Die Grundlagen des Kooperativen Führungssystems (KFS) lassen sich auf den in den 1960er Jahren einsetzenden Wertewandel in Deutschland und innerhalb der Polizei zurückführen. So bewirkten wirtschaftliche, soziale und politische Umbrüche, dass ein Umdenken in der Organisations- und Führungslehre stattfinden musste.
Der Anstieg teamorientierter Arbeitsformen und abteilungsübergreifender Kooperation erforderte wachsende Ansprüche an das Sozialverhalten und die Teamfähigkeit der Mitarbeiter. Diese stellten ihrerseits aufgrund des stetig ansteigenden Bildungs- und Qualifikationsniveaus höhere Ansprüche an die Arbeitgeber; der Beruf sollte nicht nur allein dem Zweck des Geldverdienens dienen, sondern ebenso die Chance der Selbstverwirklichung und Mitarbeiterzufriedenheit bieten.
In ihrem Programm für Innere Sicherheit beschloss die Innenministerkonferenz des Bundes und der Länder bereits 1974, dass die Polizei kooperativer geführt werden müsse. Somit sei ein Polizist nicht mehr als unselbstständiger Befehlsempfänger innerhalb streng hierarchischer Strukturen zu sehen, sondern als ein mit seinem Vorgesetzten kooperierender Mitarbeiter, auf dessen Fähigkeiten und Wissen zurückgegriffen werden kann. Auch in der Fortschreibung des Programms, letztmalig 2008/2009, wurde weiterhin festgehalten, dass die erfolgreiche Steuerung und Führung innerhalb der Polizei darauf angelegt sein sollte, Leistung möglich zu machen und Abläufe zu optimieren, indem die konsequente Delegation von Verantwortung und die Beteiligung der Mitarbeiter als Kernelemente realisiert werden und das KFS Anwendung finden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kooperative Führungssystem
- Voraussetzungen für kooperative Führung
- Die Elemente des KFS
- Delegation
- Formen der Delegation
- Probleme im Zuge der Delegation
- Empirische Untersuchungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Kooperative Führungssystem (KFS) in der Polizei, insbesondere das Element der Delegation. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des KFS zu beleuchten und anhand empirischer Befunde dessen praktische Umsetzung zu analysieren.
- Entwicklung und theoretische Grundlagen des Kooperativen Führungssystems
- Voraussetzungen für erfolgreiche kooperative Führung
- Delegation als zentrales Element des KFS
- Formen der Delegation im Kontext des KFS
- Herausforderungen und Probleme bei der Delegation im KFS
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext des Kooperativen Führungssystems (KFS) in der deutschen Polizei, ausgehend vom Wertewandel der 1960er Jahre und dem damit verbundenen Wandel in der Organisations- und Führungslehre. Sie betont den Einfluss wirtschaftlicher, sozialer und politischer Veränderungen auf die Notwendigkeit teamorientierter Arbeitsweisen und steigender Ansprüche der Mitarbeiter an Arbeitgeber. Die Integration des KFS in die Polizeidienstvorschrift wird hervorgehoben, um die Bedeutung des KFS als verbindliche Führungskonzeption zu unterstreichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Delegation als zentrales Element des KFS.
Das Kooperative Führungssystem: Dieses Kapitel definiert das KFS nach Altmann und Berndt als zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in/mit einer strukturierten Arbeitssituation. Es betont den demokratischen Führungsstil und verdeutlicht, dass hierarchische Strukturen nicht im Widerspruch zum KFS stehen müssen. Der Fokus liegt auf der gleichberechtigten Mitwirkung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozessen.
Delegation: Das Kapitel beschreibt Delegation als das vollständige Abgeben von Entscheidungsproblemen an untergeordnete Mitarbeiter, um deren Fähigkeiten und Wissen zur Entscheidungsfindung zu nutzen. Die Ergebnisverantwortung verbleibt beim Vorgesetzten. Das Subsidiaritätsprinzip wird als Grundlage genannt. Es werden die Vorteile der Delegation für Vorgesetzte (Freiraum für wichtigere Aufgaben) und Mitarbeiter (höhere Motivation und Zufriedenheit) diskutiert. Ein Verzicht auf Delegation würde zu schwerfälligen Arbeitsabläufen führen.
Schlüsselwörter
Kooperatives Führungssystem (KFS), Delegation, Führung, Polizei, Teamfähigkeit, Mitarbeiterbeteiligung, Motivation, Hierarchie, Entscheidungsprozesse, Empirische Forschung.
FAQ: Kooperatives Führungssystem (KFS) in der Polizei – Delegation als zentrales Element
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Kooperative Führungssystem (KFS) in der Polizei, mit besonderem Fokus auf die Delegation als zentrales Element. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des KFS und dessen praktische Umsetzung anhand empirischer Befunde.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung und theoretischen Grundlagen des KFS, die Voraussetzungen für erfolgreiche kooperative Führung, die Delegation als zentrales Element des KFS, verschiedene Formen der Delegation im Kontext des KFS, sowie Herausforderungen und Probleme bei der Delegation innerhalb des KFS.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Kooperativen Führungssystems zu beleuchten und anhand empirischer Befunde die praktische Umsetzung, insbesondere der Delegation, zu analysieren.
Wie wird das Kooperative Führungssystem (KFS) definiert?
Das KFS wird als zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in/mit einer strukturierten Arbeitssituation definiert (nach Altmann und Berndt). Es betont einen demokratischen Führungsstil und die gleichberechtigte Mitwirkung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozessen.
Was versteht die Arbeit unter Delegation?
Delegation wird als das vollständige Abgeben von Entscheidungsproblemen an untergeordnete Mitarbeiter verstanden, um deren Fähigkeiten und Wissen zur Entscheidungsfindung zu nutzen. Die Ergebnisverantwortung verbleibt beim Vorgesetzten. Das Subsidiaritätsprinzip wird als Grundlage genannt.
Welche Vorteile bietet Delegation?
Delegation bietet Vorteile für Vorgesetzte (Freiraum für wichtigere Aufgaben) und Mitarbeiter (höhere Motivation und Zufriedenheit). Ein Verzicht auf Delegation würde zu schwerfälligen Arbeitsabläufen führen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum Kooperativen Führungssystem, ein Kapitel zur Delegation und ein Fazit. Die Einleitung beleuchtet den historischen Kontext des KFS in der deutschen Polizei und dessen Integration in die Polizeidienstvorschrift.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Kooperatives Führungssystem (KFS), Delegation, Führung, Polizei, Teamfähigkeit, Mitarbeiterbeteiligung, Motivation, Hierarchie, Entscheidungsprozesse, Empirische Forschung.
Welche empirischen Untersuchungen werden berücksichtigt?
Die Arbeit erwähnt empirische Untersuchungen, die im Kapitel zur Delegation genauer beleuchtet werden. Die genauen Studien werden im Text selbst benannt.
Wo finde ich mehr Informationen über die in der Arbeit zitierten Studien?
Die vollständigen Quellenangaben zu den empirischen Untersuchungen sind im Haupttext der Arbeit aufgeführt.
- Quote paper
- Katharina Scholz (Author), 2012, Delegation im Rahmen des Kooperativen Führungssystems, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229476