In dieser Arbeit wird eine Umsetzung der Unterrichtsmethode "Direktes Unterrichten" im Fach Musik dargestellt.
An drei Unterrichtsstunden wird gezeigt, wie eine Liederarbeitung mit dieser Methode aussehen kann.
Die Methode wird an dem Kanon "C-A-F-F-E-E", "Himmel und Erde" und "Es tönen die Lieder" angewendet.
Diese drei Stücke werden dann zu einem Quodlibet zusammengefügt.
Am Lied "What shall we do with the drunken sailor" wird das "Direkte Unterrichten" ebenfalls demonstriert.
Bei Liederarbeitungen bietet sich diese Unterrichtsmethode recht gut an, da hier kleinschrittig geübt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
Direktes Unterrichten – Eine Definition
Das Modell
Oberstes Prinzip
Aufbau
Unterrichtsentwurf
1. Unterrichtsentwurf
Notenblatt:
Schwachstellen des 1.Unterrichtsentwurfes
Behebung der Schwachstellen
2. Unterrichtsentwurf
1. Unterrichtseinheit
2. Unterrichtseinheit
Eigener Unterrichtsversuch zum Direkten Unterrichten (Manuela Debold)
Unterrichtsverlauf
Notenblatt
Verlauf der gehaltenen Unterrichtsstunde
Kommentar
Eigener Unterrichtsentwurf zum Direkten Unterrichten (Joachim Dieterich)
Sachanalyse
Unterrichtsverlauf
Begründung der Methode
Verlauf der gehaltenen Unterrichtsstunde:
Literaturverzeichnis
Direktes Unterrichten – Eine Definition
Zum ersten Mal tauchte die Form des direkten Unterrichtens 1986 in Barak Rosenshine und Robert Stevens dritten Handbook of Research on Teaching (Rosenshine/Stevens 1986) auf.
Das Direkte Unterrichten ist eine Melhode, mit der den Schülern geholfen wird, intentionaler, zielbewusster, aktiver, effizienter und erfolgreicher zu lernen.
Die Methode ermutigt den Lehrer seinen Schülern etwas beizubringen, den Unterricht zu diesem Zweck zu steuern und zu überprüfen, ob die Schüler das, was sie lernen sollten auch wirklich gelernt haben. Damit geht es gegen den pädagogischen Trend „Lehren ohne Belehrung“ oder „Lernen ohne Lehrer“ (Koch 1997).
Außerdem werfen Horst Dichanz und John A. Zahorik den Lehrerzentrierten Unterrichtsformen vor, dass sie die schlechtesten aller möglichen sind, dass in ihnen Schüler manipuliert und drangsaliert werden und dass sich in ihnen Herrschaftsausübung der Schule über Schüler am ungehemmtesten austobt (Dichanz/Zahorik 1986). Demnach ist Direktes Unterrichten falsch, unerlaubt, manipulierend und gefährlich.
Grell dagegen beschreibt die Unterrichtsmethode als eher positiv, es sei eine Methode, die sogar Spaß machen kann (Wiechmann 2002, S. 35-49) . Seiner Meinung nach
- lernen die SchülerInnen mehr als bei üblichen Unterrichtsmethoden
- fühlen sich die SchülerInnen wohl und sind stolz etwas gelernt zu haben
- arbeiten die SchülerInnen motivierter und disziplinierter im Unterricht mit und bekommen eine bessere Einstellung zu Schule und lernen
- kommen die Schülerantworten zum Schluss fast automatisch und bis zu 100 % richtig.
Das Modell
Oberstes Prinzip
„Deine Aufgabe als Lehrer ist es, den Schülern etwas beizubringen. Nimm diese Aufgabe wichtig und erfülle sie so effektiv, wie du kannst.“
„Wenn ich will, dass meine Schüler etwas lernen, dann muss ich es ihnen beibringen.“ (Wiechmann 2002, S.40).
Aufbau
Das Modell des Direkten Unterrichtens gliedert sich in 3 Teilbereiche.
Der 1. Teilbereich ist die Demonstration und Präsentation, in ihm wird den Schülern der Lernstoff so deutlich wie möglich gezeigt, demonstriert, vorgeführt und erklärt. Dies geschieht in kleinen, übersichtlichen, gut erlernbaren Schritten, allerdings nicht auf einmal, wenn nötig werden kleine Teilschritte mehrmals wiederholt.
Dabei sollte die Lehrkraft beachten, dass sie den Schülern das zu erreichende Lernziel klar und deutlich vor Augen führt. Der Lehrer sollte darauf achten, dass er das Lernziel so formuliert, dass die Schüler von der Notwendigkeit dieses Ziel zu erreichen, überzeugt sind.
Der 2. Teilbereich beschäftigt sich mit dem Üben unter Anleitung. Nachdem die Lehrkraft den Lernstoff vermittelt hat, erfolgt im 2. Schritt ein intensives und schnelles Üben. Dabei geht die Lehrkraft nach folgendem Schema vor:
- Frage oder Aufgabe wird gestellt
- Schüler beantwortet
- Kurzes Feedback vom Lehrer
- Neue Frage oder Aufgabe
- usw.
Wurde die gestellte Frage oder Aufgabe vom Schüler richtig beantwortet, gibt die Lehrkraft eine kurze positive Bestätigung für den Schüler. Wird die Antwort nur unsicher formuliert, muss die Lehrkraft dem Schüler eine kleine Hilfestellung (Erklärung) geben. Kann der Schüler jetzt die Antwort mit Hilfe der Erklärung richtig formulieren, gibt die Lehrkraft eine kurze Bestätigung. Falls der Schüler die Frage gar nicht beantworten kann, muss die Lehrperson den Lehrstoff noch einmal erklären. Es sollte solange geübt werden, bis alle SchülerInnen den Stoff beherrschen. Man sollte bei der Formulierung der Aufgaben und Fragen darauf achten, dass sie gezielt sind und nicht monoton werden. Es ist auch denkbar, die Beantwortung der Fragen in eine Art Spiel einzubauen. Zum Beispiel könnte man alle Schüler auffordern ihre Antwort ihrem Tischnachbarn ins Ohr zu flüstern, erst dann wird die Antwort laut gegeben oder auf einen Zettel geschrieben. Eine weitere Möglichkeit wäre, dem ersten Schüler ein Wollknäuel entgegenzuwerfen, dieser hält die Schnur fest und wirft dem nächsten Schüler, der eine Frage beantworten soll, das Knäuel zu. Es sollen dabei auch solche Schüler aufgerufen werden, die sich nicht selbst melden, denn bei dieser Unterrichtsmethode sollen alle Schüler etwas lernen. Um die Konzentration zu erhöhen, ist es sinnvoll, erst einen Schüler aufzurufen und dann die Frage oder Aufgabe zu stellen. Wichtig ist, dass in einem schnellem Tempo alle Schüler eine Frage beantworten müssen. Zum Gelingen dieser Phase ist es unabdingbar, dass die Lehrkraft mit innerer Überzeugung, viel Phantasie und Begeisterung diesen Teilbereich der Stunde durchführt.
Im 3. Teilbereich sollen die Schüler den neuerworbenen Unterrichtsstoff durch selbstständiges Üben vertiefen und Anwenden. Diese Phase sollte in Stillarbeit stattfinden. Der Lehrer sollte hierbei die Stillarbeitsphase „überwachen“; dabei sollte er die Schüler ermutigen, helfen, motivieren etc. Trotzdem sollte die Lehrkraft hierbei versuchen, sich so weit wie möglich zurückzunehmen, damit die Schüler die Möglichkeit haben, die Aufgaben alleine, d. h. selbstständig zu erledigen. Braucht ein Schüler jetzt noch intensivere Betreuung durch die Lehrkraft, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die vorangegangene Stoffpräsentation nicht erfolgreich war.
Zusammenfassend kann man folgende Merkmale des direkten Unterrichtens nennen:
- klar strukturierte Lernerfahrungen
- kleine Schritte, flottes Tempo
- detaillierte und redundante Erklärungen
- viele Fragen und Aufgaben, alle Schüler üben aktiv
- viele Rückmeldungen, viel Korrigieren von Schülerantworten
- mindestens 80% der Schülerantworten sind richtig
- kurze Stillarbeitsphase, überwachen der Schülerarbeit
- Lernerfolg durch Überlernen.
Unterrichtsentwurf
Der folgende Unterrichtsentwurf wurde im Seminar „Unterrichtsmethoden“ entwickelt. Dieser Entwurf wurde im Seminar präsentiert. Unsere Mitstudenten und der Seminarleiter Prof. Dr. Wiechmann wiesen uns auf die Schwachstellen dieses Entwurfes hin. Wir kamen auf die Idee dieses Modell auf das Fach Musik anzuwenden. Prof. Dr. Wiechmann war bei der Präsentation im Seminar überrascht, er es noch nicht in betracht gezogen, dieses Modell im Fach Musik zu verwenden. Wir empfanden das Modell gerade für den Musikunterricht als sehr geeignet, da die Schüleraktivität in diesem Modell besonders hoch ist, was im Fach Musik unabdinglich ist.
Im folgenden wollen wir den vorliegenden Entwurf präsentieren, die Schwachstellen benennen und mögliche Verbesserungen entwickeln. Da nicht alle Teilbereiche des Direkten Unterrichtens angewendet wurden, werden wir hierfür eine Begründung geben.
1. Unterrichtsentwurf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notenblatt:
Sopran = „Himmel und Erde“
Sopran I = „C – A – F – F – E – E”
Sopran II = „Es tönen die Lieder“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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