Durch das StSenkG wurde mit Wirkung zum 1.1.2002 eine grundlegende Reform
der Unternehmensbesteuerung eingeleitet. Dieses Gesetz enthält neben einer
Reform der Tarife auch eine Strukturreform bzgl. der Besteuerung von
Kapitalgesellschaften. So wurde das seit 1977 herrschende Anrechnungsverfahren
abgeschafft und das sog. Halbeinkünfte- und Freistellungsverfahren eingeführt.
Der Gesetzgeber wollte ein Steuersystem einführen, welches zugleich
europatauglich, gerecht, einfach sowie transparent, rechtsformneutral und
planungssicher ist.
Jedoch führten komplizierte Übergangsregelungen, ungenaue
Gesetzesformulierungen sowie zahlreiche Gesetzeslücken zu starken Zweifeln
und lauter Kritik an diesem System.
Diese Arbeit beruht auf einigen vereinfachten Annahmen. So werden sowohl
Kirchensteuern der Anteilseigner als auch der Solidaritätszuschlag vernachlässigt.
Des weiteren wird davon ausgegangen, dass die betrachteten Steuerpflichtigen
neben den Dividendenerträgen und Veräußerungsgewinnen keine anderen
Einkünfte mehr haben. Gewinne der Kapitalgesellschaften verstehen sich als
Gewinne nach GewSt. (Homburg/Theisen, S. 1930)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Veränderung des Körperschaftsteuersystems durch das StSenkG
- Das alte Körperschaftsteuersystem
- Das neue Körperschaftsteuersystem
- Die Ebene der Gesellschaft
- Die Ebene der Gesellschafter
- Der Übergang vom alten zum neuen System
- Schwachstellen und Zweifelsfragen des StSenkG sowie Reaktionen des Gesetzgebers
- Anrechnungsverfahren vs. Halbeinkünfte bzw. Freistellungsverfahren
- Folgen der Einführung des StSenkG
- Auswirkung des StSenkG auf die Gewinnverwendung von Kapitalgesellschaften
- Auswirkung des StSenkG auf die Finanzierung, den Kauf und die Umwandlung von Unternehmen
- Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die umfassende Reform der Unternehmensbesteuerung, die durch das StSenkG mit Wirkung zum 1. Januar 2002 in Kraft trat. Der Fokus liegt insbesondere auf der Abschaffung des Anrechnungsverfahrens und der Einführung des Halbeinkünfte- und Freistellungsverfahrens für Kapitalgesellschaften. Die Arbeit analysiert die Gründe für diese Reform, die Auswirkungen auf die Besteuerung von Kapitalgesellschaften und deren Gesellschafter sowie potenzielle Schwachstellen und Zweifelsfragen des neuen Systems.
- Veränderung des Körperschaftsteuersystems durch das StSenkG
- Der Übergang vom alten zum neuen System
- Schwachstellen und Zweifelsfragen des StSenkG
- Anrechnungsverfahren vs. Halbeinkünfte bzw. Freistellungsverfahren
- Auswirkungen des StSenkG auf Kapitalgesellschaften und deren Gesellschafter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Unternehmensbesteuerung ein und stellt die grundlegende Reform des StSenkG vor. Kapitel 2 beleuchtet das alte und das neue Körperschaftsteuersystem, wobei die Ebene der Gesellschaft und der Gesellschafter im Detail betrachtet werden. Kapitel 3 behandelt den Übergang vom alten zum neuen System, während Kapitel 4 sich mit Schwachstellen und Zweifelsfragen des StSenkG und Reaktionen des Gesetzgebers auseinandersetzt. Kapitel 5 vergleicht das Anrechnungsverfahren mit dem Halbeinkünfte- und Freistellungsverfahren. Abschließend untersucht Kapitel 6 die Folgen der Einführung des StSenkG für die Gewinnverwendung von Kapitalgesellschaften sowie für die Finanzierung, den Kauf und die Umwandlung von Unternehmen.
Schlüsselwörter
StSenkG, Körperschaftsteuer, Anrechnungsverfahren, Halbeinkünfteverfahren, Freistellungsverfahren, Unternehmensbesteuerung, Kapitalgesellschaften, Gesellschafter, Gewinnverwendung, Finanzierung, Kauf, Umwandlung, Doppelbesteuerung, Schwachstellen, Zweifelsfragen.
- Quote paper
- Jennifer Schwalm (Author), 2003, Umstellung vom Anrechnungsverfahren zum Halbeinkünfteverfahren, sowie diesbezüglicher Schwachstellen und Zweifelsfragen des StSenG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22698