1.1. Problemstellung und Ziel der Arbeit
Industrie-Unternehmen können in der heutigen Zeit mit dem ihnen verfügbaren Kapital Gewinne nur dann langfristig erzielen, wenn Planung und Steuerung der Produktion auf das oberste Unternehmensziel der Gewinnerwirtschaftung abgestimmt sind. Das in dieser Arbeit vorgestellte Fertigungssteuerungskonzept versucht den neuen Anforderungen für die Produktionsplanung und -steuerung bezüglich zeitlicher Aspekte wie Termintreue und Durchlaufzeiten gerecht zu werden. 1
Anhand eines Beispiels soll diese Arbeit die Vorgehensweise bei der Retrograden Terminierung erläutern.
1.2. Wandel der Produktionsstruktur
In den Produktionsprogrammen von Industriebetrieben hat sich in den letzten 25-30 Jahren ein starker struktureller Wandel vollzogen. Die Jahre zuvor waren durch ungesättigte Märkte mit geringer Ausrichtung der Produktionsprogramme an spezifische Wünsche der Kunden und Massenfertigung meist ähnlicher Produkte in wenigen Varianten gekennzeichnet. Die strategischen Erfolgsfaktoren Kosten und Zeit standen im Vordergrund. Zunehmende Sättigung der Märkte führten im Laufe der Zeit zu einer kundenorientierteren Auftragsproduktion von zahlreichen Produkten und Varianten. Qualität, Termintreue bei kurzen Lieferzeiten wurden zunehmend wichtiger für den Erfolg eines Unternehmens. Der wesentlich komplexer gewordene Informations- und Koordinationsaufwand (sowohl mengenmäßig, als auch zeitlich) versuchen die Unternehmen durch den Einsatz von EDVgestützten Produktionsplanungs- und steuerungs- Systemen (PPS-Systeme) zu lösen. D.h., traditionelle Produktionssysteme müssen durch flexiblere Fertigungssysteme und eine stärker dezentrale Steuerung der Fertigungsabläufe und des Materialflusses ersetzt werden. 2
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Ziel der Arbeit
- 1.2. Wandel der Produktionsstruktur
- 1.3. Schwächen klassischer PPS-Konzepte
- 2. Die Retrograde Terminierung
- 2.1. Duales Steuerungskonzept
- 2.1.1. Zentrale Steuerung
- 2.1.2. Dezentrale Steuerung
- 2.1.3. Probleme
- 2.2. Rahmenbedingungen der RT
- 2.2.1. Produktionsverhältnisse
- 2.2.2. Organisatorische Grobgliederung
- 2.2.3. Zeitraster
- 2.2.4. Planungsmodus
- 2.2.5. Datengrundlage
- 2.3. Funktionsweise der Retrograden Terminierung
- 2.3.1. Erste Stufe: Wunschterminierung
- 2.3.2. Zweite Stufe: Erster zulässiger Belegungsplan
- 2.3.3. Dritte Stufe: Verbesserte Terminliche Koordination
- 2.3.4. Rückkopplung
- 2.4. Steuerparameter
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Retrograden Terminierung (RT) als Fertigungssteuerungskonzept und untersucht ihre Anwendung in der Praxis. Ziel ist es, die Funktionsweise der RT anhand eines konkreten Beispiels zu erläutern und ihre Eignung zur Bewältigung der Herausforderungen in der modernen Produktionsplanung und -steuerung aufzuzeigen.
- Die Entwicklung und Veränderung der Produktionsstrukturen
- Die Schwächen klassischer Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme (PPS-Systeme)
- Die Funktionsweise der Retrograden Terminierung als duales Steuerungskonzept
- Die Anwendung der RT in der Praxis anhand eines konkreten Beispiels
- Die Vorteile der RT im Vergleich zu traditionellen PPS-Konzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und das Ziel der Arbeit definiert. Sie beleuchtet den Wandel der Produktionsstruktur und die Schwächen klassischer PPS-Konzepte im Kontext der heutigen Herausforderungen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Retrograden Terminierung (RT) als Konzept für die Fertigungssteuerung. Es erläutert die Funktionsweise des dualen Steuerungskonzepts und geht auf die Rahmenbedingungen der RT ein, darunter Produktionsverhältnisse, organisatorische Grobgliederung, Zeitraster, Planungsmodus und Datengrundlage.
Im dritten Kapitel wird die Funktionsweise der RT in drei Stufen beschrieben: die Wunschterminierung, die Erstellung des ersten zulässigen Belegungsplans und die Verbesserung der terminlichen Koordination. Die Rolle der Rückkopplung innerhalb des Prozesses wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themenbereiche Fertigungssteuerung, Produktionsplanung, Retrograde Terminierung, Duales Steuerungskonzept, PPS-Systeme, Termintreue, Durchlaufzeiten, Kapazitätsplanung und Maschinenbelegungsplanung. Das Konzept der Retrograden Terminierung wird anhand eines konkreten Beispiels erläutert, um seine praktische Anwendung und die Vorteile gegenüber traditionellen PPS-Systemen aufzuzeigen.
- Quote paper
- Tina Zirkel (Author), 2004, Fertigungssteuerung durch Retrograde Terminierung - Grundlagen und Anwendungsbeispiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22908