Quo vadis Europa – Wohin gehst du Europa? Stellte diese Frage eines deutschen Außenministers am Anfang dieses Jahrhunderts noch eine nach der Zukunft einer politischen Union dar, so könnte sie heute, knapp ein Jahrzehnt später, wohl eher als eine Frage nach einer Zukunft der europäischen Union in ihrer Gesamtheit verstanden werden. Doch wie ist es soweit gekommen? Die Finanzkrise und die darauf folgende Verschuldungskrise der europäischen Staaten haben die makroökonomischen Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone schonungslos offengelegt und Portugal, Irland und Griechenland effektiv von den privaten Kapitalmärkten abgeschnitten, sowie Spaniens Kreditkonditionen wesentlich verschlechtert. Gigantische Rettungsschirme wurden über Europa aufgespannt um eine Insolvenz mit einer potentiell verheerenden Kettenreaktion zu verhindern. Durch die vom Internationalen Währungsfond und den Geberländern diktierten Sparprogramme perpetuierte sich die Ablehnung innerhalb der Nehmerländer gegen die EU und vor allem gegen Deutschland. In den Geberländern verstärkt sich der Unmut über den Bruch der europäischen Verträge und ein Unwillen gegenüber weiteren Bail-Outs und Rettungsprogrammen. Doch sind die politisch hoch umstrittenen Rettungsprogramme tatsächlich der einzige Bail-Out oder gibt es, wie von Hans-Werner Sinn konstatiert, einen von der EZB über das TARGET2-System vorangetriebenen Bail-Out, der die offiziellen Rettungsprogramme in Quantität und Qualität in den Schatten stellt? Welche Auswirkung hätte dies auf die in der Eurozone nach wie vor existierenden makroökonomischen Ungleichgewichte?
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Zahlungsbilanz
2.1 Leistungs-, Kapital- und Devisenbilanz
2.1.1 Leistungsbilanz
2.1.2 Kapitalbilanz im engeren Sinne
2.1.3 Devisenbilanz
2.2 Überschüsse und Defizit
2.3 Die intertemporale Zahlungsbilanztheorie
2.3.1 Das Modell der intertemporalen Zahlungsbilanztheorie
2.3.2 Schocks im Modell der intertemporalen Zahlungsbilanz
3. Das TARGET2-System
3.1 Aufbau und Funktion des TARGET2-Systems
3.2 Zusammenhang von Zahlungsbilanz und Geldschöpfung
3.3 Die Systematik von Target2-Salden
4. TARGET2-Salden im Kontext des Zusammenbruchs des Interbankenmarktes
4.1 Verlagerung der Kreditschöpfung
4.2 Asymmetrisches Liquiditätsmanagement
4.2.1 Marktbasierender Liquiditätsentzug
4.2.2 Nicht-marktbasierender Liquiditätsentzug
4.3 Liquiditätsabzug als Konstruktionsfehler des Euros
5. Die Finanzierung von Leistungsbilanzdefiziten durch das TARGET2-System
5.1 Auswirkungen der Kreditverdrängung durch Refinanzierungskredite
5.2 Harte Budgetbeschränkung und Kreditersatzpolitik
5.3 Die Bedienung von Auslandsschulden mittels TARGET2-Salden
5.4 Die realwirtschaftlichen Folgen einer fortgesetzten Kreditersatzpolitik
5.5 Lösungsansätze zur TARGET2-Problematik
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- BSc, Alexander Kuchta (Author), 2011, Finanzierung von Leistungsbilanzdefiziten in der Eurozone, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229925
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