1. Die Rückkehr zur Kontemplation in der „vasa sacra“?
Das Altargeschirr, die vasa sacra, war seit jeher das deutlichste Zeichen für die Einstellung der Kirche zum vertretenen Gottesbild und den Vorstellungen der Gläubigen zur Kirche. An der stilistischen Entwicklung der vasa sacra lässt sich dies besonders klar zeigen, auch wenn die Kunst der Herstellung der vasa sacra vornehmlich Handwerkskunst war. Ich möchte daher vor den Vergleich zwischen Jesus Christus und dem Buddhismus eine kleine kunsthistorischen Betrachtung stellen, um das in der vasa sacra sich vermittelnde Glaubensbild der heutigen Zeit zu beschreiben. Hierbei beschränke ich mich auf den Kelch, den calix, des Altargeschirrs.
Vorab möchte ich auch eine Beschreibung des Kelches geben, die nicht zuletzt die symbolische Bedeutung des Kelches in der Euc haristie umschreibt:
„Der Kelch ist gemäß dem Glauben und der Anschauung der römisch-katholischen Kirche wie aller Riten des Ostens jenes liturgische Gefäß, in dem bei der Messe durch den Priester an Stelle, im Namen und in der Kraft Christi der Opferwein konsekriert, d.i. seiner Substanz nach, jedoch unter Verbleib seiner äußeren Gestalten in Christi Blut umgewandelt wird, das also zwar vor dem Konsekrationsakt lediglich Wein war, nach demselben aber das Blut Christi ist unter den bloßen Gestalten des Weines."
a. Das Bild Gottes in der Vasa Sacra der Gotik
Da Kelche aus Holz und Ton in der Kirche des Ostens noch in Gebrauch sind, kann davon ausgegangen werden, dass diese auch in der römischen Kirche durchaus gebräuchlich waren, es findet sich jedoch kein Zeugnis darüber aus vorkarolingischer Zeit. Danach allerdings häuften sich die Bestimmungen gegen Holzkelche, werden bis ins 12. Jhd. hinein sogar immer intensiver, was als Beweis für ihre Existenz gesehen werden muss. Die Statuten sahen Kelche aus Gold vor, oder wenigstens aus Zinn - nicht um mit Reichtum zu protzen, sondern um Krankheiten vorzubeugen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Rückkehr zur Kontemplation in der „vasa sacra“?
- Das Bild Gottes in der Vasa Sacra der Gotik
- Das Bild Gottes in der Vasa Sacra des Barock
- Das Bild Gottes in der Vasa Sacra der heutigen Zeit
- Jesus Christus in Begegnung mit dem Buddhismus
- Kurze Einführung in den Buddhismus
- Exkurs: Jesus als Bodhisattva
- Die Stellung der Kirche gegenüber der „östlichen Welle“ am Beispiel der Meditation
- Das zweite vatikanische Konzil
- Die Congregatio pro Doctrina Fidei vom 15.10.1989
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Begegnung des christlichen Glaubens mit dem Buddhismus, insbesondere im Kontext der Kontemplation und des Gottesbildes. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung des Gottesbildes in der katholischen Kirche, dargestellt am Beispiel des Altargeschirrs, sowie auf der Frage, wie der Buddhismus die Wahrnehmung von Jesus Christus beeinflussen kann.
- Die Entwicklung des Gottesbildes in der katholischen Kirche
- Die Bedeutung des Altargeschirrs als Ausdruck des Gottesbildes
- Die Rolle der Kontemplation in beiden Religionen
- Die Begegnung von Jesus Christus und dem Buddhismus
- Die Haltung der Kirche gegenüber dem Buddhismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Rückkehr zur Kontemplation in der „vasa sacra“?
Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des Gottesbildes in der katholischen Kirche anhand des Altargeschirrs, insbesondere des Kelches. Der Fokus liegt dabei auf der Gotik, dem Barock und der heutigen Zeit. Es werden die unterschiedlichen Stile und Materialien des Kelches sowie ihre symbolische Bedeutung im Kontext der Eucharistie erläutert.
2. Jesus Christus in Begegnung mit dem Buddhismus
Dieses Kapitel liefert eine kurze Einführung in den Buddhismus und beleuchtet den möglichen Aspekt von Jesus Christus als Bodhisattva. Die Verbindung zwischen Jesus Christus und dem Buddhismus wird im Kontext der Kontemplation und des Gottesbildes untersucht.
3. Die Stellung der Kirche gegenüber der „östlichen Welle“ am Beispiel der Meditation
Dieses Kapitel beleuchtet die Haltung der katholischen Kirche gegenüber dem Buddhismus, insbesondere im Kontext der Meditationspraxis. Dabei wird die Bedeutung des zweiten vatikanischen Konzils sowie der Aussagen der Congregatio pro Doctrina Fidei vom 15.10.1989 zur Meditation hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gottesbild, Kontemplation, Altargeschirr, Kelch, Eucharistie, Jesus Christus, Buddhismus, Meditation, vatikanisches Konzil, östliche Welle, und symbolische Bedeutung.
- Quote paper
- Alexandra Meier (Author), 2003, Der Glaube an Jesus Christus in Begegnung mit dem Buddhismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22999