Wie kaum ein anderer seines Faches hat Jean Piaget durch seine fast 70jährige wissenschaftliche Arbeit zu theoretischer Diskussion und empirischer Forschung angeregt. Nicht nur für den Bereich der Entwicklungspsychologie ist das Studium von Piagets Arbeiten unerlässlich, sondern auch im Bereich der Erziehungswissenschaft, der Naturwissenschaften und der Sozialisation sowie der Philosophie kann man nicht an ihm vorbeikommen. Mit seinen über viele Jahrzehnte hinweg kontinuierlich fortgeführten empirischen Untersuchungen, legte er die Basis für eine umfassende Theorie der kognitiven Entwicklung des Menschen in der Kindheit und Jugend.
Durch seine Beobachtungen widersprach er der vorherrschenden Annahme des Behaviorismus, dass das Kind durch spezifische Reiz-Reaktions-Kopplungen jegliche Leistungen zu jeder Zeit erlernen kann, denn er fand heraus, dass Kinder bestimmter Altersklassen noch nicht in der Lage sind, Aufgaben mit bestimmten Schwierigkeitsgraden zu lösen. Dies war der Grundstein für die Entwicklung seiner Stufentheorie.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Piagets Grundbegriffen und seiner eigentlichen Theorie sowie mit den lernpsychologischen Implikationen, die sich aus Jean Piagets Theorie entwickeln lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist kognitive Entwicklung? - Eine Definition
- Jean Piaget - Sein Leben
- Grundbegriffe der Theorie der kognitiven Entwicklung nach Jean Piaget
- Invarianten des Entwicklungskontinuums
- Adaption: Assimilation und Akkomodation
- Organisation
- Schema
- Äquilibration
- Die Stadientheorie der kognitiven Entwicklung
- Das sensomotorische Stadium (0 - 2 Jahre)
- Entwicklung der Symbolfunktion
- Objektpermanenz
- Nachahmung
- Symbolhandlungen
- Das präoperative Stadium (2 - 7 Jahre)
- Das konkret-operative Stadium (7 - 11 Jahre)
- Das formal-operative Stadium (11 - 15 Jahre)
- Piaget in der Praxis: Lernpsychologische Implikationen
- Der Lernbegriff
- Strukturalistische Transfertheorie
- Entwicklungsangemessenes Lernen
- Entdeckendes Lernen
- Die Bedeutung der Äquilibration für das Lernen
- Schlussfolgerungen für die Rolle des Lehrers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Theorie der kognitiven Entwicklung nach Jean Piaget und beleuchtet deren Implikationen für die Lernpsychologie. Die Arbeit befasst sich mit den Grundbegriffen und der Stadientheorie Piagets sowie deren Bedeutung für die Bildungspraxis.
- Die Grundkonzepte der kognitiven Entwicklung nach Piaget
- Die Stadien der kognitiven Entwicklung und deren Merkmale
- Lernpsychologische Implikationen der Piagetschen Theorie
- Die Bedeutung der Äquilibration für den Lernprozess
- Die Rolle des Lehrers in der Förderung kognitiver Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der kognitiven Entwicklung ein und stellt die Bedeutung von Piagets Arbeit für verschiedene Disziplinen heraus. Kapitel 2 definiert den Begriff der kognitiven Entwicklung. Kapitel 3 liefert eine knappe Biografie von Jean Piaget, wobei sein Werdegang als Wissenschaftler und sein Einfluss auf die Entwicklungspsychologie beleuchtet werden. In Kapitel 4 werden die Grundbegriffe der Piagetschen Theorie erläutert, darunter die Invarianten des Entwicklungskontinuums, die Adaption, Assimilation und Akkomodation, die Organisation und das Schema sowie die Äquilibration.
Kapitel 5 stellt Piagets Stadientheorie der kognitiven Entwicklung dar, wobei die verschiedenen Stadien mit ihren spezifischen Merkmalen und Fähigkeiten beschrieben werden. Kapitel 6 beleuchtet die lernpsychologischen Implikationen der Piagetschen Theorie, z.B. den Lernbegriff, die strukturalistische Transfertheorie und die Bedeutung der Äquilibration für das Lernen. Abschließend werden Schlussfolgerungen für die Rolle des Lehrers in der Förderung kognitiver Entwicklung gezogen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die diese Arbeit durchziehen, sind kognitive Entwicklung, Jean Piaget, Stadientheorie, Assimilation, Akkomodation, Äquilibration, Schema, Lernpsychologie, entdeckendes Lernen, Entwicklungsangemessenes Lernen, strukturalistische Transfertheorie, Rolle des Lehrers.
- Quote paper
- Kristina Niemann (Author), 2003, Die kognitive Entwicklung nach Jean Piaget. Lernpsychologische Implikationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22525