Niemand möchte selbst in eine Gesellschaft hineingeboren werden, in der die Lebensaussichten bei scheinbarem Überfluss stets prekärer werden, und wenige Menschen möchten dieses Schicksal ihren potentiellen Nachkommen zuteilwerden lassen und entwickeln daher in dieser Hinsicht eine zynische Einstellung. Und dieser Zynismus ist alles andere als nachwuchsförderlich.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Perspektiven einer Natalitätskultur: Natalität, Immigration und Wertschöpfung
2. Visionen und Modellierung eines multikulturellen Deutschland: Ein kulturhistorisches Experiment
3. Die xenologische Falle und der Fall Deutschland
1 Perspektiven einer Natalitätskultur: Natalität, Immigration und Wertschöpfung
„Wachset und mehret euch“
Die Bibel
Niemand möchte selbst in eine Gesellschaft hineingeboren werden, in der die Lebensaussichten bei scheinbarem Überfluss stets prekärer werden und weinige Menschen möchten dieses Schicksal ihren potentiellen Nachkommen zuteilwerden lassen und entwickeln daher in dieser Hinsicht eine zynische Einstellung. Und dieser Zynismus ist alles andere als nachwuchsförderlich.
Da gibt es aber ein unübersehbares Faktum, das viele Argumente für oder wider Kindersegen überflügelt und relativiert. Fest steht, dass Kinder, der menschlichen Natur gemäß, immer noch - und daran wird sich wohl kaum etwas ändern - von Frauen geboren werden. Das weibliche Prinzip steht also im Fokus der Aufmerksamkeit. Was bedeutet das auf Deutschland bezogen?
Laut wissenschaftlicher interkultureller Forschung sind die deutschen Frauen europaweit die maskulinsten, i.e. sie haben vergleichsweise maskulinere Werte und Verhaltensweisen als ihre anderen europäischen Geschlechtsgenossinnen. Die Maskulinität priorisiert die Werte der Selbstbehauptung und des Erfolgs im Leben. Die maskulinen Wertepräferenzen gehen mit einer Ich-Orientierung einher, die das Du, sowohl im zwischenmenschlichen, als auch insbesondere im Hinblick auf die Bejahung des Lebens und der Fähigkeit einem Du das Leben zu schenken tendenziell ausschließt. Die männliche Werteorientierung geht darüber hinaus mit einem sexuellen Konkurrenzgebaren einher, das auch potentielle Zeuger tendenziell abspenstig macht. Die maskuline Wertepräferenz mit ihrer idiozentrischen oder ichorientierten Verhaltenspräferenz trocknet den geistig-körperlichen sozialen Humus, in dem Leben gedeihen kann, schlicht aus und macht ihn unfruchtbar karg.
Der damit einhergehende wohlausgewogene Yin-Yang (die beiden geschlechtlichen Prinzipien des Lebens) Polaritätsverlust in der Frau zwingt den Mann, seine natürliche männlich-weibliche Polarität anzupassen, um der Maskulinisierung der Frau gerecht zu werden. Männliche und weibliche intrapersönliche und somit männliche-weibliche interpersonale Gleichgewichte und somit das gesamte gesellschaftliche Gleichgewicht und die soziale Balance werden somit verschoben. Diese Anomalie des geistig-physischen gesellschaftlichen Terrains erzeugt einen verödenden Boden der Lebensfeindlichkeit und Unfruchtbarkeit.
Woher rührt dieser Maskulinisierungstrend? Er ist, wie wir sehen werden, geistiger Natur, bildet eine gesellschaftliche Wertepräferenz und saldiert sich als maskuline Verhaltensweisen, die antagonistisch zur Frau als Mutter und Gebärerin des Lebens sind: Die drei-Ebenen, geistig-kulturell-biologische Verkettung, bei der die geistige Ebene die die kulturell-biologischen Ebenen determinierende ist, verdeutlicht die Kausalzusammenhänge.
Dafür kann man viele Indizien finden, nicht zuletzt beginnend mit der herausragenden Rolle der Frau als Trümmerfrau zur Bewerkstelligung des Wiederraufbaus nach dem Krieg im Kontext der vaterlosen Gesellschaft, die viele Frauen zwang, maskulinere Werte und Verhaltensweisen zu entwickeln, um zu überleben, da sie das häufig im Krieg verlorengegangene männliche Element aus ihrem persönlichen potentiellen männlichen Element speisen mussten und somit eine kompetitive Vermännlichung ihrer Weiblichkeit einleiteten. Und dieser Trend wurde durch eine konkurrenzintensive freie, wenn auch soziale Marktwirtschaft, noch potenziert. Und mit der darauffolgenden gesamtgesellschaftlichen Prekarität durch sukzessive Wirtschafts- und Finanzkrisen wurde diese Maskulinisierung durch stets zunehmende Konkurrenzbedingungen weiter gefordert und gefördert, sodass wir, in diesem Land, beginnend mit einer in der Nachkriegsära beginnenden Kausalkette nun, laut statistisch-wissenschaftlicher Kulturforschung, in der Bundesrepublik nun, sozialanthropologisch betrachtet, die maskulinste Weiblichkeit haben. Und dies ist, biologisch wie psychologisch, der Geburtenfreudigkeit der Frau eben unzuträglich. Und das durch diese Werteprädisposition bedingte soziale Terrain ist somit kinder- und lebensfeindlich.
Die starke Geschlechterrollendifferenzierung einer insgesamt maskulinen Gesellschaft erzeugt einen gesamtgesellschaftlichen Maskulinisierungsimpact, in dessen Kontext man die Machowerte sucht, und damit die femininen Werte verdrängt, da die sich selbstbehauptende Maskulinität den Vorzug genießt. Durch diesen maskulinen Einprinzipimperialismus entsteht ein Gleichgewichtsverlust in der männlich-weiblichen individuellen und gesellschaftlichen Geschlechterpolarität. Und da die Natur zur Aufrechterhaltung der individuellen und sozialen Gesundheit aber ein intrapersönliches maskulin-feminines Gleichgewicht der gesamtbiologischen Konstitution des Menschen erfordert entsteht neben der hohen Wertepriorisierung der Maskulinität und der Jagd nach ihr ebenso ein Kampf um das minderpriorisierte, verdrängte, rarifizierte und somit heiß begehrte weil unabdingbare weibliche Element. Die biologische Genderordnung scheint gestört und eine an das Pathologische grenzende Störung dieser Ordnung korrumpiert eben das biologische Terrain und macht es tendenziell unfruchtbar.
Über die historischen Ursachen für diese Entwicklung hinaus muss es aber noch tiefere geistige Ursachen geben, die diese soziokulturelle Maskulinisierungsdynamik ermöglichen, denn in Afrika beispielsweise erwirtschaften die Frauen das Gros des lebensnotwendigen Agrarprodukts und somit der materiellen Lebensbasis. Und dennoch folgt aus dieser starken Einspannung und Beanspruchung der Frau in wirtschaftliche Wertschöpfungsprozesse nicht zwangsläufig eine Maskulinisierung und Gebärverweigerung.
Vergleicht man unser Land mit den Nachbarnationen und insbesondere Frankreich, wo sowohl die Geburtenrate, als auch die Quote der Frauen in Managementpositionen höher ist, so erkennt man alsbald dass eine femininer prädisponierte Gesellschaft gebärfreundlicher eingestellt ist. Auch dort mussten Frauen die Kriegslast mitschultern, aber, um bei Frankreich zu bleiben, haben wir dort, trotz einer laizistischen Gesellschafts- und politischen Kultur, ein historisch und religionskulturell bedingt marianisch gespeistes Frauenideal der Frau als Mutter und Gottesgebärerin, das der Frau, der Familie und den Kindern natürlich einen hohen individuellen und sozialen Stellenwert einräumt, der ein lebens- und kinderfreundliches Terrain bewirkt und der ja zur Weiblichkeit mit ihrer Bedeutung für den Menschen und der Gesellschaft sagt. Dieses Ja zur Weiblichkeit statt des präferentiellen Ja zur Männlichkeit und somit die Suche nach der geistig biologischen Balance kennzeichnen den Unterschied zwischen Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit, zwischen Lebens- und Kinderfreundlichkeit und deren Negation. Denn in der Wärme männlich-weiblicher, väterlich-mütterlicher sicherer Obhut und synergetischer Harmonie schlummert das Geheimnis des Lebens.
Dies dürfte eine wesentliche langfristige, geistig-historische Ursache für unterschiedliche demographische Bedingungen in den beiden verglichenen Ländern sein. Die gesellschaftliche Organisation im Hinblick auf die soziale, organisationale und familiäre Implementierung dieser soziokulturellen Wertepräferenz eines ausgewogeneren männlich-weiblichen Prinzips in der Gesamtgesellschaft ist die Konsequenz der geistigen Traditionen in den beiden Ländern. Die effektivere Familienpolitik mit einem geburtenfreundlicheren und -förderlichen Impact hat also eine geistige Ursache und ist nur eine Wirkung in der Verkettung der geistigen Ausgangstraditionen und Bedingungen und nicht die primäre, kausale Ursache, denn in Deutschland bleibt ja, trotz vieler materieller Inzentivs und einer stets besser werdenden materiellen Familienpolitik der für die Aufrechterhaltung der demographischen Kontinuität erforderliche Kindersegen aus, sodass die Menschen vieler wirtschaftlich ärmerer Völker Deutschland nun mit ihrem reichen Kindersegen, der auch der materielle Segen dieser Migranten zu sein verspricht, beglücken möchten.
Trotz aller materieller Anreize herrscht hierzulande eine gewisse Gebärverweigerung, die sich als eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt manifestiert. Die geistigen Ursachen dafür scheinen in Analogie zur traditionellen historischen marianisch geprägten Kultur in der Abschaffung oder Reduzierung derselben in Deutschland im Zuge der Reformation zu bestehen und zusammen mit dem Maskulinisierungstrend der Moderne ein geistig-biologisch verkettetes, tendenziell unfruchtbarere Terrain zu bewirken und die Geburtenrate trotz aller materieller Förderungen und Incentives zu reduzieren. Und je mehr die Frauen somit maskuline Werte der Selbstverwirklichung, der Selbstbehauptung und des Erfolges im Leben, der materiell definiert ist, anstreben, desto weiter geht die Geburtenrate zurück.
Will man die Geburtenrate daher nach oben korrigieren, so empfiehlt sich eine sozialisierungsbasierte Revision diesbezüglicher kultureller Werte. Hier ist der Ansatzpunkt und somit der Hebel für eine Erhöhung der Geburtenrate und weniger im materiellen Ansporn in der Gestalt einer förderlichen Familien und Nachwuchspolitik. Der gängige politisch-demographische Diskurs spannt den Wagen vor das Pferd, wenn man meint, dass eine Inversion des Natalitätstrends allein aufgrund der sozioökonomischen Bedingungen des familiären Umfeldes eintritt. Es sind primär die geistig-kulturellen Traditionen mit ihren verhaltensbedingenden Werten, die ein familien- und kindesförderliches gesellschaftskulturelles und ökonomisches Umfeld schaffen. Ohne diese sind die materiellen Vorteilsaussichten für Familien mit Kindern nur für Migranten ein echter Ansporn. Aber deren Kindersegen erklärt sich stets aus einer traditionell hohen kulturellen Wertepriorisierung der Familie und insbesondere der kinderreichen Familie. Sie ist eine zentrale Finalität ihres Lebens.
Der Maskulinisierungstrend ist also negativ mit der Geburtenrate korreliert und die Umkehrung dieses Trends besteht in einer geistigen Neuorientierung der historischen männlich-weiblichen Wertepriorisierung, die durch materielle Anreize flankiert werden kann. Davon gibt es sehr, sehr viele, die allein eine Frage des gesellschaftlichen Organisationsgenies der gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen sind. Ein zielorientiertes Brainstorming würde Dutzende von Optionen zutage fördern. Es ist nur eine Frage der gesellschaftspolitischen technischen Kreativität, während die ur-ursächliche Wertepriorisierung ein singulärer Wertewandel im Hinblick auf die geistig-soziale männlich-weibliche Wertebalance ist. Der damit einhergehende Natalitäts-Wertewandel mit demographischem Impact ist der Hebel für eine revolutionäre Familien- und somit Demographiepolitik.
Tritt dieser Wertewandel nicht ein, so kann er nur durch die Immigration mit Provenienz aus Kulturen mit einer weniger einseitigen männlich-weiblichen Werte- und Gender Balance behoben werden. Diese Kulturen werden häufig als Machokulturen bezeichnet, aber sie haben eine ausgewogenere Gender Balance, die sich natalitätsbefürwortend und nicht -negierend manifestiert. Diese defensive Einschätzung ist in biologisch-demographischer Hinsicht eine ethnozentrische Sichtweise und nicht objektiv, denn die Natur und das Leben sprechen in dieser Hinsicht ihre eigene, untrügerische Sprache. Und die ausgeprägte kooperativ-relationale Familien- und Sippenorientierung unterstreicht diese feminine Tendenz. Die emotionale Kinderzuwendung in diesen Kulturen ist weitere Evidenz für einen genderbalancierten, familienorientierten und -förderlichen gesellschaftlichen Humus.
Deutschland hat also in erster Linie weniger ein demographisches, als vielmehr ein gesellschaftliches Werteproblem mit seinen entsprechenden, natalitätsbezogenen Verhaltensweisen. Und solange kein autochthoner Wertewandel mit seinem natürlichen Natalitäts- und demographischen Impact eintritt und Deutschland sich durch diese Wertewandelresistenz, die sich als Gebärverweigerung manifestiert, demographisch sanieren möchte, betreibt es letztendlich eine wertekompensierende Einwanderungspolitik. Man importiert Werte. Diese Werte führen zur Verhaltensweisen mit höherer Geburtenrate. Und diese demographische Kompensation führt zu mehr Humaninputs in die Wirtschaft und befriedet damit den hohen gesellschaftlichen Wert des Materiellen und der Wirtschaft, der die gebärverweigernde Maskulinisierung mit ihrer negativen demogaraphisch-ökonomisch-gesellschaftskulturellen Verkettung eingeleitet hat. Somit kann man sich die Wertewandelverweigerung leisten und dennoch, im Wege dieser Werteimportpolitik mit ihrem demographischen sozioökonomischen Impact, eine hohes Wirtschaftsniveau erreichen.
Doch die fragwürdigen Gender Gleichgewichte werden dadurch nicht ausgewogener, was soziopsychologisch Kosten verursachend wirkt und den Kompensationsvorteil durch Immigration schmälert. Und soziale Unausgewogenheiten und fundamentale Ungleichgewichte können leider auch kein Ansporn für die Zuwanderung von High Potentials sein, was die Kosten Nutzen Analyse der Immigration weiterhin zulasten der Nation schmälert. Ob die Immigration die Werte-, Demographie- und Wirtschaftsproblematik daher beheben kann ist sehr fraglich. Ersatzlösungen für eigenen Wertewandel sind längerfristig alle mit Nachteilen verbunden und sie könnten somit das strategische Ziel der Erreichung eines hohen wirtschaftlichen Wertschöpfungsniveaus mit konkomitantem sozialen Frieden und internationaler friedlicher Koexistenz torpedieren statt optimieren.
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