen Ansätze werden vorgestellt?
Als Alternativen zum Shareholder Value-Ansatz werden der Stakeholder Value-Ansatz und die Balanced Scorecard vorgestellt. Diese berücksichtigen neben den Aktionären auch weitere Interessengruppen (Stakeholder).
Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Dokument?
Die Schlüsselwörter sind: Shareholder Value, Unternehmensbewertung, Erfolgsmessung, traditionelle Kennzahlen, Stakeholder Value, Balanced Scorecard, Kapitalmärkte, Unternehmensführung, strategische Aspekte, Kritik.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und alle, die sich mit Unternehmensbewertung, Erfolgsmessung und dem Shareholder Value-Ansatz auseinandersetzen. Es eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse von Themen im Bereich der Unternehmensführung.
Wo finde ich detaillierte Informationen zur Berechnung des Shareholder Value?
Detaillierte Informationen zur Berechnung des Shareholder Value finden sich im dritten Kapitel des Dokuments.
Was ist der Unterschied zwischen Shareholder Value und Stakeholder Value?
Der Shareholder Value-Ansatz konzentriert sich ausschließlich auf den Wert für die Aktionäre (Shareholder), während der Stakeholder Value-Ansatz auch die Interessen anderer Anspruchsgruppen (Stakeholder) wie Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten berücksichtigt.
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- Alexander Beck (Author), 2004, Shareholder Value: Vorteile - Nachteile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23017