Gemeinhin bezeichnet man als Nacht den Teil eines Tages zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, also den Zeitraum zwischen Einbruch der Dunkelheit und Beginn der Morgendämmerung. Die wichtigste Eigenschaft der Nacht ist die Dunkelheit und damit zusammenhängende naturbedingte Vorgänge wie Nachtruhe, Stille und die Einschränkung des menschlichen Sehens. Die Nacht ist im Volksglauben von alters her Symbol für alles Chaotische, Ungeordnete und Unbekannte sowie die Zeit der dunklen Mächte, die zwischen Mitternacht und Morgengrauen ihr Unwesen treiben. Sie ist der Raum, aus dem alles entstand. Es befassen sich zahlreiche Wissenschaften mit der Nacht, etwa die Astronomie, Physik, Psychologie. In der bildenden Kunst stellt die Nacht ein bedeutendes Motiv der Dichtung und der Musik dar. Es stehen „diverse Lieblingsstoffe der romantischen Literatur im Zeichen des Interesses am Finsteren: Wunderbares und Magisches, Schauerliches und Abnormes – Traum und Wahnsinn, psychische Ausnahmezustände, die Begegnungen mit Dämonen, Geistern, Revenants – und mit Doubles des eigenen Ichs.“ Nach Wacker ist die Nacht eines der wichtigsten Motive der Romantik. Alleinig sie schafft es, das Irrationale hervorzuheben und darüber die Rätselhaftigkeit des Seins zu erschließen. In ihrer Funktion verleiht die Nacht der romantischen Epoche eine mystische und magische Weihe und erhebt sie zum Medium der neu entdeckten Transzendenz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturtheoretischer Hintergrund
- Aspekte des Nachtmotivs in ausgewählten Gedichten
- Novalis' Hymnen an die Nacht
- Brentanos Der Spinnerin Nachtlied
- Eichendorffs Mondnacht
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die positiven, schwärmerischen Aspekte des Nachtmotivs in der romantischen Lyrik. Sie beleuchtet den literaturtheoretischen und geistesgeschichtlichen Kontext der Epoche und analysiert ausgewählte Gedichte von Novalis, Brentano und Eichendorff im Hinblick auf ihre Darstellung der Nacht. Die Arbeit fokussiert auf die Verbindung von rationalen und irrationalen Elementen in der romantischen Auffassung der Nacht.
- Das Nachtmotiv in der romantischen Lyrik
- Der geistesgeschichtliche Kontext der Romantik
- Die literaturtheoretische Einordnung des Nachtmotivs
- Analyse ausgewählter Gedichte
- Spannungsfeld zwischen schwärmerischen und abgründigen Aspekten der Nacht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, definiert den Begriff "Nacht" und beleuchtet dessen Bedeutung im Volksglauben und in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie hebt die zentrale Rolle des Nachtmotivs in der Romantik hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die Analyse ausgewählter Gedichte konzentriert, um die hellen, schwärmerischen Seiten der Nacht in der romantischen Lyrik zu beleuchten. Die Einleitung etabliert den Kontext, indem sie die Nacht als sowohl naturgegebenes Phänomen als auch als kulturelles Symbol darstellt und die Arbeit als Untersuchung dieser vielschichtigen Bedeutung in der romantischen Lyrik positioniert.
Literaturtheoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Romantik" und seine Entwicklung. Es beschreibt die Epochenabgrenzung der Romantik, ihre geographischen Zentren und ihre Beziehung zu anderen literarischen Strömungen wie der Aufklärung und dem Realismus. Der Fokus liegt auf dem Gegensatz zwischen dem rationalen Denken der Aufklärung und der romantischen Wertschätzung von Dunkelheit, Intuition und Gefühl. Die Bedeutung von Sehnsucht, Weltflucht und der "qualitativen Potenzierung" der Dichtung werden im Detail erläutert, um den spezifischen Kontext für die Interpretation der Nachtgedichte zu schaffen. Das Kapitel stellt die Romantik als eine Reaktion auf die Aufklärung dar, die das Irrationale und die Imagination neu bewertet.
Schlüsselwörter
Romantische Lyrik, Nachtmotiv, Novalis, Brentano, Eichendorff, Romantik, Aufklärung, Sehnsucht, Imagination, Dunkelheit, Harmonie, Irrationalität, Transzendenz.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Das Nachtmotiv in der romantischen Lyrik
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die positiven und schwärmerischen Aspekte des Nachtmotivs in der romantischen Lyrik. Sie konzentriert sich auf ausgewählte Gedichte von Novalis, Brentano und Eichendorff und analysiert deren Darstellung der Nacht, insbesondere die Verbindung von rationalen und irrationalen Elementen.
Welche Gedichte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Gedichte von Novalis (Hymnen an die Nacht), Clemens Brentano (Der Spinnerin Nachtlied) und Joseph von Eichendorff (Mondnacht).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Nachtmotiv in der romantischen Lyrik, den geistesgeschichtlichen Kontext der Romantik, die literaturtheoretische Einordnung des Nachtmotivs, eine Analyse ausgewählter Gedichte und das Spannungsfeld zwischen schwärmerischen und abgründigen Aspekten der Nacht. Sie beleuchtet auch den Gegensatz zwischen der Aufklärung und der Romantik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum literaturtheoretischen Hintergrund, ein Kapitel zur Analyse des Nachtmotivs in den ausgewählten Gedichten (unterteilt in Unterkapitel zu Novalis, Brentano und Eichendorff) und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung definiert den Begriff "Nacht" und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zum literaturtheoretischen Hintergrund beleuchtet die Romantik und ihre Beziehung zu anderen Epochen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, die positiven, schwärmerischen Aspekte des Nachtmotivs in der romantischen Lyrik herauszuarbeiten und im literaturtheoretischen und geistesgeschichtlichen Kontext zu beleuchten.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Romantische Lyrik, Nachtmotiv, Novalis, Brentano, Eichendorff, Romantik, Aufklärung, Sehnsucht, Imagination, Dunkelheit, Harmonie, Irrationalität, Transzendenz.
Wie wird das Nachtmotiv in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und definiert den Begriff "Nacht" in seinen verschiedenen Bedeutungen (naturgegebenes Phänomen, kulturelles Symbol). Sie hebt die zentrale Rolle des Nachtmotivs in der Romantik hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Wie wird der literaturtheoretische Hintergrund dargestellt?
Das Kapitel zum literaturtheoretischen Hintergrund beschreibt die Epochenabgrenzung der Romantik, ihre geographischen Zentren und ihre Beziehung zu anderen literarischen Strömungen wie der Aufklärung und dem Realismus. Es erläutert den Gegensatz zwischen rationalem Denken und romantischer Wertschätzung von Dunkelheit, Intuition und Gefühl.
Welche Aspekte der Nacht werden hervorgehoben?
Die Arbeit konzentriert sich auf die positiven, schwärmerischen Aspekte der Nacht in der romantischen Lyrik, wobei das Spannungsfeld zu abgründigen Aspekten ebenfalls berücksichtigt wird.
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- Dipl.-Hdl., Dipl.-Betrw. Tanja Röhrig (Author), 2012, Das Nachtmotiv in der romantischen Lyrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230098